Hochfest der Auferstehung des Herrn – am Tag Ostersonntag (31.3.2024)

 

 

(«Das Grab war leer, der Herr erwacht»; eine Grabanlage in Jerusalem aus der Zeit Jesu).

                           

Wochen-Impulse

(Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


      Hochfest der Auferstehung des Herrn – am Tag Ostersonntag (31.3.2024)

       

      1. Lesung: Apg 10,34a.37-43

       

      Lesung aus der Apostelgeschichte

       

      In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte: [Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus: Dieser ist der Herr aller.]

       

      Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

       

      [Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten.]

       

       

      1. Lesung: Kol 3,1-4

       

      Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä.

       

      Schwestern und Brüder!

       

      Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit

       

       

       

      Evangelium: Joh 20,1-18

       

      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

       

      Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.

       

      Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein.

       

      Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

       

      Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

       

      Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.

       

      Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.

       

      Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.

       

      Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war.

       

      Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?

       

      Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen.

       

      Jesus sagte zu ihr: Maria!

       

      Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.

       

      Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.

       

      Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

       

       

      Impuls: Die Lehre aus der Leere ziehen

       

      Was bedeutet der Kreuzestod Jesu? Wie ist das leere Grab zu verstehen? Die Fastenzeiten – weihnachtliche und österliche - sind Zeiten der Besinnung, des Nachdenkens, der Reflexion und der Sinnsuche. Man muss genau hinhören, aber auch nachdenkend schweigen, um dann zu einem tieferen Verständnis zu gelangen.  Sie sind als Zeiten der Vorbereitung auf tiefgreifende Einschnitte in unserem Lebenswandel gedacht. Weihnachten feiern wir die Geburt der Inkarnation Gottes, der in Form eines Neugeborenen, sich kleinmachend in die Welt kam. Ostern nun feiern wir die Sinngebung der Lehren Gottes und Christi angesichts des dramatischen Todes am Kreuz, der Hinrichtung eines Schwerverbrechers und dann der Auffindung des leeren Grabes am dritten Tag.

       

      Der Tod Jesu, zudem am Kreuz, als Rebell und «falscher» König hingerichtet, war ein Schock für die Jesusbewegung, seine engsten Begleiter und Jüngerschaft. Sie mussten sich nun fragen, wie sie diesen grausamen Tod ihres Lehrers, ihres Messias, verstehen sollten. War alle Lehre Jesu nur reine Utopie? Fand nun mit seinem Tod die Bewegung ihr Ende, denn ohne seine Führung, liefe doch alles nur ins Leere? Als dann am dritten Tag das Grab, indem seine Leiche gelegt worden war, leer aufgefunden wurde, musste man auch diese Leere erklären.

       

      Der Kreuzestod Jesu stellt eine Bruchstelle und zugleich entscheidenden Eckpunkt in der Lebensgeschichte Jesu und der Christenheit dar. Aus der Schockerfahrung seines gewalttätigen Todes, der folgenden Leere, Angst und Orientierungslosigkeit, erwächst schließlich eine tiefgreifende Einsicht und Erfahrung. Aus der erlittenen Sinnleere erwächst «plötzlich» eine kraftgebende, geistreiche – mit Geist beseelte – und lebenserfüllende Überzeugung, dass die Lehre Christi in jedem der Gläubigen fortwährend Gültigkeit hat; sie erfüllte deren Seelen und blieb lebendig. Das leere Grab ist nicht das Ende, sondern das Zeichen für die nun beginnende wachsende Frucht des Glaubens. Das Weizenkorn musste sterben, damit es vielfältige Frucht bringen kann. Die Gläubigen sind nun aufgerufen, ihren Glauben zu leben und zu lehren, eine familienhafte Gemeinschaft zu bilden und selbst zur Saat zu werden.

       

      In der Apostelgeschichte wird die Ostererfahrung, die Auferstehung, als Wendepunkterfahrung begriffen. Petrus begriff, dass die Lehre Christi sich an alle richtet, kein leeres Versprechen war. Ihren Sinn erschließt sich im Nachvollzug seines Handelns und Lehrens, seit den Tagen in Galiläa, seiner Taufe am Jordan, seinen Wunderheilungen, Tod am Kreuz und seinem Erscheinen nach der Auferstehung vor den von «Gott vorherbestimmten Zeugen». Der Auferstandene hat seinen Jüngern, die Verkündigung und das Zeugnisablegen ihres Glaubens geboten. Wer diese Lehre – dem Gesetz Gottes und der Nächstenliebe – befolgt, wird von dem sündigen Leben (d.h. der sich um sich selbst drehenden Sinngebung) befreit werden und ist zur festlichen Gemeinschaft mit der Menschenfamilie und Gottes geladen.  

       

      Im Brief an die Kolosser erinnert Paulus die Gemeinde daran, welche Konsequenzen die Auferweckung Jesu für sie hat, d.h. den tiefgreifenden Sinn der Auferstehung. Mit Christus sind alle Gläubigen gleichermaßen auferweckt worden. Der Sinn unseres Lebens besteht in der Befolgung des himmlischen Willens. Wenn wir Christus und seine Lehre (mit dem rechten Handeln und Tun) in uns aufnehmen, dann sind wir erfüllt mit dem Lebenssinn, dann lebt Christus in uns und wir wandeln mit ihm zur Herrlichkeit des Vaters. Es geht um eine innere Ausrichtung hin zu Gott. 

       

      Im heutigen Evangelium nach Johannes wird als erste Zeugin des leeren Grabes Maria von Magdala genannt. Aufgeregt meldete die Petrus und den anderen Jüngern, dass sie das Grab offen vorgefunden hatte. Ihre Schlussfolgerung ist dann, dass man den Laichnahm Jesu aus dem Grab entfernt hatte. Daraufhin werden wir Zuschauer eines Wettlaufes zwischen Petrus und Johannes (bzw. dem «Lieblingsjünger» Jesu) zum Grab. Die Reaktion der beiden Jünger ist unterschiedlich: während Johannes nicht direkt in die Grabstätte hineingeht, sondern lediglich gebeugt, die Leinenbinden liegen sieht, geht Petrus ins Grab hinein und stellt fest, dass das Grab außer den Leinenbinden und Schweißtuch leer war. Nun erst betrat auch der «andere Jünger» (Johannes, der zugleich uns als Zuschauer mitnimmt) das Grab. Für ihn ist das leere Grab, nicht Indiz einer Verlegung oder Raub des Laichnahm, sondern der Beweis der Auferstehung Christi.  Der Evangelist macht hier eine Zwischenbemerkung, indem er darauf verweist, dass die Jünger noch nicht die Schrift verstanden hatten, in der auf die Auferstehung von den Toten verwiesen wird. Damit gibt er die Deutung des leeren Grabes: Jesus lebt, die Lehre Christi bleibt in Geltung.

       

      Während nun die Jünger nach Hause – wohl nach Galiläa – zurückkehrten, blieb Maria weinend am Grab. Die Trauer um den Tod Jesu, aber auch um dessen verschwundenem Laichnahm, drücken ihre innere Krise aus. Nicht nur das Grab war leer, auch in ihrem Inneren muss sie wohl eine Leere empfunden haben. Alles schien nun sinnlos, vergebens, ohne nachhaltigen Wert zu sein. Dann erfolgt jedoch die persönliche Begegnung mit dem Auferstandenen. Maria wird zur ersten direkten Zeugin der Auferstehung. Sie erkennt ihn schließlich, nachdem Jesus sie bei ihrem Namen anspricht, als ihren «Rabbuni» (Lehrmeister). Sie erhält daraufhin den Auftrag, den Jüngern seine Auferweckung zu verkünden und über alle seine Worte zu berichten. Das leere Grab und die Begegnung mit dem Auferstanden wird zum sinngebenden Moment: die Lehre Christi endet nicht ins Leere, sondern im leeren Grab gewinnen wir Christen die Gewissheit der geistigen Begleitung durch den lebendigen, auferstandenen/auferweckten Gottessohn und die bleibende Gültigkeit seiner Lehre (seiner Worte und Taten), die uns humaner machen und damit uns zum Vater führen. Unser Glaube fußt auf das Zeugnis dieser «Apostelin», Maria von Magdala, und des Jüngers, der das leere Grab als Zeichen der Auferstehung verstand. Sie wird aber ebenfalls genährt von einer tiefgreifenden inneren Reflexion und Erfahrung mit der Lehre Christi, die uns einen Lebenssinn verschaffen und uns vor einer inneren Leere und Sinnlosigkeit des Lebens bewahrt. Damit wird die Auferstehung Christi zum Kern unseres Glaubens an die Rettung und Heilung der Menschheit. Uns obliegt es, die Lehre Christi nicht ins Leere laufen zu lassen, sondern sie fruchtbar zu leben und zu verkünden.        

       

      Wünsche allen, eine frohe und segensreiche Osterzeit, die sinngebend in uns einwirken möge.

       

       

      Impulso: Sacando la lección del vacío

      ¿Qué significa la muerte de Jesús en la cruz para nosotros? ¿Cómo se debe entender el sepulcro vacío? La Cuaresma es un tiempo de contemplación, meditación, reflexión y búsqueda de sentido. Hay que escuchar con atención, pero también pensar en silencio para alcanzar una comprensión más profunda. Los tiempos de cuaresma (y adviento) están pensados como tiempos de preparación para cambios profundos en nuestra forma de vida. En Navidad celebramos el nacimiento de la encarnación de Dios, que vino al mundo en forma de un recién nacido, haciéndose pequeño. En Pascua celebramos el significado de las enseñanzas de Dios y de Cristo a la luz de la dramática muerte en la cruz, la forma de ejecutar una persona por un crimen grave, y luego el descubrimiento de la sepulcro vacío al tercer día.

      La muerte de Jesús, ejecutado en la cruz como rebelde y  rey «falso», fue un trauma para el movimiento de Jesús, sus compañeros, compañeras y discípulos más cercanos. Ahora tenían que preguntarse cómo debían entender esta cruel muerte de su maestro, su Mesías. ¿Fue toda la enseñanza de Jesús solo pura utopía? Con su muerte el movimiento parecía llegado a su fin, porque sin su dirección todo quedaría en la nada. Cuando al tercer día se encontró vacío el sepulcro en el que había sido depositado su cuerpo, también hubo que explicar este vacío.

      La muerte de Jesús en la cruz representa un punto de ruptura y al mismo tiempo una piedra angular decisiva en la historia de vida de Jesús y del cristianismo. Una profunda percepción y experiencia surge en última instancia del impacto de su muerte violenta, el vacío, el miedo y la desorientación que siguieron. Del vacío de significado sufrido surge «de repente» una convicción fortalecedora, ingeniosa –llena del espíritu– y vivificante de que la enseñanza de Cristo es continuamente válida en cada creyente; llenó sus almas y permaneció vivo. El sepulcro vacío no es el final, sino la señal del creciente fruto de la fe que ahora está comenzando. El grano de trigo tenía que morir para que pudiera dar frutos diversos. Los creyentes ahora están llamados a vivir y enseñar su fe, a formar una comunidad similar a una familia y a convertirse ellos mismos en semillas.

      En el libro de los Hechos, la experiencia pascual, la resurrección, se ve como una experiencia decisiva. Pedro entendió que la enseñanza de Cristo era para todos y no era una promesa vacía. Su significado se revela al rastrear sus acciones y enseñanzas desde los días de Galilea, su bautismo en el Jordán, sus curaciones milagrosas, su muerte en la cruz y su aparición después de la resurrección «ante los testigos predestinados por Dios». El Señor Resucitado ordenó a sus discípulos proclamar y dar testimonio de su fe. Quien siga esta enseñanza -la ley de Dios y la caridad- será liberado de la vida pecaminosa (es decir, del sentido que gira en torno a sí misma) y será invitado a una comunión festiva con la familia humana y con Dios.

      En la Carta a los Colosenses, Pablo recuerda a la Iglesia qué consecuencias tiene para ellos la resurrección de Jesús, es decir, el significado profundo de la resurrección. Todos los creyentes han sido resucitados igualmente con Cristo. El significado de nuestra vida es seguir la voluntad del cielo. Si tomamos a Cristo y sus enseñanzas en nosotros (con sus acciones y hechos justos), entonces estaremos iluminados del significado de la vida, así Cristo viviría en nosotros y nosotros caminaremos con Él hacia la gloria del Padre. Se trata de una orientación interior hacia Dios.

      En el texto del  Evangelio según Juan de hoy,  se nombra a María de Magdalena como la primera testigo del sepulcro vacío. Con entusiasmo, ella informó a Pedro y a los demás discípulos que había encontrado el sepulcro abierto. Entonces su conclusión fue que el cuerpo de Jesús había sido retirado del sepulcro. Luego nos convertimos en espectadores de una carrera entre Pedro y Juan (o el «discípulo amado") hacia el sepulcro. La reacción de los dos discípulos es distinta: mientras que Juan no entra directamente en el sepulcro, sino que simplemente se inclina y ve las vendas de lino allí tiradas, Pedro entra en el sepulcro y descubre que el sepulcro estaba vacío excepto por las vendas de lino y el sudario. Sólo después de Pedro entró el «otro discípulo» (Juan, que también nos tomó como espectadores) en el sepulcro. Para él, el sepulcro vacío no era una indicación de que el cuerpo de Jesús había sido trasladado o robado, sino más bien entendido como una evidencia de la resurrección de Cristo. El evangelista Juan hace aquí un interludio señalando que los discípulos aún no habían entendido las Escrituras al referirse a la resurrección de entre los muertos. Con esto entrega la interpretación del sepulcro vacío: Jesús vive, la enseñanza de Cristo sigue siendo válida.

      Mientras los discípulos regresaban a sus casas, probablemente a Galilea, María Magdalena permaneció llorando frente el sepulcro. El dolor por la muerte de Jesús, pero también por la pérdida de su cuerpo (sus restos), expresa su crisis interior. No sólo el sepulcro estaba vacío, sino que también ella habría  sentido un vacío dentro de sí. Ahora todo parecía inútil, en vano, sin valor duradero. Pero luego ella tiene un encuentro personal con el Resucitado. María Magdalena se convierte en la primera testigo directa de la resurrección. Después de que Jesús se dirige a ella por su nombre, ella finalmente lo reconoce como su «Rabbuni» (maestro). Luego se le asigna la tarea de anunciar su resurrección a los discípulos e informar de todas sus palabras. El sepulcro vacío y el encuentro con Jesús resucitado se convierten en un momento significativo: la enseñanza de Cristo no termina en el vacío, sino que en el sepulcro vacío los cristianos ganamos la certeza del acompañamiento espiritual del Hijo de Dios vivo, resucitado y la validez duradera de su enseñanza (sus palabras y obras) que nos hacen más humanos y así nos conducen al Padre. Nuestra fe se basa en el testimonio de esta «apóstol», María Magdalena, y del «discípulo amado» que entendió el sepulcro vacío como signo de la resurrección. Pero también se nutre de una profunda reflexión interior y de una experiencia con las enseñanzas de Cristo, que nos dan un sentido a la vida y nos protegen de un vacío interior y del sinsentido de la vida. Esto hace que la resurrección de Cristo sea el núcleo de nuestra creencia en la salvación y curación de la humanidad. Es nuestra responsabilidad no dejar que la enseñanza de Cristo quede en nada, sino vivirla y proclamarla con fruto.

      Deseamos a todos una feliz y bendecida Pascua de Resurrección, que este evento pueda tener un efecto significativo en nosotros.

       (Peter Downes, Theologe).

       

      5. Sonntag der österlichen Bußzeit (17.3.2024)

       


      (Das Weizenkorn muss sterben, damit es Frucht bringt. Grabsteinmotiv auf dem Striesener Friedhof in Dresden).

                                 

      Wochen-Impulse

      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


          5.Sonntag der österlichen Bußzeit (17.3.2024)

           

          1. Lesung: Jer, 31-34

             

            Lesung aus dem Buch Jeremia.

            Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN –, da schließe ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund. Er ist nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.

             

            Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war – Spruch des HERRN. Sondern so wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe – Spruch des HERRN: Ich habe meine Weisung in ihre Mitte gegeben und werde sie auf ihr Herz schreiben. Ich werde ihnen Gott sein und sie werden mir Volk sein. Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den HERRN!, denn sie alle, vom Kleinsten bis zum Größten, werden mich erkennen – Spruch des HERRN. Denn ich vergebe ihre Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.

             

             

             

            2. Lesung aus dem Hebräerbrief.

             

            Christus hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht. Obwohl er der Sohn war, hat er durch das, was er gelitten hat, den Gehorsam gelernt; zur Vollendung gelangt, ist er für alle, die ihm gehorchen, der Urheber des ewigen Heils geworden.

             

             

            Evangelium: Joh 12,20-33

             

            Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

             

            In jener Zeit gab es auch einige Griechen unter den Pilgern, die beim Paschafest in Jerusalem Gott anbeten wollten. Diese traten an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und baten ihn: Herr, wir möchten Jesus sehen. Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus.

             

            Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird. Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Wer sein Leben liebt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben. Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren. Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen!

             

            Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.

             

            Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert.

             

            Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet.

             

            Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.

             

            Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.

             

             

            Impuls: Wer Gott in sein Herz aufnimmt und ihm Gehorsam bleibt, wird im neuen Bund mit Gott ewig leben

             

            Andere zu belehren ist Mode geworden. Aber selbst belehrt zu werden, mag kaum jemand. Auf wen soll man dann denn hören? Die Verführungen in Ideologien zu verfallen, oder sich einen scheinbar leichten Lebensweg zu suchen, bilden gerade auch heute unsere größte Gefahr. Doch sollten wir erkennen, dass nur einer wirklich treu uns zur Seite steht, unser Bestes will und ihm allein schulden wir deshalb unseren Gehorsam. Gott bietet uns seinen Bund an. Wenn wir auf ihn voll eingehen, dann sind wir in unserem Tun und Denken von seinem Willen geleitet, dann brauchen wir keine weitere Belehrung, sondern werden rechtens handeln und Gott gehorsam sein und damit Gutes tun.

             

            Der Prophet Jeremia spricht von einem neuen Bund, dass Gott mit seinem Volk schließt. In diesem neuen Bund werden alle in ihrem Herzen das Gebot Gottes befolgen; daher belehrt auch niemand mehr den anderen. Alle erkennen in diesem neuen Bund Gott gleichermaßen. Jeremia verweist auf den ersten – älteren – Bund mit dem Auszug aus Ägypten und dem Pakt mit Gott am Sinai, dem Empfang der Gebote Gottes. Diesen ersten Bund hatte das Volk jedoch vernachlässigt und sogar gebrochen. Gott aber greift nun erneut in ihre Geschichte ein und bietet ihnen einen neuen Bund an. Ob das Volk überhaupt an einer Erneuerung des Bundes interessiert ist, wird hier nicht gestellt, sondern davon ausgegangen, dass diese Verheißung schlicht angenommen wird. Der neue Bund ist nicht mehr auf Tafeln bzw. in der Tora festgeschrieben, sondern Gottes Gesetzt wird direkt in die Herzen – dem Sitz des Verstandes - jedes einzelnen Menschen geschrieben sein und sie so zu einem guten Leben anleiten. Niemand kann sich über andere erheben oder meinen, Gott besser zu kennen als sie selbst. Jeremia sieht seine Zeit – dem Ende des babylonischen Exils und die Rückkehr des Volks nach Jerusalem – als einen Neuanfang, den Beginn eines neuen Bundes. Die Hoffnung auf einen neuen Bund bezogen später auch die Gemeinschaft von Qumran und die Christengemeinden auf sich. Als Christen sprechen wir beim Neuem Testament ganz selbstverständlich vom neuem Bund. Die Eucharistie ist das vergossene Blut zum Zeichen des neuen Bundes. Nehmen wir Christus in unser Herz auf, leben wir nach seinen Geboten, dann leben wir im neuen Bund und sind das erneuerte Volk Gottes, in der alle Brüder und Schwestern gleichermaßen von innen her belehrt sind. Es gilt also Christus in sich aufzunehmen und dem neuen Bund dadurch beizutreten, sich gleichsam dadurch ganz dem Willen Gottes zu öffnen und entsprechend seinen Geboten zu leben.

             

            Im Hebräerbrief werden wir auf das Erlenen des Gehorsams verwiesen. Jesus, der als «Hohepriester» hier genannt wird, zeigt seine menschliche Seite. Er vergießt Tränen, bittet und betet zu Gott, leidet - ja schreit sogar -, wobei er am Ende den Gehorsam lernt. Jesus hat «gelernt». Mag es uns zunächst auch erstaunen, dass hier der Gottessohn erst etwas lernen muss, so ist diese Eigenschaft Christi doch sehr erbaulich, denn sie regt uns zur Nachfolge im Sinne einer Lernbereitschaft an. Gott zu gehorchen bedeutet nicht das blinde Befolgen einer autoritären Anordnung, sondern ist ein Prozess des Lernens, des Entdeckens und Erkennens. Es ist letztendlich eine bewusste Entscheidung, ein aktives Ja zum Bund mit Gott und das Vertrauen, dass sein Willen zum Guten führt.

             

            Im heutigen Text des Johannesevangeliums ist von der Bedeutung des Todes Jesu die Rede: Das Weizenkorn muss sterben, damit es Frucht bringt. Es wird hier auf die «Stunde», d.h. Leid und Tod Jesu hingewiesen, auf den Jesus bewusst – in Gehorsam – entgegengeht. Es folgt dann die eigentliche Botschaft an die Gläubigen, indem «eine Stimme aus dem Himmel» - Gottvater selbst – spricht: «Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.» Jesus kündigt hier seinen Tod an, macht aber klar, dass es zu seiner Erhöhung führt. Es ist nicht das Ende, sondern der Weg zum Neuanfang, indem alle zu ihm ziehen werden, es ist Zeichen des neuen Bundes.

             

            Impulso: El que acepta a Dios en su corazón y permanece obediente a él vivirá eternamente en la nueva alianza con Dios

             

            Instruir a otros se ha puesto de moda. Pero a casi nadie le gusta recibir órdenes o instrucciones desde arriba. ¿A quién debería escuchar? La tentación de caer en ideologías o buscar un camino aparentemente fácil en la vida parece ser nuestro mayor peligro, especialmente hoy. Pero debemos reconocer que sólo Dios es verdaderamente leal a nosotros, quiere lo mejor para nosotros y, por lo tanto, sólo a Él le debemos nuestra obediencia. Dios ofrece su alianza. Si respondemos plenamente a Él, entonces nuestras acciones y pensamientos serán guiados por Su voluntad, así no necesitaremos más instrucciones y órdenes de otros, sino que actuaremos correctamente y seremos obedientes a Dios y, por lo tanto, haremos el bien a los demás.

             

            El profeta Jeremías habla de una nueva alianza que Dios hace con su pueblo. En este nuevo pacto todos obedecen los mandamientos de Dios por medio de su corazón. Por eso ya nadie debe instruir a nadie más. Todos reconocen a Dios por igual en esta nueva alianza. Jeremías se refiere a la primera alianza, el antiguo, con el éxodo de Egipto y el pacto con Dios en el Sinaí, la recepción de los mandamientos de Yahvé. El pueblo había descuidado e incluso roto este primer pacto. Pero ahora Dios interviene de nuevo en su historia y ofrece a su pueblo una nueva alianza. Aquí no se pregunta si el pueblo está interesado en una renovación del pacto, sino que se supone que esta promesa por Dios simplemente será aceptada. La nueva alianza ya no está escrita en tablas ni en la Torá, sino que la Ley de Dios estará escrita directamente en los corazones –es decir, en el asiento de sus mentes - de cada persona y los guiará hacia una buena vida. Nadie puede sobresalir de los demás ni pensar que conoce a Dios mejor que ellos. Jeremías ve su tiempo -el fin del exilio babilónico y el regreso del pueblo a Jerusalén- como un nuevo comienzo, el comienzo de una nueva alianza. Más tarde también la comunidad de Qumrán y las comunidades cristianas asumieron la esperanza de una nueva alianza. Como cristianos, cuando se trata del Nuevo Testamento, naturalmente hablamos de la nueva alianza. La Eucaristía es la sangre derramada como signo de la nueva alianza. Si aceptamos a Cristo en nuestro corazón, si vivimos según sus mandamientos, entonces vivimos en el nuevo pacto y nos transformamos en el pueblo renovado de Dios, en el que todos los hermanos y hermanas son igualmente instruidos desde su interior, su corazón. Por eso es importante recibir a Cristo en la corazón y unirse así a la nueva alianza, abriéndose así completamente a la voluntad de Dios y viviendo según sus mandamientos.

             

            En la Carta a los Hebreos se nos recuerda aprender la obediencia. Jesús, a quien aquí se llama «sumo sacerdote», expresa su lado humano. Él derrama lágrimas, suplica y reza a Dios, sufre - incluso grita - y al final aprende a obedecer. Jesús «aprendió». Aunque nos pueda sorprender que el Hijo de Dios tenga que aprender algo, esta característica de Cristo sigue siendo muy edificante porque nos anima a seguirlo en el sentido de una voluntad de aprender. Obedecer a Dios no significa seguir ciegamente un orden autoritario, sino que es un proceso de aprendizaje, descubrimiento y reconocimiento. En definitiva, es una decisión consciente, un sí activo, una afirmación a la alianza con Dios y la confianza en que su voluntad conducirá al bien.

             

            El texto de hoy del Evangelio, según Juan, habla del significado de la muerte de Jesús: El grano de trigo debe morir para que pueda dar fruto. Aquí se hace referencia a la «hora», es decir, el sufrimiento y la muerte de Jesús, hacia la cual Jesús se dirige conscientemente – en obediencia. A continuación sigue el verdadero mensaje a los creyentes, en el que «una voz del cielo», el mismo Dios Padre, habla: «Ya lo he glorificado y lo glorificaré otra vez». Jesús anuncia aquí su muerte, pero deja claro que conduce a su exaltación. No es el final, sino es  el camino hacia un nuevo comienzo en el que todos avanzarán hacia él; es una señal de la nueva alianza.

             

             


          (Peter Downes, Theologe).

           

          3. Sonntag der österlichen Bußzeit (3.3.2024)

           


          («Christus vertreibt die Händler aus dem Tempel» von Pieter Bruegel der Ältere, nach 1570, im Statens Museum for Kunst, in Kopenhagen)

                                     

          Wochen-Impulse

          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


              3.Sonntag der österlichen Bußzeit (3.3.2024)

               

              1. Lesung: Ex 20, 1-17

               

              Lesung aus dem Buch Exodos.

               

              In jenen Tagen sprach Gott auf dem Berg Sinai alle diese Worte: Ich bin der HERR, dein Gott, der dich aus dem Land Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus.

               

              Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.

               

              Du sollst dir kein Kultbild machen und keine Gestalt von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde.

               

              Du sollst dich nicht vor ihnen niederwerfen und ihnen nicht dienen. Denn ich bin der HERR, dein Gott, ein eifersüchtiger Gott: Ich suche die Schuld der Väter an den Kindern heim, an der dritten und vierten Generation, bei denen, die mich hassen; doch ich erweise Tausenden meine Huld bei denen, die mich lieben und meine Gebote bewahren.

               

              Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der HERR lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.

               

              Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und all deine Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem HERRN, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du und dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin und dein Vieh und dein Fremder in deinen Toren. Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel, Erde und Meer gemacht und alles, was dazugehört; am siebten Tag ruhte er. Darum hat der HERR den Sabbat gesegnet und ihn geheiligt.

               

              Ehre deinen Vater und deine Mutter, damit du lange lebst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt!

               

              Du sollst nicht töten.

               

              Du sollst nicht die Ehe brechen.

               

              Du sollst nicht stehlen.

               

              Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen.

               

              Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren.

               

              Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren, nicht seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel oder irgendetwas, das deinem Nächsten gehört.

               

               

               

              2.Lesung: 1 Kor 1,22-25

               

              Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

               

              Schwestern und Brüder!

               

              Die Juden fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. Wir dagegen verkünden Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen.

               

               

              Evangelium: Joh 2,13-25

               

              Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

               

              Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, und ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!

               

              Seine Jünger erinnerten sich, dass geschrieben steht: Der Eifer für dein Haus wird mich verzehren.

               

              Da ergriffen die Juden das Wort und sagten zu ihm: Welches Zeichen lässt du uns sehen, dass du dies tun darfst?

               

              Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.

               

              Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?

               

              Er aber meinte den Tempel seines Leibes. Als er von den Toten auferweckt war, erinnerten sich seine Jünger, dass er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte. Während er zum Paschafest in Jerusalem war, kamen viele zum Glauben an seinen Namen, da sie die Zeichen sahen, die er tat. Jesus selbst aber vertraute sich ihnen nicht an, denn er kannte sie alle und brauchte von keinem ein Zeugnis über den Menschen; denn er wusste, was im Menschen war.

               

               

              Impuls: Gott braucht keine Kultstätte, sondern unser Leben soll zu einem wahren Tempel des Herrn werden

               

              Kirche werden wir, wenn wir uns um unsere Nächsten sorgen, wenn wir uns als gewollte und geliebte Geschöpfe Gottes begreifen und uns zu einer geschwisterlichen Gemeinschaft versammeln. Es ist nicht ein als heilig betrachtetes Gebäude, ein Tempel, eine Kirche, dass den Kern der Gottesverehrung ausmacht, sondern der wahre Gotteskult liegt in unserer Lebensführung; sie muss der göttlich gewollten Ordnung, seinen Geboten folgen, die uns zu einem friedlichen und menschlichen Miteinander anleiten. Die Bereitschaft sich für andere einzusetzen, ggf. auch Opferbereitschaft zu zeigen, bis hin das eigene Leben zur Rettung von Leben anderer zu opfern, macht nur Sinn, wenn wir uns als Kreaturen des einen gemeinsamen Schöpfervaters verstehen. Es gilt daher unser Leben zum Tempel des Herrn zu machen, in dem der Vater unser Zentrum, unser Herz (unsere Liebe und Beweggründe) und Denken (Vernunft und Sinn) anleitet.

               

              Im heutigen Text aus dem Buch Exodus wird das aus der ägyptischen Sklaverei befreite Volk Israel direkt von Gott angesprochen. Gott gibt dem Volk sein grundlegendes Gesetz, die Ausdruck seines Bundes sind. Er hat sich dem Volk zuvor schon in seinem Wirken geoffenbart, nun folgt die Formierung zu einem neuen Volk – sein auserwähltes und vom ihm geleitetes Volk – mit einer klaren Gesetzesordnung. Darin wird zunächst die rechte Gottesverehrung vorgeschrieben. Anders als in den anderen religiösen Kulten, soll das Volk Israel keine Kultbilder ihres Gottes anfertigen. Es wird ein «Bilderverbot» verordnet. Es geht dabei um das Verbot von Figuren, die zur Anbetung Gottes dienen könnten. Niemand kann das Wesen Gottes und sein Wirken festlegen, daher sind alle Bildnisse, die solches beabsichtigen würden, eine Versuchung, Gott zu bestimmen, ihn einzuschränken. Gott ist einer, der für die Anderen da ist, allen Gutes will, die seine Gebote einhalten. Er ist nicht ein Gott neben anderen, sondern der einzige wahre Gott, insofern «eifersüchtig» gegenüber anderen Göttern, bzw. falschen einschränkenden Kultbildern. Zwischen dem Thema der rechten Gottesverehrung und den zwischenmenschlichen Handlungsgeboten, die sich auf den Rechtsschutz von Leben und Besitz der Volksgemeinschaft konzentrieren, steht das Sabbatgebot. Der siebte Tag ist gesetzlicher Ruhetag, der allen als Geschenk des Schöpfers gegeben wird, den Volksmitgliedern, wie deren Untergebenen und auch den Fremden, sowie den Tieren. Allen Geschöpfen wird hier ein Tag der Ruhe zugesprochen.

               

              Paulus macht der Gemeinde von Korinth klar, dass Christus der für uns Gekreuzigte ist. Kreuz und Auferstehung ist das Fundament unseres Glaubens. Wenn die Juden nach Wunderzeichen verlangen und den (philosophisch gebildeten) Griechen ein gekreuzigter Gott, unmöglich, ja absurd erscheint, dann muss doch dem Gläubigen einsichtig werden, dass die Auferstehung des Gekreuzigten das wahre Zeichen des Handelns Gottes ist und die Griechen im Wirken Christi und seinem Lebensweg bis hin zum Kreuzestod die Weisheit Gottes erkennen, einen Weg im Gesetz Gottes und im Dienst für die Menschen. Was den einen als «Schwäche», den anderen als «Torheit» erscheint, ist am Ende Ausdruck des weisen und starken Handelns Gottes.       

               

              Der Evangelist Johanes erinnert uns an die Bedeutung des Tempels von Jerusalem. Dieser wurde von den Juden als Ort der Gegenwart Gottes verstanden. Im Vorhof wurden Opfertiere verkauft und die jährliche Tempelsteuer beglichen, dafür war es nötig, die lokalen Münzen aus Judäa und Galiläa in tyrische Schekel – die Währung der Stadt Tyrus, die als wertstabile Währung in der Antike galt – zu wechseln. Es ist daher verständlich, dass sich zahlreiche Händler und Geldwechsler am Tempelbezirk befanden. Auf diesem Platz vor dem Tempel trafen sich die Gläubigen, es war aber zugleich auch ein Marktplatz. Religiöses Gebet, Opfergaben und das Geschäftemachen vermischten sich daher am Tempel. Dagegen lehnt sich Jesus nun auf, da es vom eigentlichen Sinn des Tempels wegführt: der Ehrung Gottes und des Gedenkens an seine Gebote, die das Miteinander in Frieden und Wohlwollen der Menschen fordert. Nicht der Kult, nicht die Riten sind der Kern des Glaubens an Gott, sondern das Gebet – die Reflektion über Jahwe, der für uns Daseiende – zu ihm und die Besinnung, wie wir diese Liebe Gottes im Leben zum Ausdruck im Wirken an unseren Mitmenschen bringen. Wenn Jesus nun die Händler und Geldwechsler vertrieb, setzte er ein klares prophetisches Zeichen: dieser Tempelkult und die Geschäftemacherei entsprachen nicht dem Willen des Vaters. Dass diese «Zorneshandlung» Jesu nicht bei den Tempelautoritäten und -priestern – vor allem der Gruppe der Sadduzäer-  nicht gut ankam, ist nicht verwunderlich. Aber seine Aktion hatte auch das Potenzial zum Aufkommen von Unruhen, die dann zum Eingreifen der römischen Besatzungsmacht führen konnten, was den Konflikt nochmals schüren würde. Diese «Tempelreinigung» Jesu dürfte wohl der letzte ausschlagegebende Grund für die Festnahme und Hinrichtung Jesu gewesen sein, so ist es in den Evangelien des Markus, Matthäus und Lukas auch am Ende seines Wirkens nach dem Einzug in Jerusalem zeitlich eingeordnet. Der Evangelist Johannes aber platziert diese Szene ganz am Anfang des öffentlichen Wirkens Jesu, als ein erster Besuch Jesu in Jerusalem – nach Johannes besuchte Jesus insgesamt drei Mal Jerusalem zum Pessachfest – und damit wird hier bereits eine Verbindung zur Auferstehung hergestellt. Die Botschaft ist hier: Wie der Tempel in Jerusalem die Gegenwart Gottes repräsentierte, so ist für uns Christen der Auferweckte Christus die lebendige Gegenwart Gottes in der Welt. Christus ist die Gegenwart Gottes, er ist der Tempel. Diese Bedeutung wird erst mit der Auferstehung klar, so wie dann auch Paulus die Christen aufrief, sich zum Tempel – Träger und Wohnstätte im Herzen – Gottes/Christi zu machen, indem sie seinen Geboten, seinen Weisungen, seinem Lebensbeispiel folgen. Erst in der Rückschau vom Erlebnis der Auferstehung, wird Jesu Handeln am Tempel von Jerusalem tiefgreifend verständlich.

               

              Nur wenn wir Gott ehren und uns gegenüber unseren Mitmenschen gerecht und wohlwollend verhalten, werden wir zur wahren Bundgemeinschaft mit Gott werden. Dann werden wir zum Tempel, zur Kirche Gottes, indem wir ihn gutes Wirken lassen in unsren Herzen (bewegendes, empathisches Tun) und Denken (vernünftiges, sinnvolles Wollen).        

               

               

              Impulso: Dios no necesita un lugar de adoración, sino es que nuestra vida debe convertirse en un verdadero templo del Señor

               

              Nos convertimos en Iglesia cuando nos preocupamos por nuestro prójimo, cuando nos vemos como criaturas de Dios queridas y amadas y nos unimos para formar una comunidad fraterna. No es un edificio, un templo, una iglesia, que se considera santa, lo que forma el núcleo de la adoración a Dios, sino que la verdadera adoración a Dios reside en nuestra forma de vida, en seguir el orden divinamente previsto, sus mandamientos que nos conducen hacia una convivencia pacífica y humana. La voluntad de defender a los demás, y si es necesario, de mostrar voluntad de hacer sacrificios, incluso hasta el punto de sacrificar la propia vida para salvar la vida de los demás, sólo tiene sentido si nos vemos a nosotros mismos como criaturas de un Padre Creador común. Por eso es importante hacer de nuestra vida el templo del Señor, en el que el Padre forma nuestro centro, orienta nuestro corazón (nuestro amor) y nuestro pensamiento (la razón y el sentido).

               

              En el texto de hoy del Libro del Éxodo, Dios se dirige directamente al pueblo de Israel, que Él liberó de la esclavitud en Egipto. Dios entrega a su pueblo su ley fundamental, que son signos de su alianza. Anteriormente Dios se había revelado al pueblo en sus obras, ahora toca la formación de un nuevo pueblo, Su pueblo elegido y dirigido por Él, con un orden jurídico claro. Primero prescribe la adoración adecuada a Dios. A diferencia de otros cultos religiosos, se supone que el pueblo de Israel no debe hacer imágenes de culto de su Dios. Se impone una prohibición de imágenes (ídolos). Se trata de prohibir figuras que puedan usarse para adorar a Dios. Nadie puede determinar la naturaleza de Dios y su forma de obrar, por lo que cualquier imagen que intente hacerlo es una tentación de definir a Dios, de limitarlo. Dios es alguien que está ahí para los demás y quiere el bien para todos los que guardan sus mandamientos. No es un dios entre otros, sino el único Dios verdadero, en este sentido «celoso» de otros dioses o de falsas imágenes de culto restrictivas. El mandamiento de observar el sábado se sitúa entre el tema de la adoración adecuada a Dios y los mandamientos interpersonales de acción que se centran en la protección legal de la vida y la propiedad de la comunidad nacional. El séptimo día es un día de descanso legal, que se da a todos como regalo del Creador, tanto a los miembros del pueblo como a sus subordinados y también a los extraños, así como a los animales. A todas las criaturas aquí se les concede un día de descanso.

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              Pablo deja claro a la comunidad eclesial de Corinto que Cristo es el crucificado por nosotros. La cruz y la resurrección son el fundamento de nuestra fe. Si los judíos exigen señales milagrosas y los griegos (con su educación filosófica) ven un Dios crucificado como imposible y absurdo, entonces el creyente debe darse cuenta de que la resurrección del hombre (Jesús) crucificado es el verdadero signo de la acción de Dios y los griegos deben reconocer a Cristo por sus obras en que la sabiduría de Dios ilumina hasta el camino de su muerte en la cruz, un camino en la ley de Dios y al servicio de todas las personas. Lo que a algunos les parece una «debilidad» (así los judíos) y a otros  una «locura» (así los helenos/griegos) es, en última instancia, una expresión de las acciones sabias y fuertes, poderosas de Dios.

               

              El evangelista Juan nos recuerda la importancia del Templo de Jerusalén. Los judíos entendían esto como el lugar central de la presencia de Dios. En el patio del Templo se vendían los animales para los sacrificios y se pagaba el impuesto anual del Templo; para ello era necesario cambiar las monedas locales de Judea y Galilea por monedas de la ciudad de Tiro, que en la antigüedad se consideraba una moneda estable. Por lo tanto, es comprensible que hubiera numerosos comerciantes y cambistas en la zona del Templo. Los creyentes se reunían en esta plaza frente al Templo, pero también era un mercado. Por lo tanto, en el Templo se mezclaban la oración religiosa, las ofrendas y los negocios. Jesús se rebela contra esto porque quita el significado real del Templo, el honor de Dios y el recuerdo de sus mandamientos, que requiere que las personas vivan juntas en paz y buena voluntad. No el culto, ni los ritos son el núcleo de la fe en Dios, sino la oración - la reflexión sobre Yahvé, Él que existe para nosotros - a Él y la reflexión sobre cómo expresamos este amor de Dios en nuestra vida a través de nuestro actuar hacia nuestros semejantes. Cuando Jesús expulsó a los comerciantes y cambistas, envió una clara señal profética: este culto y especulación en el Templo no corresponden a la voluntad del Padre. No es sorprendente que este «acto de ira» de Jesús no fuera bien recibido por las autoridades y los sacerdotes del Templo, especialmente del grupo de los saduceos. Pero su reacción también tenía el potencial de causar disturbios que podrían conducir a la intervención de las fuerzas de los romanas, alimentando aún más el conflicto. Esta «purificación del Templo» por parte de Jesús fue probablemente el último motivo decisivo para su arresto y ejecución, como también se narra en los evangelios de Marcos, Mateo y Lucas al final de su obrar y después de su entrada en Jerusalén. Sin embargo, el evangelista Juan sitúa esta escena al comienzo del ministerio público de Jesús, como la primera visita de Jesús a Jerusalén -según Juan, Jesús visitó Jerusalén un total de tres veces para las fiestas de Pascua- y por lo tanto aquí ya se establece una conexión con la resurrección. El mensaje aquí es: Así como el Templo de Jerusalén representaba la presencia de Dios, así para nosotros cristianos el Cristo Resucitado es la presencia viva de Dios en el mundo. Cristo es la presencia de Dios, él es el verdadero Templo. Este significado sólo se aclara con la resurrección, del mismo modo que Pablo llama entonces a los cristianos a convertirse en templo -portador y morada en el corazón- de Dios/Cristo, siguiendo sus mandamientos, sus instrucciones, su ejemplo de vida. Sólo cuando miramos hacia atrás, a la experiencia de la resurrección, las acciones de Jesús en el Templo de Jerusalén se vuelven profundamente comprensibles.

               

              Sólo cuando honramos a Dios y nos comportamos con justicia y benevolencia hacia nuestros semejantes nos convertiremos en una verdadera comunidad de pacto con Dios. Entonces nos convertimos en el Templo/ la Iglesia de Dios al permitirle obrar bien en nuestros corazones (acciones conmovedoras y empáticas) y pensamientos (voluntades razonables y significativas).


              (Peter Downes, Theologe).

                Taufe des Herrn (7.1.2024)

              «Die Taufe Christi» (Mittelteil des Altar des Jean des Trompes) von Gerard David, 1502-1508, heute im Musée Communal in Brügge.

                                         

              Wochen-Impulse

              (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


                   

                  Taufe des Herrn (7.1.2024)

                   

                  1. Lesung: Jes 55,1-11


                   

                  Lesung aus dem Buch Jesaja.

                   

                  So spricht der Herr: Auf, alle Durstigen, kommt zum Wasser! Die ihr kein Geld habt, kommt, kauft Getreide und esst, kommt und kauft ohne Geld und ohne Bezahlung Wein und Milch! Warum bezahlt ihr mit Geld, was euch nicht nährt, und mit dem Lohn eurer Mühen, was euch nicht satt macht? Hört auf mich, dann bekommt ihr das Beste zu essen und könnt euch laben an fetten Speisen!

                   

                  Neigt euer Ohr und kommt zu mir, hört und ihr werdet aufleben! Ich schließe mit euch einen ewigen Bund: Die Erweise der Huld für David sind beständig. Siehe, ich habe ihn zum Zeugen für die Völker gemacht, zum Fürsten und Gebieter der Nationen. Siehe, eine Nation, die du nicht kennst, wirst du rufen und eine Nation, die dich nicht kannte, eilt zu dir, um des HERRN, deines Gottes, des Heiligen Israels willen, weil er dich herrlich gemacht hat.

                   

                  Sucht den HERRN, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah! Der Frevler soll seinen Weg verlassen, der Übeltäter seine Pläne. Er kehre um zum HERRN, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen. Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des HERRN. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken. Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe.

                   

                  [In Freude werdet ihr ausziehen und in Frieden heimgebracht werden. Berge und Hügel brechen vor euch in Jubel aus und alle Bäume auf dem Feld klatschen in die Hände. Statt Dornen wachsen Zypressen, statt Brennnesseln Myrten. Das geschieht zum Ruhm des HERRN zum ewigen Zeichen, das niemals getilgt wird.]

                   

                   

                  2.Lesung: Joh 5,1-9

                   

                  Lesung aus dem ersten Johannesbrief.

                   

                  Schwestern und Brüder!

                   

                  Jeder, der glaubt, dass Jesus der Christus ist, ist aus Gott gezeugt und jeder, der den Vater liebt, liebt auch den, der aus ihm gezeugt ist. Daran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben: wenn wir Gott lieben und seine Gebote erfüllen. Denn darin besteht die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer. Denn alles, was aus Gott gezeugt ist, besiegt die Welt. Und das ist der Sieg, der die Welt besiegt hat: unser Glaube.

                   

                  Wer sonst besiegt die Welt, außer dem, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist? Dieser ist es, der durch Wasser und Blut gekommen ist: Jesus Christus. Er ist nicht nur im Wasser gekommen, sondern im Wasser und im Blut. Und der Geist ist es, der Zeugnis ablegt; denn der Geist ist die Wahrheit. Denn drei sind es, die Zeugnis ablegen: der Geist, das Wasser und das Blut; und diese drei sind eins.

                   

                  Wenn wir von Menschen ein Zeugnis annehmen, so ist das Zeugnis Gottes größer; denn das ist das Zeugnis Gottes: Er hat Zeugnis abgelegt von seinem Sohn.

                   

                   

                  Evangelium: Mk 1,7-11

                   

                  Aus dem heiligen Evangelium nach Markus

                   

                  [Macht gerade seine Straßen! –, so trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündete eine Taufe der Umkehr zur Vergebung der Sünden. Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen. Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.]

                   

                  In jener Zeit trat Johannes in der Wüste auf und verkünde: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken und ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Ich habe euch mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.

                   

                  In jenen Tagen kam Jesus aus Nazaret in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

                   

                   

                  Impuls: Mach dich auf und suche Gott, er wird dir dann den Weg weisen und dich zum Mitglied seines Volkes machen

                   

                  Starrsinn, Misstrauen, Unsicherheit und Unglaube breiten sich heutzutage immer stärker aus, wie es scheint. Es sind die Zeichen einer tiefgreifenden Krise unserer Lebensform und unserer Werteordnung. Statt eine Gemeinschaft zu formen, driften wir in kleineren Interessensgruppen auseinander oder konzentrieren uns nur auf eine Kerngruppe, wenn nicht auf uns selbst. Aber werden wir dadurch nicht eher unmenschlich und laufen in Gefahr zu Tyrannen, Diktatoren, Narzissten und Egomame zu verkommen? Wer nicht mehr nach einem Sinn seines Lebens sucht und die Empathie und Fürsorge für seine Mitmenschen aufgibt, der wird an Gerechtigkeit dürsten und an seinem notwendigen Frieden verhungern.

                   

                  Umkehr und Neuorientierung zu Gott werden uns in den heutigen Lesungstexten als Weg in eine heilvolle und hoffnungsvolle Gemeinschaft mit Gott und den Mitmenschen aufgezeigt. Wir sind aufgerufen, Gott zu suchen und zu hören.

                   

                  Der Prophet Jesaja wendet sich an das Volk im Exil und ruft es auf, sich an den Bund Gottes zu erinnern und an den Zeiten des Königs David, Zeiten der Größe Israels. Jesaja ruft zum Glauben an Gott auf. Statt auf Geld (Münzen) – das erst in dieser Zeit des Propheten, d.h. im 6. Jhr. v. Chr. im Gebrauch kam - zu setzen, sollten sie ihr Vertrauen wieder auf Gott lenken. Denn nur er kann ihren Durst und Hunger dauerhaft stillen. Wer Gott sucht, wird ihn finden und er denjenigen dann auch den rechten Weg weisen. Nicht unser Wille – gedacht wird hier an falsche Zielsetzungen – soll uns leiten, sondern wir sollen uns seinen Willen, seinen Gedanken unterwerfen, nur so werden wir auf den rechten Weg geführt. Um das Notwendige zum Leben zu erkennen, müssen wir zunächst Gottes Reich und seine Gerechtigkeit suchen, dann kommt in ganz «natürlicher» Form, von selbst sozusagen, die Lösung unserer Probleme. Dahinter steckt aber auch die Erkenntnis, dass wir zu einem Volk – einer Menschenfamilie – gerufen sind. Wenn wir erkennen, dass wir geliebte Geschöpfe sind, dann können wir auch andere lieben und deren Wohl anstreben, dann hungert und dürstet niemand, dann ist das Wohl der anderen auch nicht am Geld abhängig, sondern vom Willen zum menschlichen Handeln.

                   

                  Auch der Johannesbrief, der am Ende des 1. Jahrhunderts entstand, betont die Notwendigkeit sich auf Gott zu konzentrieren, sich auf ihn hin auszurichten. Denn wer an Christus glaubt, ist auf dem Weg zum Vater und weiß sich geliebt. Diese Liebe Gottes macht uns fähig die Kinder Gottes zu lieben, sie als unsere Brüder und Schwestern zu erkennen. Befolgen wir seine Gebote, werden wir nicht mehr von rein weltlichen Dingen bestimmt, sondern richten unseren Willen nach dem Willen Gottes aus. Der Heilige Geist gibt uns dann auch die Wahrheit kund. Gottes Liebe steht in direkter Verbindung zur Nächstenliebe. Wir können so eine wahre Gemeinschaft formen, wo die Liebe und die Gebote uns miteinander vereinen. Wir müssen standhaft im Glauben werden. Jesus ist nicht nur in der Taufe mit Wasser von Gott als sein Sohn bestätigt worden, sondern im besonderem auch in seinem Blut(opfer), seinem Leiden am Kreuz. Es scheint hier, dass es Gemeindemitglieder in der johanneischen Gemeinde gab, die den Kreuzestod Jesu nicht mehr mit ihrem Glauben vereinbaren konnten, sondern nur an die Gegenwart des Geistes bei der Taufe glaubten. Nun aber stellt der Autor des Johannesbriefes heraus, dass auch in seinem Tod Jesus der Sohn Gottes war. Diese Erkenntnis kommt vom Heiligen Geist, der am Ende Gott selbst ist. Er ist unser Zeuge, der im Geist, im Wasser und im Blut, gleichsam in drei Zeugnisweisen uns die Gottessohnschaft Jesu bezeugt. Wer an Christus glaubt, glaubt an seinen Vater, an Gott.  

                   

                  Der Evangelist Markus stellt uns hier am Anfang seines Werkes Jesus in seiner wahren Würde vor. Es wird hierbei das Verhältnis zwischen dem prophetischen Johannes, der in der Wüste predigt und tauft, und Jesus geklärt. Johannes der Täufer verkündet den am Jordan sich einfindenden Einwohnern Jerusalems und aus ganz Judäa von der anbrechenden Endzeit. Auch Jesus ließ sich von ihm taufen. Auf das nähere Verhältnis zwischen beiden geht Marcos dann aber nicht ein. Betont wird jedoch, dass Johannes seinen «Nachfolger» als stärker und größer als er selbst betrachtete und sich nicht einmal in einer Rolle des Schülers sah, der dem Meister die Sandalen abnehmen durfte. Angekündigt wird die Geisttaufe durch Christus, die seine Wassertaufe übersteigern wird. Wassertaufe und Geisttaufe werden hier als ein Erbe Christi betrachtet und in Verbindung gestellt, denn Jesus wird während seiner eigenen Wassertaufe von Gott mit dem Geist getauft. Entscheidend ist dann die hier vernommene Botschaft Gottes: «Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden». Gott legitimiert hier in seiner Geistspendung Jesus als seinen Sohn. Somit erfahren wir gleich zu Beginn des Evangeliums, dass Jesus aus Nazareth der Sohn Gottes ist. Mit dieser Formulierung des geliebten Sohns, und dem Wohlgefallen Gottes klingen Bezüge zu den Psalmen (Ps 2,7), zu Genesis über die Beziehung zwischen Abraham und Issak (Gen 22,2) und Jesaja 42,1 zum Wohlgefallen Gottes an seinem Knecht an.

                   

                  Wenn wir nun Christus als Gottes Sohn erkennen, so ist unsere Suche nach Gott erfolgreich und wir lernen, wie wir die Gebote Gottes erfüllen können und was es bedeutet, einander zu lieben und eine wahrhafte Gemeinschaft zu formen. Wir werden dann vom Geist erfüllt sein, vom Wasser der Taufe gereinigt und den Sinn des Kreuzestodes (das Blutopfer) Jesu verstehen können. Uns wird dann auch der Sinn unseres Lebens eröffnet und der Weg zu mehr Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Gemeinschaft aufleuchten.  

                   

                  Impulso: Levántate y busca a Dios, Él te mostrará el camino y te hará miembro de su pueblo

                  Parece que la obstinación, la desconfianza, la incertidumbre y la incredulidad están cada vez más extendidas en estos días. Estos son los signos de una profunda crisis en nuestro modo de vida y en nuestro sistema de valores. En lugar de formar una comunidad, nos separamos en grupos de intereses muy particulares, en grupos cerrados o nos concentramos solo en nosotros mismos, pero ¿no nos hace esto más inhumanos y corremos el riesgo de degenerar en tiranos, dictadores, narcisistas y ególatras? Cualquiera que ya no busque sentido a su vida y renuncie a la empatía y al cuidado de sus semejantes tendrá sed de justicia y morirá de hambre por la paz que necesita. La conversión y la reorientación hacia Dios se nos muestran en los textos de lectura de hoy como un camino hacia una comunidad sanadora y esperanzadora con Dios y nuestros semejantes. Estamos llamados a buscar y escuchar a Dios.

                  El profeta Isaías se dirige al pueblo en el exilio y los llama a recordar la alianza con Dios y los tiempos del rey David, la grandeza de Israel. Isaías llama a la fe en Dios. En lugar de dinero (monedas) -que sólo se empezaron a utilizar durante la época del profeta, es decir, en el siglo VI a.C.- deberían volver a confiar en Dios. Porque sólo Él puede saciar permanentemente su sed y su hambre. Cualquiera que busque a Dios lo encontrará y luego le mostrará el camino correcto. No es nuestra voluntad -estamos pensando aquí en objetivos falsos- la que debe guiarnos, sino que debemos someternos a su voluntad, a sus pensamientos, sólo así seremos guiados por el camino correcto. Para reconocer lo necesario para la vida, primero debemos buscar el Reino de Dios y su justicia, entonces la solución a nuestros problemas vendrá de forma completamente «natural», por así decirlo. Pero detrás de esto también está el reconocimiento de que estamos llamados a pertenecer a un solo pueblo, a una sola familia humana. Si reconocemos que somos criaturas amadas, entonces también podremos amar a los demás y procurar su bien, así nadie tendrá hambre ni sed, entonces el bienestar de los demás no dependerá del dinero, sino de la voluntad de la acción humana.

                  La Epístola de Juan, escrita a finales del siglo I, también enfatiza la necesidad de concentrarnos en Dios, de alinearnos con Él. Porque quien cree en Cristo está en camino hacia el Padre y se comprende como un ser amado. Este amor de Dios nos permite amar a los hijos de Dios, reconocerlos como nuestros hermanos y hermanas. Si seguimos sus mandamientos, ya no estamos determinados por cosas puramente mundanas, sino que alineamos nuestra voluntad con la voluntad de Dios. Entonces el Espíritu Santo nos revela la verdad. El amor de Dios está directamente relacionado con el amor al prójimo. Así podremos formar una verdadera comunidad donde el amor y los mandamientos nos unan. Debemos ser firmes en nuestra fe. Jesús fue confirmado por Dios como su hijo no sólo en su bautismo con agua, sino especialmente en su sangre (su sacrificio), sufriendo en la cruz. Aquí parece que había feligreses en la comunidad del autor de la Carta de Juan que ya no podían conciliar la muerte de Jesús en la cruz con su fe, sino sólo en la presencia del Espíritu en el bautismo. Pero ahora Juan señala que incluso en su muerte, Jesús era el Hijo de Dios. Este conocimiento proviene del Espíritu Santo, quien en última instancia es Dios mismo. Él es nuestro testigo que nos testifica en el Espíritu, en el agua y en la sangre, por así decirlo, de tres maneras, que Jesús es el Hijo de Dios. Quien cree en Cristo cree en su Padre, en Dios.

                  Al comienzo de su obra, el evangelista Marcos presenta a Jesús en su verdadera dignidad. Se aclara la relación entre el Juan profético, que predica y bautiza en el desierto, y Jesús. Juan Bautista les cuenta a los habitantes de Jerusalén y de toda Judea que se reúnen en el Jordán sobre el amanecer del fin de los tiempos. Jesús también fue bautizado por él. Marcos no entra en la relación detallada entre los dos. Lo que se enfatiza, sin embargo, es que Juan veía a su «sucesor» como más fuerte y más grande que él mismo y ni siquiera se veía a sí mismo en el papel del discípulo que le quitó las sandalias al maestro. El bautismo del Espíritu es anunciado por Cristo. El bautismo en agua y el bautismo en Espíritu se ven y vinculan aquí como una herencia de Cristo, porque Jesús es bautizado con el Espíritu por Dios durante su propio bautismo en agua. Lo crucial entonces es el mensaje de Dios que se escucha aquí: «Tú eres mi Hijo amado, en ti tengo complacencia». Aquí, Dios legitima a Jesús como su hijo en su don de espíritu. Así, desde el comienzo del Evangelio aprendemos que Jesús de Nazaret es el Hijo de Dios. Con esta formulación del hijo amado y la buena voluntad de Dios hay referencias a los Salmos (Salmo 2:7), al Génesis sobre la relación entre Abraham e Isaac (Gén 22:2) e Isaías 42:1 a la buena voluntad de Dios en su servidor.

                   Si ahora reconocemos a Cristo como el Hijo de Dios, nuestra búsqueda de Dios tendrá éxito y aprenderemos cómo podemos cumplir los mandamientos de Dios y lo que significa amarnos unos a otros y formar una verdadera comunidad. Entonces estaremos llenos del Espíritu, limpiados por las aguas del bautismo y capaces de comprender el significado de la muerte de Jesús en la cruz (el sacrificio de sangre). Entonces se nos revelará el significado de nuestras vidas y se iluminará el camino hacia más humanidad, justicia y comunidad.

                  (Peter Downes, Theologe).

                  33. Sonntag im Jahreskreis (19.11.2023)



                  «Das Gleichnis von den anvertrauten Talenten, Matth XXV», Holzschnitt von 1712 in Historiae celebriores Veteris Testamenti iconibus representatae et ad excitandas bonas meditationes selectis epigrammatibus exornataen lucem datae à Christophoro Weigelio.


                                             

                  Wochen-Impulse

                  (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


                       

                         33. Sonntag im Jahreskreis (19.11.2023)


                        1. Lesung: Spr 31,10-13.19-20.30-31 


                         

                        Lesung aus dem Buch der Sprichwörter.

                         

                        Eine tüchtige Frau, wer findet sie? Sie übertrifft alle Perlen an Wert. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie und es fehlt ihm nicht an Gewinn. Sie tut ihm Gutes und nichts Böses alle Tage ihres Lebens. Sie sorgt für Wolle und Flachs und arbeitet voll Lust mit ihren Händen.

                         

                        [Sie gleicht den Schiffen des Kaufmanns: Aus der Ferne holt sie ihre Nahrung. Noch bei Nacht steht sie auf, um ihrem Haus Speise zu geben und den Mägden, was ihnen zusteht. Sie überlegt es und kauft einen Acker, vom Ertrag ihrer Hände pflanzt sie einen Weinberg. Sie gürtet ihre Hüften mit Kraft und macht ihre Arme stark. Sie spürt den Erfolg ihrer Arbeit, auch des Nachts erlischt ihre Lampe nicht.]

                         

                        Nach dem Spinnrocken greift ihre Hand, ihre Finger fassen die Spindel. Sie öffnet ihre Hand für den Bedürftigen und reicht ihre Hände dem Armen.

                         

                        [Ihr bangt nicht für ihr Haus vor dem Schnee; denn ihr ganzes Haus ist in prächtigem Rot gekleidet. Sie hat sich Decken gefertigt, Leinen und Purpur sind ihr Gewand. Ihr Mann ist in den Torhallen geachtet, wenn er zu Rat sitzt mit den Ältesten des Landes. Sie webt Tücher und verkauft sie, Gürtel liefert sie dem Händler. Kraft und Würde sind ihr Gewand, sie spottet der drohenden Zukunft. Sie öffnet ihren Mund in Weisheit und Unterweisung in Güte ist auf ihrer Zunge. Sie achtet auf das, was in ihrem Haus vorgeht, Brot der Faulheit isst sie nicht. Ihre Kinder stehen auf und preisen sie glücklich, auch ihr Mann erhebt sich und rühmt sie: Viele Frauen erwiesen sich tüchtig, doch du übertriffst sie alle.]

                         

                        Trügerisch ist Anmut, vergänglich die Schönheit, eine Frau, die den HERRN fürchtet, sie allein soll man rühmen. Gebt ihr vom Ertrag ihrer Hände, denn im Stadttor rühmen sie ihre Werke!

                         

                         

                           2.Lesung: Tess 5,1-6

                         

                        Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.

                         

                        Über Zeiten und Stunden, Schwestern und Brüder, brauche ich euch nicht zu schreiben. Ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht.

                         

                        Während die Menschen sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie wie die Wehen über eine schwangere Frau und es gibt kein Entrinnen. Ihr aber, Brüder und Schwestern, lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht wie ein Dieb überraschen kann. Ihr alle seid Söhne des Lichts und Söhne des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. Darum wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.

                         

                         

                        Evangelium: Mat 25,14-30

                         

                        Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                         

                        In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Mann, der auf Reisen ging. Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an. Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab.

                         

                        Sofort ging der Diener, der die fünf Talente erhalten hatte hin, wirtschaftete mit ihnen und gewann noch fünf weitere dazu.

                         

                        Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei weitere dazu.

                         

                        Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.

                         

                        Nach langer Zeit kehrte der Herr jener Diener zurück und hielt Abrechnung mit ihnen.

                         

                        Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.

                         

                        Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

                         

                        Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.

                         

                        Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du tüchtiger und treuer Diener. Über Weniges warst du treu, über Vieles werde ich dich setzen. Komm, nimm teil am Freudenfest deines Herrn!

                         

                        Es kam aber auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wusste, dass du ein strenger Mensch bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Sieh her, hier hast du das Deine.

                         

                        Sein Herr antwortete und sprach zu ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast gewusst, dass ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe. Du hättest mein Geld auf die Bank bringen müssen, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Nehmt ihm also das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!

                         

                        Denn wer hat, dem wird gegeben werden und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein.

                         

                         

                        Impuls: Vorbereitet und wachsam sollen wir sein, unsere Fähigkeiten sollen wir zum Nutzen aller einsetzen, dann wird das Kommen des Herrn keine unerwarteten Überraschungen bescheren

                         

                        Christen sind aufgerufen, sich in diese Welt einzubringen, ihre Fähigkeiten sinnvoll einzusetzen und Gutes zu tun. Es gilt eine proaktive Grundhaltung einzunehmen, Engagement zu zeigen und die Welt mitzugestalten. Mit dem Blick auf die Wiederkehr Christi, sollen wir vorbereitet und wachsam sein, d.h. unser Tun sollte auf Christus ausgerichtet sein und auf ihn vertrauend, dann können wir unerwartete Veränderungen viel leichter bewältigen.

                         

                        Von Gott wurden wir mit Fähigkeiten und Talenten ausgestattet bzw. beschenkt und sind aufgerufen, diese effektiv für andere einzusetzen und sie zu vermehren. Es geht dabei um die Wirksamkeit unserer Fähigkeiten, die letztendlich zum Wohl anderer aber auch zu unserem eigenen Wohl und zum Dienst an Gott zum Einsatz kommen sollen.

                         

                        Im Buch der Sprüche werden wir auf die Weisheit Gottes verwiesen. Sie dient uns als Vorbild. Als Frau חָכמָה (chokmah), im Griechischen σοφία, wird die Weisheit hier angesprochen. Die Weisheit verkörpert Gott selbst. Es kommt beim Text auf die Eigenschaften an, die hier herausgestellt werden. So wird uns der Sinn der Lebenskunst vor Augen geführt. Es geht um einen gelingenden praktischen Lebensvollzug, der damit eine Steigerung der Lebensqualität verheißt. Die göttliche Weisheit ist wie eine ideale Ehefrau und Mutter, sie ist ein Schatz, ein Geschenk. Der hiesige Text stellt die Tüchtigkeit der Frau hervor. Sie setzt ihre vielfältigen Fähigkeiten in vollkommender Weise zum Wohl ihrer Familie ein. Sie ist vergleichbar mit einer schönen, wertvollen Perle. Sie ist nicht nur für ihre Familie fürsorglich, sondern kümmert ich auch um die Bedürftigen. Geschäftstüchtig und fleißig setzt sie alle ihre Talente zum Wohl ihres Mannes, ihrer Kinder aber auch für Andere ein. Sie zeichnet sich durch Kraft und Würde aus und so ist sie für die Zukunft gut gerüstet. Weise ist es also, alle Fähigkeiten zu entfalten und zum Wohle der Nächsten einzusetzen. So wie Gott die vollkommende Weisheit ist, so sollen wir diese Weisheit zu unserem Wegweiser machen, um ein gelungenes Leben zu führen, mit Sinn und Lebensfülle.

                         

                        Wer wachsam bleibt und sich auf die Zukunft hin vorbereitet, wird nicht von plötzlichen, unerwarteten Ereignisse aus der Bahn geschleudert, verfällt dann nicht in depressive Dunkelheit. Paulus verweist in seinem Brief an die Gemeinde von Thessaloniki, dass sie sich auf die baldige Ankunft Christi vorbereiten sollen. Diese Wartezeit muss genutzt werden, es bedarf den Einsatz im Tageslicht. Da niemand weiß, wann der «Tag des Herrn» hereinbricht, gilt es stets wachsam zu sein und sich darauf vorzubereiten. Die Friedenszeit und Sicherheit, die gerade im römischen Reich herrschte, sollte sie nicht zu einer Nachlässigkeit in ihrer Wachsamkeit verführen. Wir würden heute vielleicht hinzufügen müssen, auch die Schrecken und Ängste unserer Gegenwart, dürfen nicht zu einer Erstarrung führen. Als Christen sind wir aufgerufen, im Licht des auferstandenen Herrn zu leben und aus diesem Vertrauen heraus auf seine Gegenwart unsere Fähigkeiten einsetzen, damit die Ankunft des Herren zu einem freudigen Empfang und nicht zu einer bösen Überraschung für uns wird. 

                         

                        Um den vollen Einsatz der übertragenen Mittel geht es im Gleichnis Jesu über die anvertrauten Talente. Auch hier geht es um die Nutzung der Zeit angesichts der bevorstehenden Wiederkunft des Herrn. Da Jesu Erzählung sogleich als ein Gleichnis identifiziert wird, wissen wir, dass wir mit verschiedenen Handlungsbeispielen rechnen dürfen, wobei eines zumindest als negatives Bespiel uns zum rechten Handeln ermahnen soll. Im Gleichnis werden drei Dienern von ihrem Herrn – der wie in vorherigen Gleichnissen im Matthäusevangelium, für Gott steht – unterschiedliche Vermögensbeträge anvertraut, die sie während seiner Abwesenheit (seiner Reise) verwalten sollen. Bei der Zuteilung des zu verwaltendem Geldes, hat der Herr die Fähigkeiten seiner Diener berücksichtigt, kannte also sehr gut deren Möglichkeiten, mit seinem Vermögen sachgerecht umzugehen. Dem ersten übertrug er daher fünf Talente in Silbergeld – ein Talent entsprach etwas mehr als 20 Kg und etwa 6000 Dinare – d.h. ein Vermögen, dass 82 Jahre lang den täglichen Bedarf einer Arbeiterfamilie decken konnte. Und dieser Diener machte sich sogleich daran mit seinen Fähigkeiten, das anvertraute Vermögen zu verdoppeln. Auch der zweite Diener, der zwei Talente an Silbergeld zur Verwaltung erhielt, verdoppelte den Betrag während der Abwesenheit seines Herren. Der dritte Diener, der ein Talent an Silbergeld erhielt, vergrub jedoch das Geld in die Erde, versteckte es, bewahrte es also lediglich auf, ohne seine Fähigkeiten zur Vermehrung des anvertrauen Vermögens einzusetzen.

                         

                        Bei der Rückkehr des Herren gaben alle Diener Rechenschaft über ihren Umgang mit dem anvertrauten Vermögen ab. Die beiden Diener, die das Vermögen durch ihre wirtschaftlichen Fähigkeiten verdoppelten, werden gelobt und zum Freudenfest eingeladen. Als der dritte Diener aber seine Angst vor dem strengen Herren als Entschuldigung für seinen mangelnden Einsatz bei der Verwaltung des anvertrauten Vermögens vorgibt, wird dieser vom Herrn der Faulheit beschuldigt. Da dieser Diener zudem noch beklagt, dass der Herr nichts selbst sät und ausstreut, jedoch dann die Ernte, die andere mit ihrer Arbeit einholten, einzieht, wird klar, dass er seine Aufgabe als Diener völlig verfehlt hat. Er missachtet seine Stellung und Rolle im Dienstverhältnis. So gibt er dem Herrn dasselbe zurück, was er vor der Reise von ihm erhalten hatte. Der Diener hat das Talent an Silbergeld nicht zum Einsatz gebracht, er hat die Zeit nutzlos verstreichen lassen, seine Fähigkeiten sozusagen mit dem Geld vergraben. Er hat es ja nicht einmal zur Bank gebracht, wo dann wenigsten Zinsen angefallen wären, also nicht einmal den geringsten Arbeitsaufwand aufgebracht. So nimmt ihn der Herr auch dieses Talent fort und überträgt es dem ersten tüchtigen Diener.

                         

                        Die Lehre aus dem Gleichnis ist leicht zu erkennen: Wir haben alle bestimmte Fähigkeiten und sollen diese Nutzen, zum Einsatz bringen, damit sie zum Wohle Gottes, des Herren, dienen und damit viele Früchte bringen. Es gilt ein guter Diener zu werden und ein Multiplikator zu werden, wo unsere Talente/Fähigkeiten auch zum Wohl der Nächsten beitragen. Gott will niemanden überfordern, sondern er kennt das Potential eines jeden. Gott erwartet aber, dass wir weise Handeln und uns voll zur positiven Entwicklung dieser Erde einbringen. Am Ende wird der Tag kommen, an dem wir dann Rechenschaft ablegen müssen, ob wir uns tatsächlich als würdige, gute Diener in unserem Leben erwiesen haben. Seien wir also wachsam und vorbereitet, indem wir unsere Fähigkeiten zum Dienst an Gott und unseren Mitmenschen zum Einsatz bringen.        

                         

                        Impulso: Debemos estar preparados y atentos, usar nuestras capacidades en beneficio de los demás, así no seremos sorprendidos por la venida del Señor.

                        Los cristianos están llamados a involucrarse en este mundo, a utilizar sus capacidades en hacer el bien. Se trata de una actitud proactiva, mostrando compromiso y ayudando al desarrollo del mundo. Con la mirada puesta en el regreso de Cristo, debemos estar preparados y vigilantes, es decir, nuestras acciones deben centrarse en Cristo y debemos confiar en Él, así podemos afrontar de mejor forma los cambios inesperados.

                        Dios nos ha dotado de habilidades y talentos y nos llama a usarlos eficazmente para los demás. Se trata de la eficacia de nuestras capacidades, que en última instancia es el deber en utilizarlas para el bien de los demás pero también para nuestro propio bien y al servicio de Dios.

                        En el libro de Proverbios se nos hace referencia a la sabiduría de Dios. Ella es un modelo a seguir para nosotros. Aparece como mujer: חָכמָה (chokmah), en griego σοφία, y aborda aquí la sabiduría divina. La sabiduría encarna a Dios mismo. El texto destaca  las cualidades que expresan la sabiduría. Esto nos muestra el significado del arte de vivir. Se trata de una vida práctica exitosa, que promete un aumento en la calidad de vida. La sabiduría divina es como una esposa y madre ideal, es un tesoro, un regalo. El texto destaca la eficiencia de esta mujer. Ella utiliza perfectamente sus diversas habilidades para el beneficio de su familia. Es comparable a una perla hermosa y valiosa. Ella no sólo se preocupa por su familia sino también por los necesitados. Con mentalidad empresarial y trabajadora, utiliza todos sus talentos en beneficio de su marido, sus hijos y también de los demás. Se caracteriza por su fuerza y dignidad y, por tanto, está bien preparada para el futuro. Por lo tanto, es aconsejable desarrollar todas sus habilidades y utilizarlas en beneficio de sus prójimos. Así como Dios es la sabiduría perfecta, debemos hacer de esta sabiduría nuestra guía para llevar una vida exitosa, con significado y plenitud de vida.

                        Aquellos que permanecen atentos y se preparan para el futuro no se desviarán del rumbo por acontecimientos repentinos e inesperados y no caerán en una oscuridad depresiva. En su carta a la comunidad cristiana de Tesalónica, Pablo les recuerda que se preparen para la inminente llegada de Cristo. Este tiempo de espera debe aprovecharse, requiere actuar en la luz del día. Como nadie sabe cuándo llegará el «Día del Señor», es importante estar siempre atento y preparado para ello. El período de paz y seguridad que prevaleció en el Imperio Romano en esos tiempos no debería llevarlos a relajar la vigilancia. Hoy quizás tengamos que añadir que los horrores y temores de nuestro presente no deben conducirnos a congelación e inactividad. Como cristianos, estamos llamados a vivir a la luz del Señor resucitado y, desde la confianza en su presencia, utilizar nuestras capacidades para que la llegada del Señor sea una acogida gozosa y no una sorpresa desagradable para nosotros.

                        La parábola de Jesús sobre los talentos trata sobre el uso pleno de los recursos confiados. Se trata también del uso del tiempo en vista del inminente regreso del Señor. En esta narración Jesús identifica varios ejemplos de acción, siendo al menos uno de ellos un ejemplo negativo que debería amonestarnos a actuar correctamente. En la parábola, la figura del señor representa, igual como en las parábolas anteriores del Evangelio de Mateo, a Dios. El señor confía a sus tres servidores diferentes cantidades de dinero, que deben administrar durante su ausencia (su viaje). Al asignar a ellos la administración de su dinero, el señor tenía muy bien en cuenta las habilidades de cada servidor. Por lo tanto, confió al primero servidor cinco talentos en moneda de plata -un talento equivalía a poco más de 20 kg y unos 6.000 dinares-, es decir, una fortuna que podría cubrir las necesidades diarias de una familia obrera durante 82 años, así una larga vida completa. Y este servidor inmediatamente se puso a utilizar sus habilidades económica para duplicar la riqueza confiada. El segundo servidor, a quien se confió dos talentos de plata para administrar, también duplicó la cantidad durante la ausencia de su señor. Sin embargo, el tercer servidor, que recibió un talento en dinero de plata, enterró el dinero en la tierra y lo escondió, es decir, simplemente lo guardó, sin utilizar sus habilidades para aumentar la riqueza que se le había confiado.

                        Cuando el señor regresó, todos los servidores dieron cuenta de cómo habían manejado los bienes que se les había confiado el señor. Los dos servidores, que duplicaron su fortuna gracias a sus habilidades económicas, son elogiados e invitados a la celebración. Pero cuando el tercer servidor utiliza su miedo ante el señor estricto como excusa por su falta de esfuerzo en la gestión de los bienes que le han sido confiados, el señor  lo acusa de pereza. Como este servidor también reclamó que el señor no ha sembrado ni recogido nada él mismo, sino que luego recolecta la cosecha que otros le trajeron por su trabajo , queda claro que ha fracasado en su tarea de servidor, confundiendo incluso los papeles de cada uno. Así el servidor devuelve al Señor lo que ha recibido antes de su viaje. El servidor no utilizó el talento del dinero de plata, dejó pasar el tiempo en vano, enterrando sus habilidades con el dinero, por así decirlo. Ni siquiera lo llevó al banco, donde se habría generado por lo menos interés, así quedo evidente que el servidor no hizo el mínimo esfuerzo en lograr algún beneficio. Entonces el señor le quita este talento y se lo da al primer servidor capaz.

                        La lección de la parábola es evidente: todos tenemos ciertas habilidades y debemos usarlas para beneficiar al Señor, es decir a  Dios, y traer mucho fruto. Es importante convertirnos en buenos servidores y convertirnos en multiplicadores, donde nuestros talentos/habilidades también contribuyan al bienestar de quienes nos rodean. Dios no quiere abrumar a nadie, sino que conoce el potencial de cada uno. Sin embargo, Dios espera que actuemos con sabiduría y contribuyamos plenamente al desarrollo positivo de esta tierra. Al final, llegará el día en que tendremos que dar cuenta de si realmente hemos demostrado ser dignos y buenos servidores en nuestras vidas. Así que estemos atentos y preparados usando nuestras habilidades para servir a Dios y a nuestros semejantes.

                        (Peter Downes, Theologe).


                            31. Sonntag im Jahreskreis (5.11.2023)


                            «Christus lehrt Demut» vom schottischen Maler Robert Scott Launder, 1847; heute in National Galleries of Scotland in Edinburgh.


                                                       

                            Wochen-Impulse

                            (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


                                 

                                   31. Sonntag im Jahreskreis (5.11.2023)



                                    1. Lesung: Mal 1,14b-2,2b.8-10 


                                     

                                    Lesung aus dem Buch Maleachi.

                                     

                                    Ein großer König bin ich, spricht der HERR der Heerscharen, und mein Name ist bei den Völkern gefürchtet.

                                     

                                    Jetzt gilt dieses Gebot für euch, ihr Priester: Wenn ihr nicht hört und nicht von Herzen darauf bedacht seid, meinen Namen in Ehren zu halten – spricht der HERR der Heerscharen –, dann schleudere ich meinen Fluch gegen euch [und verfluche den Segen, der auf euch ruht.]

                                     

                                    Ihr seid abgewichen vom Weg, ihr habt viele zu Fall gebracht durch eure Weisung; ihr habt den Bund Levis zunichte gemacht, spricht der HERR der Heerscharen. Darum mache ich euch verächtlich und erniedrige euch vor dem ganzen Volk, so wie ihr euch nicht an meine Wege haltet und auf die Person seht bei der Weisung. Haben wir nicht alle denselben Vater? Hat nicht der eine Gott uns erschaffen? Warum handeln wir dann treulos, einer gegen den andern, und entweihen den Bund unserer Väter?

                                     

                                     

                                    1. Lesung: Tess 2,7b-9.13

                                     

                                    Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.

                                     

                                    Schwestern und Brüder!

                                     

                                    Wir sind euch freundlich begegnet: Wie eine Mutter für ihre Kinder sorgt, so waren wir euch zugetan und wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben; denn ihr wart uns sehr lieb geworden. Ihr erinnert euch, Brüder und Schwestern, wie wir uns gemüht und geplagt haben. Bei Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen, und haben euch so das Evangelium Gottes verkündet.

                                     

                                    Darum danken wir Gott unablässig dafür, dass ihr das Wort Gottes, das ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt, nicht als Menschenwort, sondern – was es in Wahrheit ist – als Gottes Wort angenommen habt; und jetzt ist es in euch, den Glaubenden, wirksam.

                                     

                                     

                                     

                                    Evangelium: Mat 23,1-12

                                     

                                    Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                     

                                    In jener Zeit sprach Jesus zum Volk und zu seinen Jüngern und sagte: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Tut und befolgt also alles, was sie euch sagen, aber richtet euch nicht nach ihren Taten; denn sie reden nur, tun es aber nicht. Sie schnüren schwere und unerträgliche Lasten zusammen und legen sie den Menschen auf die Schultern, selber aber wollen sie keinen Finger rühren, um die Lasten zu bewegen.

                                     

                                    Alles, was sie tun, tun sie, um von den Menschen gesehen zu werden: Sie machen ihre Gebetsriemen breit und die Quasten an ihren Gewändern lang, sie lieben den Ehrenplatz bei den Gastmählern und die Ehrensitze in den Synagogen und wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt und die Leute sie Rabbi – Meister – nennen.

                                     

                                    Ihr aber sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn nur einer ist euer Meister, ihr alle aber seid Brüder. Auch sollt ihr niemanden auf Erden euren Vater nennen; denn nur einer ist euer Vater, der im Himmel. Auch sollt ihr euch nicht Lehrer nennen lassen; denn nur einer ist euer Lehrer, Christus. Der Größte von euch soll euer Diener sein.

                                     

                                    Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

                                     

                                     

                                    Impuls: Zum Dienst an Gott und den Mitmenschen sind wir bestellt, nicht zum Herrschen über andere

                                     

                                    Macht und Ansehen scheinen vielen Menschen erstrebenswert zu sein. Man kann sogar einen stetig wachsenden Machthunger beobachten. Über andere zu bestimmen, über sie zu herrschen, scheint vor allem in der Politik wie eine Droge zu wirken. Gefährlich wird sie, wenn sie Menschen manipuliert, unterdrückt und für eigene Machtinteressen ausbeutet. Auch heute können wir die Gefahren des Machtmissbrauchs in vielen Ländern beobachten. Manche Machthaber lassen keine Regierungswechsel mehr zu, andere installieren sich mehr wie absolutistische Monarchien, indem sie nur ihre Meinungen als Wahrheit gelten soll. Sie machen sie zu kleinen Göttern. Die Gefahr aber ist nicht nur in der Politik und Staatslenkung zu beobachten. Auch im religiösen Bereich wird schnell vergessen, dass über den religiösen Leitern Gott steht und sie nicht für sich und aus sich über die Gläubigen herrschen, sondern sie im brüderlichen Dienst leiten sollen. Nicht zur Machtausübung, sondern zum Dienst sind wir geschaffen worden. Daran erinnern uns heute besonders die Lesungstexte.

                                     

                                    So kritisierte der Prophet Meleachi, der in der Mitte des 5. Jahrhundert v. Chr. wirkte, die Tempelpriester in Jerusalem, indem er sie daran erinnert, dass sie dazu berufen sind, Gott mit ihrer Lehre und ihrem Lebensbeispiel zu dienen, es aber nicht tun. Während andere Völker Gottes Macht – wie die eines großen Königs – anerkennen und fürchten, so sind die berufenen Priester taub geworden und verloren das Gespür und den Lebenssinn des Dienstes an Gott. Statt ihn zu ehren und seine Gebote zu lehren, führen sie das Volk in die falsche Richtung und bringen es zum Abfall von Gott. Durch ihre Lehre und ihr (schlechtes und falsches) Lebensbeispiel haben sie die Gebote – den Bund Levis – wertlos gemacht. Ihnen nun spricht der Prophet die Drohung aus, dass Gott auf sie seinen Fluch schleudern wird, denn sie haben den Segensspruch Gottes für sein Volk nicht vermittelt, sondern nur an sich selbst gedacht. Unsolidarisch und schädlich erweisen sie sich gegenüber dem Volk. Als Kinder des gemeinsamen Schöpfervaters, hätten sie sich doch geschwisterlich (brüderlich) zeigen müssen, statt sich selbst zu Vätern zu erklären. Sie haben ihre Aufgabe verfehlt, daher droht ihnen nun das Unheil, der Fluch. Meleachi erinnert an den Bund, an die Schöpfung, den Segenszuspruch, das Gesetz, die Gemeinschaft als Volk. All das geht verloren, wenn die zum Dienst an Gott und Volk bestellten Priester sich von diesen göttlichen Vorgaben – diesem Weg – entfernen und sich selbst statt Gott ins Zentrum setzen. 

                                     

                                    Paulus wendet sich in seinem Brief an die Gemeinde in Tessalonich (Thessaloniki) und erinnert sie an ihrer freundlichen Begegnung. Statt das Bild des Vaters, greift er das Bild der Mutter auf und betont dabei die Rolle des Missionars als jemanden der fürsorglich sein muss. Er stellt heraus, dass er nicht nur das Evangelium Gottes verbreitete, sondern es auch entsprechend vorlebte. Glaube wird gelebt und mitgeteilt, ist damit auch Ausdruck der brüderlichen (geschwisterlichen) Liebe. Die Glaubensvermittlung ist keine leichte Sache, sondern sehr mühsam und eine langwierige Arbeit. Paulus betont zudem, dass er neben der Verkündigung auch für den Lebensunterhalt selbst aufkam, indem er handwerklich arbeitete. Es geht also nicht darum, eine privilegierte Stellung einzunehmen, und schon gar nicht, um eine Machtposition zu erlangen, sondern die Verkündigung ist ein aufopfernder Dienst an Gott und den Mitmenschen. Es geht ja nicht um den Willen des Predigers und Missionars, sondern um die Verkündigung von Gottes Wort, um dessen Willen. Hier ist wichtig, dass auch der Empfänger der Botschaft sich vergewissern muss, dass es Gottes Wahrheit ist, die verkündet wird, damit diese dann auch wirksam im Leben wird. Es geht hier um eine authentische Verkündigung, wo Wort und Tun im Einklang stehen müssen, denn dann erweist es sich als ein wahrhaftiges Geschenk Gottes an uns.

                                     

                                    Um den Zusammenhang vom verkündeten Wort und rechtem Tun geht es auch im heutigen Evangelium. Jesus weist seine Jünger an, den Lehren der Schriftgelehrten und Pharisäer, die als Gesetzesausleger «auf dem Stuhl des Mose sitzen», zu folgen, ermahnt sie aber zugleich, keinesfalls ihre Taten nachzuahmen. Er kritisiert an ihnen, dass sie zwar rechtens lehren, aber nicht entsprechend leben. Sie lehren dem Volk die Lasten des Gesetzes, selbst aber führen sie diese nicht aus. Ihnen geht es um ihre eigene Ehre, das Ansehen, ihrem Prestige. Sie wollen sich als Autoritäten in der Öffentlichkeit zeigen, daher heben sie ihre kennzeichnenden Attribute hervor – breite Gebetsriemen und lange Quasten an ihren Gewändern -, setzten sich auf den Ehrenplätzen bei Gastmählern und in den Synagogen. Wollen mit ehrwürdigen Titeln bedacht und als Lehrer (Rabbi=Meister) anerkannt werden. Es geht also um äußerliche Erscheinungen von Ehre, Macht, Ansehen, die für sie wichtig sind. Nun aber ermahnt Jesus seine Jünger, anders zu handeln. Nicht sie selbst sollen im Zentrum stehen, sondern ihre Nächsten, ihre Mitmenschen, ihre Brüder und Schwestern. Denen sind sie zu Dienst verpflichtet. Nicht Macht, Ansehen, Ehre und Titel sind erstrebenswert im Reich Gottes, da sich niemand als größer oder wertiger über andere betrachten, sondern sich allein auf den göttlichen Vater und einzig wahren Heerscher und auf den Lehrmeister Christi hin orientieren soll. Der demütige Dienst macht Christen groß. Sie werden dann von Gott erhöht.  Wir sind zum Dienst an Gott und den Mitmenschen bestellt, nicht zum Herrschen über andere. Unsere Worte müssen sich im Handeln widerspiegeln, es geht um ein kohärentes Christsein.

                                     

                                     

                                    Impulso: Impulso: Estamos llamados a servir a Dios y a nuestros semejantes, no a gobernar a los demás.

                                     

                                    El poder y el prestigio parecen ser deseables para muchos. Incluso hay un hambre creciente de poder. Decidir sobre los demás y gobernarlos parece una droga, especialmente en política. Se vuelve peligroso cuando se transforma en una manipulación de las personas, o cuando los que están en poder las oprimen y las explotan para sus propios intereses. Incluso hoy podemos observar los peligros del abuso de poder en muchos países. Algunas personas en el mando y poder no permiten cambios de gobierno por elecciones, otras se instalan más como monarquías absolutistas en las que sólo sus opiniones deben ser consideradas como verdad. Se convierten en pequeños dioses. Pero el peligro no puede observarse sólo en la política y la gobernanza estatal. También en el ámbito religioso se olvida rápidamente que Dios está por encima de los líderes religiosos y que ellos no gobiernan a los creyentes para sí mismos, sino que deben guiarlos en el servicio fraterno. No fuimos creados para ejercer el poder, sino para servir. Especialmente los textos de lectura de hoy nos exhortan de tener eso presente.

                                     

                                    Así es el profeta Meleachi, que vivió a mediados del siglo V a.C., quien critica a los sacerdotes del Templo en Jerusalén, recordándoles que están llamados a servir a Dios con su enseñanza y ejemplo, pero no lo están haciendo. Mientras otros pueblos reconocen y temen el poder de Dios – y lo reconocen como un gran rey - los sacerdotes del Templo se han vuelto sordos y han perdido el sentido de su vida al servicio de Dios. En lugar de honrarlo y enseñar sus mandamientos, ellos guían al pueblo en la dirección equivocada y lo hacen apostatar de Dios. A través de sus enseñanzas y su (mal y erróneo) ejemplo de vida, han invalidado los mandamientos, el pacto de Leví. El profeta ahora los amenaza con que Dios lanzará su maldición sobre ellos, porque no han transmitido la bendición de Dios para su pueblo, sino que sólo han pensado en sí mismos. Están mostrando una falta de solidaridad y son perjudiciales para el pueblo. Como hijos del Padre Creador común, debieron mostrarse fraternales en lugar de declararse a sí mismos como padres. Han fracasado en su tarea y ahora están amenazados por un desastre y una maldición. Meleachi nos recuerda el pacto, la creación, la promesa de bendición, la ley y la comunidad como pueblo. Todo esto se pierde cuando los sacerdotes designados para servir a Dios y al pueblo se alejan de estas directrices divinas -este camino- y se ponen a sí mismos en el centro en lugar de Dios.

                                     

                                    En su carta a las comunidad de Tesalónica, Pablo les recuerda de su encuentro amistoso. En lugar de la imagen del padre, retoma la imagen de la madre, enfatizando el papel del misionero como alguien que debe cuidar y proteger. Señala que no sólo difundió el Evangelio de Dios, sino que también lo vivió en consecuencia. La fe se vive y se comunica y, por tanto, es también expresión del amor fraternal. Impartir la fe no es una tarea fácil, sino muy penoso y de largo plazo. Pablo también enfatiza que además de predicar, también se mantenía al realizar trabajo manual, al mismo tiempo. Así que no se trata de asumir una posición privilegiada y, ciertamente, tampoco de ganar una posición de poder, sino que la predicación es un servicio hacia a Dios y al bien de los demás. No se trata de difundir la voluntad del predicador y del misionero, sino del anuncio de la palabra de Dios, de su voluntad. Es importante aquí que el destinatario del mensaje también se asegure de que lo que se proclama es la verdad de Dios, para que luego pueda ser eficaz en su vida. Se trata de un anuncio auténtico, donde las palabras y las acciones deben estar en armonía, pues así resultaría ser un verdadero regalo de Dios para nosotros.

                                     

                                    El Evangelio de hoy también trata sobre la conexión entre la palabra proclamada y la acción correcta. Jesús instruye a sus discípulos a seguir las enseñanzas de los escribas y fariseos, quienes como intérpretes de la ley «se han sentado en la cátedra de Moisés», pero al mismo tiempo les advierte que no imiten sus acciones. Los critica por enseñar legalmente pero no vivir en consecuencia. Enseñan al pueblo las cargas pesadas de la ley, pero no las cumplen ellos mismos. Se preocupan por su propio honor, su reputación, su prestigio. Quieren mostrarse como autoridades en público, por eso enfatizan sus atributos distintivos (filacterias anchas y largas orlas en sus túnicas) y se sientan en los lugares de honor en los banquetes y en las sinagogas. Quieren que se les den títulos honoríficos y se les reconozca como rabinos y maestros. Se trata, pues, de apariencias externas de honor, poder y reputación, que para ellos tienen importancia. Pero ahora Jesús advierte a sus discípulos que actúen de manera diferente. La atención no debe centrarse en ellos mismos, sino en sus prójimos, sus semejantes, sus hermanos y hermanas. Están obligados a servirles. No es el poder, el prestigio, el honor y los títulos lo que es deseable en el Reino de Dios, ya que nadie debe verse más grande o más valioso que los demás, sino que debe orientarse únicamente hacia el divino Padre y único verdadero gobernante y hacia el único verdadero maestro que es Cristo. El servicio humilde hace grandes a los cristianos. Los humildes serán exaltado por Dios. Estamos designados para servir a Dios y a nuestros semejantes, no para gobernar a los demás. Nuestras palabras deben reflejarse en nuestras acciones; se trata de ser un cristiano coherente.

                                     

                                    (Peter Downes, Theologe).

                                    29. Sonntag im Jahreskreis (22.10.2023)

                                    «Der Zinsgroschen» von flämischen Maler Peter Paul Rubens, um 1610-1615, heute im Fine Arts Museum in San Francisco (Kalifornien).

                                                               

                                    Wochen-Impulse

                                    (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


                                         

                                           29. Sonntag im Jahreskreis (22.10.2023)



                                          1. Lesung: Jes 45,1.4-6 



                                          Lesung aus dem Buch Jesaja.

                                           

                                          So spricht der HERR zu seinem Gesalbten, zu Kyrus: Ich habe ihn an seiner rechten Hand gefasst, um ihm Nationen zu unterwerfen; Könige entwaffne ich, um ihm Türen zu öffnen und kein Tor verschlossen zu halten: [Ich selbst gehe vor dir her und ebne Ringmauern ein. Ich zertrümmere bronzene Tore und zerschlage eiserne Riegel. Ich gebe dir verborgene Schätze und Reichtümer, die im Dunkel versteckt sind. So sollst du erkennen, dass ich der HERR bin, der dich bei deinem Namen ruft, ich, Israels Gott.]

                                           

                                          Um meines Knechtes Jakob willen, um Israels, meines Erwählten, willen habe ich dich bei deinem Namen gerufen; ich habe dir einen Ehrennamen gegeben, ohne dass du mich kanntest. Ich bin der HERR und sonst niemand; außer mir gibt es keinen Gott. Ich habe dir den Gürtel angelegt, ohne dass du mich kanntest, damit man vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang erkennt, dass es außer mir keinen Gott gibt. Ich bin der HERR und sonst niemand.

                                           

                                          [Der das Licht formt und das Dunkel erschafft, der das Heil macht und das Unheil erschafft, ich bin der HERR, der all dies macht.]

                                           

                                           

                                          1. Lesung: 1 Thess 1,1-5b

                                           

                                          Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.

                                           

                                          Paulus, Silvanus und Timotheus an die Kirche der Thessalonicher, die in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn, ist: Gnade sei mit euch und Friede!

                                           

                                          Wir danken Gott für euch alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken; unablässig erinnern wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Mühe eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus, unseren Herrn. Wir wissen, von Gott geliebte Brüder und Schwestern, dass ihr erwählt seid. Denn unser Evangelium kam zu euch nicht im Wort allein, sondern auch mit Kraft und mit dem Heiligen Geist und mit voller Gewissheit;

                                           

                                          [ihr wisst selbst, wie wir bei euch aufgetreten sind, um euch zu gewinnen. Und ihr seid unserem Beispiel gefolgt und dem des Herrn; ihr habt das Wort trotz großer Bedrängnis mit der Freude aufgenommen, die der Heilige Geist gibt. So wurdet ihr ein Vorbild für alle Glaubenden in Mazedonien und in Achaia. Von euch aus ist das Wort des Herrn aber nicht nur nach Mazedonien und Achaia gedrungen, sondern überall ist euer Glaube an Gott bekannt geworden, sodass wir darüber nichts zu sagen brauchen. Denn man erzählt sich überall, welche Aufnahme wir bei euch gefunden haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten, Jesus, den er von den Toten auferweckt hat und der uns dem kommenden Zorn entreißt.]

                                           

                                           

                                          Evangelium: Mat 22,15-21

                                           

                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                           

                                          In jener Zeit kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie veranlassten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, dass du die Wahrheit sagst und wahrhaftig den Weg Gottes lehrst und auf niemanden Rücksicht nimmst, denn du siehst nicht auf die Person. Sag uns also: Was meinst du? Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?

                                           

                                          Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum versucht ihr mich? Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt!

                                           

                                          Da hielten sie ihm einen Denar hin.

                                           

                                          Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

                                           

                                          Sie antworteten ihm: Des Kaisers.

                                           

                                          Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!

                                           

                                           

                                          Impuls: Gott ruft uns, macht uns zu seinen Dienern, deshalb sind wir ihm allein Dank verpflichtet

                                           

                                          Wem folgen wir? Wer ist unser Orientierungspunkt? Der Ruf Gottes erfolgt stetig inmitten unseres Lebens, wir aber müssen uns entscheiden, wem wir am Ende dienen und folgen wollen. Wenn wir uns bewusstwerden, dass Gott uns ruft, uns auf den rechten Pfad führen will, dann können wir uns ganz in seinen Dienst stellen. Ihm allein gebührt unsere ganze Aufmerksamkeit und unser Dank.

                                           

                                          Wer sein Leben und die Welt genau betrachtet, findet die Spuren Gottes, der sich in unserer Geschichte manifestiert oder auch in ganz konkreten Situationen als gegenwärtig erfahren lässt. Für den Propheten Jesaja ist der persische König Kyrus (II., regierte von 559-530 v. Chr.) von Gott zum Herrscher über die Nationen bestimmt worden. Er wird zum Befreier des Volkes Israels aus seiner babylonischen Gefangenschaft, darum geht es hier im Buch «Deuterojesaja», d.h. dem zweiten Teil des Prophetenbuches, das von einem anderen (zweiten) Autoren verfasst wurde. Kyrus steht hier im Dienst des von Gott erwählten Schicksals seines Volkes. Obwohl dieser fremde König Gott nicht kennt, wird er als von Gott gesalbter – gleich dem König David – betrachtet. Ihm kommt also diese besondere Ehrung Gottes zu. Denn, es ist dieser persische König, der das Volk Israel die Rückkehr in die Heimat aus der babylonischen Gefangenschaft ermöglicht. Das aber kann nur in einem geschichtlichen Eingreifen Gottes verstanden werden. Kyrus ist somit von Gott zum Heil des Volkes eingesetzt worden. Das heißt aber auch, dass dieses Handeln Gottes zum Zeichen für die Völker wird. Gott bestimmt die Geschichte und greift in sie ein. Der Perserkönig Kyrus konnte 539 v. Chr. Babylon kampflos einnehmen und erlaubte es den Juden, in ihre Heimat zurückzukehren. Jesaja deutet hier die Geschehnisse, indem er es als Handeln Gottes erklärt. Gott greift in die Geschichte ein, auch durch Menschen (Herrscher), von denen wir es nicht erwarten würden. Gott kann also auch dort eingreifen, wo wir es am wenigsten vermuten und erwarten. Ihm gebührt daher all unser Vertrauen und Dank; er ist unsere wahre und einzige Hoffnung auf Heil, der Schöpfer von allem. 

                                           

                                          Im Brief an die Gemeinde von Tessalonich – um 50/51 verfasst - erinnert Paulus an die gemeinsame Glaubenserfahrung, aus der ihre Werke gespeist werden. Vor allem aber hebt Paulus deren Standhaftigkeit im Glauben hervor, die alle Hoffnung auf Christi setzt. Sie dürfen sich als von Gott Erwählte betrachten, denn der Glaube ist nicht eine Konsequenz der gehörten Worte, sondern ist ein Geschenk des Heiligen Geistes. Paulus erinnert sie daran, dass er bei ihnen war und sie sich trotz aller Bedrängnis für den Heiligen Geist öffneten und damit selbst zu Missionaren wurden. Gott wirkt in ihrer Lebensgeschichte hinein.

                                           

                                          Im Evangelium wird uns klargemacht, dass Gott allein unser tiefster Dank gebührt, er ist der wahre Herrscher, dem wir dienen sollen. Jesus befindet sich in Jerusalem als die Pharisäer, die in ihm einen religiösen Gegner sehen, versuchen, ihn durch eine Fangfrage, als einen Übertreter des mosaischen Gesetzes, einen Rebellen, falschen Königsprätendenten und Gegner des Kaisers zu überführen. Ihre Jünger und die Anhänger des Herodes – des von Rom legitimierte Königs Herodes Antipas aus Galiläa – richten sich daher an Jesus. Sie sprechen ihn als «Meister» an, scheinen ihn als ehrlichen Menschen und zudem als «wahrhaftigen» Lehrer Gottes zu betrachten. Sie nähern sich also Jesus mit respektvollen, geradezu bekennenden Worten und anerkennenden Titeln, als wollten sie von ihm wie Schüler lernen. Deren Frage, ob es denn erlaubt sei, «dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht», beachsichtige jedoch Jesus in eine religiöse und politische Sackgasse zu führen. Würde er die drückende Steuerpolitik der römischen Besatzer gutheißen, entsprach er nicht den Erwartungen des erhofften Messias, denn von dem erwartete man auch eine politische Befreiung. Spräche er sich aber deutlich gegen die Steuerzahlung aus, dann würde er sich offen als Feind Roms und des Kaisers erklären. Die Antwort Jesus entlarvt die tatsächliche Absicht der Fragenden und er spricht sie direkt als Heuchler an, die ihn in eine Falle locken wollen. Er reagiert dann aber ganz anders als diese es erwarteten. Er schlägt sie mit ihren eigenen Waffen, indem er sie auffordert, ihm die Münze zu zeigen, mit der sie ihre Steuern zahlen. Sie zeigen ihm einen Denar, d.h. eine der größeren umlaufenden Münzen, die einem ganzen Tageslohnes eines Arbeiters entspricht. Dann fragt Jesus nach, wessen Bildnis und Aufschrift sich auf der Münze befindet. Es ist die des Kaisers, d.h. die Fragenden selbst, sowohl die Schüler der Pharisäer als auch die königlichen Anhänger, bedienen sich selbstverständlich dieser römischen Münze. Sie haben sich mit der römischen Macht arrangiert.  Entscheidend ist dann aber die letzte Aussage Jesu: «So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!» Jesus unterscheidet hier zwischen weltlicher und göttlicher Macht. Er selbst kam nicht um zu herrschen, sondern um zu dienen und zwar Gott und den Menschen. Gott ist es, der sein Leben bestimmt und er ist sein Auserwählter.

                                           

                                          Seine Fragesteller blieben sprachlos, sie können nur über seine Antwort staunen. Aber wir wissen, dass sie sich nicht geschlagen geben werden, denn sie werden erneut versuchen, Jesus zu hinterfragen. Die Sadduzäer werden hinzukommen und schließlich werden sie seinen Tod fordern, da sie auf weltliche Dinge, Macht und Geld und auf ihre (eigene) Gesetzesauslegung setzten, statt auf Gott zu setzten und ihr Leben nach ihm auszurichten. Wer und was bildet das Zentrum unseres Lebens? Am Ende werden wir feststellen, dass Gott in unserem Leben eingreift, die Geschichte lenkt, auch wenn es uns oft nicht danach scheint. Hängen wir unser Herz aber an falsche Götter und falsche Werte, dann bleiben wir blind und laufen ins Leere, finden am Ende auch keinen Sinn in dem was passiert und machen uns selbst sinnlos.   

                                           

                                           

                                          Impulso: Dios nos llama, nos hace sus servidores y por eso sólo a él le debemos gracias

                                           

                                          ¿A quién seguimos? ¿Quién es nuestro referente en la vida? Dios nos llama constantemente en medio de nuestras vidas, pero nosotros debemos decidir a quién queremos servir y seguir en última instancia. Si tomamos conciencia de que Dios nos llama y que Él quiere conducirnos por el camino correcto, entonces podremos ponernos enteramente a su servicio. Sólo él merece toda nuestra atención y nuestro agradecimiento.

                                           

                                          Cualquiera que observe de cerca su vida y el mundo encontrará las huellas de Dios, que se manifiestan en nuestra historia o puede ser experimentado como presente en situaciones muy específicas. Para el profeta Isaías, el rey persa Ciro (II, reinó entre 559 a 530 a. C.) fue designado por Dios para ser gobernante de las naciones. Se convierte en el libertador del pueblo de Israel de su cautiverio babilónico, de lo que trata el libro «Deutero-Isaías», es decir, la segunda parte del libro de los profetas, que fue escrito por un otro (segundo) autor. Ciro está aquí al servicio del destino elegido por Dios para su pueblo. Aunque este rey foráneo no conoce a Dios, se le considera uno de los ungidos de Dios, como el rey David. Por eso merece este honor especial de Dios. Porque es este rey persa quien permite al pueblo de Israel regresar a casa del cautiverio babilónico. Pero esto sólo puede entenderse mediante la intervención histórica de Dios. Así, Ciro fue designado por Dios para la salvación del pueblo. Pero eso también significa que esta acción de Dios se convierte en un signo para los pueblos. Dios determina la historia e interviene en ella. El rey persa Ciro pudo hacerlo en el año 539 a. C. cuando tomó Babilonia sin resistencia y permitió a los judíos regresar a su tierra natal. Isaías interpreta los acontecimientos aquí explicándolos como la acción de Dios. Dios interviene en la historia, incluso a través de personas (gobernantes) que no esperaríamos. Dios también puede intervenir donde menos lo sospechamos y lo esperamos. Él merece, por tanto, toda nuestra confianza y agradecimiento; Él es nuestra verdadera y única esperanza de salvación, el Creador de todo.

                                           

                                          En la carta a la comunidad de Tesalónica - escrita hacia el año 50/51 - Pablo nos recuerda la experiencia común de fe de la que se alimentan sus obras. Sobre todo, Pablo enfatiza la firmeza en la fe de los miembros de la comunidad cristiana en Tesalónica, que ponen toda su esperanza en Cristo. Ellos deben considerarse elegidos por Dios, porque su fe no es consecuencia de las palabras que escucharon, sino fruto del don del Espíritu Santo. Pablo les recuerda que él estaba con ellos y que, a pesar de todas las dificultades, se abrieron al Espíritu Santo y así se convirtieron ellos mismos en misioneros. Dios obra en su historia de vida.

                                           

                                          El Evangelio nos deja claro que sólo Dios merece nuestra más profunda gratitud; Él es el verdadero gobernante a quien debemos servir. Jesús está en Jerusalén cuando los fariseos, que lo ven como un oponente religioso, intentan utilizar una pregunta capciosa para condenarlo como violador de la Ley, rebelde, falso pretendiente al trono y enemigo del emperador. Sus discípulos y los seguidores de Herodes -el rey Herodes Antipas de Galilea, legitimado por Roma-, se dirigen, por tanto, a Jesús. Se dirigen a él como «maestro» y parecen verlo como una persona honesta y también como un «verdadero» fiel predicador de Dios. Por eso se acercan a Jesús con palabras respetuosas, casi confesionales, y títulos apreciativos, como si quisieran aprender de él como discípulos suyos. Sin embargo, su pregunta sobre si estaba permitido «pagar el impuesto al César o no» tendió a llevar a Jesús a un callejón sin salida religioso y político. Si aprobara la opresiva política fiscal de los ocupantes romanos, no estaría a la altura de las expectativas del Mesías esperado, porque de él también se esperaba la liberación política. Pero si se pronunciara claramente en contra del pago de los impuestos, se declararía abiertamente enemigo de Roma y del emperador. La respuesta de Jesús revela la intención real de los interrogadores y se dirige directamente a ellos como hipócritas que quieren atraerlo a una trampa. Pero luego reacciona de manera completamente diferente a lo que esperaban. Les gana en su propio juego pidiéndoles que le muestren la moneda que utilizan para pagar sus impuestos. Le muestran un denario, es decir, una de las monedas más grandes en circulación, que corresponde al salario diario completo de un trabajador. Entonces Jesús pregunta de quién es la imagen y la inscripción de la moneda. Es la del emperador (César), es decir, los propios interrogadores, tanto los discípulos de los fariseos como los hombres de sequito real de Herodes, utilizan por supuesto esta moneda romana. Vivían en un arreglo con el poder romano. Pero lo crucial es la última afirmación de Jesús: «¡Den al César lo que es del César, y a Dios, lo que es de Dios!». Jesús distingue aquí entre poder mundano y divino. Él mismo no vino a gobernar, sino a servir a Dios y al pueblo. Es Dios quien determina su vida y él es su elegido.

                                           

                                          Sus interlocutores permanecieron mudos; sólo pudieron sorprenderse ante su respuesta. Pero sabemos que no se darán por vencidos porque intentarán interrogar a Jesús nuevamente. Los saduceos vendrán también y eventualmente exigirán su muerte porque confiaron en las cosas mundanas, el poder y el dinero y su (propia) interpretación de la Ley en lugar de confiar en Dios y alinear sus vidas con Él. ¿Quién y qué está en el centro de nuestras vidas? Al final, descubriremos que Dios interviene en nuestras vidas, dirigiendo la historia, incluso cuando muchas veces no lo parecemos. Pero si unimos nuestros corazones a dioses falsos y valores falsos, entonces permanecemos ciegos y vamos a hacia un abismo, y al final no encontramos significado en lo que sucede y nos volvemos nosotros mismos insignificantes. Sería una vida sin sentido.

                                          (Peter Downes, Theologe).

                                          27. Sonntag im Jahreskreis (8.10.2023)

                                          «Gleichnis von den bösen Winzern»;Miniatur aus demCodex Aureus Epternacensis,auch bekannt als «GoldenesEvangeliar», (fol. 77r), entstanden zwischen 1035-1040, befindet sich heute im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

                                                                     

                                          Wochen-Impulse

                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


                                               

                                                 27. Sonntag im Jahreskreis (8.10.2023)



                                                1. Lesung: Jes 5,1-7 


                                                 

                                                Lesung aus dem Buch Jesaja.

                                                 

                                                Ich will singen von meinem Freund, das Lied meines Liebsten von seinem Weinberg. Mein Freund hatte einen Weinberg auf einer fruchtbaren Höhe. Er grub ihn um und entfernte die Steine und bepflanzte ihn mit edlen Reben. Er baute in seiner Mitte einen Turm und hieb zudem eine Kelter in ihm aus. Dann hoffte er, dass der Weinberg Trauben brächte, doch er brachte nur faule Beeren.

                                                 

                                                Und nun, Bewohner Jerusalems und Männer von Juda, richtet zwischen mir und meinem Weinberg! Was hätte es für meinen Weinberg noch zu tun gegeben, das ich ihm nicht getan hätte? Warum hoffte ich, dass er Trauben brächte? Und er brachte nur faule Beeren!

                                                 

                                                Jetzt aber will ich euch kundtun, was ich mit meinem Weinberg mache: seine Hecke entfernen, sodass er abgeweidet wird; einreißen seine Mauer, sodass er zertrampelt wird. Zu Ödland will ich ihn machen. Nicht werde er beschnitten, nicht behackt, sodass Dornen und Disteln hochkommen. Und den Wolken gebiete ich, keinen Regen auf ihn fallen zu lassen. Denn der Weinberg des HERRN der Heerscharen ist das Haus Israel und die Männer von Juda sind die Pflanzung seiner Lust. Er hoffte auf Rechtsspruch – doch siehe da: Rechtsbruch, auf Rechtsverleih – doch siehe da: Hilfegeschrei.

                                                 

                                                 

                                                1. Lesung: Phil 4,6-9

                                                 

                                                Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi.

                                                 

                                                Schwestern und Brüder!

                                                 

                                                [Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch! Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.]

                                                 

                                                Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott! Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in Christus Jesus bewahren. Im Übrigen, Brüder und Schwestern: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht! Und was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.

                                                 

                                                 

                                                Evangelium: Mat 21,33-44

                                                 

                                                Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                 

                                                In jener Zeit sprach Jesus zu den Hohepriestern und den Ältesten des Volkes: Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land. Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seine Früchte holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, wieder einen anderen steinigten sie.

                                                 

                                                Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erste Mal; mit ihnen machten sie es genauso. Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.

                                                 

                                                Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn umbringen, damit wir sein Erbe in Besitz nehmen. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.

                                                 

                                                Wenn nun der Herr des Weinbergs kommt: Was wird er mit jenen Winzern tun?

                                                 

                                                Sie sagten zu ihm: Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

                                                 

                                                Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; vom Herrn ist das geschehen und es ist wunderbar in unseren Augen? Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschellen; auf wen der Stein aber fällt, den wird er zermalmen. Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die Früchte des Reiches Gottes bringt.

                                                 

                                                 

                                                 

                                                Impuls: Kann Gott auf uns setzen, mit uns rechnen, damit sein Reich wächst? Besteht noch Hoffnung auf ein gutes Ende für uns?

                                                 

                                                Die Erde ist fruchtbar und bei guter Pflege könnte sie alle ernähren, doch trotz aller vorteilhaften Bedingungen, scheinen wir Menschen, statt der Pflege, die Ausbeutung der Natur und auch unserer Mitmenschen vorzuziehen und bereiten uns damit selbst Schwierigkeiten, oder gar die zukünftige Hölle.

                                                 

                                                Allein das Mitwirken der Menschen am Klimawandel durch eine rücksichtslose Verschmutzung der Luft, des Landes und der Meere, zeigt, dass wir anscheinend lernunfähig oder schlicht Lernverweigerer sind, denn wir machen doch einfach weiter wie bisher. Wir zerstören so unsere Lebensgrundlagen, den uns übertragenen Weinberg. Statt reiche Früchte zu bringen, verfaulen wir dahin im irrenden und böswilligen Handeln.

                                                 

                                                Der Prophet Jesaja spricht vom Weinberg seines Freundes, der eigentlich alle Bedingungen für eine reichhaltige Frucht bietet, aber dennoch am Ende nur faule Beeren hervorbringt. Ist dann alle Hoffnung verloren? Es geht im ersten Kapitel des Buches Jesaja um das Ringen Gottes mit seinem Volk, um die Heilverheißung Gottes einerseits und die Unheilankündigung wegen der Untreue es Volkes andererseits. In diesem Lied vom Weinberg – als solcher ist der Text gestaltet – wird am Ende klar, dass hier Gott der Freund des Propheten ist, der hier ihm den Weinberg übertrug, aber das Volk sich trotz der idealen Bedingungen nicht in fruchtbringende Reben entwickelt, sondern «die Bewohner Jerusalems und Männer Judas» sich als faulende Reben erweisen. Am Ende sind sie es, die ein Urteil über sich selbst fällen. Statt gute Früchte (Trauben) hervorzubringen, d.h. sich rechtmäßig zu verhalten, solidarisch zu sein und der Gemeinschaft zu dienen, betreiben sie Rechtsbruch und nun enden sie damit, vergebens ihren Hilfeschrei auszurufen.

                                                 

                                                Es sollte eine Mahnung für uns sein. Wir müssen aufwachen und endlich wieder zum Pfad der Rechtschaffenheit zurückkehren. Statt eine Wüste zu schaffen, sollten wir den gut bereiteten Weinberg oder Garten für alle pflegen und zur Blüte bringen, damit wir alle deren Früchte dann genießen können. Dann wird Gottes Hoffnung für sein Volk auch zu unserer Hoffnung für ein gelungenes Leben werden.

                                                 

                                                Wie ein solches, rechtsschaffendes und gelungenes Leben aussehen sollte, ist das Thema im Brief des Paulus an die Gemeinde in Philippi. Es ist eine bestimmte Haltung, die wir einnehmen sollen: wir sollen dankbar vor Gott unsere Bitten vortragen, zu ihm beten und ihn um seine Hilfe flehen. Es ist auch der Weg zum Frieden, denn dadurch stellen wir Gott ins Zentrum unseres Lebens und stellen uns selbst in seinem Dienst. Wir sollen edel, rechtschaffend, lauter, liebenswert sein und den Lehren Gottes – dem gehörten Worte – und dem Vorbild der Gläubigen, wobei Paulus auch auf sich selbst verweist, folgen.

                                                 

                                                Es gibt also Hoffnung zur Freude zu gelangen, zum Frieden mit Gott und den Mitmenschen, wenn wir auf das Gebet vertrauen und uns rechtschaffend an Gottes Gebote halten. So werden wir reiche Trauben bringen und der Weinberg Gottes wird zu einem segenreichen Ort unserer Hoffnungen werden, so könnten wir diesen Text Pauli mit dem Lied des Jesaja in Verbindung bringen. Wir sind dann dem Herrn nahe und können uns sorgenfrei auf ihn verlassen; unsere Bitten werden dann erhört. Wir lernen so, auf ihn zu vertrauen und können daher in einer dankbaren Haltung gemäß seiner Anweisungen ein menschliches, gottgefälliges Leben führen.

                                                   

                                                Was uns aber droht, wenn wir die Arbeit im Weinberg Gottes vernachlässigen oder gar zu Schaden bringen, wird uns im Evangelium vor Augen geführt. Den Rechtsgelehrten (den Hohepriestern und Ältesten des Volkes) führt Jesus das Gleichnis vom Gutbesitzer eines Weinbergs und den bösen Winzern vor, wobei der Text des Jesaja hier den Rahmen bildet. Der Gutsbesitzer hatte seinen Weinberg mit allen Erfordernissen ausgestattet und es dann an Winzern verpachtet. Als nun der Herr seine Knechte aussandte, um von den Winzern die Früchte einzuholen, verhielten sich die Winzer kriminell. Statt die gebotenen Früchte den Knechten zu überreichen, prügelten sie einen und brachten die anderen um. Auch das Schicksal weiterer entsandter Knechte endet übel. Selbst vor dem Sohn und Erben zeigen sie keinen Respekt und töteten auch ihn. Hier denken wir sogleich an Jesus, der gekreuzigt wurde. Die Frage Jesu nun an die Rechtsgelehrten, wie nun der Gutsbesitzer darauf reagieren würde, beantworten sie, wie wir es wohl auch sehen würden: «Er wird diese bösen Menschen vernichten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist». Sie sollten also bestraft werden. Hier wird keine weitere Chance eingeräumt, denn sie verdienten nach dem Rechtsverständnis der damaligen Zeit den Tod, ihre Vernichtung.

                                                 

                                                Es sind aber dann für Jesus genau diese Rechtsvertreter, die ihn daran hindern, dem Volk den wahren Glauben an Gott zu vermitteln. Die Hohepriester und Ältesten stehen an die Stelle der Winzer; sie sind es letztlich, die auch den Sohn Gottes ans Kreuz ausliefern werden. Jesus ist der Eckstein, an denen sie sich schließlich anstoßen und zermalmt werden. Da sie nicht den ihn anvertrauen Boden (Weinberg, der hier fürs Volk steht) Gottes entsprechend kultivieren (d.h. nicht unterrichten und den Glauben vorleben), wird ihnen am Ende das Reich Gottes versperrt bleiben, es wird ihnen weggenommen. Gott wird sich ein neues Volk – aus Juden und Heiden zusammengesetzt = Christen – erwählen und sie zur Mitarbeit in seinem Weinberg bestellen. Gott wirkt hoffnungsvoll weiter, aber nur wer sich seinen Geboten und Worten fügt, wird Frieden finden, wird Früchte bringen und am Reich Gottes mitwirken. Gott wird dann dem Gläubigen ganz nahe sein.    

                                                 

                                                 

                                                Impulso: ¿Puede Dios contar con nuestra colaboración en la construcción de su Reino de los Cielo? ¿Todavía hay esperanza de un buen final para nosotros?

                                                 

                                                La tierra es fértil y si se cuida bien podría alimentar a todos, pero a pesar de todas las condiciones ventajosas, los humanos parecemos preferir la explotación de la naturaleza y de nuestros semejantes en lugar de cuidarla, lo que nos causaría dificultades o incluso crearía un infierno.

                                                 

                                                El mero hecho de que la gente contribuya al cambio climático, contaminando imprudentemente el aire, la tierra y los mares, demuestra que aparentemente somos incapaces de aprender o simplemente nos negamos a aprender y luego seguimos adelante con lo acostumbrado hasta que ya no podemos tomar decisiones alternativas. De esta manera estamos destruyendo la base de nuestra existencia, la viña que nos ha sido cedida. En lugar de dar ricos frutos, nos pudrimos en acciones erróneas y maliciosas.

                                                 

                                                El profeta Isaías habla de la viña de su amigo, que en realidad ofrece todas las condiciones para dar frutos abundantes, pero al final sólo produce frutos podridos. ¿Se ha perdido entonces toda esperanza? El primer capítulo del libro de Isaías trata sobre la lucha de Dios con su pueblo por la promesa de salvación de Dios, por un lado, y el anuncio del desastre debido a la infidelidad del pueblo, por el otro. En este canto sobre la viña -el texto está diseñado así- queda claro, al final, que Dios es el amigo del profeta, que le dio la viña aquí, pero el pueblo, a pesar de las condiciones ideales que facilitó el Señor, no se desarrolló de manera fructífera, sino que «los habitantes de Jerusalén y los hombres de Judá» resultan ser vides podridas. Al final son ellos quienes emiten un juicio sobre sí mismos. En lugar de producir buenos frutos (uvas), es decir, comportarse según la Ley, ser solidarios y servir a la comunidad, ellos cometen violaciones de la ley que ahora terminan en un vano grito de auxilio.

                                                 

                                                Es una exhortación. Debemos despertar y finalmente regresar al camino de la rectitud. En lugar de crear un desierto, debemos cuidar la viña o el jardín que ha sido preparado para todos y hacerlo florecer para que todos podamos disfrutar de sus frutos. Entonces, la esperanza de Dios para su pueblo también se convierte en nuestra esperanza de una vida exitosa.

                                                 

                                                Cómo debería ser una vida tan justa y exitosa es el tema de la carta de Pablo a la iglesia de Filipos. Hay una cierta actitud que debemos adoptar: debemos presentar con gratitud nuestras peticiones a Dios, orarle e implorarle su ayuda. Es también el camino hacia la paz, porque a través de él ponemos a Dios en el centro de nuestra vida y nos ponemos a su servicio. Debemos ser nobles, justos, puros, amables y seguir las enseñanzas de Dios -las palabras que escuchamos- y el ejemplo de los creyentes, en el que Pablo también se refiere a sí mismo.

                                                 

                                                Así que hay esperanza de lograr gozo y paz con Dios y con nuestros semejantes si confiamos en la oración y cumplimos con rectitud los mandamientos de Dios. Traeremos uvas ricas y la viña de Dios se convertirá en un lugar bendito de nuestras esperanzas, en este sentido podremos conectar este texto de Pablo con el cántico de Isaías. Entonces estaremos cerca del Señor y podremos confiar en él sin preocupaciones; nuestras peticiones serán escuchadas. Aprendemos a confiar en él y, por tanto, podemos actuar con una actitud de gratitud según sus instrucciones para una vida humana y piadosa.

                                                 

                                                Pero lo que nos amenaza si descuidamos o incluso causamos daño al obrero en la viña de Dios, nos lo muestra el Evangelio. Jesús presenta a los intérpretes de la ley (los sumo sacerdotes y los ancianos del pueblo) la parábola del propietario de una viña y los viticultores, siendo el texto de Isaías el marco aquí. El propietario equipó su viñedo con todo lo necesario y luego lo arrendó a viticultores. Cuando el Señor envió a sus siervos a recoger los frutos cosechados de los viticultores, estos se comportaron criminalmente. En lugar de dar los frutos que cosecharon los sirvientes, golpearon a uno y mataron a otros. La suerte de otros sirvientes del Señor  también acaba mal. Incluso no mostraron respeto por su hijo y heredero a quien también mataron. Aquí pensamos inmediatamente en Jesús, que fue crucificado. Cuando Jesús pregunta a los expertos de la Ley cómo debería reaccionar el propietario ante esto, ellos responden de la misma manera que probablemente lo veríamos: «A esos miserables les dará una muerte miserable arrendará la viña a otros labradores, que le paguen los frutos a su tiempo».Serían castigados. Aquí no se les da ninguna otra oportunidad, porque según el entendimiento legal en estos tiempos merecían la muerte y su destrucción.

                                                 

                                                Para Jesús son precisamente estos representantes legales los que le impiden transmitir al pueblo la verdadera fe en Dios. Los sumos sacerdotes y los ancianos reemplazan a los viticultores; en definitiva, son ellos quienes entregan al Hijo de Dios en la cruz. Jesús es la piedra angular contra la cual eventualmente tropezarán y serán aplastados. Dado que no cultivan apropiadamente (es decir, no enseñan y ejemplifican la fe) la tierra (viña, entendido como lugar del pueblo) de Dios que les ha sido confiada, el Reino de Dios finalmente permanecerá cerrado para ellos y les será quitado el estado como pueblo elegido. Dios elegirá un nuevo pueblo - formado por judíos y gentiles, los cristianos - y los convocará a ellos para trabajar en su viña. Dios continúa obrando con esperanza, pero sólo aquellos que se someten a sus mandamientos y palabras encontrarán paz, darán frutos y participarán del Reino de los Cielos. Dios será muy cercano a estos creyentes.

                                                (Peter Downes, Theologe).

                                                   

                                                27. Sonntag im Jahreskreis (24.10.2023)


                                                («Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg», Rembrandt Harmenszoon van Rijn, 1637; Hermitage, St. Petersburg).

                                                                           

                                                Wochen-Impulse

                                                (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)


                                                     

                                                       25. Sonntag im Jahreskreis (24.9.2023)

                                                    1. Lesung: Jes 55,6-9 


                                                     

                                                    Lesung aus dem Buch Jesaja.

                                                     

                                                    Sucht den Herrn, er lässt sich finden, ruft ihn an, er ist nah! Der Frevler soll seinen Weg verlassen, der Übeltäter seine Pläne. Er kehre um zum Herrn, damit er Erbarmen hat mit ihm, und zu unserem Gott; denn er ist groß im Verzeihen.

                                                     

                                                    Meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege – Spruch des Herrn. So hoch der Himmel über der Erde ist, so hoch erhaben sind meine Wege über eure Wege und meine Gedanken über eure Gedanken.

                                                     

                                                     

                                                      2. Lesung: Phil 1,20ad-24.27a

                                                     

                                                    Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi.

                                                     

                                                    Schwestern und Brüder!

                                                     

                                                    Ich erwarte und hoffe, dass Christus verherrlicht werden wird in meinem Leibe, ob ich lebe oder sterbe. Denn für mich ist Christus das Leben und Sterben Gewinn. Wenn ich aber weiterleben soll, bedeutet das für mich fruchtbares Wirken. Was soll ich wählen? Ich weiß es nicht. Bedrängt werde ich von beiden Seiten: Ich habe das Verlangen, aufzubrechen und bei Christus zu sein – um wie viel besser wäre das! Aber euretwegen ist es notwendiger, dass ich am Leben bleibe.

                                                     

                                                    Vor allem: Lebt als Gemeinde so, wie es dem Evangelium Christi entspricht!

                                                     

                                                     

                                                    Evangelium: Mat 20,1-16

                                                     

                                                    Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                     

                                                    In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis: Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg.

                                                     

                                                    Um die dritte Stunde ging er wieder hinaus und sah andere auf dem Markt stehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen.

                                                     

                                                    Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder hinaus und machte es ebenso.

                                                     

                                                    Als er um die elfte Stunde noch einmal hinausging, traf er wieder einige, die dort standen. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig? Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!

                                                     

                                                    Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten! Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar.

                                                     

                                                    Als dann die Ersten kamen, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten einen Denar.

                                                     

                                                    Als sie ihn erhielten, murrten sie über den Gutsherrn und sagten: Diese Letzten haben nur eine Stunde gearbeitet und du hast sie uns gleichgestellt. Wir aber haben die Last des Tages und die Hitze ertragen.

                                                     

                                                    Da erwiderte er einem von ihnen: Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin? So werden die Letzten Erste sein und die Ersten Letzte.

                                                     

                                                     

                                                    Impuls: Auch, wenn Gott uns weitgehend verborgen und unberechenbar ist, können wir ihn als Barmherzigen entdecken und erleben, wenn wir ihn suchen, uns ihm zuwenden

                                                     

                                                    Wer Gott sucht, wird ihn finden. Wir werden dann entdecken, dass er trotz all unserer Bemühungen ihn zu ergründen, am Ende unberechenbar bleibt. Wir können ihn suchen, aber nicht beeinflussen. Dennoch können wir sicher sein, dass er unser Bestes will, denn wir sind seine Geschöpfe, die er aus Liebe geschaffen hat und daher wird er uns bis zuletzt die Tür zu seinem Reich offenhalten. An uns aber liegt es dann, ob wir nach ihm suchen, oder stattdessen uns auf uns selbst, auf unsere eigenen Leistungen und Lohn konzentrieren, uns nach unserem Vorteil ausrichten, um in dieser Welt möglichst besser dazustehen als andere.  

                                                     

                                                    Der Prophet Jesaja ruft dazu auf, nach Gott zu suchen. Gott ist nicht ein ferner, abgewandter Schöpfer, sondern ein Gott, der dem Menschen nahe sein will. Daher können wir ihn anrufen und nach ihm suchen. Der erste Schritt dazu ist der Wille zur Umkehr, sich von dem sündhaften Weg des Bösen abzuwenden. Gott ist dann offen zum Verzeihen, wird sich als barmherzig erweisen. Den Willen Gottes bestimmen nicht wir, daher können wir ihn nicht beeinflussen oder gar manipulieren. Er ist über alles Erhaben und seine Gedanken bleiben uns letztendlich verborgen; an uns hängt lediglich der Wille, uns ganz ihm zu unterstellen und ihm zu vertrauen. Wir können mit ihm kommunizieren, ihn anrufen, bitten, seine Nähe suchen und er wird sich uns als nah erweisen. Wir dürfen Vertrauen in die Gegenwart Gottes haben. Diejenigen, die ihn gesucht haben, spüren seine Nähe und wissen sich im Vertrauen von ihm behütet, diejenigen aber die noch auf gottfernen Wegen wandeln, steht der Weg zur Umkehr und Gottessuche stets offen. Wenn Gott also verzeiht und barmherzig ist, dann müssen wir als Christen umso mehr bereit sein, unseren Schuldigern zu verzeihen und ihnen unsere geschwisterliche Barmherzigkeit entgegenbringen, so wie wir es aus dem Gleichnis im Evangelium vom vergangenen Sonntag gelernt haben (wir sollen nicht nur 7 Mal, sondern 70 x 7 Mal verzeihen, also stets dem bereuenden Sünder die Versöhnung anbieten, die wir ja auch von Gott erhoffen). Gott schenkt uns, was wir zum wahren Leben brauchen, wenn wir uns – aus freiem Willen – zu ihm wenden.   

                                                     

                                                    Um den Sinn und Wert des Lebens drehen sich die Gedanken Pauli im Brief an die Gemeinde in Philippi. Sein Leben ist ganz auf Christus ausgerichtet und ihm ist nichts sehnlicher, als ganz mit Christus verbunden und von ihm bestimmt zu sein. Der Tod scheint ihm einerseits erstrebenswert – dabei muss man bedenken, dass Paulus sich im Gefängnis befindet und ein Todesurteil droht, sein Märtyrertod -, da er dann ganz zu Christus gelangt, aber er erkennt auch, dass die Christusverbundenheit immer auch den Dienst an die Anderen, an die Brüder und Schwestern, beinhaltet. Er lebt, um diesen Christus, in den er ganz aufgehen will, anderen zu verkünden. Am Ende ist der Weg zu Christus nur in einer gelebten Nachfolge möglich. Ein Leben nach dem Evangelium Christi führt zur Vereinigung in Christus und macht uns wirklich frei.

                                                     

                                                    Was ist meine Arbeit wert? Wie wird Gott meinen Dienst, meinen Beitrag, meine Arbeit in dieser Welt bewerten? Im Gleichnis über die Tagelöhner im Weinberg des Herrn wird ausdrücklich klargestellt, dass der Weinbergbesitzer, allen Arbeitern einen Lohn garantiert, dass sie zum Leben brauchen. Der Gutsbesitzer, der hier für Gott steht, denn es geht um die Verhältnisse im Himmelreich, im Reich Gottes, nutz den ganzen Tag aus, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben. Es geht also um eine Einladung zur Mitarbeit auf dem Gut Gottes. Die ersten Arbeiter werden sogleich in die Frühe angeworben und ihnen wird der Tageslohn von einem Denar zugesprochen, also genügend zur Tagesversorgung einer kleinen Familie. Sie sollen somit einen Lohn bekommen, der ihren Tagebedarf voll deckt. Insgesamt geht der Gutsbesitzer noch vier Mal – um 9 Uhr, 12 Uhr, 15 Uhr und zuletzt um 17 Uhr - auf den Markt, um weitere Arbeiter mit der Zusage anzuwerben, ihnen das zu zahlen, «was recht ist». Die letzten angeworbenen Arbeiter, beginnen dann erst eine Stunde vor Arbeitsende im Weinberg. Er hatte sie noch untätig auf dem Markt vorgefunden. Der Grund ihrer Untätigkeit aber war, dass niemand ihnen Arbeit angeboten hatte. Als es dann am Abend um die Auszahlung des vereinbarten Lohns geht, wird der Verwalter angewiesen, die zuletzt angeworbenen Arbeiter als erstes auszuzahlen. Alle bekamen daher mit, dass sie alle, trotz unterschiedlicher geleisteter Arbeitsstunden, denselben Lohn bekamen. Als die Ersten an der Reihe waren, erwarteten sie einen Zuschuss für ihre längere Arbeitszeit zu erhalten, mussten aber feststellen, dass auch sie lediglich den vereinbarten Betrag erhielten. Das sie unzufrieden waren und sich beschweren, mag zunächst uns einleuchten, haben sie doch den ganzen Tag gearbeitet und bekamen dennoch nicht mehr als diejenigen, die viel weniger Zeit gearbeitet hatten. Der Gutsbesitzer scheint, auf den ersten Blick, deren Leistung nicht besonders zu würdigen. Es folgt dann die Erklärung: hier wird recht getan, denn am Ende bekommen sie den vereinbarten Lohn, der dem entspricht, was ihre Familie zur Versorgung an einem Tag braucht. Wenn nun der Gutsbesitzer (Gott) auch den anderen – unabhängig von der geleisteten Arbeitszeit – auch das Lebensnotwendige gibt, ist es seine Entscheidung, denn es ist schließlich sein Geld. Er ist den Ersten gerecht geworden und den Letzten erwies er sich als äußerst gütig. Neid ist hier völlig unangebracht, denn hier wird allen die Lebensgrundlage für sie und ihren Familien gesichert. Die Letzten hatten ja keine Arbeit angeboten bekommen; es war nicht ihre Faulheit oder ihre Schuld, im Gegenteil, der gütige Gutsbesitzer, bot ihnen die Möglichkeit das Geld zu verdienen, die ihre Familie für den Tag benötigte. Es geht hier nicht um ein Leistungsprinzip, sondern darum, dass allen Arbeitern (Menschen) die notwendige Lebensgrundlage gesichert wird. Er (Gott) tut es aus Liebe, ist damit gerecht und gütig zugleich.

                                                     

                                                    Wir sollten Mitgefühl und Solidarität sehr ernst nehmen. Es geht hier auch darum, ein würdiges Leben zu sichern. Auch bei Sozialhilfe und Pensionen sollte man nicht sich beschweren, wenn auch Leute Unterstützung bekommen, die wenig gearbeitet haben. Es mag viele Gründe gegeben haben, weshalb Menschen nicht lang gearbeitet haben, oder keine Arbeit fanden: Krankheiten, Arbeitslosigkeit und andere Hindernisse im Leben. Es geht hier nicht um die Unterstützung von «Drückeberger», oder Arbeitsunwillige, sondern um Menschen, denen keine Möglichkeiten eröffnet wurden, um sich durch einen würdigen Verdienst sich ihre Lebensgrundlage selbst zu sichern. Die genannten Arbeiter im Gleichnis suchten ja auf den Markt vergeblich eine Anstellung, bis schließlich der Gutsbesitzer ihnen Arbeit anbot. Gerechtigkeit beinhaltet auch, allen das Notwendige zum Leben zu gewähren, denn alle sind von Gott geliebte Geschöpfe. Seine Güte übersteigert unsere Vorstellungen, bleibt uns im Tiefsten vielleicht auch unverständlich, ist jedoch ein Zeichen seines Erbarmens und zeigt uns den Weg tiefer in die Nachfolge in Christus zu wandeln und das Evangelium – die frohe Botschaft - zu leben. Gott suchen und Gott zu rufen, wird mit seiner Nähe, seiner Güte, seiner Gerechtigkeit beantwortet.    

                                                     

                                                    Impulso: Dios está en gran medida para nosotros oculto e impredecible, sin embargo, podemos descubrirlo y experimentarlo como un Dios misericordioso cuando lo buscamos y acudimos a Él.

                                                    Quien busca a Dios lo encontrará. Entonces descubriremos que, a pesar de todos nuestros esfuerzos por comprenderlo, que Él sigue siendo para nosotros, en última instancia impredecible. Podemos buscarlo, pero no podemos influir en Él. Sin embargo, podemos estar seguros de que Él quiere lo mejor para nosotros, porque somos sus criaturas que Él creó por amor y, por eso, nos mantendrá abierta la puerta de su Reino de los Cielos hasta el final. Pero depende de nosotros si lo buscamos o si nos concentramos en nosotros mismos, en nuestro propio –egocéntrico- beneficio y en nuestra propia ventaja para sentirnos lo mejor posible en este mundo sobre otros.

                                                    El profeta Isaías nos llama a buscar a Dios. No es un creador distante y apartado, sino un Dios cercano al hombre. Por eso podemos llamarlo y buscarlo. El primer paso es la voluntad de arrepentirse, de apartarse del camino pecaminoso del mal. Entonces Dios estará abierto a perdonar y expresarse como misericordioso. No tenemos influencia en la voluntad de Dios, por lo que no podemos hacer nada para que Él tomará acción a nuestra favor. Él está por encima de todo y sus pensamientos finalmente permanecen ocultos para nosotros; sólo nos corresponde a nosotros la voluntad de someternos completamente a Él y confiar en Él. Podemos comunicarnos con él, invocarlo, preguntarle, buscar su presencia y Él se mostrará cercano a nosotros. Podemos tener confianza en su presencia. Quien lo ha buscado siente esta cercanía de Dios y se sabe protegido en la confianza, pero para quien aún camina por caminos alejados de Dios, el camino a la conversión y a la búsqueda de Dios está siempre abierto. Si Dios perdona y muestra su misericordia, entonces nosotros, como cristianos, deberíamos estar mucho más dispuestos a perdonar a nuestros ofensores y mostrarles nuestra misericordia fraterna, como aprendimos desde la parábola del Evangelio del domingo pasado (en perdonar no solamente siete veces sino 70 veces 7, es decir siempre cuando una persona se arrepiente de sus hechos). Dios nos da lo que necesitamos para la vida verdadera si recurrimos a Él, por nuestra propia y libre voluntad.

                                                    El pensamiento de Pablo en su carta a la comunidad de Filipos gira en torno al significado y al valor de la vida. Su vida está completamente enfocada en Cristo y no quiere nada más que estar completamente conectado y decidido con Cristo. Por un lado, la muerte le parece deseable - hay que recordar que Pablo está en prisión y está amenazado con una sentencia de muerte, la muerte de un mártir - porque así sería unido plenamente con Cristo, pero también reconoce que estar conectado a Cristo significa siempre  ser disponible al servicio a los demás, a los hermanos y hermanas. El vive para anunciar a los demás a este Cristo, en quien quiere sumergirse completamente. Al final, el camino hacia Cristo sólo es posible a través del discipulado vivido. Vivir según el Evangelio de Cristo conduce a la unión en Cristo y nos hace verdaderamente personas libres.

                                                    ¿Cuánto vale mi trabajo? ¿Cómo evaluará Dios mi servicio, mi aporte, mi trabajo en este mundo? En la parábola de los jornaleros en la viña del Señor, se deja expresamente claro que el dueño de la viña garantiza a todos los trabajadores un salario digno que necesitan para sobrevivir. Cada uno obtiene lo que necesita para vivir. El propietario, que aquí representa a Dios, porque se trata de las condiciones en el Reino de los Cielos, se dedica todo el día en reclutar obreros para su viña. Se trata entonces de una invitación de colaborar en el trabajo en la viña – el Reino - de Dios. Los primeros obreros son reclutados inmediatamente temprano por la mañana y se promete un salario diario de un denario, dinero suficiente para sustentar a una pequeña familia por un día. A estos primeros obreros, entonces pagará un salario que cubra sus necesidades del día. En total, el propietario mismo acude a la feria cuatro veces más -a las 9.00, 12.00, 15.00 y 17.00 hrs.- para reclutar más obreros con la promesa de pagarles «lo que sea justo». 

                                                    Los últimos obreros contratados empiezan a trabajar en el viñedo sólo una hora antes del terminar el día de trabajo. Él los  encontró todavía inactivos en la feria. La razón que aún estaban allí fue que nadie les ofreció trabajo. Cuando llegó por la tarde la hora de pagar los salarios acordados, el administrador recibió el orden en pagar primero a los obreros contratados más recientemente, es decir los últimos en llegar a trabajar. Así todos notaron que, a pesar de las diferentes horas trabajadas, todos recibían el mismo salario. Cuando llegó el turno del grupos de los obreros que fueron los primeros contratados, ellos esperaban recibir un bonos por su mayor jornada laboral, pero descubrieron que el propietario solo pagó la cantidad acordada. Eso puede parecernos, en un primer momento, obvio, que estos obreros estuvieran insatisfechos y se quejaran, ya que habían trabajado todo el día y, sin embargo, no ganaban más que aquellos que habían trabajado mucho menos tiempo o incluso solo por una hora. A primera vista, el propietario no parece apreciar especialmente su fuerza de trabajo.

                                                    La explicación es la siguiente: lo que el propietario está haciendo es lo justo, porque al final ellos reciben el salario acordado, que corresponde a lo que su familia necesita para sustentarlos por un día. Si el propietario (Dios) también da a los demás lo necesario para su sustento - independientemente de sus horas trabajadas - es su decisión, porque es su dinero. Él hizo justicia a los primeros y se mostró sumamente bondadoso con los últimos. La envidia es inapropiada, porque aquí se trata de asegurar el sustento a todos con sus familias. A los últimos no les habían ofrecido antes ningún trabajo, por eso estaban todavía en la feria; no fue pereza ni culpa de ellos, al contrario, el amable propietario les ofreció la oportunidad de ganar el dinero que su familia necesitaba para el día. No se trata de un principio de un buen desempeño, sino más bien de garantizar que todos los obreros (personas) reciban la base necesaria para su vida. El propietario (Dios) lo hace por amor y, por tanto, él es justo y bondadoso al mismo tiempo.

                                                    Deberíamos tomarnos muy en serio la compasión y la solidaridad. Se trata también de garantizar al prójimo una vida digna. En materia de asistencia social y pensiones, no hay que quejarse de que también reciben apoyo las personas que no han trabajado mucho. Puede haber muchas razones por las que la gente no trabajaba muchos años  o no podía encontrar trabajo: enfermedad, desempleo y otros obstáculos en la vida. No se trata de premiar «vagos» (flojos) o de aquellos que no están dispuestos a trabajar, sino de personas a las que no se les dio la oportunidad de ganar un salario decente (digno) y asegurar su sustento. Los obreros mencionados buscaban empleo en la feria, pero no fueron contratados hasta el propietario llegó. La justicia incluye también proveer a todos de las necesidades básicas de la vida, porque todos somos criaturas amadas por Dios. Su bondad supera nuestra imaginación, permanece a nosotros en el fondo incomprensible, pero es un signo de su misericordia y nos muestra el camino para caminar más profundamente en el las huellas de Cristo y vivir el Evangelio, la Buena Nueva. Buscar e invocar a Dios será respondido con su cercanía, su bondad, su justicia.

                                                    (Peter Downes, Theologe).

                                                           

                                                    23. Sonntag im Jahreskreis (10.9.2023)

                                                    (Ermahnung, Vergebung und Versöhnung als Akt der christlichen Liebe).

                                                                               

                                                    Wochen-Impulse

                                                    (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                      1. Sonntag im Jahreskreis (10.9.2023)
                                                      2. Lesung: Ez 33,7-9


                                                       

                                                      Lesung aus dem Buch Ezechiel.

                                                       

                                                      So spricht der Herr: Du, Menschensohn, ich habe dich dem Haus Israel als Wächter gegeben; wenn du ein Wort aus meinem Mund hörst, musst du sie vor mir warnen. Wenn ich zum Schuldigen sage: Schuldiger, du musst sterben! und wenn du nicht redest, um den Schuldigen vor seinem Weg zu warnen, dann wird dieser Schuldige seiner Sünde wegen sterben; sein Blut aber fordere ich aus deiner Hand zurück.

                                                       

                                                      Du aber, wenn du einen Schuldigen vor seinem Weg gewarnt hast, damit er umkehrt, und er sich nicht abkehrt von seinem Weg, dann wird er seiner Sünde wegen sterben; du aber hast dein Leben gerettet.

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Röm 13,8-10

                                                       

                                                      Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Niemandem bleibt etwas schuldig, außer der gegenseitigen Liebe! Wer den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren! und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Mat 18,15-20

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                       

                                                      In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn dein Bruder gegen dich sündigt, dann geh und weise ihn unter vier Augen zurecht! Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen. Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei mit dir, damit die ganze Sache durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werde.

                                                       

                                                      Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde! Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.

                                                       

                                                      Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.

                                                       

                                                      Weiter sage ich euch: Was auch immer zwei von euch auf Erden einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten. Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Wer den Bruder und die Schwester zum rechten Tun ermahnt, tut es aus Liebe, denn er sucht das Heil für seinen Nächsten.

                                                       

                                                      Christen sind nicht nur aufgerufen sich selbst an die Gebote Gottes zu halten, Gutes und Rechtes zu tun, sondern auch angehalten, ihre Mitmenschen, ihre Brüder und Schwestern, vom Pfad der Sünde abzuhalten, sie zu ermahnen, denn die Hinführung zum Weg des Heils ist eine soziale Verantwortung. Die Ermahnung des Anderen angesichts von Fehlern und Sünden ist ein Akt der Liebe, da es nach dem Wohl des Nächsten/Anderen strebt. Allerdings sollte man auch seine eigenen Fehler – den «Balken» im eigenen Auge – nicht vergessen, bevor man den Anderen auf seinen «Splitter» aufmerksam macht.

                                                       

                                                      Es scheint heutzutage eher üblich zu sein, sich aus allem herauszuhalten, nichts zu sagen, nichts zu sehen und nichts zu tun, wenn Andere Fehler machen, oder noch schlimmer, Schaden anrichten. Allenfalls wird noch beklagt, aber nicht eingegriffen, nicht ermahnt und nicht korrigiert. Das erleben wir bei den Straßenunruhen, oder wenn Jugendliche Molotov-cocktails gegen Polizisten oder Andersdenkende werfen, wohl wissend, dass sie dadurch Menschen verletzen oder im schlimmsten Fall auch töten können. Aus Fehlern sollte man lernen, aber dazu braucht es Leute, die einen zurechtweisen und auf den rechten Weg verweisen. Alle sind aufgerufen, die Stimme zu erheben und die Fehler und das Fehlverhalten anderer aufzudecken und damit den Mitmenschen auf den rechten Pfad eines friedlichen Mitanders zu führen. Es ist dann ein Akt der Liebe, denn wir wollen das Beste für ihn/sie und alle.  

                                                       

                                                      Der Priester und Prophet Ezechiel erhält von Gott den Auftrag, als «Wächter», Aufpasser und Mahner dem Volk beizustehen. Als Prophet ist er Vermittler des Willens Gottes. Seine Rolle ist es nicht nur die göttlichen Botschaften oder Gesetze zu übermitteln, sondern den Schuldigern, den Sündern, von ihrem Weg ins Verderben abzubringen. Er muss ihn warnen und ermahnen. Tut der Prophet es nicht, so wird auch er schuldig und wird dann von Gott ebenfalls zur Verantwortung gerufen, sozusagen aus unterlassener Hilfeleistung. Wenn seine Ermahnungen aber bei dem Schuldigen nicht fruchten, weil dieser sich verweigert, davon abzulassen, dann verbleibt die Verantwortung der göttlichen Todesstrafe allein beim Sünder. Gott geht es um die Umkehr, die Einsicht des Sünders, die Rückkehr des Schuldigen auf den rechten Weg zu seinem Heil, zum friedlichen Miteinander und zum ewigen Leben. Die zentrale Botschaft ist hier eindeutig: Wer bei Unrecht schweigt, macht sich mitschuldig.

                                                       

                                                      Ezechiel, der während des Krieges der Babylonier gegen das kleine nördliche Königreich Juda im Jahre 587 v. Chr. nach Babylonien verschleppt wurde, warnt hier sein Volk vor noch Schlimmeren, wenn sie nicht endlich zur Einsicht kommen und von ihrem sündigen Tun ablassen. 586 v. Chr. erfahren dann die Exilierten von der Zerstörung Jerusalems. In einer solchen katastrophalen Situation ist Orientierung nötig. Diese Orientierung, Zurechtweisung, Wachsamkeit bei drohenden Fehlern und sündigem Verhalten fällt hier Ezechiel zu. Es ist bestimmt keine dankbare Aufgabe, aber da er sich von Gott beauftragt sieht, weiß er um so entschiedener, dass es auch an ihm liegt, Schaden abzuwenden. Es geht hier um Umkehr, um den Lauf vom Unheil zu beenden. Gott ruft hier nicht zur Rache gegen Sünder und Schuldigen auf, sondern will, dass sie ihr Handeln zum Guten ändern. Die Ermahnten bekommen so eine (letzte) Möglichkeit, ihren Weg zum Heil nicht zu verspielen, sondern sich zu wandeln, sich zurück auf den rechten Weg zu begeben. Bleiben sie aber stur auf ihrem verderblichen Weg der Sünde und der Verfehlungen, ohne auf die Ermahnungen zu reagieren, so sind sie allein für ihr Endschicksal verantwortlich. Es ist dann ihre Freiheit, den Weg ins Unheil weiter zu gehen.

                                                       

                                                      An die Christen in Rom verweist Paulus auf das zentrale Gesetz Christi: die gegenseitige Liebe, die sie praktizieren sollen, denn wer seinen Nächsten liebt wie sich selbst, der erfüllt zugleich alle anderen Gebote Gottes. Da Dabei erinnert Pazlus an die Zehn Gebote. Seine Schlussfolgerung ist kurz: «Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes». Wer aus wahrer Nächstenliebe handelt, der tut das Rechte, erfüllt ganz den Willen Gottes. Die Nächstenliebe muss also die Grundhaltung der Christen sein. Der Andere wird wertegeschätzt, man will ihm Gutes, genauso wie man selbst gut behandelt werden will. Es ist dann ein soziales füreinander da sein.

                                                       

                                                      Wie die Gemeinschaft der Christen sein soll, ist auch das Thema im Matthäusevangelium. Es geht um Zurechtweisung und Versöhnung. Wie soll man mit Streit oder Unrecht umgehen? Jesus weist seine Jünger an, dass sie zunächst versuchen sollen, direkt – unter vier Augen - mit dem Schuldigen, dem Sünder zu reden; sie sollen ihm/ihr ins Gewissen reden und, wenn dieser/diese dann um Vergebung bittet, es anzunehmen und sich darüber freuen. Bleibt aber der Konflikt bzw. das Unrecht bestehen, dann soll man sich einen oder auch zwei Brüder hinzuziehen, die dann auch als Zeugen fungieren sollen. Dem Sünder oder Schuldigen wird damit ein neues Angebot zur Versöhnung geboten. Wenn er aber immer noch widerspenstig bleibt, dann soll die Gemeinde hier ermahnend tätig werden. Schlägt er auch deren Vermittlung aus, ist keine Versöhnung mehr möglich; dann soll ein weiterer Kontakt mit dieser Person vermieden werden und sie von der Gemeinde ausgeschlossen sein.

                                                       

                                                      Schließlich spricht Jesus dann noch allen Jüngern die Binde- und Lösegewalt zu, nicht nur dem Petrus. Es ist die Gruppe, die ganze Gemeinschaft, die entscheiden soll, wenn man ggf. jemanden ausschließen muss. Ganz am Schluss wird die Fürbitte als eine gemeinschaftliche Bitte herausgehoben. Wenn zwei Mitglieder einmütig eine Bitte an Gott richten, dann dürfen sie sicher sein, dass sie in Erfüllung geht. Und wenn sich zwei oder drei Mitglieder versammeln, dann besteht bereits die kleineste Gemeinschaft (Kirche), dann ist Gott mitten unter ihnen. Hier wird die Erfüllung der letzten Worte Jesu vorweggenommen: «Ich bin bei euch alle Tage...» (Mt. 28.20). Es geht darum eine einmütige, intensive Gemeinschaft zu bilden, in denen Fehlverhalten korrigiert wird und es darum geht, die Verirrten und Sünder zurückzugewinnen und dadurch die Gemeinschaft zu erhalten und zu festigen.

                                                       

                                                      Seien wir also lernbereit und umkehrwillig, wenn wir gegenüber anderen sündigen und rufen wir Schuldige und Sünder auf, von ihrem bösen Tun abzulassen und sich auf den rechtsschaffenden Weg zu begeben, damit wir möglichst alle gemeinsam dem Heil entgegengehen können. Im Vater Unser bitten wir: «Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen». Gott will nicht die Bestrafung der Sünder, sondern deren Umkehr und die Versöhnung zwischen Opfern und Tätern, damit sie sich so auch mit dem himmlischen Vater versöhnen und sich vor den Versuchungen des Bösen bewahren können.    

                                                       

                                                      Impulso: Quien exhorta a su hermano a hacer el bien lo hace por amor, porque busca su salvación.

                                                      Los cristianos no sólo se exhortan a sí mismos a cumplir los mandamientos de Dios, a hacer el bien y practicar la justicia, sino también a apartar a sus prójimos, a sus hermanos y hermanas, del camino del pecado y a amonestarlos, porque el camino hacia la salvación es un camino de responsabilidad social. Recordar a los demás de sus errores y pecados es un acto de amor porque busca el bien del prójimo/del otro. Sin embargo, no debes olvidar tus propios errores -la «viga» en tu propio ojo- antes de quejarse sobre la «brizna» en el ojo de la otra persona.

                                                      En la actualidad parece más común mantenerse al margen de todo, no decir nada, no ver nada y no hacer nada cuando otros cometen errores o, peor aún, causan daño. En el mejor de los casos se presentan quejas, pero no se interviene, no se dan advertencias y no se hacen correcciones. Esto lo vemos en disturbios callejeros, o cuando los jóvenes lanzan bombas molotov a agentes de policía o a personas que piensan diferente, sabiendo muy bien que podrían resultar heridos o, en el peor de los casos, morir. Se debe aprender de los errores, pero eso requiere personas que corrijan a uno y que indiquen hacia el camino correcto. Todos están llamados a alzar la voz y exponer los errores y malas conductas de los demás y así conducir a sus prójimos por el camino correcto hacia la coexistencia pacífica. Es entonces un acto de amor porque queremos lo mejor para ellos y para todos los demás.

                                                      El sacerdote y profeta Ezequiel recibe la orden de Dios de ayudar al pueblo como «supervisor», guardián y amonestador. Como profeta, es mediador de la voluntad de Dios. Su papel no es sólo transmitir los mensajes o leyes divinas, sino también desviar al culpable, al pecador, de su camino hacia la destrucción. Debe advertirle y amonestarle. Si el profeta no lo hace, él también se vuelve culpable y, por así decirlo, también tendrá que rendir cuentas ante Dios por no haber ayudado al pecador en encontrar el camino recto. Pero si sus amonestaciones no surten ningún efecto sobre el culpable (el pecador) porque este se niega a desistir, entonces la responsabilidad de la pena de muerte divina sigue siendo responsabilidad exclusiva del pecador. A Dios le preocupa el arrepentimiento, la comprensión del pecador, el regreso del culpable al camino recto hacia su salvación, a la convivencia pacífica y a la vida eterna. El mensaje central aquí es claro: quienes permanecen en silencio cuando se comete una injusticia son cómplices.

                                                      Ezequiel, quien durante la guerra de Babilonia contra el pequeño reino norteño de Judá en el año 587 a.C. fue deportado a Babilonia en el siglo I a.C., advierte a su pueblo de cosas aún peores que les aguardarían si finalmente no recobran el sentido y detienen sus acciones pecaminosas. En el año 586 a.C. los exiliados se enteraron entonces de la destrucción de Jerusalén. En una situación tan catastrófica, el pueblo necesita orientación. El papel de guía, corrector, vigilante de posibles errores inminentes y comportamiento pecaminoso recae aquí sobre Ezequiel. Ciertamente no es una tarea gratificante, pero como se considera un mensajero (profeta) de Dios, sabe aún más que hay que evitar el daño, que se trata de arrepentirse, para poner fin al curso del desastre. Dios no pide venganza sobre aquellos que son culpables de un pecado, sino que quiere que mejoren sus acciones. Aquellos que son amonestados reciben así una (última) oportunidad de no perder su camino hacia la salvación, de cambiar el rumbo y volver al camino correcto. Pero si persisten obstinadamente en su camino pecaminoso y de transgresiones sin responder a las amonestaciones, serían ellos los únicos responsables de su destino final. Entonces sería su decisión continuar por el camino hacia el desastre.

                                                      A los cristianos de Roma, Pablo les señala la ley central de Cristo: el amor mutuo, que deben practicar, porque quien ama a su prójimo como a sí mismo cumple también todos los demás mandamientos de Dios, recordándonos a los Diez Mandamientos. Su conclusión es breve: «La caridad no hace mal al prójimo. La caridad es, por tanto, la ley en su plenitud.» Quien actúa por verdadera caridad hace lo que es correcto, cumple en su totalidad con la voluntad de Dios. Por tanto, la caridad debe ser la actitud básica de los cristianos. La otra persona es así valorada, se quiere cosas buenas para ella, al igual que uno espera que será tratado bien por el otro. Entonces es algo profundamente social estar ahí el uno para el otro.

                                                      Cómo debería ser la comunidad de cristianos es también el tema del texto del Evangelio según Mateo. Se trata de la corrección y la reconciliación. ¿Cómo debes lidiar con las disputas, conflictos y la injusticia? Jesús instruye a sus discípulos que uno primero debe intentar hablar directamente con el culpable, el pecador, hablarle a su conciencia y luego cuando pida perdón, aceptarlo y alegrarse por ello. Pero si el conflicto o la injusticia se mantiene, entonces se debe llamar a uno o dos hermanos que luego actuarán como testigos. Al pecador o al culpable se le hace así una nueva oferta de reconciliación. Pero si sigue siendo rebelde, entonces la comunidad debería tomar medidas para advertirle. Si luego rechaza su mediación, la reconciliación ya no es posible y entonces debe mantener la distancia y considerar esta persona excluida de la comunidad. Aquí Jesús da el poder de atar y desatar a todos de sus discípulos, no sólo a Pedro. Es el grupo, la comunidad entera, quien debe decidir si es necesario excluir un miembro. Al final, se destaca la intercesión como una petición comunitaria. Cuando dos miembros hacen una petición en conjunto a Dios, pueden estar seguros de que se hará realidad. Y cuando se reúnen dos o tres miembros, entonces ya existe la comunidad más pequeña (ekklesía), entonces Dios está en medio de ellos. Aquí se anticipa el cumplimiento de las últimas palabras de Jesús: «Y he aquí que yo estoy con vosotros todos los días hasta el fin del mundo» (Mt 28,20). Se trata de formar una comunidad unánime e intensiva en la que se corrigen las malas acciones entre los hermanos y hermanas y se trata de recuperar a los perdidos y pecadores por mantener y fortalecer la comunidad.

                                                      Así que estemos dispuestos a aprender y arrepentirnos cuando pecamos contra otros y a pedir a los culpables y a los pecadores que detengan sus malas acciones y emprendan el camino recto para que todos, si es posible, podamos avanzar juntos hacia la salvación. En el Padre Nuestro pedimos: «… perdona nuestras ofensas como también nosotros perdonamos a los que nos ofenden; no nos dejes caer en la tentación, y líbranos del mal». Dios no quiere el castigo de los pecadores, sino su arrepentimiento y la reconciliación entre víctimas y perpetradores, para que ellos también puedan reconciliarse con su Padre celestial y protegerse de las tentaciones del mal.

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                                 

                                                      21.Sonntag im Jahreskreis (27.8.2023)

                                                      («Christus übergibt Petrus den Schlüssel», 1481-1482, Fresko

                                                      von Pietro Perugino in der Sixtinischen Kapelle, Rom, Vatikan).

                                                                                 

                                                      Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                      1. Sonntag im Jahreskreis (27.8.2023)

                                                       


                                                       

                                                      1. Lesung: Jes 22,19-23


                                                       

                                                      Lesung aus dem Buch Jesaja.

                                                       

                                                      So spricht der Herr zu Schebna, dem Palastvorsteher: Ich werde dich von deinem Posten stoßen und dich aus deiner Stellung reißen. An jenem Tag werde ich meinen Knecht Eljakim, den Sohn Hilkijas, berufen. Ich werde ihn mit deinem Gewand bekleiden und ihm deine Schärpe fest umbinden. Deine Herrschaft gebe ich in seine Hand und er wird zum Vater für die Einwohner Jerusalems und für das Haus Juda. Ich werde ihm den Schlüssel des Hauses David auf die Schulter legen. Er wird öffnen und niemand ist da, der schließt; er wird schließen und niemand ist da, der öffnet. Ich werde ihn als Pflock an einer festen Stelle einschlagen und er wird zum Thron der Ehre für sein Vaterhaus.

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Röm 11,33-36

                                                       

                                                      Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                       

                                                      O Tiefe des Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie unergründlich sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege! Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen? Oder wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste? Denn aus ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Mat 16,13-20

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                       

                                                      In jener Zeit, als Jesus in das Gebiet von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger und sprach: Für wen halten die Menschen den Menschensohn?

                                                       

                                                      Sie sagten: Die einen für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für Jeremia oder sonst einen Propheten.

                                                       

                                                      Da sagte er zu ihnen: Ihr aber, für wen haltet ihr mich?

                                                       

                                                      Simon Petrus antwortete und sprach: Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!

                                                       

                                                      Jesus antwortete und sagte zu ihm: Selig bist du, Simon Barjona; denn nicht Fleisch und Blut haben dir das offenbart, sondern mein Vater im Himmel.

                                                       

                                                      Ich aber sage dir: Du bist Petrus – der Fels – und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen. Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben; was du auf Erden binden wirst, das wird im Himmel gebunden sein, und was du auf Erden lösen wirst, das wird im Himmel gelöst sein.

                                                       

                                                      Dann befahl er den Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Die wahre Macht besitzt allein Gott und er übertragt diese an diejenigen, die sie nach seinem Sinne einsetzen

                                                       

                                                      Macht und Reichtum scheinen für viele Menschen zum Lebensziel geworden zu sein. Möglichst schnell und, wenn möglich, ohne viel Aufwand reich und mächtig zu werden, bestimmt dann ihr Streben. Beides scheint süchtig zu machen, denn die Reichen werden immer reicher und wer einst Macht erlangt hat, will sie nicht mehr abtreten oder verlieren. Aber wofür soll denn der wachsende Reichtum und die größer werdende Macht eigentlich nützen? Müsste sie nicht zum Wohl aller eingesetzt werden? Tatsächlich aber erleben wir, wie Bereicherung und Machtbesessenheit sich negativ auswirken und keinesfalls zu einer humaneren und besseren Welt beiträgt, sondern eher die Gefahr von Unrecht, Egozentrismus und Nazismus fördert.

                                                       

                                                      Von Machtmissbrauch weiß auch der Prophet Jesaja zu erzählen. Seine Prophezeiung des Amtsverlusts des Palastvorstehers Schebna ist letztendlich eine allgemeine Warnung an alle, die ihre Stellung ihr eigene Interessen gegen andere ausnutzen. Jesaja kündet einen Machtwechsel an, der von Gottes Wille ausgeht. Schebna hatte unter dem König Hiskija (Ende des 8. Jahrhunderts v. Chr. und zu Beginn des 7. Jahrhunderts) das höchste Hofamt besetzt. Ihm wird nun vom Propheten Jesaja mitgeteilt, dass Gott seine Absetzung beschlossen hat und an seine Stelle Gottes Knecht, d.h. ein Gottesfürchtiger, treten wird. Der Grund dieser Entscheidung wird in den vorherigen Versen genannt: Schebna vertraute mehr auf sich selbst als auf Gott. Er hatte sich eine Grabstelle bauen lassen, die ihm das irdische Gedächtnis auf Ewigkeit sichern sollte, satt, dass er sich eine Heimat bei Gott suchte. Schebna war hochmütig. Sein Hochmut kommt nun mit dem angekündigten Gottesurteil zum Fall. Eljakim ist von Gott zu seinem Nachfolger bestimmt und dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er sich als Diener Gottes versteht, sich selbst nicht über, sondern unter Gott betrachtet und damit zugleich ein wahrer Volksdiener darstelle. Diese Machtübertragung wird anhand der aufgezählten Machtinsignien ausgedrückt: dem Gewand und der Schärpe, dann die Schlüsselgewalt. Seine Herrschaft wird die eines Vaters, eines Fürsorgers also für das Volk sein. Er dient dem Volk, nicht sich selbst, denn Vatersein bedeutet, sich um die Kinder, das Volk, zu kümmern.

                                                       

                                                      Paulus stellt hier im Römerbrief, die Frage nach dem Heilsplan Gottes. Am Ende bleibt es ein verborgenes göttliches Geheimnis. Der Glaube wuchs nun unter den Heiden, während das Volk Israel sich weitgehend der Botschaft Christi und der Auferstehung verweigerte. Gottes Macht aber ist hier am Wirken, es ist der Reichtum, die Weisheit und Erkenntnis Gottes gegenwärtig, obwohl sein letztes Verstehen uns verborgen bleibt. Am Ende bleibt Gottes Machtausübung für uns unergründlich, wir können sie nur in der Größe des Schöpfers erahnen. Er ist es, der wahrhaftig mächtig ist.

                                                       

                                                      Um Machtübertragung geht es dann auch im Evangelium. Zunächst aber stellt Jesus seinen Jüngern eine fundamentale Glaubensfrage: «Für wen haltet ihr mich?» Diese Frage ist zugleich an uns alle gestellt. Wie siehst du mich? Welche Bedeutung habe ich in deinem Leben?    

                                                       

                                                      Der Evangelist stellt aber die Frage bereits in einer kerygmatischen Weise, indem Jesus von sich in dritter Person vom «Menschensohn» spricht. Es ist ein Begriff, den der Prophet Ezechiel für das endzeitliche Wirken Gottes und das Endgericht benutzt. Im Buch Daniel ist mit dem Begriff Gottes direkte Anwesenheit angesprochen, seine Inkarnation und wirken als Guter Hirte unter seinem Volk. Mit diesem Begriff ist die Machtfrage Jesu angesprochen. Mit welcher Macht ist er auf die Welt gekommen? Die Jünger geben zunächst die allgemeinen Meinungen der Menschen wieder. So nennen sie Johannes den Täufer, die Propheten Elija und Jeremia mit Namen, geben dann an, dass man in Jesus einen Propheten sah. Als dann die Frage an sie direkt gerichtet wird, gibt Petrus ein Bekenntnis ab: «Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!» Hier ist das zentrale Glaubensbekenntnis ausgesprochen.

                                                       

                                                      Daraufhin wird Petrus zum Grundstein – Felsen – der Kirche ernannt und ihm die Schlüsselgewalt zum Himmelsreich zugesprochen. Petrus wird zum irdischen Stellvertreter – zum ersten «Hofbeamten» Christi bestellt. Der Glaube Petrus beruft auf die Gabe Gottes, sie ist nicht seine eigene logische Erkenntnis. Das Messiasbekenntnis Petri ist Ausdruck seiner Berufung durch Gott. Aus dem Jünger Simon wird Petrus – aramäisch: kephas; griechisch: πέτρος, der Stein/Fels -, auf dem nun die Gemeinde (Kirche) aufgerichtet werden soll. Am Ende erfolgt dann der Befehl Jesu, niemanden zu sagen, dass er der Gesalbte, der Messias/Christus ist. Diese Aufforderung ist die Bestätigung des Glaubensbekenntnisses Petri. Das Schweigegebot verstärkt um so mehr, deren Aussage. Es gibt dem Hörer und Leser dieses Textes eine erhöhte Aufmerksamkeit. Hier wird eine zentrale Wahrheit kundgetan.

                                                       

                                                      Diese Übertragung der Schlüsselgewalt hat in der Kirchengeschichte nachhaltige Bedeutung erlangt. Auf sie beruft das Amtsverständnis der Päpste. Sie verstehen sich als Nachfolger Petri, als erwählte Vikare – Stellvertreter – Christ, wie es ausdrücklich auf dem Ersten Vatikanischen Konzil dogmatisch verkündet wurde.  Ihre Macht stammt letztendlich von Gott und ist als Dienst an Gott und den Menschen zu verstehen. Nicht sie stehen im Mittelpunkt der Kirche, sondern Christus, der «Menschensohn», der seine Macht vom Vater hat.

                                                       

                                                      Impulso: Sólo Dios posee el verdadero poder y lo transfiere a quienes lo usan según su voluntad.

                                                      El poder y la riqueza parecen haberse convertido en una única meta en la vida para muchas personas. Se buscan lo más rápido posible y, si es posible, sin mucho esfuerzo. Ambos parecen ser adictivos, porque los ricos siguen haciéndose más ricos y una vez que las personas que han obtenido el poder, ya no quieren renunciar a él ni perderlo. Pero ¿cuál es el propósito de aumentar la riqueza y el poder? ¿No debería usarse el poder y la riqueza para el bien común? De hecho, experimentamos cómo el enriquecimiento y la obsesión por el poder tienen un efecto negativo y de ninguna manera contribuyen a un mundo más humano y mejor, sino que promueven el peligro de la injusticia, el egocentrismo y el narcicismo.

                                                      El profeta Isaías también sabe del abuso de poder. Y es la profecía de la pérdida del cargo del jefe del palacio Sebná, en forma de una advertencia general para todos los que usan su posición en beneficio propio y en contra de otros. Isaías anuncia un cambio de poder que proviene de la voluntad de Dios. Sebná tuvo bajo el rey Ezequías (a finales del siglo VIII a.C.) el puesto más alto después del rey. Ahora el profeta Isaías le informa que Dios ha decidido deponerlo y que en su lugar será asignado un siervo de Dios, es decir, alguien que teme a Dios. La razón de esta decisión se da en los versículos anteriores: Sebná confiaba más en sí mismo que en Dios. Se había hecho construir una tumba, quería pasar a la memoria terrenal para siempre, estaba harto de buscar un hogar con Dios. Sebná era soberbio. Su soberbia ahora llegó a su fin con el juicio anunciado de Dios. Elyaquim, el hijo de Jiliquías, está destinado por Dios a ser su sucesor, y se distingue por el hecho de que se ve a sí mismo como un siervo de Dios, no se considera por encima sino por debajo de Dios, y así será al mismo tiempo un verdadero servidor del pueblo. Esta transferencia de poder se expresa a través de las insignias de poder enumeradas: la túnica y el fajín, luego el poder de las llaves. Su dominio será el de un padre, es decir, un cuidador del pueblo. Sirve al pueblo, no a sí mismo, porque ser padre significa cuidar a los hijos, preocuparse por el bien del pueblo.

                                                      En la carta a los Romanos, Pablo plantea la cuestión del Plan de salvación de Dios. Al final sigue siendo un secreto divino oculto. La fe ahora creció entre los gentiles, mientras que el pueblo de Israel rechazaba, en gran medida, el mensaje de Cristo y la resurrección. Pero el poder de Dios está obrando aquí y ahora; las riquezas, la sabiduría y el conocimiento de Dios están presentes, aunque su comprensión final permanece oculta para nosotros. Al final, el ejercicio del poder de Dios es insondable para nosotros, sólo podemos adivinar la grandeza del Creador. Es él quien es verdaderamente poderoso.

                                                      Sin embargo, el evangelista ya plantea la cuestión de forma kerigmática, cuando Jesús habla de sí mismo en la tercera persona del «Hijo del Hombre». Es un término usado por el profeta Ezequiel para la obra de Dios en los últimos tiempos y el Juicio Final. En el Libro de Daniel se aborda el concepto de la presencia inmediata de Dios, la encarnación. Este término aborda la cuestión del poder de Jesús. ¿Con qué poder nació? Los discípulos reflejan primero las opiniones generales del pueblo. Entonces, la gente compara a Jesús con Juan el Bautista, los profetas Elías y Jeremías, u otros profetas. Cuando se les hace la pregunta directamente a su fe, Pedro hace una confesión: «¡Tú eres el Cristo, el Hijo del Dios vivo!» Aquí está el credo central.

                                                      Entonces Pedro es hecho la piedra fundamental – la roca - de la Iglesia y se le da el poder de las llaves del Reino de los Cielos. Pedro es nombrado representante terrenal, el primer «funcionario de la corte» de Cristo. La fe de Pedro apela al don de Dios, no a su propio conocimiento racional. La confesión de Pedro sobre el Mesías es una expresión de su ser llamado por parte de Dios. El discípulo Simón se convierte en Pedro – arameo: kephas (céfas); griego: πέτρος, la piedra/roca - sobre la cual se erigirá la comunidad (iglesia). Al final de la conversación Jesús ordena a sus discípulos no decirle a nadie que él es el Ungido, el Mesías/Cristo. La sentencia es la confirmación del credo de Pedro. El secreto reforzó aún más su declaración. Proporciona mayor atención al oyente y al lector a esta confesión. Se señaal así, que aquí se revela una verdad central.

                                                      Esta transferencia del poder de las llaves ha adquirido un significado duradero en la historia de la Iglesia. La comprensión del oficio de los Papas se refiere a ello. Se ven a sí mismos como sucesores de Pedro, como representante elegidos -vicarios- de Cristo, como fue proclamado expresamente dogmáticamente en el Concilio Vaticano I. Su poder proviene en última instancia de Dios y debe entenderse como un servicio a Dios y al hombre. No son ellos los que están en el centro de la Iglesia, sino Cristo, el «Hijo del Hombre», que recibe su poder del Padre.

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                                 

                                                      14.Sonntag im Jahreskreis (9.7.2023)

                                                      «Trifaziale Trintität» von Jeronimo Cosida, 1570, im Zisterzienserkloster von Tulebras, Navarra, Spanien. Übersetzung des lat. äußeren Textes: «Der Vater ist nicht der Sohn, der Sohn ist nicht der Hl. Geist, der Hl. Geist ins nicht der Vater»; des inneren Textes: «Der Vater ist Gott; der Sohn ist Gott; der Hl. Geist ist Gott».



                                                                                 

                                                      Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                      14.Sonntag im Jahreskreis (9.7.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Sach 9,9-10


                                                       

                                                      Lesung aus dem Buch Sacharja.

                                                       

                                                      So spricht der Herr: Juble laut, Tochter Zion! Jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König kommt zu dir. Gerecht ist er und Rettung wurde ihm zuteil, demütig ist er und reitet auf einem Esel, ja, auf einem Esel, dem Jungen einer Eselin. Ausmerzen werde ich die Streitwagen aus Efraim und die Rosse aus Jerusalem, ausgemerzt wird der Kriegsbogen. Er wird den Nationen Frieden verkünden; und seine Herrschaft reicht von Meer zu Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde.

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Röm 8,9.11-13

                                                       

                                                      Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Ihr seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.

                                                       

                                                      Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.

                                                       

                                                      Wir sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder und Schwestern, sodass wir nach dem Fleisch leben müssten.

                                                       

                                                      Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Mat 11,25-30

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                       

                                                      In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das vor den Weisen und Klugen verborgen und es den Unmündigen offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen. Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.

                                                       

                                                      Kommt alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; und ihr werdet Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.

                                                       

                                                      Impuls: Wenn wir uns vom Geist Gottes leiten lassen, finden wir Frieden und ewiges Leben

                                                       

                                                      Frieden wünschen wir uns alle, vor allem in Zeiten, wo Spannungen, Gewalt und Krieg unsere Gegenwart bestimmen. Auch der Prophet Sacharja sehnte sich wie das Volk Israel nach Frieden. Es wird Jerusalem (der Tochter Zion), eine freudige Zeit angekündet. Ein König wird kommen, der gerecht ist. Wichtiger noch, der angekündigte König hat selbst seine Rettung erfahren, ist daher von einer dankbaren Haltung bestimmt. Seine Herrschaft ist keine gewöhnliche, denn er kommt nicht auf einem hohen Ross, um seine Macht zu zeigen und von oben herab zu schauen und zu regieren, sondern reitet auf einem jungen Esel, dem Lasttier der Bauern, wird also wahrhaftig ein König des allgemeinen Volkes. Er bewegt sich auf deren Ebene, schaut ihnen direkt ins Gesicht und nicht von oben herab. Die Streitwagen des Krieges des Feindes aus Efraim (Ort nördlich von Jerusalem), sowie die Kriegsrosse aus Jerusalem werden ausgemerzt werden. An Stelle des Kriegsbogens – Zeichen der Gewalt, die im Gegensatz zum Friedensbogen, dem Regenbogen der Sintflutgeschichte steht -  wird ein Friede verkündet, der alle Nationen der Erde umfasst. Der Friede Israels weitet sich dann zu einem Weltfrieden aus. 

                                                       

                                                      Der Text erinnert uns an den Einzug Jesu in Jerusalem zu Beginn der Passionsgeschichte, wo er bejubelt wird, als er auf den Rücken eines Esels in die Stadt einzieht. Für die Christen ist Jesus der gerechte König, der von Gott gerettet wurde und selbst unser Retter ist. Er ist der Friedensbote Gottes.

                                                       

                                                      Historisch geht dieser Text wahrscheinlich auf die Zeit nach den gewaltsamen Eroberungen Alexanders des Großen, also dem 4. Jahrhundert vor Christus, ein. Kriegserfahrungen und Hoffnungen auf eine göttliche Friedensordnung bestimmen das Bild. Ein demütiger, gerechter, friedfertiger König wird angekündigt, das Gegenbild zum stolzen Eroberer Alexander der Große, der auf seinem Ross βουκέφαλος (Bukephalos) kämpfte. Hier geht es nicht mehr allein um das Volk Israel, sondern alle Völker werden von diesem gerechten und friedfertigen König profitieren.

                                                       

                                                      Paulus ruft die Gemeinde in Roma dazu auf, sich ganz nach dem Geist Gottes auszurichten. Als Empfänger des Geistes Gottes, verliert das «fleischliche Leben», d.h. eine materiell, irdisch und allein auf die Gegenwart ausgerichtete Lebensweise, ihre Kraft. Unser Glaube an Christus führt zu einem Leben nach seinem Geiste. Leben wir nach diesem Geist, dann werden wir auch, wie er, von den Toten auferweckt werden, denn es ist der Heilige Geist der unsterblich macht. Der Geist bestimmt dann den Leib und macht die sterblichen Leiber lebendig. Paulus liefert hier eine Anleitung für ein gelingendes Leben. Es geht um das Vertrauen auf die göttliche Geistkraft.

                                                       

                                                      Unser Weg zum Vater, dem Herrscher über Himmel und Erde – über den Kosmos -, führt über die Nachfolge seines Sohnes, denn nur durch ihn können wir den Vater erkennen. Gott wird uns erst richtig durch Christus offenbar werden, so die zentrale Botschaft im heutigen Evangelium. Von ihm können wir die Güte und Demut erlernen und die Ruhe, den inneren Frieden, finden. Jesus offenbart sich den «Kindlichen», nicht den Weisen und Klugen. Den «Kopfmenschen» bleibt Gott verborgen, da sie alles an ihrer Vernunft und ihren eigenen Kriterien messen und erfassen wollen. Es sind die demütigen und gütigen Menschen, die durch ihren Glauben an Christus die Gotteserfahrung erleben.

                                                       

                                                      Ruhe finden wir erst, wenn wir uns ganz dem Geist Gottes öffnen und uns davon bestimmen lassen, d.h. uns wie Christus demütig, gerecht und gütig verhalten. Wer den mühsamen Weg geht – das Joch auf sich nimmt – in der Nachfolge Christi, wird am Ende darin die Erquickung finden, denn sie beinhaltet die beruhigende Sicherheit der Gottesnähe. Wir sind dann in Frieden mit Gott, den Mitmenschen und mit uns selbst. Wir müssen uns entscheiden, welcher Geist unser Leben bestimmen soll. Wer sich von göttlichen Geist erfüllen lässt, wird nicht sterben, da das Göttliche unsterblich ist. 

                                                       

                                                      Impulso: Cuando nos dejamos guiar por el Espíritu de Dios, encontramos paz y vida eterna

                                                      Todos deseamos la paz, especialmente en tiempos en que las tensiones, la violencia y la guerra determinan nuestro presente. Como el pueblo de Israel, el profeta Zacarías anhela la paz. A Jerusalén (la hija de Sión) se anuncia un tiempo de alegría. Vendrá un rey justo. Más importante aún, el rey anunciado ha experimentado él mismo su salvación, por lo que está tomando una actitud de un agradecido de Dios. Su reinado no es ordinario, pues él no viene sobre un caballo alto para mostrar su poder y mirar hacia abajo y gobernar, sino que cabalga sobre un asno joven, la bestia de carga de los campesinos, convirtiéndose así verdaderamente en un rey de la gente común. Se mueve a su nivel, mirándolos directamente a la cara y sin mirar desde arriba hacia abajo. Los carros de guerra, del enemigo de Efraín (lugar al norte de Jerusalén), y los caballos de guerra de Jerusalén son suprimidos. En lugar del arco de guerra -símbolo de la violencia, que contrasta con símbolo de la paz, el arco iris de la historia del Diluvio- se proclama una paz que abarca a todas las naciones de la tierra. La paz de Israel se extenderá a todo el mundo.

                                                      El texto nos recuerda la entrada de Jesús en Jerusalén, al comienzo de la historia de su pasión, donde es aclamado al entrar en la ciudad a lomo de un asno. Para los cristianos, Jesús es el rey justo, que fue salvado por Dios y que es nuestro Salvador mismo. Él es el mensajero de paz de Dios.

                                                      Históricamente, este texto probablemente se remonta a una época posterior a las violentas conquistas de Alejandro Magno, es decir, al siglo IV. Las experiencias de la guerra y las esperanzas de un orden divino de paz determinan el cuadro. Se anuncia un rey humilde, justo y pacífico; la contrapartida del orgulloso conquistador Alejandro Magno sobre su caballo βουκέφαλος (Bucéfalo). Ya no se trata solo del pueblo de Israel, sino que todos los pueblos se beneficiarán de este rey justo y pacífico.

                                                      Pablo llama a la comunidad cristiana en Roma a alinearse completamente con el Espíritu de Dios. Como receptora del Espíritu de Dios, la «vida de la carne», es decir una forma de vida material, terrenal, que está únicamente apegada al presente, pierde su poder. Nuestra fe en Cristo nos lleva a vivir según su espíritu. Si vivimos conforme a este espíritu, entonces también seremos resucitados de entre los muertos como él, porque es el espíritu el que hace inmortal. El espíritu entonces gobierna el cuerpo y da vida a los cuerpos mortales. Pablo proporciona instrucciones para una vida exitosa. Se trata de confiar en el poder del Espíritu divino.

                                                      Nuestro camino hacia el padre, el soberano del cielo y de la tierra -sobre el cosmos- pasa por el seguimiento de su Hijo, porque sólo a través de él podemos reconocer al Padre. Dios solo se nos revela verdaderamente a través de Cristo, ese es el mensaje central en el Evangelio de hoy. De Él podemos aprender la bondad y la humildad y encontrar la calma, la paz interior. Jesús se revela en primer lugar a los «pequeños», no a los sabios e inteligentes. Dios permanece oculto a los intelectuales que quieren medir y registrar todo por su razón y su propio criterio. Son las personas humildes y bondadosas las que experimentan a Dios a través de su fe en Cristo.

                                                      Solo encontramos la tranquilidad cuando nos abrimos completamente al Espíritu de Dios y nos dejamos guiar por Él, es decir, nos comportarnos con humildad, justicia y bondad como lo hizo Cristo. Quien camina por el camino duro -toma el yugo- en la imitación de Cristo encontrará al final alivio, porque contiene la certeza tranquilizadora de la cercanía de Dios. Estaremos entonces en paz con Dios, con nuestros semejantes y con nosotros mismos. Debemos decidir bajo qué espíritu queremos regir nuestra vida. Quien se deja llenar del Espíritu divino no morirá, ya que lo divino es inmortal.

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       


                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                                 



                                                      1. Sonntag im Jahreskreis (18.6.2023)


                                                      «Die Aussendung der zwölf Apostel» (1308-1311); von Duccio di Buoninsegna (ca. 1255-1319); heute im Museo dell'Opera del Duomo in Siena.

                                                                                 

                                                       

                                                      Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                      1. Sonntag im Jahreskreis (18.6.2023)
                                                      2. Lesung: Ex 19,2-6a


                                                       

                                                      Lesung aus dem Buch Exodus.

                                                       

                                                      In jenen Tagen kamen die Israeliten in die Wüste Sinai. Sie schlugen in der Wüste das Lager auf. Dort lagerte Israel gegenüber dem Berg.

                                                       

                                                      Mose stieg zu Gott hinauf. Da rief ihm der HERR vom Berg her zu: Das sollst du dem Haus Jakob sagen und den Israeliten verkünden: Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern angetan habe, wie ich euch auf Adlerflügeln getragen und zu mir gebracht habe. Jetzt aber, wenn ihr auf meine Stimme hört und meinen Bund haltet, werdet ihr unter allen Völkern mein besonderes Eigentum sein. Mir gehört die ganze Erde, ihr aber sollt mir als ein Königreich von Priestern und als ein heiliges Volk gehören.

                                                       

                                                      [Das sind die Worte, die du den Israeliten mitteilen sollst. Mose ging und rief die Ältesten des Volkes zusammen. Er legte ihnen alles vor, was der HERR ihm aufgetragen hatte.]

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Röm 5,6-11

                                                       

                                                      Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      [Gerecht gemacht also aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Durch ihn haben wir auch im Glauben den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. Mehr noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.]

                                                       

                                                      Christus ist, als wir noch schwach waren, für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben. Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen.

                                                       

                                                      Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren. Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Zorn gerettet werden.

                                                       

                                                      Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben. Mehr noch, ebenso rühmen wir uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Mat 9,36-10,8

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                       

                                                      [Jesus zog durch alle Städte und Dörfer, lehrte in ihren Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte alle Krankheiten und Leiden.]

                                                       

                                                      In jener Zeit als Jesus die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben.

                                                       

                                                      Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden!

                                                       

                                                      Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philíppus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn ausgeliefert hat.

                                                       

                                                      Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht den Weg zu den Heiden und betretet keine Stadt der Samariter, sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel! Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe! Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Durch die Gnade Gottes werden wir durch den Tod Christi zu seinem heiligen Volk 

                                                       

                                                      Um das Werden des Volkes Gottes, das Bündnis Gottes mit Israel und seine Gnade, die er allen anbietet, die sich zu ihm bekennen und sich zum Dienst Christi bereitstellen, darum geht es heute in den Lesungstexten. Tod und Auferstehung ist der Kern des neuen Bundes, verweist uns auf die Kernbotschaft des einander Dienens, der Versöhnungs- und Vergebungsbereitschaft, der Mitmenschlichkeit, um dadurch wahrhaftig in ein heiliges Volk Gottes gewandelt zu werden. Es ist keine leichte Aufgabe, Teil des Gottesvolkes zu werden, da unsere menschlichen Schwächen, egoistischen Bestrebungen, Machtinteressen aber auch Ängste sich wie Mauern aufbauen und uns daran hindern können, sie zu überwinden und zu durchbrechen, um am Ende wieder klarer den Horizont zu erblicken und das Licht auf den wir zugehen müssen, damit sich alle zu einem gemeinsamen Volk vereinen. Nur in einer solchen Haltung einander dienender Mitmenschlichkeit sind wir wahrhafte Abbilder des göttlichen Schöpfers – des für uns da seiende, uns wollende, uns liebende und schützende Vater.

                                                           

                                                      Im heutigen Text aus dem Exodusbuch geht es um eine identitätsstiftende Gottesrede am Sinai. Sie steht in der Mitte des Exodusbuches, bildet damit die Kernaussage der Schrift. Es geht um die Schließung des Bündnisses Gottes mit seinem Volk, den Nachkommen des Hauses Jakobs. Der von Gott gewählte Ort ist die Wüste und der Berg Sinai. Hier wird dem Volk kein Reichtum versprochen, keine blühenden Landschaften gezeigt, keine Macht über andere Nationen angeboten, sondern in dieser (materiellen) wüsten Leere, wird zur Besinnung auf den eigentlichen Sinn des Lebens verwiesen. Gott zeigt sich nicht ihnen direkt, sondern vermittelt durch Mose, ihrem Führer und Propheten. Der muss den Berg, an dem sie lagern, hinaufsteigen, um die göttliche Botschaft zu empfangen. Es ist ein mühsamer Weg, den alle gehen müssen, um Gott zu erkennen und um zur Erkenntnis zu erlangen, da er für sie zum Kern ihres Lebens wird, wenn sie die Hoffnung auf ihre Rettung erlangen wollen. Die Wüstenwanderung des Volkes Israel – nach ihrem Exodus aus Ägypten - wird zum Besinnungsort. Sie müssen sich an das bisherige Leben erinnern und entscheiden, wohin sie ihr zukünftiges Leben ausrichten wollen. Dabei wird ihre Wüstenwanderung auch zum Ort der Versuchungen, denn in der Schwäche und Not, vor allem angesichts des Todes, ziehen sie sogar das alte Leben unter dem Joch Ägyptens vor, als in der endlosen Leere der Wüste zu wandern und zu sterben. Am Sinai nun soll Mose das Volk am Eingreifen Gottes in Ägypten erinnern und Gott bietet dem Volk seinen Bund an. Dieser Bund besteht auf den Anordnungen Gottes: auf seinen Worten und das Gesetz. Wenn sie seiner Stimme (Worten und Gesetzen) folgen und den Bund mit ihm halten – womit auch ein Kult zusammenhängt, der diese Verbindung ausdrückt -, dann werden sie zu seinem besonderen (auserwählten) Volk. Ihnen wird ein Königreich versprochen, allerdings nicht mit materiellen Reichtümern und Herrschaft über andere, sondern sie sollen es wie Priester, Gottesdiener!, verwalten und werden so ein heiliges Volk Gottes werden. Erinnert wird daran, dass Jahwe das Volk erwählt hat und nun folgt die Berufung des Volkes, denn sie kennen seine Macht – wie er es in Ägypten ihnen durch die Plagen offengelegt hat, nun am Sinai sollen sie den Bund schließen und die Tora – die Gesetzesoffenbarung - «hören», d.h. Jahwes Worte durch Mose vernehmen. Diese Worte wirken wie eine Neuschöpfung in der Wüste (wie die Bändigung des Ur-Chaos am Anfang der Schöpfung) , werden Früchte hervorbringen, werden ihre Herzen beleben und sie werden auf diese Weise Jahwe als ihren Herrn sehen und hören können. Nun liegt alles an der Bereitschaft des Volkes, sich auf dieses Bündnisangebot einzulassen. Als aus der Sklaverei befreites Volk kann es nun in der leere der Wüste zu einer freien Entscheidung gelangen. In der Wüste begegnen sie den lebendigen und lebenssichernden Gott. Er erweist sich als ihr Retter.

                                                       

                                                      An die christliche Gemeinde in Rom betont Paulus in seinem Brief, dass Christus ihr Retter ist, der mit seiner Hingabe bis zum Tod an den Vater, allen den Weg zur Rettung gewiesen hat. Wer an Christus glaubt, d.h. seinen Worten und Taten nachfolgt, dem wird der Zugang zur göttlichen Gnade erhalten. Der Bund, den Gott mit seinem Volk einst am Sinai geschlossen hat, wirkt dann fort. Bedrängnisse, die auch Paulus selbst genügend kannte, sind nicht ein Grund zu zweifeln, sondern fordern uns heraus, geduldig zu sein und uns im Glauben zu bewähren oder ihn neu zu finden. Aus diesem Glauben heraus erwächst unsere Hoffnung. Dieser Glaube ist aber göttlichen Ursprungs, Ausdruck seiner Liebe, die unser Herz – unser inneres Dasein – belebt und lenkt, Zeichen des Heiligen Geistes, der uns geschenkt wurde. Christus ist für uns gestorben; er hat sich auch für die Gottlosen hinrichten lassen, denn der Weg zum Glauben ist wie eine Wanderung durch die Wüste, wo man Versuchungen widerstehen muss, um zur Erkenntnis des Wesentlichen zu gelangen, was uns dann ganz erfüllen kann. Das Kreuz ist wie die Wüste, der Ort unserer Entscheidung; dort können wir uns unserer Schuld, Fehler, Sünden und über unsere Todesgefahr bewusstwerden und aus unserer Schwachheit heraus über den tiefen Sinn des Lebens Jesu nachdenken, um zu erkennen, dass Gott sich uns gegenüber als ein unendlich liebender Vater und Bruder erweist. Nicht Rache, Zorn, Strafe ist das Ziel Gottes, sondern er bietet uns immer wieder die Versöhnung an. Er steht zu seinem Bündnis, wir aber müssen (wieder) seine Stimme vernehmen und uns zum Bund bekennen, d.h. uns zu seinem dienenden Volk machen. Paulus macht deutlich, dass alle gerufen und berufen sind, Juden wie Nichtjuden, an Christus zu glauben.

                                                       

                                                      Zum Dienst an die Mitmenschen und an Gott benötigt es viele helfende Hände. Jesus Verkündigung des Reich Gottes blieb nicht nur bei Worten, sondern wurde auch durch seine Heiltaten zum Ausdruck gebracht. Es ist das Mitleid, das Jesus bewegte, sich um die Heilung der Kranken und Leidenden zu kümmern. Viele Menschen suchten nach Hilfe in ihrer Not. Sie waren erschöpft auf der Suche nach Heilung und Hilfe, «wie Schafe, die keinen Hirten haben», so die Worte Jesu. Benötigt werden viele Mitarbeiter, da die Hilfe-Suchenden (die Ernte) überreichlich sind. Die Jünger erhalten daraufhin den Auftrag und die Vollmacht von Jesus, «die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen». Sie werden aber angewiesen, sich weder den Heiden noch sich den Städten der Samaritaner zu nähern, sondern sich ganz den «verlorenen Schafen des Hauses Israels» zuzuwenden. Dabei sollen sie die Verkündigung und das Heilen miteinander verbinden. «Das Himmelreich ist nahe!», ist die zentrale Botschaft. Gottesnähe ist also hier angekündigt. Dann folgte der Auftrag: «Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus!». Sie sollen, wie Jesus, als Gesandte Gottes anderen helfen und dienen, werden damit zu vollen Mitarbeitern am Königsreich Gottes. Es ist ein Dienst, der als Gnadengeschenk verstanden wird und zugleich als Dank an das heilende und rettende Wirken Christi. Von daher ist dann auch die Aufforderung zu verstehen: «Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben».

                                                       

                                                      Auch, wenn hier Jesus ausdrücklich die Juden als (erste) Adressaten der Verkündigung bezeichnet, wird am Ende des Matthäusevangeliums die universelle Mission ausgesprochen; also auch unter Heiden. Hier aber übernehmen Jesus und seine 12 Jünger – symbolischen Vertreter der 12 Stämme Israels, also des Bundesvolkes - die Rolle der Hirten, sind in diesem Sinne Priester fürs Volk, nehmen den göttlichen Auftrag vollends wahr, indem sie als Helfer, als Fürsorger ihren Mitmenschen im auserwählten Gottesvolk dienen und deren Leid zu beenden suchen. Um solche Mitarbeiter und Helfer geht es im Aufbau des Reiches Gottes. Helfende Hände aus dem Glauben heraus, die am Aufbau des Reiches Gottes mitwirken und die sich den Mitmenschen zuwenden, damit so ein vereintes, heiliges Volk entsteht, in einem neuen oder erneuerten Bund mit Gott.

                                                       

                                                      Allen Vätern wünsche ich diesen Sonntag, einen schönen Vatertag, so auch besonders und unseren Vater der Gemeinde St. Michael, Padre Erich.

                                                       

                                                       

                                                      Impulso: Por la gracia de Dios, a través de la muerte de Cristo, nos convertimos en su pueblo santo y unido.

                                                       

                                                      Los textos de lectura de hoy tratan sobre el desarrollo del pueblo de Dios, la alianza de Dios con Israel y su gracia, que ofrece a todos los que lo confiesan y se ponen al servicio de Cristo. La muerte y la resurrección es el núcleo de la nueva alianza, nos señala el mensaje central de servirnos unos a otros, la voluntad de reconciliar y perdonar, de ser humanitario, para transformarse verdaderamente en un pueblo santo de Dios. No es una tarea fácil llegar a ser parte del pueblo de Dios, ya que nuestras debilidades humanas, aspiraciones egoístas, intereses de poder, como también nuestros miedos pueden levantarse como muros e impedirnos superarlos y romperlos, para finalmente ver el horizonte con más claridad y esa Luz hacia la que debemos caminar para unirnos a todos como un pueblo común, que luego, con la actitud de servir recíprocamente a la humanidad, se vean a sí mismos como verdaderas imágenes del divino Creador - el Padre que está allí para nuestro bien, que regla su amor y nos protege.

                                                       

                                                      El texto de hoy del libro Éxodo trata sobre un discurso de formación de identidad de Dios en el Sinaí. Se encuentra en medio del libro de Éxodo, y por lo tanto, forma la declaración central de las Escrituras. Se trata de hacer el pacto de Dios con su pueblo, los descendientes de la casa de Jacob. El lugar escogido por Dios es el desierto y el Monte Sinaí. Aquí a la gente no se le promete riqueza, no se muestran paisajes florecientes, no se promete poder sobre otras naciones, sino que en este desierto vacío, se les coloca para reflexionar sobre el significado real de la vida. Dios no se les manifiesta en forma directa, sino por la mediación de Moisés, su líder y profeta. Él tiene que subir al monte donde acampan para recibir el mensaje divino. Es un camino arduo que todos debemos recorrer para conocer a Dios y llegar al conocimiento, ya que debe convertirse en el centro de nuestras vidas para tener esperanza de salvación.

                                                       

                                                      La caminata por el desierto del pueblo de Israel -después de su éxodo de Egipto- se convierte en un lugar de reflexión. Deben recordar su vida pasada y decidir hacia dónde debe ir su vida futura. Al mismo tiempo, su vagar por el desierto se convierte también en lugar de tentaciones, pues en sus debilidades y necesidades, especialmente ante la muerte por hambre y sed, prefieren incluso la vida antigua bajo el yugo de Egipto en vez de vagar en el vacío sin fin del desierto. Ahora en el Sinaí, Moisés debe recordarle al pueblo la intervención de Dios en Egipto y que Dios ofrece su pacto. Este pacto, alianza, se basa en las ordenanzas de Dios: Sus palabras y la Ley. Si siguen su voz (palabras y leyes) y mantienen el pacto con él, lo que también implica un culto que expresa esta vinculación y alianza, entonces se convierten en su pueblo elegido. Se les promete un reino, pero no con riquezas materiales y dominio sobre otros, sino que lo administrarán como sacerdotes, ¡siervos de Dios!, y así se convertirán en un pueblo santo de Dios. Se recuerda que Yahvé eligió al pueblo y ahora sigue el llamado del pueblo recordando su poder - como lo mostró en Egipto, ahora deben cerrar esta alianza en el Sinaí y «escuchar» la Torá - la revelación de la ley, es decir, escuchar las palabras de Dios a través de Moisés. Estas palabras, como una nueva creación en el desierto (como la palabra divina transformó el caos en un cosmos ordenado al principio de la creación), entonces, darán fruto y animarán sus corazones y podrán ver y oír a su Señor. Todo depende ahora de la disposición del pueblo a aceptar este ofrecimiento de alianza. Como pueblo liberado de la esclavitud en medio del vacío del desierto, se puede hacer una elección libre. En el desierto se encuentran con el Dios vivo y dador de vida. Él resulta ser su salvador.

                                                       

                                                      En su carta a la comunidad cristiana de Roma, Pablo subraya que Cristo es el Salvador, quien, con su devoción al Padre llegó hasta la muerte, ha mostrado a todos el camino de la salvación. Todo aquel que cree en Cristo, es decir, que sigue sus palabras y obras, tendrá acceso a la gracia divina. La alianza que Dios hizo con su pueblo (una vez en el Sinaí) sigue teniendo efecto. Las aflicciones, que el mismo Pablo conocía bastante bien, no son motivo para dudar, sino que nos desafían a ser pacientes y a probar nuestra fe o a encontrarla de nuevo. De esta fe crece nuestra esperanza. Pero esta fe es de origen divino, expresión del amor de Dios, que anima y guía nuestro corazón, nuestro ser interior, signo del Espíritu Santo que nos ha sido dado. Cristo murió por nosotros, también se dejó ser crucificado por los impíos e infieles, porque el camino de la fe es como un viaje por el desierto, donde hay que resistir las tentaciones para llegar al conocimiento de lo esencial, que luego puede llenarnos completamente. La cruz es como el desierto, el lugar de nuestra decisión; allí podemos tomar conciencia de nuestras culpas, errores, pecados y peligros de muerte y desde nuestra debilidad contemplar el sentido profundo de la vida de Jesús para ver que Dios se nos revela como Padre y Hermano infinitamente amoroso. El objetivo de Dios no es la venganza, la ira o el castigo, sino que nos ofrece la reconciliación una y otra vez. Él se mantiene firme en su pacto, su alianza, pero debemos (otra vez) escuchar su voz y profesar el pacto, es decir, convertirnos en su pueblo sirviente. Pablo deja claro que todos están llamados, tanto judíos como no judíos, a creer en Cristo.

                                                       

                                                      Se necesita muchas manos amigas para servir a los demás seres humanos y a Dios. El anuncio de Jesús, inicio del Reino de Dios, no se quedó sólo en palabras, sino que también se expresó a través de sus obras de curaciones y sanaciones. Es la compasión lo que mueve a Jesús a curar a los enfermos y a preocuparse por los que sufren. Muchas personas están buscando ayuda en medio de sus angustias. Estaban cansados de buscar su sanación y ayuda, «como ovejas sin pastor», como dijo Jesús. Se necesita muchos colaboradores porque los que claman por ayuda y buscan su sanación (la cosecha) son abundantes. Los discípulos reciben entonces de Jesús la comisión y autorización para «expulsar los espíritus inmundos y curar toda  enfermedad y toda dolencia». Sin embargo, se les instruye que no se acerquen a los gentiles ni a las ciudades de los samaritanos, sino que se vuelvan a las «ovejas perdidas de la casa de Israel». Deben combinar proclamación y sanación. «¡El Reino de los Cielos está cerca!», es el mensaje central. Así se anuncia la existente cercanía a Dios. Luego vino la orden: «¡Curad enfermos, resucitad muertos, purificad leprosos, expulsad demonios!». Como Jesús, deben ayudar y servir a los demás como enviados por Dios, convirtiéndose así en colaboradores plenos en la construcción del Reino de Dios. Es un servicio que se entiende como un don de la gracia y, a la vez, como agradecimiento a la obra sanadora y salvadora de Cristo. Así debe entenderse también la petición: «Gratis lo recibisteis; dalo gratis».

                                                       

                                                      Si bien Jesús designa expresamente a los judíos como los (primeros) destinatarios del anuncio, la misión universal se pronuncia al final del Evangelio de Mateo. Aquí Jesús y sus 12 discípulos -representantes simbólicos de las 12 tribus de Israel, es decir, el pueblo de la alianza- asumen el papel de pastores, son en este sentido sacerdotes para el pueblo, perciben plenamente el mandato divino actuando como ayudantes, como cuidadores de sus semejantes en el servicio al pueblo elegido de Dios y buscan poner fin a su sufrimiento. Es acerca de tales ayudantes y colaboradores que está en juego la edificación del Reino de Dios. Manos amigas de la fe, trabajando para construir el Reino de Dios, tendiendo la mano a sus semejantes para crear un pueblo unido y santo, una alianza nueva o renovada.

                                                       

                                                      En este domingo celebramos también el Día del Padre, así felicidades a todos padres y, en especial, a nuestro Padre de la comunidad de St. Michael, Padre Erich.

                                                       

                                                       (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       



                                                      Pfingstsonntag (28.5.2023)

                                                      «Erscheinung des auferstandenen Christus bei verschlossener Tür», (1308-1311) von Duccio di Bouninsegna, im Musei dell`Opera del Duomo, in Siena.


                                                                                 Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                      Pfingstsonntag (28.5.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Apg 2,1-11

                                                       

                                                      Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                       

                                                      Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

                                                       

                                                      Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

                                                       

                                                      In Jerusalem aber wohnten Juden,
fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob,
strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.

                                                       

                                                      Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter,
Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien,
von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten,
Kreter und Araber –
wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

                                                       

                                                      [12 Alle gerieten außer sich und waren ratlos.
Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.]

                                                       


                                                       

                                                      1. Lesung: 1 Kor 12,3b-7.12-13

                                                       

                                                      Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder! Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.

                                                       

                                                      Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.

                                                       

                                                      Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.

                                                       

                                                      Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.

                                                       

                                                      Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. 


                                                       

                                                      [8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem anderen – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem anderen Kräfte, Machttaten zu wirken, einem anderen prophetisches Reden,
einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen. Das alles bewirkt ein und derselbe Geist;
einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.]

                                                       

                                                      Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus.

                                                       

                                                      Durch den einen Geist 
wurden wir in der Taufe
alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie;
und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Joh 20,19-23

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                       

                                                      Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den Juden bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

                                                       

                                                      Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch.

                                                       

                                                      Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Ein erneuertes Volk Gottes, vereint in dem einen, einigenden Heiligen Geist und zum Dienst an die Menschheit

                                                       

                                                      Man könnte sagen, dass das Pfingstereignis die eigentliche Geburtsstunde der Kirche ist, denn sie stellt das sich Bewusstwerden der Jünger und der sich bildenden Gemeinschaft dar. Sie erkennen, dass sie nicht von Christus verlassen sind, sondern spüren nun seine Gegenwart im Heiligen Geist und diese drängt sie, die Nachfolge aktiv als Dienst an Gott und den Mitmenschen weiterzuführen. Sie werden sich als Ekklesia – als versammelte Gemeinschaft von Bürgern des Reiches Gottes – bewusst, die alle sprachlichen, ethnischen und sozialen Grenzen überschreitet und auf das Heil aller hinzielt. In diesem Sinne beginnt mit Pfingsten eine Neubildung des Gottesvolks, dass im Kern seines Handelns das Dienen am Nächsten setzt, was somit zum neuen Gesetz eines erneuerten (oder neuen) Bundes mit Gott im Geiste Christi mündet.

                                                       

                                                      In der Apostelgeschichte wird der Geistempfang am Pfingstfest – dem jüdischen Schawuot, d.h. dem Wochenfest, der sieben Wochen nach dem Pessachfest erfolgt, oder wie die Griechen es bezeichnen: Pentecoste hermera (den fünfzigsten Tag) – als ein Sturmerlebnis und eine Feuertaufe geschildert. Dabei erinnert der Verfasser der Apostelgeschichte, der Evangelist Lukas, die Gemeinden seiner Zeit (in den 70er Jahren des ersten Jahrhunderts) an den einstigen Sinaibund, in Jahwe dem Volk Israel das Gesetz gab und mit ihm einen heiligen Bund schloss. Die Gegenwart Gottes wird darin durch Blitz und Donner, sowie Rauch vom Feuer gekennzeichnet, denn niemand sollte es wagen, sich Gott direkt zu nähern (vgl. Ex 19). Das Pfingstereignis wird, in der Zeit nach der Auferstehung und Himmelfahrt Christi, mit denselben Phänomenen wie am Sinai geschildert. Hier wird also durch die Parallele klargemacht, dass wiederum ein Bund in Gegenwart Gottes geschlossen wird, der sich nun in Form des Heiligen Geistes sind ihnen kundtut. Die zum Pfingstfest gepilgerten Juden aus allen Provinzen und Regionen des Römischen Reiches hören nun von Jesus und erleben diese Gemeinschaft der Jünger Jesu in Jerusalem. Sie Hören deren Worte und Sehen Dinge, die sie nicht sogleich verstehen können. Aber eines wird ihnen klar: Die Botschaft, die sie in ihrer eigenen Sprache vernehmen, verändert ihr Leben, ist der Beginn einer neuen Gemeinschaft. Sie verstehen sich mit Menschen aus verschiedenen Regionen und erleben sich vereint, gar erfüllt in einem gemeinsamen Geist. Es klingt wie ein Sprachenwunder, tatsächlich handelt es sich wohl um eine charismatische Erfahrung, in der die einzelnen Worte weniger Bedeutung haben, als vielmehr das Spüren der Anwesenheit des Göttlichen, des alle verbindendem Geistes. Es ist der Moment, wo eine neue Gemeinschaft entsteht. Fremde werden zu Geschwistern und finden in der Gemeinschaft einen geborgenen Ort, ein Zuhause, werden zu einer Familiengemeinschaft, zur Ekklesia (Kirche). Wer es nicht erlebt, wird es nicht verstehen können und wird sie als Spinner, Betrunkene, Irre belächeln oder verachten, ähnlich wie heutzutage vielen das Christentum fremd geworden ist oder unverständlich bleibt, wohl auch weil diese Menschen meinen, alles aus eigenem Schaffen zu gestalten und sich selbst ins Zentrum stellen. Wer sich aber dieser Gemeinschaft nähert, öffnet sich zum Miterleben der Geistesgegenwart Christi durchs Zuhören der Worte und Zusehen der Werke und Taten der Mitglieder.

                                                       

                                                      Kirche ist eine Dienstgemeinschaft, das versucht Paulus der Gemeinde in Korinth ins Gewissen zu rufen. Keiner kann sich damit brüsten, eine besondere Stellung aufgrund ihrer besonderen Gaben oder Talente einzunehmen. In der Versammlung vor Gott sind alle durch denselben Geist vereint. Die Geistgabe ist das entscheidende Merkmal der Gemeinde. Alles ist von Gott gegeben, daher kann sich auch niemand auf eigene Verdienste berufen. Christen bilden mit Christus einen Leib – so wie wir es auch bei der Eucharistiefeier immer wieder bedenken, indem wir ihn in uns aufnehmen – und auch in der Taufe ausdrücken, wenn wir Teil der Gemeinschaft, Teil des Leibes Christi, werden. Wichtig ist hier, dass wir «soma» (ein griechisches Wort für Leib) mit und in Christus werden, d.h. körperlich und geistig zu einer gemeinsamen Person werden. Alle Glieder sind hier wichtig und dienen einander, nur so ist der Körper-Geist Person Zusammenhalt gewährt. In dieser Körpergemeinschaft der Kirche sind alle zum Dienst an Gott und den Mitmenschen aufgerufen, soziale und ethnische Grenzen werden darin aufgehoben. Nur als Gemeinschaft – wie eine Familie – werden wir mit Christus vereint. Wie er es uns vorgemacht hat, sollen wir nicht nach Macht und Ansehen streben, sondern unsere von Gott geschenkten Talente und Gaben für einander einsetzten, dienend das Wohl aller suchen, so dass der Leib als Ganzes heilbringend wirken kann.   

                                                       

                                                      Im Johannesevangelium wird die Begegnung der Jünger mit dem Auferstandenen erzählt. Wir erfahren nicht, wo sich diese Szene abspielt, denn es wird kein Ort genannt. Die Jünger aber erscheinen hier als eine ängstliche Gruppe, die anscheinend nach dem Tod ihres Anführers, des gekreuzigten Jesus, sich bedroht und herrenlos fühlte. Sie hatten sich in einem Haus eingeschlossen. Doch dann begegnen sie den Auferstandenen, der durch die verschlossene Tür in ihrer Mitte erscheint und den sie durch seine Wunden vom Kreuz wiedererkennen. Es ist nicht sein Aussehen, sondern es sind seine Wundmale, die ihn als den auferstandenen Christus kennzeichnen. Sein Tod am Kreuz wird hier mit dem Verweis auf die Wundmale bezeugt. Das Sehen des Auferstandenen kehrt ihre Traurigkeit und Angst – ihr in sich Eingeschossen sein – in Freude um. Zudem spricht der Auferstanden zwei Mal seinen Frieden aus und dann erfolgt die Geistspendung, wobei diese Gabe zugleich eine Sendung beinhaltet. Sie sollen nun an seine Stelle – wie er einst vom Vater gesandt wurde – als seine Gesandten auftreten und mit seiner Vollmacht Süden vergeben oder sie eben nicht vergeben, wenn es ihnen angebracht erscheint. Wichtig ist das Jesus ihnen den heiligen Geist einhaucht. Mit dem Einhauchen des Geistes (das hebräische Wort  «ruach» bedeutet Geist, Atem oder Wind) werden wir an die Schöpfungsgeschichte erinnert, als Gott den Menschen durch seinen Atem erschuf (Gen 2,7). Der auferstandene Christus macht mit seiner Geistspendung aus den ängstlichen Jüngern lebendige, aktive Gesandte, die nun in die Welt gehen werden, um allen das Heil zu verkünden und Sündern zu vergeben, zumindest denen, die ihre Schuld bekennen und um Vergebung bitten. Christus will die Versöhnung, den Frieden mit und zwischen den Menschen.          

                                                       

                                                      Es ist der Heilige Geist, der uns alle miteinander zu einem Leib mit Christus verbindet. Dieser Geist ist ein Geschenk und befähigt uns, unsere Talente und Gaben füreinander einzusetzen. Wir sollen einander dienen, anderen das Heil wünschen und ihnen helfen es zu erlangen, denn es ist auch unser Weg zum eigenen Heil. Friedensstiftend sollen wir sein, so wie Christus uns Frieden wünscht. Der Dienst am Nächsten wird so zugleich zu einem wahrhaftigen Gottesdienst. Wenn wir uns als Familie erleben und verstehen, dann sind wir Teil des göttlichen Körper-Geistes, dann werden wir wahrhaftig zum Gottes Volk. 

                                                       

                                                      Wünsche allen ein geistbeseeltes Pfingstfest!  


                                                       

                                                       

                                                      Impulso: Un pueblo de Dios renovado, unido en el único Espíritu Santo y al servicio de los demás

                                                       

                                                      Se podría decir que el acontecimiento de Pentecostés es la verdadera hora del nacimiento de la Iglesia, porque hace que los discípulos y la comunidad que se está formando después de la muerte de Jesús en la cruz tomen conciencia de que no están abandonados por Cristo, sino que sienten su presencia en el Espíritu Santo y esto los exhorta a continuar activamente su seguimiento al servicio a Dios y al prójimo. Se vuelven conscientes de sí mismos como una ekklesia, la comunidad reunida de ciudadanos del Reino de Dios, que trasciende todas las fronteras lingüísticas, étnicas y sociales y tiene como objetivo la salvación de todos. En este sentido, con Pentecostés comienza una nueva formación del pueblo de Dios, que en el centro de sus acciones está el servicio al prójimo, que conduce así a la nueva ley de una renovada (o nueva) alianza con Dios en el espíritu de Cristo.

                                                       

                                                      En el libro de los Hechos, la recepción del Espíritu en Pentecostés -el Shavuot judío, es decir, la Fiesta de las Semanas, las siete semanas después de Pesaj, o como los griegos la llaman «Pentecoste hermera» (el quincuagésimo día)- se describe como una experiencia de tormenta y un bautismo de fuego. El autor de los Hechos de los Apóstoles, Lucas, recuerda a las comunidades cristianas de su tiempo (en los años 70 del primer siglo) de la antigua alianza del Sinaí, en la que Dios dio al pueblo la Ley (los diez mandamientos) e hizo con ellos una alianza santa. La presencia de Dios se marca allí con truenos y relámpagos y humo del fuego, pues nadie debe acercarse directamente a Dios (cf. Ex 19). El evento de Pentecostés, en el tiempo posterior a la resurrección y ascensión de Cristo, se describe con los mismos fenómenos. Aquí, pues, el paralelo deja claro que se hace de nuevo un pacto en la presencia de Dios, que ahora se da a conocer en la forma del Espíritu Santo. Es la nueva o renovada alianza.

                                                       

                                                      Los judíos de todas las provincias que hicieron la peregrinación a Jerusalén en la fiesta de Pentecostés ahora escucharon acerca de Jesús y experimentaron esta comunión de los discípulos de Jesús en Jerusalén. En este encuentro ellos escuchan nuevas  palabras divinas –un nuevo mensaje fundamental de Yahvé- y ven cosas que no pueden entender inmediatamente. Pero una cosa les queda clara: el mensaje que escuchan en su idioma les cambia la vida, es el comienzo de una nueva comunidad. Se llevan bien con personas de diferentes regiones y se sienten unidos, incluso complementados en un espíritu común. Suena como un milagro de palabras mágicas, de hecho es probablemente una experiencia carismática en la que las palabras individuales tienen menos significado que el sentimiento de la presencia de lo divino, el espíritu que conecta a todos. Es el momento en que surge una nueva comunidad. Foráneos y desconocidos se hacen hermanos y hermanas y encuentran un lugar seguro en la comunidad, un hogar, se convierte en una comunidad familiar, en la Ekklesia (Iglesia). Las personas que no lo experimentan no podrán entenderlo, sonreirán ante estos seguidores de un crucificado, los despreciarán como bichos raros, borrachos, locos; igual que hoy cuando hay muchos que no entienden a los cristianos y prefieren creer solo en sí mismos y estimen solo sus propias capacidades y logros. Pero para quien se acerca a esta comunidad se abre una experiencia de percibir la presencia del Espíritu de Cristo a través de la escucha de las palabras y la observación de las obras de los miembros, se transforma en un encuentro de cercanos.

                                                       

                                                      La Iglesia es una comunidad de servicio, que es lo que Pablo está tratando de recordar a la comunidad de Corinto. Ninguno puede jactarse de tener una posición especial debido a sus dones o talentos destacados. En la asamblea ante Dios están todos unidos por el Espíritu. El don del Espíritu es la característica que define a la Iglesia. Todo es dado por Dios, por lo tanto nadie puede reclamar sus propios méritos. Los cristianos formamos un solo cuerpo con Cristo -tal como lo seguimos pensando en la celebración eucarística a comulgar y recibirlo en nosotros- y lo expresamos también en el bautismo, cuando nos hacemos parte de la comunidad, parte del cuerpo de Cristo. Es importante aquí que lleguemos a ser «soma» (una palabra para el cuerpo en griego) con y en Cristo, es decir, llegar a ser una persona plena en forma física y espiritualmente. Todos los miembros son aquí importantes y se sirven unos a otros, sólo así se garantiza la cohesión de cuerpo-alma. En esta comunidad física de la Iglesia todos están llamados a servir a Dios y al prójimo, en ella se suprimen las fronteras sociales y étnicas. Sólo como comunidad, como familia, estamos unidos a Cristo. Como él nos mostró, no debemos luchar por el poder y el prestigio, sino usar los talentos y dones que Dios nos ha dado los unos para los otros, sirviendo al bien de todos, para que el cuerpo como un todo pueda tener un efecto salvífico.

                                                       

                                                      En el Evangelio de Juan se narra el encuentro de los discípulos con el Señor resucitado. No sabemos dónde tiene lugar esta escena porque no se menciona ningún lugar específico. Pero los discípulos aparecen aquí como un grupo temeroso que aparentemente se sintió amenazado y abandonado tras la muerte de su líder, Jesús crucificado. Se encerraron en una casa. Pero entonces se encuentran con Cristo resucitado, que aparece en medio de ellos a través de la puerta cerrada y a quien reconocen a través de sus llagas de la cruz. No es su rostro, sino son sus llagas por las que reconocen como el Cristo resucitado. Su muerte en la cruz está atestiguada aquí con referencia a las llagas. Ver al Resucitado convierte su tristeza y su miedo -el sentirse abandonado y sin perspectiva- en alegría. Además, el Resucitado pronuncia dos veces su paz a ellos y además les entrega el don del Espíritu, por lo que este don incluye también una misión. Ellos son llamados en ocupar su lugar -como una vez él fue enviado por el Padre- como sus mensajeros enviados y con su autoridad para perdonar a los pecadores o no perdonarlos, si le parece conveniente. Es importante que Jesús sople el Espíritu Santo en ellos. Con este soplo del espíritu (en hebreo la palabra es ruach = espíritu, soplo o viento) se nos recuerda la narración de la creación de la tierra cuando Dios creó al hombre con su soplo (Gn 2,7). Cristo resucitado, con su don del Espíritu, convierte a los discípulos ansiosos en sus mensajeros vivos y activos que ahora irán al mundo para anunciar a todos la salvación y perdonar a los pecadores, al menos a los que confiesan su culpa y piden perdón. Cristo quiere la reconciliación, la paz con y entre las personas.

                                                       

                                                      Es el Espíritu Santo el que nos une a todos en un solo cuerpo con Cristo. Este Espíritu es un don y nos permite usar nuestros talentos y dones los unos para los otros. Debemos servirnos unos a otros, desear a los demás la salvación y ayudarlos a alcanzarla, porque es también nuestro camino hacia nuestra propia salvación. Debemos ser pacificadores, así como Cristo desea que estemos en paz. El servicio al prójimo se convierte al mismo tiempo en un verdadero culto divino. Cuando experimentamos y nos entendemos como una familia, entonces somos parte del cuerpo-alma divino, así formaremos el verdadero pueblo de Dios.

                                                       

                                                      ¡Les deseo a todos una fiesta de Pentecostés llena de inspiración del Espíritu Santo!

                                                       

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                                 

                                                                        5. Sonntag der Osterzeit (7.5.2023)

                                                         

                                                      «Petrus weiht Stephanus zum Diakon» von Fra Angelico 1447-1449, in der Cappella Niccolina, Palazzi Pontifici, Vatikan.

                                                         

                                                         

                                                      Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                      1. Sonntag der Osterzeit (7.5.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Apg 6,1-7

                                                       

                                                      Lesung aus der Apostelgeschichte.

                                                       

                                                      In diesen Tagen, als die Zahl der Jünger zunahm, begehrten die Hellenisten gegen die Hebräer auf, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden.

                                                       

                                                      Da riefen die Zwölf die ganze Schar der Jünger zusammen und erklärten: Es ist nicht recht, dass wir das Wort Gottes vernachlässigen und uns dem Dienst an den Tischen widmen. Brüder, wählt aus eurer Mitte sieben Männer von gutem Ruf und voll Geist und Weisheit; ihnen werden wir diese Aufgabe übertragen. Wir aber wollen beim Gebet und beim Dienst am Wort bleiben.

                                                       

                                                      Der Vorschlag fand den Beifall der ganzen Gemeinde und sie wählten Stephanus, einen Mann, erfüllt vom Glauben und vom Heiligen Geist, ferner Philippus und Prochorus, Nikanor und Timon, Parmenas und Nikolaus, einen Proselyten aus Antiochia. Sie ließen sie vor die Apostel hintreten und diese legten ihnen unter Gebet die Hände auf. Und das Wort Gottes breitete sich aus und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer; auch eine große Anzahl von den Priestern nahm gehorsam den Glauben an.

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: 1 Petr 2.4-9

                                                       

                                                      Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Kommt zum Herrn, dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen, aber von Gott auserwählt und geehrt worden ist! Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen, zu einer heiligen Priesterschaft, um durch Jesus Christus geistige Opfer darzubringen, die Gott gefallen!

                                                       

                                                      Denn es heißt in der Schrift: Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten Stein, einen Eckstein, den ich in Ehren halte; wer an ihn glaubt, der geht nicht zugrunde.  Euch, die ihr glaubt, gilt diese Ehre. Für jene aber, die nicht glauben, ist dieser Stein, den die Bauleute verworfen haben, zum Eckstein geworden, zum Stein, an den man anstößt, und zum Felsen, an dem man zu Fall kommt. Sie stoßen sich an ihm, weil sie dem Wort nicht gehorchen; doch dazu sind sie bestimmt.

                                                       

                                                      Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, ein heiliger Stamm, ein Volk, das sein besonderes Eigentum wurde, damit ihr die großen Taten dessen verkündet, der euch aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat.

                                                       

                                                      [Einst wart ihr kein Volk, jetzt aber seid ihr Gottes Volk; einst gab es für euch kein Erbarmen, jetzt aber habt ihr Erbarmen gefunden.]

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Joh 14,1-12

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                       

                                                      In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich! Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen.

                                                       

                                                      Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?

                                                       

                                                      Wenn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe – den Weg dorthin kennt ihr.

                                                       

                                                      Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin du gehst. Wie können wir dann den Weg kennen?

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich. Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

                                                       

                                                      Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihm: Schon so lange bin ich bei euch und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, dann glaubt aufgrund eben dieser Werke! Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Aus dem Glauben erwächst die Dienstbereitschaft für Gott und die Anderen

                                                       

                                                      Wie stark ist mein Glaube? Welchen Dienst kann ich der Gemeinde erweisen? Wie ist der Zusammenhalt einer Gemeinschaft zu wahren? Um solche Fragen drehen sich die heutigen Lesungstexte.

                                                       

                                                      In der Apostelgeschichte geht es um die sogenannte Berufung der Diakone. Hintergrund ist eine regelrechte Krise in der jungen Christengemeinde von Jerusalem. Die junge Kirche wuchs schnell an Mitgliedern, die auch aus der Diaspora – also aus Gegenden mit jüdischen Gemeinden, die außer Palästinas lagen – kamen. Diese Judenchristen sprachen Griechisch, waren offener für ethische und philosophische Fragen und teils weniger streng bezüglich der Rituale und der jüdischen Gebote, zudem maßen sie dem Tempelkult weniger Bedeutung zu. Als «Hellenisten» werden sie hier bezeichnet zur Unterscheidung von den Judenchristen aus Judäa und Galiläa – Palästina -, die stärker am traditionellem Judentum festhielten, deshalb auch als «Hebräer» gekennzeichnet werden.

                                                       

                                                      Mit der Zeit verstarben auch einige Mitglieder und so stieg die Zahl der Witwen und Waisen innerhalb der Gemeinde an, die auf Versorgung durch die Gemeinde angewiesen waren. Was uns hier nun geschildert wird, ist eine entstandene Spannung zwischen den einheimischen Judenchristen und den zugewanderten auswärtigen «hellenistischen» Judenchristen. Wie es scheint, wurden die armen Witwen dieser letzteren Gruppe bei der Almosenverteilung übergangen. Es musste daher eine Lösung gefunden werden, um diese Spannungen zu beheben. Sollten nicht alle miteinander ihre Güter teilen und eine harmonische Gemeinschaft bilden, in der sie «ein Herz und eine Seele» - eine Lebensgemeinschaft bilden, wo Tun und Denken in einem füreinander Dasein übereinstimmen – bilden? Worin der Konflikt genau sich entzündete, wird nicht geschildert und auch die Art der Versorgung wird nicht thematisiert. Witwen führten aber in der jungen Kirche auch oft Dienste aus, übernahmen Aufgaben in der Gemeinde und den Häusern; denken wir etwa an Phöbe in der paulinischen Gemeinde Kenchreä, einem Hafenort bei Korinth, die als «Diakonos» (gemeint ist Diakonin) gewirkt hat, wobei ihr Dienst auch in der Verkündigung lag, ähnlich wie die «Apostelin» Junia in Rom. Diese Frauen zumindest deuten an, dass Frauen auch Aufgaben oder Dienste ausübten und der Streit in der Jerusalemer Gemeinde sich also auch auf eine Marginalisierung des Dienstes von griechischen Witwen beziehen könnte.

                                                       

                                                      Am Ende des ersten Jahrhunderts hatten die Witwen einen eigenen Status in den christlichen Gemeinden eigenommen, wie uns der Titusbrief vermittelt. Ob es hierbei nun um die Versorgung der Witwen oder um deren Dienste geht, mag hier offen bleiben. Tatsache ist, dass es zu einer drohenden Spaltung in der Gemeinde von Jerusalem kam. Die Zwölf Apostel, die hier als Autoritäten der jungen Kirche erscheinen, suchen eine Lösung, indem sie alle Gemeindemitglieder zusammenrufen und durch Wahl von sieben im Glauben qualifizierten Männern für den «Dienst an den Tischen» - demnach wohl eine Art Essensversorgung – der Situation begegnen. Alle genannten sind Männer mit griechischen Namen, wobei Stephanus hier wegen seines Glaubens besonders hervorgehoben wird. Die Apostel selbst können oder wollen diese Aufgabe nicht übernehmen, da sie sich ganz aufs Gebet und die Verkündigung konzentrieren müssen. Hier klingt eine Arbeitsteilung an, wobei den Zwölfen die wichtigere Aufgabe zufällt, die Diakone demnach einen untergeordneten Dienst vollbringen. Auffällig ist, dass hier nichts über die Situation der einheimischen Witwen ausgesagt wird. Man muss daher annehmen, dass sie von ihren Leuten gut versorgt wurden.

                                                       

                                                      Wichtig ist hier zunächst, dass die betroffene Gruppe selbst an der Lösung des Problems beteiligt werden. Aus ihrem Kreise – der griechisch sprechenden Minderheit – werden nun zuständige Personen gewählt und in ihrem neuen Amt von den Aposteln durch ein Ritual (Gebet und Handauflegung) bestätigt. Sie werden also offiziell von ihnen zum Dienst autorisiert. Am Ende des Textes geht es dann aber nicht (mehr) um eine Versorgung der Witwen, sondern wird von dem Erfolg der Verkündigung gesprochen. Die Zahl der Jünger nahm durch die Verkündigung des Wortes Gottes zu und auch jüdische Priester fanden zum Glauben an Christus. Das Thema wechselt somit von den «Dienst an den Tischen» und der Witwenversorgung zum Verkündigungsdienst. Die Witwen selbst wurden nicht in der Konfliktlösung einbezogen. In einem nachfolgenden Kapitel in der Apostelgeschichte wird dann vom Märtyrertod des Stephanus berichtet, wobei er durch seine Verkündigung, also dieselbe Tätigkeit wie die Zwölf, in Konflikt mit den jüdischen Autoritäten kam. Auch der Diakon Philippus beschränkte sich nicht auf den karikativen Versorgungsdienst von Armen und Witwen der Gemeinde, sondern war als Missionar in Samaria unterwegs, wo er predigte und die dort bekehrte Juden taufte. Zentrales Thema ist hier aber schließlich der Umgang mit Konflikten innerhalb der Gemeinde. Die Lösung besteht darin, betroffene Gruppen in die Problemfindung einzubeziehen, ihnen Zuständigkeiten zuzuweisen, d.h. sie am Dienst teilnehmen zu lassen. Es geht letztendlich um die Wahrung des Zusammenhalts der Gemeinschaft, indem Aufgaben verteilt werden.

                                                       

                                                      Auch gegen Ende des ersten Jahrhunderts erleben die Christen Spannungen in den Gemeinden Kleinasiens. Im 1. Petrusbrief wird die Situation der christlichen Minderheit geschildert, die ihre Standhaftigkeit beim Auferstandenen, lebendigen Christus, suchen sollen. Der Auferstandene ist ihr Fels, ist der «lebendige Stein», der sie selbst zur Nachfolge aufruft, denn auch sie sollen nun lebendige Bausteine im geistigen Haus werden. Sie sollen Verkünder werden, eine «heilige Priesterschaft» bilden, also sich dem Dienst an Christus zuwenden, mit ihren «geistigen Opfern». Trotz aller Widerstände, die sie erfahren, sollen die Christen Gott und den Menschen dienen, sie sollen aktiv werden, teilnehmen am Bau des Hauses (Reiches) Gottes. Erinnert werden sie an Jesus, der zum Eckstein wurde, zum tragenden Stein des Hauses. An ihn sollen sie sich halten. Für diejenigen, die nicht an Christus glauben, ist dieser Eckstein zu einem Hindernis geworden, zu einem Anstoß, Ärgernis. Sie wollen ihn loswerden, aber er wird für sie ein schwerer Brocken, an dem sie letztendlich zu Fall kommen. Statt seinen Worten zu folgen, stoßen sie sich daran und gehen dadurch unter. Der Autor des Briefes, der sich in der Tradition Petri sieht, erinnert die Gemeindemitglieder an die Schrift, dass Gott sie auserwählt hat, sie zu einer königlichen Priesterschaft, ein heiliges Volk berufen hat und sie nun berufen sind, ihren Glauben zu verkünden, denn sie wandeln im Licht des Herrn.

                                                       

                                                      Im Evangelium wird eine sogenannte Abschiedsrede Jesu an seine Jünger wiedergegeben. Dem Evangelisten Johannes geht es dabei um die Stärkung des Glaubens der Christengemeinde. Die Gläubigen sollen sich darüber sicher werden, dass Jesus wahrhaftig der Sohn Gottes ist. Sie sollen sich nicht verwirren lassen. Die Worte, die Jesus an seine Jünger richtet, sind sogleich die Worte des Evangelisten an die Gemeinden seiner Zeit am Ende des ersten Jahrhunderts. Auch hier ist vom Haus die Rede. Die Kirche wird als Hausgemeinschaft verstanden, die Mitglieder bilden somit eine Familie. Für alle soll darin eine Wohnung, eine Heimstätte gebaut werden, so wie im himmlischen Haus (Reich) Wohnungen für alle bereitstehen werden. Erde und Himmel stehen hier in direkter Verbindung. Jesus geht zum Vater und bereitet dort die Plätze für sie vor. Es klingt hier die Auferstehung an, obwohl in der Szene der irdische Jesus zu seinen Jüngern spricht. Es kommen hier aber vor allem nachösterliche Zweifel zum Ausdruck: Welchen Weg galt es nun weiter zu verfolgen, nachdem Jesus nicht mehr unter ihnen weilte? So ist die Frage von Thomas auch unsere drückende Frage: Wie können wir denn den rechten Weg finden? Wohin ist Jesus gegangen? Wie solle es also weitergehen?

                                                       

                                                      In der gegenwärtigen weltweiten Orientierungskrise und auch Glaubenskrise, scheint diese Frage geradezu dringend gestellt. Wir haben Jesus, den Christus, zunehmend aus dem Blick verloren und suchen nach einem Lebensweg (Sinn des Lebens). Nun ist die Antwort Jesu entscheidend: «Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben». Unser Vorbild eines wahrhaftigen Menschseins – als Abbild Gottes geschaffen – ist das Leben Jesu. Folgen wir seinem Beispiel, dann dienen wir auch Gott und sehen den Vater. In den Spuren Christi gelangen wir zu Gott-Vater, erkennen ihn, seinen Plan mit seiner Schöpfung, den Sinn unseres Lebens. Gott begegnet uns in Christus, im Lebensbeispiel seines Sohnes.

                                                       

                                                      Dennoch bleiben Zweifel und die werden im Text durch Philippus nochmals deutlich formuliert. Er will sichtbare Beweise, dass Jesus wirklich vom Herrn kommt und dessen Willen widerspiegelt. Die Identifizierung von Sohn und Vater, Christus und Gott, erscheint provokant, unmöglich, absurd. Der Glaube erschließt sich uns durch die Worte Jesu und diese sind nicht nach rein menschlich-irdischen Zielen ausgerichtet, sondern bilden den Sinn des Daseins, sind göttlicher Natur. Alle guten Werke und Dienste sind Auswirkungen des Glaubens, des Wirkens Gottes im Herzen der Gläubigen. Jesu Werke – seine Worte, Taten, Wunder, die Gemeinschaft mit den Jüngern – sind Ausdruck der Gegenwart Gottes. Es ist der Aufruf zu Glauben und zum Handeln, zum Dienen aus dem Glauben heraus. Das Hören/Lesen der Worte und die Nachfolge im Handeln guter Werke, im dienendem Tun, wird uns zum Weg, gibt uns den Sinn unseres Lebens und bereitet uns eine Wohnung, Heimat mit unseren Schwestern und Brüdern im Glauben im Reich (Haus) Gottes.

                                                       

                                                      Impulso: Desde la fe surge la voluntad a servir a Dios, a los demás.

                                                      ¿Qué tan fuerte es mi fe? ¿Qué servicio puedo prestar a la Iglesia? ¿Cómo se mantiene la cohesión de una comunidad? Los textos de lectura de hoy giran en torno a tales preguntas.

                                                      En los Hechos de los Apóstoles se trata de la vocación de los diáconos. El contexto es una profunda crisis en la primitiva comunidad cristiana de Jerusalén. La Iglesia joven creció rápidamente con miembros que también provenían de la diáspora, es decir, de áreas con comunidades judías fuera de Palestina. Estos cristianos judíos hablaban griego, eran más abiertos a las cuestiones éticas y filosóficas, y a menos estrictos con respecto a los rituales y preceptos judíos, además le daban menos importancia al culto del Templo. Se los denomina aquí «helenistas» para distinguirlos de los cristianos judíos de Judea y Galilea - Palestina - que se aferraron con más fuerza al judaísmo tradicional y, por lo tanto, también se los identifica como «hebreos». Con el tiempo, unos miembros de la comunidad fallecieron, así  aumentando el número de viudas y huérfanos dentro de la comunidad que dependían del cuidado de la comunidad. Lo que ahora se nos describe en el texto es una tensión que surgió entre los cristianos judíos nativos y los cristianos judíos «helenistas» que habían emigrado del extranjero (desde la diáspora). Parece que las viudas pobres de este último grupo fueron pasadas por alto en la distribución de limosnas. Había que encontrar una solución para eliminar estas tensiones. ¿No debería cada uno compartir sus bienes entre sí y formar una comunidad armoniosa en la que forman «un solo corazón y una sola alma» - una comunidad de vida donde el hacer y el pensar concuerdan en una existencia mutua? No se describe exactamente dónde comenzó el conflicto y tampoco se discute el tipo de atención. Pero sabemos que las viudas cumplían con frecuencia servicios en la joven Iglesia, asumiendo tareas en la comunidad y en las casas. Pensemos, por ejemplo, en Febe en la comunidad paulina de Céncreas, puerto cercano a Corinto, que trabajaba como «διακονος» («diácono», que significa aquí como diaconisa). Su ministerio también fue la predicación, igual como «la apóstola» Junia en Roma. Estas casos al menos indican que las mujeres también ocupaban cargos o servicios y que la disputa en la comunidad de Jerusalén también podría tratarse de una marginación del servicio comunitario de las viudas griegas (helenistas).

                                                      A fines del primer siglo, las viudas tenían un estatus propio en la comunidad cristiana, como nos transmite la Carta a Tito. Ya sea que se trate del cuidado de las viudas o de sus formas de servicios. El hecho es que había un cisma inminente en la iglesia de Jerusalén. Los Doce Apóstoles, que aparecen aquí como las autoridades de la joven Iglesia, buscan una solución del problema por medio de una reunión de todos los miembros de la congregación y la elección de siete hombres calificados en la fe entre los miembros de la comunidad para el «servicio de las mesas» -por lo tanto, probablemente una especie de suministro de alimentos. Todos los nombrados son hombres con nombres griegos, siendo Esteban destacado por su fe. Los mismos apóstoles no podían o no querían asumir esta tarea, ya que debían concentrarse enteramente en la oración y la predicación. Hay una división del trabajo aquí, con los Doce teniendo la tarea más importante, y con los diáconos realizando un ministerio subordinado. Llama la atención que aquí no se haga ninguna declaración sobre la situación de las viudas nativas (hebreas). Uno debe asumir que ellos fueron bien atendidos por los suyos.

                                                      En primer lugar, es importante que el grupos de los propios afectados participen en la solución del problema. De su círculo -la minoría de habla griega- las personas responsables ahora son elegidas y confirmadas en su nuevo oficio por los apóstoles a través de un ritual (oración e imposición de manos). Entonces, ellos fueron, así oficialmente autorizado para servir en la comunidad. Al final del texto, sin embargo, ya no se trata de un servicio hacía las viudas, sino del éxito del anuncio de la Palabra. Se resume que el número de los discípulos se aumentó a través de la proclamación de la Palabra de Dios y que incluso los sacerdotes judíos encontraron la fe en Cristo. Tenemos como cambio de tema desde el «servicio de las mesas» y el cuidado de las viudas al ministerio de la predicación. Las propias viudas no fueron incluidas en la resolución del conflicto. En capítulos posteriores del libro de los Hechos se relata el martirio de Esteban, por lo que este cristianos-helenista, entró en conflicto con las autoridades judías a través de su predicación, es decir, la misma actividad que los Doce practicaron y declararon como su principal tarea. Incluso el diácono Felipe no se limitó a cuidar de los pobres y viudas de la comunidad, sino que viajó como misionero a Samaria predicó y bautizó allí a los judíos conversos. El servicio de los diáconos parece entendido finalmente más amplio. El tema central aquí es cómo se debe lidiar con los conflictos adentro de la comunidad. La solución es involucrar a los grupos afectados en la resolución del problema, concederlos responsabilidades, es decir, dejarlos participar en el ministerio. Se trata en última instancia de mantener la cohesión de la comunidad mediante la distribución de tareas.

                                                      También hacia fines del primer siglo, los cristianos experimentan tensión en las iglesias de Asia Menor. En la Primera Carta de Pedro se describe la situación de la minoría cristiana, que debe buscar su firmeza y solidez en Cristo resucitado y vivo. El resucitado es su roca, es la «piedra viva» que llama a que los fieles lo sigan, porque también ellos han de convertirse ahora en piedras vivas de construcción en la casa espiritual. Deben convertirse en heraldos, formar un «presbiterado santo», es decir, envolverse al servicio de Cristo con sus «sacrificios espirituales». A pesar de todas las resistencias que experimentan, los cristianos deben servir a Dios y a las personas, deben ser activos y participar en la construcción de la casa (del Reino) de Dios. El autor de la Carta que se entiende en la tradición de Pedro, recuerda a los fieles  como Jesús se convirtió en la piedra angular, la piedra fundamental en la construcción de una casa. Ellos deberían pegarse a Cristo. Para los que no creen en Cristo, sin embargo, la misma piedra angular se ha convertido en algo estorbo, en una obstáculo, una piedra de tropiezo. Quieren deshacerse de él, pero eso se convierte en una carga pesada para ellos, lo que finalmente los hace caer. En lugar de seguir sus palabras, chocan con él y, como resultado, se hunden. En la Carta se recuerda a los feligreses de la Escritura, en que Dios los ha elegido, los ha llamado a un real sacerdocio, a un pueblo santo y ahora deben proclamar su fe, porque están caminando a la luz del Señor.

                                                      En el Evangelio se reproduce el llamado discurso de despedida de Jesús a sus discípulos. El evangelista Juan se preocupa por fortalecer la fe de la comunidad cristiana, a quienes se le debe asegurar que Jesús es verdaderamente el Hijo de Dios. Ellos no deben dejarse confundir. Las palabras que Jesús dirigió a sus discípulos son al mismo tiempo las palabras del evangelista a las iglesias de su tiempo, a fines del siglo primero. Aquí, también, se habla de la casa. La Iglesia se entiende como un hogar; los miembros forman así una familia. Se edificará en ella una morada, una casa, para todos, así como en la casa celestial (el Reino de Dios) habrá habitaciones para todos. La tierra y el cielo están conectados aquí. Jesús va al Padre y allí les prepara lugares para sus discípulos. Resuena aquí la resurrección del Señor, aunque en la escena el Jesús terrenal habla a sus discípulos. Sobre todo, sin embargo, se expresan dudas post-pascuales: ¿Qué camino deben seguir los fieles ahora que Jesús ya no está entre ellos? La pregunta de Tomás es también nuestra pregunta apremiante: ¿Cómo podemos encontrar el verdadero camino? ¿A dónde fue Jesús? Entonces, ¿cómo debería continuar la comunidad?

                                                      En la actual crisis global de orientación y también de fe, esta pregunta parece plantearse con urgencia. Hemos perdido cada vez más de vista a Jesucristo, y buscamos un propio camino de vida (un sentido de la vida). Ahora la respuesta de Jesús es decisiva: «Yo soy el camino, la verdad y la vida». Nuestro modelo de verdadera humanidad –al ser creado a imagen de Dios- es la vida de Jesús. Si seguimos su ejemplo, también serviremos a Dios y veremos al Padre. Siguiendo las huellas de Cristo llegaremos a Dios Padre, podríamos reconocerlo, su proyecto con su creación, el sentido de nuestra vida. Dios se encuentra con nosotros en Cristo, en el ejemplo de vida de su Hijo.

                                                      Sin embargo, quedan dudas que se manifiestan claramente en el texto por la pregunta de Felipe. Él quiere evidencia visible de que Jesús realmente viene del Padre y refleja Su voluntad. La identificación de Hijo y Padre, Cristo y Dios parece provocativa, imposible, absurda para muchos. La fe se nos revela a través de las palabras de Jesús y estas no están alineadas a fines puramente humanos-terrenales, sino que forman el sentido de la existencia, son de naturaleza divina. Todas las buenas obras y ministerios son efectos de la fe, de la obra de Dios en el corazón del creyente. Las obras de Jesús - sus palabras, hechos, milagros, comunión con sus discípulos - son una expresión de la presencia de Dios. Es el llamado a la fe y a la acción, al servicio de la fe. Oír/leer las palabras y seguir en hacer buenas obras, en servir, se convierte en nuestro camino correcto, nos da el sentido de nuestra vida y nos prepara una morada, un hogar con nuestros hermanos y hermanas en la fe en el Reino (la casa) de Dios.

                                                      PS: En la coronación del Carlos III de Gran Bretaña, del sábado, 6 de mayo, se destacó en los textos litúrgicos y el sermón la obligación de un buen rey cristiano en servir a su pueblo. Somos llamados a servir según el ejemplo de Cristo.


                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                                 

                                                                        3. Sonntag der Osterzeit (23.4.2023)

                                                         

                                                      «Wundersamer Fischzug der Jünger und Offenbarung Christi am See Genezareth», Codex Egberti, 10.Jahrhundert.


                                                         

                                                         

                                                      Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                           3. Sonntag der Osterzeit (23.4.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Apg 2,14.22b-33

                                                       

                                                      Lesung aus der Apostelgeschichte.

                                                       

                                                      Am Pfingsttag trat Petrus auf, zusammen mit den Elf; er erhob seine Stimme und begann zu reden: Ihr Juden und alle Bewohner von Jerusalem! Dies sollt ihr wissen, achtet auf meine Worte!

                                                       

                                                      [Israeliten, hört diese Worte:] Jesus, den Nazoräer, einen Mann, den Gott vor euch beglaubigt hat durch Machttaten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht. Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde.

                                                       

                                                      David nämlich sagt über ihn: Ich hatte den Herrn beständig vor Augen. Denn er steht mir zur Rechten, dass ich nicht wanke. Darum freute sich mein Herz und frohlockte meine Zunge und auch mein Leib wird in Hoffnung wohnen; denn du gibst meine Seele nicht der Unterwelt preis, noch lässt du deinen Frommen die Verwesung schauen. Du hast mir die Wege zum Leben gezeigt, du wirst mich erfüllen mit Freude vor deinem Angesicht.

                                                       

                                                      Brüder, ich darf freimütig zu euch über den Patriarchen David reden: Er starb und wurde begraben und sein Grabmal ist bei uns erhalten bis auf den heutigen Tag. Da er ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm einen Eid geschworen hatte, einer von seinen Nachkommen werde auf seinem Thron sitzen, sagte er vorausschauend über die Auferstehung des Christus: Er gab ihn nicht der Unterwelt preis und sein Leib schaute die Verwesung nicht.

                                                       

                                                      Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Zur Rechten Gottes erhöht, hat er vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen und ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört.

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: 1 Petr 1,17-21

                                                       

                                                      Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Petrus.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Wenn ihr den als Vater anruft, der jeden ohne Ansehen der Person nach seinem Tun beurteilt, dann führt auch, solange ihr in der Fremde seid, ein Leben in Gottesfurcht! Ihr wisst, dass ihr aus eurer nichtigen, von den Vätern ererbten Lebensweise nicht um einen vergänglichen Preis losgekauft wurdet, nicht um Silber oder Gold, sondern mit dem kostbaren Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und Makel.

                                                       

                                                      Er war schon vor Grundlegung der Welt dazu ausersehen und euretwegen ist er am Ende der Zeiten erschienen. Durch ihn seid ihr zum Glauben an Gott gekommen, der ihn von den Toten auferweckt und ihm die Herrlichkeit gegeben hat, sodass ihr an Gott glauben und auf ihn hoffen könnt.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Joh 21,1-14

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                       

                                                      In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal, am See von Tiberias, und er offenbarte sich in folgender Weise. Simon Petrus, Thomas, genannt Dídymus, Natanaël aus Kana in Galiläa, die Söhne des Zebedäus und zwei andere von seinen Jüngern waren zusammen.

                                                       

                                                      Simon Petrus sagte zu ihnen: Ich gehe fischen. Sie sagten zu ihm: Wir kommen auch mit. Sie gingen hinaus und stiegen in das Boot. Aber in dieser Nacht fingen sie nichts.

                                                      Als es schon Morgen wurde, stand Jesus am Ufer. Doch die Jünger wussten nicht, dass es Jesus war.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihnen: Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen?

                                                       

                                                      Sie antworteten ihm: Nein.

                                                       

                                                      Er aber sagte zu ihnen: Werft das Netz auf der rechten Seite des Bootes aus und ihr werdet etwas finden.

                                                       

                                                      Sie warfen das Netz aus und konnten es nicht wieder einholen, so voller Fische war es.

                                                       

                                                      Da sagte der Jünger, den Jesus liebte, zu Petrus: Es ist der Herr!

                                                       

                                                      Als Simon Petrus hörte, dass es der Herr sei, gürtete er sich das Obergewand um, weil er nackt war, und sprang in den See. Dann kamen die anderen Jünger mit dem Boot – sie waren nämlich nicht weit vom Land entfernt, nur etwa zweihundert Ellen – und zogen das Netz mit den Fischen hinter sich her. Als sie an Land gingen, sahen sie am Boden ein Kohlenfeuer und darauf Fisch und Brot liegen.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihnen: Bringt von den Fischen, die ihr gerade gefangen habt!

                                                       

                                                      Da stieg Simon Petrus ans Ufer und zog das Netz an Land. Es war mit hundertdreiundfünfzig großen Fischen gefüllt, und obwohl es so viele waren, zerriss das Netz nicht.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihnen: Kommt her und esst!

                                                       

                                                      Keiner von den Jüngern wagte ihn zu befragen: Wer bist du? Denn sie wussten, dass es der Herr war.

                                                       

                                                      Jesus trat heran, nahm das Brot und gab es ihnen, ebenso den Fisch. Dies war schon das dritte Mal, dass Jesus sich den Jüngern offenbarte, seit er von den Toten auferstanden war.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Der Herr ist auferstanden und lebt, werdet dem gewiss!

                                                       

                                                      Die Auferstehung ist ein schwer zu fassendes Ereignis. Es ist nicht einfach nur das leere Grab, sondern es sind die Begegnungen mit dem Auferstandenen, die den Glauben bilden. Diese Grunderfahrung der Auferstehung zeigt sich einerseits in einer geistigen Vergegenwärtigung, des sich Gewisswerdens, dass Christus lebt und nicht im Tod am Kreuz sein Ende fand. Die Gewalt des Todes und die Macht der Schächer ist nur ein Augenblick, das Leben aber ist die Kraft und Ausdruck des göttlichen Sieges über die Macht des Bösen.

                                                       

                                                      Um die Begegnungen mit dem auferstandenen Christus und seiner leiblichen wie geistigen Gegenwart geht es in den Berichten der nachösterlichen Zeit. Die Jünger Jesu lernen, dass ihr Meister sie weiterhin begleitet, er ist Teil ihres Lebens und lebt mit ihnen. Kennzeichnend sind dann in den Erzählungen, dass sie zunächst ihn nicht erkennen, oder an seiner Erscheinung zweifeln. Er ist nicht sogleich für alle erkennbar, wird erst durch seine Worte und bestimmte Handlungen als der Auferstandene erkannt. Vor allem aber lebt die Gemeinschaft als Kirche (ἐκκλησία = Versammlung von Bürgern/Gemeindemitgliedern) verbunden mit dem Heiligen Geist fort.

                                                       

                                                      In der Apostelgeschichte wird ein Teil der Pfingstpredigt des Petrus wiedergegeben. Dabei betont Petrus, wohl an einem öffentlichen Ort, dass Jesus aus Nazareth, der allen durch seine Machttaten und Wunderzeichen bekannt ist und dennoch von Gesetzlosen – ist hier sicherlich im doppelten Sinn gemeint: diejenigen, die nicht an den Jesus als den Messias glaubten und den Römern, die nicht das Gesetzt Jahwes befolgen – ans Kreuz hingerichtet wurde, von Gott aber von den Toten auferweckt wurde und somit sein Tun göttlich beglaubigt wurde. Mit dem Vergleich zu David wird nicht nur die Messiasverheißung aufgegriffen, sondern auf die Auferstehung als logische Konsequenz hervorgehoben. Mit der Schriftreflektion wird den Jüngern klar, was der Tod und die Auferstehung Jesu bedeuten. Es erschließt sich ihnen der Sinn des Leidens und des Kreuzes, vor allem aber wird ihnen das unklare Geschehen der Auferstehung erkennbar. Die Frommen und Gerechten werden nicht dem Tod preisgegeben, sondern werden das Leben in Freude und in Angesicht des Herrn erlangen. David wird hier als Prophet betrachtet und seine Worte nun mit der Auferstehung Christi als erfüllt geschildert. Petrus tritt als Zeuge der Auferstehung an und begründet es den Hörern mit der Schrift. Die Geistspendung über seine Jünger ist das Zeichen der Gegenwart des Herrn. Petrus gibt damit nicht nur eine Interpretation des Geschehenen vom Kreuz zur Gegenwart des Auferstandenen, sondern wird selbst ein Zeuge des Geistempfangs und steht so vor den Versammelten, indem er den lebenden Christus allen verkündet und sie einlädt, diesen Weg zu folgen.   

                                                       

                                                      Im ersten Petrusbrief – einem Schreiben aus der ersten Hälfte des zweiten Jahrhunderts, also im Sinne Petri geschrieben -  wendet sich der Verfasser an die Gemeinden in Kleinasien und betont die Würde, die sie als Christen haben. Waren Kaiserkult und Standesdenken vor allem im östlichen Römischen Reich stark ausgeprägt, so geht dieser Brief auf die Gleichheit aller in Christus ein. Der Tod Christi, sein vergossenes Opferblut, verbindet sie zu Brüdern und Schwestern unter einem gemeinsamen Vater. Als Kinder Gottes sind sie alle mit einer hervorragenden Menschenwürde ausgezeichnet, unabhängig vom sozialen Status. In dieser Gemeinschaft der Christen herrscht Gleichheit unter den Kindern des einen Vaters. Christus ist für sie gekommen und für sie gestorben. Die Auferstehung ist das große Zeichen, um sie auf den Weg zum Glauben zu führen und dieses schenkt ihnen die Hoffnung auf Rettung. Die Christen, mögen sie auch von anderen als «fremdartig» betrachtet werden, finden eine Familie in den Gemeinden, werden zu gleichwertigen Töchtern und Söhnen des göttlichen Vaters. Standesdenken gelten dort nicht mehr. Christi Tod und die Auferstehung wird für alle, die an Christus glauben zu einem Weg der mitmenschlichen Gemeinschaft, wo der Familiensinn alle Standes- und Sozialgrenzen überwindet. Mit seinem kostbaren Blut, hat Christus alle freigekauft und damit gleichgestellt; er ist zu unserer Erlösung geworden. In Zeiten vom kaiserlichen und pagan-religiösen Opferkulten wird dieses Opfer Christi in ein besonderes Licht gestellt und wird zu einem wahrhaft befreienden hochwürdigen Opfer erhoben. Hier ist das wahre und einzig würdige Opfer vor Gott, dass zugleich allen Gläubigen die höchste Würde schenkt. Mit der Auferstehung erscheint Christus in Herrlichkeit und als Gläubige wird uns ein Leben in seinem Geist geöffnet, die uns zu einem vertrauensvollen Verhältnis zum Gott-Vater führt.

                                                       

                                                      Im heutigen Evangelium, einem sogenannten Nachtragskapitel - einem Anhang am ursprünglichen Schluss des Johannesevangeliums -, werden wohl die offenen Fragen der «Johannesgemeinden» behandelt. Interessant ist dabei, dass hier eine Begegnung Jesu mit sieben der elf Jünger Jesu geschildert wird. Eine symbolische Zahl, die auch im Evangelium selbst in den sieben Zeichen verwendet wird. Ausgangspunkt ist hier eine Gruppe von Jüngern, die anscheinend nach dem Tod Jesu in ihre Heimat zurückgekehrt ist. Petrus war ja vor seiner Jüngerberufung, wie auch die Söhne des Zebedäus, also Jakob und Johannes, Fischer. Anscheinend kehrte man also zum Alltagsgeschäft zurück. Zugleich erinnert die Szene an den Anfang der Jesusbewegung: aus den Fischern wurden Menschenfischer. Nun aber geschieht sozusagen ein Neuanfang, ein Missionsbeginn, denn der Tod und die Auferstehung Christi scheint nicht den Aufbruch zur Verkündigung erwirkt zu haben, sondern zur Rückkehr in die alte Lebensweise. Hatten sie denn Zweifel an der Auferstehung? Johannes wurde doch im Ostergeschehen bereits der Glaube bescheinigt, als er als erste das Grab erreichte. Wiederum wird hier dann gefischt, zunächst vergeblich, dann aber dem Aufruf eines Mannes folgend, den sie aber nicht als den Auferstandenen erkennen. Dieses Mal ist es ein übergroßer Fang: «153 große Fische». Die Zahl wird als symbolisch betrachtet, das auf Fülle verweist, sei es 12x12 = 144 + 9 (3x3), als Symbol für das gesamte Volk Gottes unter trinitarischer Wirkung, oder auch andere Deutungen. Entscheidend ist, dass hier an die Aussendung zu Menschenfischern von den Anfängen erinnert wird. Das überfüllte Netz zerreißt nicht, alle werden im Netz gehalten.

                                                       

                                                      Glaube braucht Erneuerung, Erinnerung und Ansporn. Es wird hier von einer dritten Offenbarung des Auferstandenen berichtet, d.h. dass sich der Auferstehungsglaube erst entwickelt, also nicht durch ein bloßes Sehen und einmaliges Erleben entsteht, sondern durch Begegnungen mit anderen und den lebenden Christus sich schließlich nachhaltig ausprägt. Den Jüngern kostet es, wie auch uns modernen skeptischen Menschen, sich sicher zu sein, dass Jesus wirklich weiterlebt. Es ist dann aber wieder «der Jünger, den Jesus liebte», der nach dem Fangwunder den Herrn identifiziert und es Petrus bekennt.    

                                                            

                                                      Dem Fischfang folgt dann ein gemeinsames Mahl. Auch hier werden Erinnerungen wach. Brot und Fisch erinnert an die wundersame Vermehrung in den Zeiten der Predigten Jesu und das Brotbrechen und Verteilen an die Mahlgemeinschaft. Die gemeinsame Mahlfeier ist ein zentrales Element der Christengemeinschaft. Durch das Brechen und Teilen des Brotes ist die Gegenwart Christi dann allen klar erkennbar. Der lebende Auferstandene ist hier Präsent. Ihr Glauben gewinnt Gewissheit: «Es ist der Herr!» Wie der Lieblingsjünger, sollen auch wir zu dieser Überzeugung gelangen. Petrus ist hier bereits eine anerkannte feste Autorität in der Gemeinde. Nach dem Lieblingsjünger ist er derjenige, der die Auferstehung bezeugt.

                                                       

                                                      Der Auferstehungsglaube ist unsere Herausforderung und braucht immer wieder eine Vergewisserung, die am Ende in Begegnungen und Gemeinschaftserlebnissen im Geist des Lebenden Christus wächst. 

                                                       

                                                       

                                                      Impulso: El Señor ha resucitado y vive, ¡estén seguros!

                                                       

                                                      La resurrección es un evento esquivo. No es solo el sepulcro vacío, sino son los encuentros con el Señor resucitado los que edifican la fe. Por un lado, esta experiencia fundamental de la resurrección se manifiesta en una visualización espiritual, en la certeza de que Cristo está vivo y no encontró su fin en la muerte de cruz. La violencia de la muerte y el poder de los persecutores es sólo un momento, pero la vida (eterna) es el poder y la expresión de la victoria divina sobre el poder del mal.

                                                       

                                                      Los relatos del período post-pascual tratan de encuentros con Cristo resucitado y su presencia física y espiritual. Los discípulos de Jesús aprenden que su Maestro les sigue acompañando, forma parte de su vida y vive con ellos. Es entonces característico de las narraciones que inicialmente no lo reconocen o dudan de su apariencia. No es inmediatamente reconocible para todos, solo se le reconoce como resucitado a través de sus palabras y ciertas acciones. Pero sobre todo, la comunidad vive como Iglesia (ἐκκλησία = asamblea de ciudadanos/miembros de la congregación) conectada con el Espíritu Santo.

                                                       

                                                      En el texto del libro de los Hechos se reproduce parte del sermón de Pedro en Pentecostés. Aquí Pedro enfatiza, probablemente en un lugar público, que Jesús de Nazaret, quien es conocido por todos por sus proezas y señales milagrosas y, sin embargo, fue condenado y crucificado por personas sin ley, ciertamente se refiere aquí en un doble sentido: aquellos que no creyeron en Jesús como el Mesías y los romanos que no obedecen la ley de Yahvé. Ese mismo Jesús fue resucitado de entre los muertos por Dios y así sus acciones fueron certificadas divinamente. Pedro recuerda a David, no solo retoma la promesa del Mesías, enfatiza también el anuncio de la resurrección del rey descendiente de David como una consecuencia lógica divina. Reflexionando sobre las Escrituras, queda claro para los discípulos lo que significan la muerte y la resurrección de Jesús. Se les abre un sentido al sufrimiento y a la cruz, pero sobre todo se les hace reconocible el acontecimiento confuso de la resurrección. El piadoso, fiel y justo no será entregado a la muerte, sino que hallará la vida en el gozo y delante del Señor. David es visto aquí como un profeta y sus palabras ahora son interpretadas como anuncio de la resurrección de Cristo. Pedro aparece como testigo de la resurrección y justifica su fe a los oyentes con las Escrituras. El don del Espíritu que cayó sobre sus discípulos es el signo de la presencia del Señor. Pedro no sólo da una interpretación de lo que pasó desde la cruz hasta la presencia del resucitado, sino que también se convierte él mismo en testigo de la recepción del Espíritu y así se pone delante de los reunidos anunciando a todos a Cristo vivo e invitándolos en seguir este camino.

                                                       

                                                      En la Primera Carta de Pedro -carta de la primera mitad del siglo II, escrita con el espíritu de Pedro-, el autor se dirige a las comunidades de Asia Menor y subraya la dignidad que tienen su miembros como cristianos. Si bien, el culto al emperador y el pensamiento de clase fueron particularmente pronunciados en el Imperio Romano oriental, esta carta trata sobre la igualdad de todos en Cristo. La muerte de Cristo, su sangre sacrificial derramada, los une como hermanos y hermanas bajo un padre común. Como hijos de Dios, todos están dotados de una excelente dignidad humana, independientemente de su condición social. En esta comunidad de cristianos hay igualdad entre todos los hijos del Dios-Padre. Cristo vino por ellos y murió por ellos. La resurrección es el gran signo para conducirlos por el camino de la fe y esto les da la esperanza de salvación. Los cristianos, aunque sean considerados «extranjeros» por los demás, encuentran su familia en las comunidades, se hacen hijos e hijas iguales del Padre divino. El pensamiento estándar ya no se aplica allí. La muerte y resurrección de Cristo se convierte en un camino de comunión humana para todos los que creen en Cristo, donde el sentido de familia trasciende todas las fronteras de clase y sociales. Con su sangre preciosa, Cristo redimió a todos y los hizo iguales; se ha convertido en nuestra salvación. En tiempos de cultos sacrificiales religiosos imperiales y paganos, este sacrificio de Cristo se coloca bajo una luz especial y se eleva a un sacrificio sagrado verdaderamente liberador. Aquí está el verdadero y único sacrificio digno ante Dios, que al mismo tiempo da a todos los creyentes la más alta dignidad. Con la resurrección Cristo aparece en gloria y como creyentes se nos abre una vida en su Espíritu, que nos lleva a una relación de confianza con Dios Padre.

                                                       

                                                      En el Evangelio de hoy, de un llamado capítulo complementario -un apéndice del final original del Evangelio según Juan-, probablemente se traten las cuestiones abiertas de las «comunidades de Juan». Es interesante que aquí se describa un encuentro entre Jesús y siete de los once discípulos de Jesús, un número simbólico utilizado también en el mismo Evangelio en los siete signos. El punto de partida aquí es un grupo de discípulos que aparentemente regresaron a su tierra natal después de la muerte de Jesús. Antes de ser llamado a ser discípulo, Pedro era pescador, como los hijos de Zebedeo, es decir, Santiago y Juan. Aparentemente, regresaron a los negocios cotidianos. Al mismo tiempo, la escena recuerda el comienzo del movimiento de Jesús: los pescadores se convirtieron en pescadores de hombres. Pero ahora hay un nuevo comienzo, por así decirlo, el comienzo de una misión, porque la muerte y resurrección de Cristo no parece haber provocado el comienzo del anuncio, sino más bien un retorno a la vida antigua. ¿Tuvieron alguna duda sobre la resurrección? ¿No estaba la fe de Juan ya certificada en los eventos de Pascua? Aquí de nuevo pescan, inicialmente en vano, pero luego siguiendo la llamada de un hombre a quien no reconocen como el resucitado. Esta vez se trata de una captura de gran tamaño: «153 peces gordos». El número se considera simbólico, apuntando a la plenitud, sea 12x12 = 144 + 9 (3x3), como símbolo de todo el pueblo de Dios bajo efecto trinitario, u otras interpretaciones. Es crucial que el envío a los «pescadores de hombres» sea recordado desde el principio. La red atestada no se rompe, todo el mundo se mantiene en la red.

                                                       

                                                      La fe necesita renovación, recordatorio y aliento. Aquí se informa de una tercera revelación del Resucitado, es decir, que la creencia en la resurrección se desarrolla no a través de la mera visión y la experiencia única, sino por la reflexión en comunidad y se manifiesta luego en una manera duradera. A los discípulos les cuesta, como a nosotros los escépticos modernos, estar seguros de que Jesús realmente vive. Es entonces nuevamente «el discípulo a quien Jesús amaba» quien, después del milagro de la captura de peces, identifica al Señor y se lo confiesa a Pedro.

                                                       

                                                      Luego sigue una comida compartida. Aquí también se despiertan los recuerdos. Pan y pescado conmemoran el aumento milagroso en los tiempos de los sermones de Jesús a los multitudes y la fracción del pan y la distribución a la comunidad. La celebración comunitaria de las banquetes es un elemento central de la comunidad cristiana. Al partir y compartir el pan, la presencia de Cristo es entonces evidente para todos. El Resucitado vivo está presente aquí. Así la fe gana certeza: «¡Es el Señor!» Como el discípulo amado, también nosotros debemos llegar a esta convicción. Pedro ya es una autoridad firme reconocida en la Iglesia . Después del discípulo predilecto, es él dando testimonio de la resurrección.

                                                       

                                                      Creer en la resurrección es nuestro desafío y eso necesita siempre reafirmación, que finalmente crece en encuentros y experiencias comunitarias en el espíritu de Cristo vivo.

                                                       

                                                      (Peter Downes, Theologe)

                                                       

                                                       

                                                       

                                                       

                                                                 

                                                              

                                                                      Ostersonntag (9.4.2023)


                                                       

                                                      («Noli me tangere» (Berühre mich nicht). Szenen aus dem Leben der Maria Magdalena, Giotto di Bondone, um 1320, in der Magdalenenkapelle in der Unterkirche von San Francisco in Assisi).

                                                         

                                                         

                                                         Wochen-Impulse

                                                                             (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                      Ostersonntag (9.4.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Apg 10,34a.37-43

                                                       

                                                      Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                       

                                                      In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte:

                                                      [Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht, sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist. Er hat das Wort den Israeliten gesandt, indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus: Dieser ist der Herr aller.]

                                                       

                                                      Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

                                                       

                                                      Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben.

                                                       

                                                      Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen: Dieser ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt.

                                                       

                                                      [Noch während Petrus dies sagte, kam der Heilige Geist auf alle herab, die das Wort hörten.]

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Kol 3,1-4

                                                       

                                                      Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit.

                                                       

                                                       

                                                      Evangelium: Joh 11,1-45

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                       

                                                      Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war.

                                                       

                                                      Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem anderen Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Sie haben den Herrn aus dem Grab weggenommen und wir wissen nicht, wohin sie ihn gelegt haben.

                                                       

                                                      Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging jedoch nicht hinein.

                                                       

                                                      Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Haupt Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle.

                                                       

                                                      Da ging auch der andere Jünger, der als Erster an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

                                                       

                                                      Denn sie hatten noch nicht die Schrift verstanden, dass er von den Toten auferstehen müsse. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.

                                                       

                                                      Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten.

                                                       

                                                      Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du?

                                                       

                                                      Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben.

                                                       

                                                      Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du?

                                                       

                                                      Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihr: Maria!

                                                       

                                                      Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott.

                                                       

                                                      Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Möge die Auferstehung des Herrn für uns zur Morgenröte eines Lebens aus dem Glauben heraus werden

                                                       

                                                      Mit Ostern, einem Begriff der sich von «ôstarun» ableitet, welches im östlichen Teils des Frankenreichs unter dem Einfluss des im 8. Jahrhundert in Mainz residierenden angelsächsischen Missionarsbischofs Bonifatius verwendet wurde. Es nimmt Bezug auf die Auferstehung im Osten und auf die «Morgenröte».  Das altgermanische Wort «Austrō» im Altenglischen «Ēostre» bzw. «Ēastre » (Easter) seht für das anbrechende Tageslicht, was uns zudem an das Lateinische Wort «Aurora» erinnert. Ansonsten lehnen sich andere Völker bei diesem wichtigsten christlichen Fest sprachlich an das griechische Wort πάσχα (Pascha) vom Hebräischen Pésach an. Es war das jüdische Pesach-Fest, an dem der Tod und die Auferstehung Jesu erfolgten. Das traditionelle jüdische Fest erinnert an die Rettung der Israeliten aus der ägyptischen Sklaverei, im Christentum ist es nun aber das zentrale Fest, dass uns daran erinnert, dass Christus unsere Rettung ist, er ist das geschlachtete Lamm, dessen Blut uns den Schutz vor den Tod bringt.

                                                       

                                                      In der Apostelgeschichte schildert uns der Evangelist Lukas, wie die Jünger Jesu seinen Tod und die Auferstehung erlebten und welchen Schluss sie daraus zogen. Petrus begreift hier, dass mit dem Tod und der Auferstehung Christi alle Menschen im Heilsplan Gottes aufgenommen sind. Gott will das Leben seiner Geschöpfe, will mit ihnen Frieden schließen, obwohl sie sich gegen seine Ordnung und Gebote gewandt haben. Wer dieser Jesus aus Nazareth war und ist, wird uns erst voll bewusst, wenn wir uns an die Anfänge in Galiläa zurückerinnern: an die Taufe, die Reinigung von der Schuld und die Offenbarung, dass dieser Jesus der Sohn Gottes ist, von ihm mit dem Heiligen Geist gesalbt wurde und der ihn wiederum befähigte zu heilen und der Macht des Teufels entgegenzutreten. Der am Kreuz gehängte Sohn Gottes wurde am dritten Tag auferweckt und erschien dann seinen Jüngern und einigen speziellen Zeugen. Diese Zeugen haben nun den Auftrag zu Verkündigung seiner Botschaft erhalten. Petrus erklärt in einer Versammlung mit Nicht-Juden, dass Jesus der Richter über die Lebenden und Toten ist und wer an ihm glaubt, die Vergebung der Sünden erwarten darf. Die tiefe Erkenntnis, die Petrus hier erhält, ist, dass Jesus nicht nur zu den Juden gekommen ist, sondern die rettende Botschaft alle anspricht, auch die Römer, hier konkret die im Hause des frommen römischen Hautmanns Kornelius in Cäsarea Versammelten. Gott schaut auf die Taten, nicht auf die Person! Der Heilige Geist lässt sich daraufhin auf alle Versammelten nieder. Petrus übertrat mit dieser «Mission» erstmals die üblichen Grenzen für Juden, d.h. er betrat ein Haus von Heiden, zudem eines Kommandanten der römischen Besatzungsmacht, derjenigen also, die das Todesurteil gegen Jesus verhängten. Und ausgerechnet ihnen verkündet er dann noch die Botschaft vom Frieden und Heil. Als Tora-treuer Jude hätte er nicht das Haus von Heiden betreten dürfen. Doch gerade hier wirkt nun der Geist Gottes und sprengt damit traditionelle und religiös motivierte Grenzen. Wie die Auferstehung selbst ein Grenzerlebnis war, so bricht nun die geistgeleitete Verkündigung alle Barrieren auf und schafft eine völlig neue Gemeinschaft. Das Zeugnisgeben ist hier entscheidend und dieses überwindet «natürliche» und künstlich gesetzte Grenzen. Es wird eine wahrhafte Lebensgemeinschaft geschaffen, die vom selben Geist erfüllt ist. Der Glaube wird lebendig und schafft zugleich ein belebendes Miteinander. Das Pfingsterlebnis wiederholt sich nun auch durch diese Verkündigung unter den Heiden. Die Kirche wird nach der Auferstehung Christi missionarisch. 

                                                       

                                                      In seinem Brief an die Kolosser erinnert Paulus, bzw. ein Schüler des Paulus, daran, dass die Auferweckung Christ alle betrifft. Es ist die Auferstehung, die die Orientierung des Lebens verändert und neu bestimmt. So sollen wir uns nicht mehr ans Irdische orientieren, sondern uns ganz vom Himmlischen leiten lassen, denn Christus ist nun Kern unseres Lebens geworden. Ihm gilt es ganz zu folgen und so steuern wird auf die Herrlichkeit Gottes hin, können uns jetzt schon auf sie freuen. Es sind somit nicht irdische Leistungen oder Frömmigkeitsübungen für den Glauben entscheidend, sondern es kommt auf die innerliche Ausrichtung auf Gott hin an. Durch die Taufe sind wir mit dem auferstandenen Jesus Christus verbunden. Es geht um den rechten Blick nach «oben», d.h. wenn wir auf dem auferstandenen Christus zur Rechten des Vaters schauen, dann richtet sich unser inneres Denken und Tun auf die unendliche Herrlichkeit aus. Wir werden dann neue Kraft erlangen und erleben die Auferstehung als einen neuen Lebensbeginn, als eine aufleuchtende Morgenröte.

                                                       

                                                      Der Evangelist Johannes schildert das Auffinden des leeren Grabes am ersten Tag der Woche frühmorgens als es noch dunkel war. Es ist María von Magdala, die als erste zum Grab geht und sieht, dass der Grabstein weggerollt war und der Leichnam von Jesus sich nicht mehr im Inneren des Grabes befand. Was bedeutet also das leere Grab? Ihre logische Schlussfolgerung ist eine Entnahme des Leichnams durch die römischen Machthaber und deren jüdischen Helfern. Ihre Sorge ist daher, wohin der Leichnam gebracht wurde. Nachdem sie es den Jüngern berichtet, eilen zwei von ihnen sogleich zum Grab, wobei lediglich Simon Petrus eigens mit Namen genannt wird. Der zweite Jünger wir aber als von Jesus Geliebten gekennzeichnet. Spricht hier der Evangelist – vielleicht ein Schüler des Apostels Johannes – von sich selbst, von seinem Vorbild Johannes oder aber wird hier der Leser als Gläubiger, als von Jesus Geliebten mit in dieser zentralen Glaubensszene hineingezogen? Was nun aber folgt ist ein regelrechtes Rennen zum Grab. Obwohl der von Jesus geliebte Jünger zuerst am Grab ankommt, geht dieser nicht ins Grab, schaut jedoch hinein und sieht dort die Leinenbinden liegen. Es ist dann Petrus, der in das Grab hineingeht und die Leinenbinden sowie das Schweißtuch vorfindet, wobei letzteres zusammengebunden an einer besonderen Stelle lag. Es fällt hier auf, dass dem Schweißtuch eine besondere Bedeutung zugesprochen wird, ohne dass das Evangelium es später wieder aufgreift. Die geordnete Ablage des Schweißtuches schießließt einen Raub des Körpers aus. Nachdem Petrus das Grab untersucht hatte, betritt der andere Jünger auch das Grab. Seine Reaktion ist hier entscheidend: «er sah und glaubte». Dieser von Jesus geliebte Jünger hat sein Schlüsselerlebnis. Die Auferstehung wird das Fundament seines Glaubens. Nichts wird aber über Petrus Reaktion gesagt, lediglich, dass beide noch nicht die Schrift verstanden hätten, worin doch die Auferstehung des Gerechten Gottes von den Toten angekündigt wird. Hat also Petrus noch nicht verstanden, was hier geschah? Der andere Jünger aber scheint doch bereits etwas verstanden zu haben, denn er glaubt doch jetzt bereits. Die Auferstehung wird sich für uns nicht allein am leeren Grab erschließen, sondern erst, wenn wir die Prophezeiungen und das Handeln Gottes mit seinem Volk im Lesen der Schrift erkennen. Das weitere Handeln der beiden Jünger scheint teils widersprüchlich zu sein. Während der eine bereits (an die Auferstehung) glaubt, spricht Petrus kein Wort darüber und nichts wird über seine Reaktion darauf erwähnt.  Umso erstaunlicher ist dann die Bemerkung, dass sie nach Hause zurückkehrten. Gingen sie also zu ihren Familien zurück? Oder von welchem Haus ist hier die Rede? Wir würden doch nun eine Diskussion erwarten und eine Versammlung aller Jünger, um deren Bewertung und Handeln in der vorgefundenen Lage zu erörtern.   

                                                       

                                                      Die Erzählung wechselt aber nun wieder zu Maria von Magdala, die vor dem Grab verweilend weinte. Man hat sie anscheinend am Grab allein zurückgelassen. Sie betritt nicht das Grab, schaut jedoch hinein und erblickt dann zwei Engel in weißen Gewändern, die jeweils am Kopf und Ende, wo der Leichnam gelegen hatte, saßen. Zwischen ihnen entwickelt sich ein kurzes Gespräch über die Trauer Mariens. Für sie geht es noch um den Leichnam Jesu. Es folgt die Begegnung mit dem auferstandenen Jesus. Sie erkennt ihn zunächst nicht, hält ihn für den Gärtner der Grabanlagen und hofft von ihm auf einen Hinweis des neuen Ortes des Leichnams. Maria ist noch auf der Suche nach dem toten Jesus. Als dann Jesus sie mit ihrem Namen anspricht, erkennt sie ihn wieder. Sie wird nun zur Zeugin der Auferstehung, wird zur Apostolin, was zudem ausgedrückt wird, dass sie Jesus als Meister anspricht. Sie ist eine Schülerin, die nun zur Gesandten des Auferstanden wird. Sie, nicht der Lieblingsjünger noch Petrus, ist die erste direkte Zeugin des lebenden Auferstandenen.

                                                       

                                                      Es sind hier zweit – ursprünglich getrennte Erzählungen – durch den Evangelisten verknüpft worden. Der Lieblingsjünger spiegelt den idealen Jünger dar, der zum Osterglauben gelangt, während Petrus eine Autorität zuerkannt wird, jedoch seine Rolle im Osterglauben hier nicht hervorsticht. Zum anderen wird Maria von Magdala, wie auch bei den synoptischen Evangelien, als unsere Kronzeugin der Auferstehung betont. Sie hat die erste entscheidende Begegnung mit dem Auferstandenen Christus. Hier aber ist sie allein, trauert um ihren verstorbenen Freund und Lehrmeister am Grab; sie weint, blickt ins leere Grab hinein, gewinnt dann eine neue Perspektive, die sich durch die Begegnung vollzieht. Sie erkennt, dass Jesus nicht ins Leere verschwunden ist, sondern weiter lebendig ist. Er spricht sie mit ihrem Namen an, ist ihr gegenwärtig, und sie erkennt ihn als ihren Meister, den sie immer noch folgen wird und erhält nun von ihm den Auftrag der Verkündigung. Wir dürfen nicht am Grab – in der Vergangenheit des Todes - verharren, sondern müssen Christus als lebensschaffende und –gestaltende Zukunft unserer Hoffnung verkünden. Dann wird seine Auferstehung auch zu unserer Auferstehung. Wir müssen uns aufrichten lassen und aufstehen, um endlich aus dem Glauben heraus, wahrhaft menschlich zu werden und am Aufbau des Reiches Gottes ganz in der Nachfolge Christi mitwirken. So bricht auch für uns wie in der persönlichen Begegnung der Apostolin Maria von Magdala mit dem Auferstandenen Jesus, dem Christus, eine Morgenröte im Osten auf, die uns den Weg zum wahren Leben aufleuchtet.

                                                       

                                                      Wünsche Ihnen/Euch und euren Familien frohe Ostern!

                                                       

                                                       

                                                      Impulso: Que la resurrección del Señor sea para nosotros el amanecer de una vida de fe

                                                       

                                                      El término alemán «Ostern» tiene su origen de «ôstarun», un término utilizado en la parte oriental del Imperio franco bajo la influencia del obispo misionero anglosajón Bonifacio, que residió en Maguncia en el siglo VIII. Es una referencia a la resurrección en el este (oriente) y al «amanecer». La palabra germánica antigua «Austrō», en inglés antiguo «Ēostre» o «Ēastre» (Pascua), significa el amanecer de la luz del día, lo que también nos recuerda al latín «aurora». En los demás idiomas esta importantísima fiesta cristiana se basa en la palabra griega πάσχα (pascha) derivada del hebreo pésach. Era la festividad judía de Pesaj que marcaba la muerte y resurrección de Jesús. La fiesta tradicional judía conmemora la salvación de los israelitas de la esclavitud egipcia, que ahora para los cristianos tiene el significativo de la salvación por Cristo, el cordero inmolado, cuya sangre nos protege de la muerte.

                                                       

                                                      En el libro de los Hechos, el evangelista Lucas nos cuenta cómo los discípulos de Jesús vivieron su muerte y resurrección y qué conclusión sacaron de ella. Pedro comprende aquí que con la muerte y resurrección de Cristo todas las personas están incluidas en el plan de salvación de Dios. Dios quiere la vida de sus criaturas y muestra que Él está en paz con ellas, aunque ellos se hayan vuelto en el pasado en contra su orden y sus mandamientos.

                                                       

                                                      Eso se puede comprender si apreciamos plenamente quien era este Jesús de Nazaret. Por eso debemos mirar a sus comienzos en Galilea; el bautismo: símbolo de la limpieza de la culpa y la revelación de que este Jesús es el Hijo de Dios que fue ungido con el Espíritu Santo y a quien Dios Padre le permitió sanar a los enfermos y enfrentar el poder del diablo. El Hijo de Dios colgado en la cruz resucitó al tercer día y luego se apareció a sus discípulos y a algunos testigos especiales. Estos testigos ahora han sido comisionados para proclamar su mensaje.

                                                       

                                                      En una reunión con no judíos, Pedro explica que Jesús es el juez de vivos y muertos y que aquellos que creen en él pueden esperar el perdón de sus pecados. El conocimiento profundo que Pedro recibe aquí, es que Jesús no solo vino a los judíos, sino que el mensaje de salvación también se dirige a los romanos, en el caso específico, a los que están en la casa del piadoso comandante romano Cornelio en Cesarea. ¡Dios mira las obras, no la persona! El Espíritu Santo desciende entonces sobre todos los reunidos. Con esta «misión» Pedro cruzó por primera vez los límites habituales de los judíos, es decir, entró en una casa de paganos, incluso de un romano ocupador de Judea, más aún, una casa de uno de los que impusieron la sentencia de la muerte a Jesús. Exactamente a ellos se proclama el mensaje de paz y salvación. Como judío fiel a la Torá, Pedro no debería haber entrado en la casa de los gentiles, pero es precisamente de esta forma como el Espíritu de Dios está obrando, derribando las fronteras tradicionales y religiosamente motivadas. Así como la resurrección misma fue una experiencia límite, la proclamación guiada por el Espíritu Santo rompe todas las barreras y crea una comunidad completamente nueva. Dar testimonio es crucial aquí y trasciende las limitaciones «naturales» y artificiales. Se crea una verdadera comunidad de vida que se llena del mismo espíritu. La fe cobra vida y al mismo tiempo crea una unión vigorizante. La experiencia de Pentecostés se repite ahora a través del anuncio entre los gentiles. La Iglesia se vuelve misionera después de la resurrección de Cristo.

                                                       

                                                      En su carta a los Colosenses, Pablo, o más un discípulo de Pablo, nos recuerda que la resurrección de Cristo afecta a todos. Es la resurrección la que cambia y redefine la orientación de la vida. Así que ya no debemos orientarnos más hacia lo terrenal, sino dejarnos guiar enteramente por lo celestial, porque Cristo se ha convertido ahora en el centro de nuestra vida. Es importante seguirlo completamente y así nos dirigimos hacia la gloria de Dios; ya podemos esperarla. Así que no son los logros terrenales o los ejercicios de piedad los que son decisivos para la fe, sino que debemos alinearnos interiormente con Dios. A través del bautismo estamos conectados con Jesucristo resucitado. Se trata de la correcta mirada «hacia arriba», es decir, cuando miramos a Cristo resucitado a la diestra del Padre, entonces, nuestros pensamientos y acciones interiores se orientan hacia la gloria infinita. Así ganaremos nuevas fuerzas y experimentaremos la resurrección como un nuevo comienzo de vida, una verdadera aurora iluminante.

                                                       

                                                      El evangelista Juan describe como María Magdalena y dos apóstoles encontraron muy temprano en la madrugada del primer día de la semana, mientras estaba aún oscuro, el sepulcro de Jesús vacío. Es María Magdalena quien va primero al sepulcro y ve que la lápida que cerró la tumba había sido removida y el cuerpo de Jesús ya no estaba dentro del sepulcro. Entonces, ¿qué significa el sepulcro vacío? Su conclusión lógica es que el cadáver fue retirado por los gobernantes romanos y sus cómplices judíos. Su preocupación, por lo tanto, es dónde se llevaron el cuerpo de Jesús. Después de que ella informó a los discípulos sobre la situación, dos de ellos corren inmediatamente a la tumba, y solo se identifica a Simón Pedro por su nombre. El segundo discípulo, sin embargo, está marcado como el amado por Jesús. ¿Está el evangelista Juan o quizás un discípulo del apóstol Juan, refiriéndose a sí mismo, o busca hacer referencia al lector para que así se este se sienta participante en esta escena central de nuestra fe, como modelo de creyente, como un amado por Jesús? Lo que sigue es una verdadera carrera hacia el sepulcro.

                                                       

                                                      Aunque el discípulo amado de Jesús llega primero al sepulcro, él no entra en el sepulcro, sino mira adentro y ve las vendas de lino tiradas allí. Es Pedro quien entra en el sepulcro y encuentra las vendas de lino y el sudario enrollado atado en un lugar aparte. Lo que llama la atención aquí es que al sudario se le da un significado especial, sin que el Evangelio lo retome más tarde. El hallazgo del sudario ordenado excluye el robo del cuerpo. Después de que Pedro examina el sepulcro, el otro discípulo también entra. Su reacción es aquí crucial: «vio y creyó». Este discípulo amado por Jesús tiene su experiencia clave. La resurrección de Jesús se convierte en el fundamento de su fe. Pero nada se dice de la reacción de Pedro, sólo que ninguno de los dos había entendido todavía las Escrituras, en las que se anuncia la resurrección de entre los muertos del hombre justo enviado por Dios. Entonces, ¿Pedro no entendía lo que estaba pasando aquí? Pero el otro discípulo parece haber entendido ya algo, porque ya cree. La resurrección no solo se nos revelará en el sepulcro vacío, sino cuando reconozcamos las profecías y comprendemos el trato de Dios con su pueblo como se expresa en las Escrituras. Las acciones posteriores de los dos discípulos parecen ser en parte contradictorias. Mientras uno ya cree (en la resurrección), Pedro no dice una palabra al respecto y no se menciona nada sobre su reacción. El comentario de que regresaron a casa es aún más sorprendente. Entonces, ¿regresaron a sus familias? ¿O de qué casa estamos hablando aquí? Ahora esperaríamos una discusión y una reunión de todos los discípulos para discutir y evaluar acciones ante la situación que encontraron.

                                                       

                                                      Sin embargo, la historia ahora cambia de nuevo y se focaliza en María Magdalena, quien se quedó llorando frente el sepulcro. Aparentemente la dejaron sola. Ella no entra al sepulcro, pero mira dentro y luego ve a dos ángeles con túnicas blancas sentados a la cabeza y al pie del lugar donde había estado el cuerpo de Jesús. Se desarrolla una breve conversación entre María y los ángeles  sobre su duelo. Para María todavía lo importante es tratar de ubicar el cuerpo de Jesús. A esto le sigue el encuentro con Jesús resucitado. Ella no lo reconoce al principio, lo toma por el jardinero (del cementerio) y espera que él le dé una pista sobre la nueva ubicación del cadáver. María Magdalena sigue buscando al Jesús muerto. Cuando Jesús la llama por su nombre, ella lo reconoce. Ahora se convierte en testigo de la resurrección, se convierte ella misma en una apóstola lo que se expresa también dirigiéndose a Jesús como maestro. Ella es una discípula que ahora se convierte en la mensajera del Resucitado. Ella, no el discípulo amado, ni Pedro, es la primer testigo directo del Resucitado vivo.

                                                       

                                                      Hay dos narrativas, originalmente separadas, conectadas por el evangelista. El discípulo amado representa al discípulo ideal que llega a la fe pascual, mientras que a Pedro se le da autoridad, pero su papel en la fe pascual no es prominente aquí. Por otro lado, como en los evangelios sinópticos, se destaca a María Magdalena como nuestro testigo principal de la resurrección del Señor. Ella tiene el primer encuentro decisivo con Cristo resucitado. Pero aquí está sola, llora por su amigo y maestro fallecido afuera del sepulcro. Ella mira triste a dentro del sepulcro vacío, y luego gana una nueva perspectiva que surge a través del encuentro. Se da cuenta de que Jesús no ha desaparecido en el vacío y oscuridad, sino que sigue vivo. Él se dirige a ella por su nombre, está presente ante ella, y ella lo reconoce como su maestro, a quien aún debe seguir y ahora se le encomienda la tarea de anunciar la buena noticia. No debemos quedarnos con la vista pegada en el sepulcro vacío, en el pasado de la muerte, sino debemos proclamar a Cristo como el futuro creador de la vida plena y moldeador de nuestra esperanza. Entonces su resurrección se convierte en nuestra resurrección. Tenemos que dejarnos levantar y ponernos de pie para finalmente llegar a ser verdaderamente humanos desde la fe y participar en la edificación del Reino de Dios íntegramente sobre las huellas de Cristo. Así, en el encuentro personal entre la apóstola María Magdalena con Jesucristo resucitado, despunta en Oriente una aurora que nos ilumina el camino de la verdadera vida.

                                                       

                                                      ¡A ustedes y sus familias, una feliz Pascua de Resurrección!

                                                       

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       

                                                                                                           


                                                       

                                                       

                                                                 

                                                              5. Sonntag der österlichen Bußzeit (26.3.2023)

                                                       


                                                      «Auferweckung des Lazarus», Anonym, Schwäbisch um 1518/1530,in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen - Staatsgalerie im Schloss Johannisburg Aschaffenburg.

                                                         

                                                                                                               

                                                      Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                           5. Sonntag der österlichen Bußzeit (26.3.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Ez 37,12b-14

                                                       

                                                      Lesung
aus dem Buch Ezechiel.

                                                       

                                                      [Er sagte zu mir: Menschensohn, diese Gebeine sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Ausgetrocknet sind unsere Gebeine, unsere Hoffnung ist untergegangen, wir sind abgeschnitten. Deshalb tritt als Prophet auf und sag zu ihnen:] 


                                                       

                                                      So spricht GOTT, der Herr: Siehe, ich öffne eure Gräber und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf. Ich bringe euch zum Ackerboden Israels.

                                                       

                                                      Und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole.

                                                       

                                                      Ich gebe meinen Geist in euch, dann werdet ihr lebendig und ich versetze euch wieder auf euren Ackerboden. Dann werdet ihr erkennen, dass ich der HERR bin. Ich habe gesprochen und ich führe es aus – Spruch des HERRN.



                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Röm 8,8-11

                                                       

                                                      Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Wer aber vom Fleisch bestimmt ist, kann Gott nicht gefallen. Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm.

                                                       

                                                      Wenn aber Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit.

                                                       

                                                      Wenn aber der Geist dessen in euch wohnt,
der Jesus von den Toten auferweckt hat,
dann wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt.

                                                       

                                                      Evangelium: Joh 11,1-45

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                       

                                                      In jener Zeit war ein Mann krank, Lazarus aus Betanien, dem Dorf der Maria und ihrer Schwester Marta. Maria war jene, die den Herrn mit Öl gesalbt
und seine Füße mit ihren Haaren abgetrocknet hatte; deren Bruder Lazarus war krank. Daher sandten die Schwestern Jesus die Nachricht: Herr, sieh: Der, den du liebst, er ist krank.

                                                       

                                                      Als Jesus das hörte, sagte er: Diese Krankheit führt nicht zum Tod, sondern dient der Verherrlichung Gottes. Durch sie soll der Sohn Gottes verherrlicht werden.

                                                       

                                                      Jesus liebte aber Marta, ihre Schwester und Lazarus. Als er hörte, dass Lazarus krank war, blieb er noch zwei Tage an dem Ort, wo er sich aufhielt.

                                                       

                                                      Danach sagte er zu den Jüngern:
Lasst uns wieder nach Judäa gehen. 


                                                       

                                                      Die Jünger sagten zu ihm: Rabbi, eben noch suchten dich die Juden zu steinigen und du gehst wieder dorthin?

                                                       

                                                      Jesus antwortete: Hat der Tag nicht zwölf Stunden? Wenn jemand am Tag umhergeht, stößt er nicht an, weil er das Licht dieser Welt sieht; wenn aber jemand in der Nacht umhergeht, stößt er an, weil das Licht nicht in ihm ist. So sprach er. Dann sagte er zu ihnen:
Lazarus, unser Freund, schläft;
aber ich gehe hin, um ihn aufzuwecken.

                                                       

                                                      Da sagten die Jünger zu ihm: Herr, wenn er schläft, dann wird er gesund werden.

                                                       

                                                      Jesus hatte aber von seinem Tod gesprochen, während sie meinten, er spreche von dem gewöhnlichen Schlaf.

                                                       

                                                      Darauf sagte ihnen Jesus unverhüllt: Lazarus ist gestorben. Und ich freue mich für euch, dass ich nicht dort war; denn ich will, dass ihr glaubt. Doch wir wollen zu ihm gehen.

                                                       

                                                      Da sagte Thomas, genannt Dídymus – Zwilling –, zu den anderen Jüngern:
Lasst uns mit ihm gehen, um mit ihm zu sterben!

                                                       

                                                      Als Jesus ankam,
fand er Lazarus schon vier Tage im Grab liegen. Betanien war nahe bei Jerusalem, etwa fünfzehn Stadien entfernt. Viele Juden waren zu Marta und Maria gekommen, um sie wegen ihres Bruders zu trösten. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen.

                                                       

                                                      Marta sagte zu Jesus:
Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.

                                                       

                                                      Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am Jüngsten Tag.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das?

                                                       

                                                      Marta sagte zu ihm:
Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

                                                       

                                                      Nach diesen Worten ging sie weg, rief heimlich ihre Schwester Maria
und sagte zu ihr: Der Meister ist da und lässt dich rufen.  Als Maria das hörte, stand sie sofort auf und ging zu ihm. Denn Jesus war noch nicht in das Dorf gekommen; er war noch dort, wo ihn Marta getroffen hatte.

                                                      Die Juden, die bei Maria im Haus waren und sie trösteten, sahen, dass sie plötzlich aufstand und hinausging. Da folgten sie ihr,
weil sie meinten, sie gehe zum Grab, um dort zu weinen.

                                                       

                                                      Als Maria dorthin kam, wo Jesus war, und ihn sah, fiel sie ihm zu Füßen und sagte zu ihm: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.

                                                       

                                                      Als Jesus sah, wie sie weinte und wie auch die Juden weinten, die mit ihr gekommen waren, war er im Innersten erregt und erschüttert.

                                                       

                                                      Er sagte: Wo habt ihr ihn bestattet? Sie sagten zu ihm: Herr, komm und sieh!

                                                       

                                                      Da weinte Jesus.

                                                       

                                                      Die Juden sagten:
Seht, wie lieb er ihn hatte!

                                                       

                                                      Einige aber sagten:
Wenn er dem Blinden die Augen geöffnet hat, hätte er dann nicht auch verhindern können, dass dieser hier starb?

                                                       

                                                      Da wurde Jesus wiederum innerlich erregt
und er ging zum Grab.
Es war eine Höhle, die mit einem Stein verschlossen war.

                                                       

                                                      Jesus sagte: Nehmt den Stein weg! Marta, die Schwester des Verstorbenen, sagte zu ihm: Herr, er riecht aber schon, denn es ist bereits der vierte Tag.

                                                       

                                                      Jesus sagte zu ihr:
Habe ich dir nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du die Herrlichkeit Gottes sehen?

                                                       

                                                      Da nahmen sie den Stein weg. Jesus aber erhob seine Augen und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast. Ich wusste, dass du mich immer erhörst; aber wegen der Menge, die um mich herumsteht, habe ich es gesagt, damit sie glauben,
dass du mich gesandt hast.

                                                       

                                                      Nachdem er dies gesagt hatte,
rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!

                                                       

                                                      Da kam der Verstorbene heraus;
seine Füße und Hände waren mit Binden umwickelt und sein Gesicht war mit einem Schweißtuch verhüllt. Jesus sagte zu ihnen: Löst ihm die Binden und lasst ihn weggehen!

                                                       

                                                      Viele der Juden, die zu Maria gekommen waren und gesehen hatten, was Jesus getan hatte, kamen zum Glauben an ihn.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Wer im Geist Christi glaubt und lebt, wird auferweckt werden und ewiges Leben mit Gott haben

                                                       

                                                      Gibt es ein Leben nach dem Tod, oder ist am Ende dieses irdische Leben alles was uns bleibt? Die Frage ist existenziell, denn sie bestimmt auch die Ausrichtung unseres Lebens. Ist diese Erde und diese Zeit unsere einzige menschliche Existenz, dann stellt sich uns die Frage, wie wir damit umgehen sollten. Die Frage stellt sich aber auch, wenn wir an eine Existenz nach dem irdischen und körperlichen Tod glauben, also an einem metaphysischen Weiterleben glauben, sei es rein energetisch verstanden oder als eine Konsequenz unseres irdischen menschlichen Verhaltens, der uns durch einen Schöpfergott geschenkt wird.

                                                       

                                                      Der Prophet Ezechiel spricht in einem Kontext nach der Zerstörung des Reichs von Judäa durch die Assyrer im Jahr 597 v. Chr., in der ein Teil der Jerusalemer Oberschicht die Deportation nach Babylon erlebte. Das jüdische Volk, lebte dann im Exil deprimiert, verlor die Hoffnung. Grund für dieses Schicksal waren für den Propheten ihre Schuld und ihre Vergehen gegen Gott. Als dann 586 v. Chr. auch noch der Tempel in Jerusalem durch Brand zerstört wurde, schien eine baldige Rückkehr in die Heimat undenkbar. Das vergangene Jerusalem gab es nun nicht mehr, die Hoffnungslosigkeit machte sich breit und die erste Generation der Exilierten verstarb in der Fremde. Resignation kam auf und es bestand nun die Gefahr, dass sie ganz den Glauben an Jahwe verlieren würden. Sie wandelten geistig betrachtet wie Tote herum und man begrub die tatsächlich Verstorbenen im fremden Land des Exils. Nun aber gibt der Prophet dem Volk neue Hoffnung, denn durch den eingehauchten Geist des Herrn wird ihr abgestorbener, verwester Körper (Leib) wieder lebendig und sie dürfen auf eine Rückkehr auf ihre einstigen Ackerböden in der Heimat hoffen. Gleichsam beginnt eine Art Neuschöpfung, indem sie mit dem Hauch des Geistes versehen werden, der sie mit Lebenskraft und der Erkenntnis der Existenz Gottes ausstattet. Sie können so wieder denken, hoffen, von der Zukunft träumen und werden so aus der Depression, den Gedanken an Tod und Ende herausgeholt, steigen bildlich gesprochen aus ihrem eigenen Grab heraus. Entscheidend ist hierbei der Glaube an diese zukünftige Rückkehr in die Heimat, die auf die Gewissheit fußt, dass Jahwe – der Ich-bin – auch sie, wie er einst Mose und das Volk aus der ägyptischen Knechtschaft ins verheißene Land führte, nun bald nach Jerusalem zurückführen wird. Denn Jahwe ist ein Gott, der Leben bewirkt, belebt und wiederbelebt.

                                                       

                                                      An die Gemeinde in Rom wendet sich Paulus mit einer Reflexion über die rechte theologischen Haltung, die ein Gläubiger einnehmen sollte. Will man sich irdisch-fleischlich mit dieser Erde verbinden, oder sich geistig-göttlich ausrichten (lassen)? Die Christusgläubigen setzten ihr Schicksal nicht auf das fleischlich-irdische, sondern auf das Wirken des göttlichen Geistes. Nur wer mit und nach dem Geist Christi lebt, ist auch Teil von Christi Leib. Er wird dann wie Jesus auch von den Toten auferweckt werden. Wer aber vom Fleisch bestimmt ist, wird Gott nicht gefallen. Paulus wendet sich dann direkt an die Römer: Ihr aber seid nicht vom Fleisch, sondern vom Geist bestimmt, denn der Geist Gottes hat in euch Wohnung genommen. Wer aber den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. Gott ist es, der aus den sterblichen Leibern, durch seinen Geist, der in uns Wohnung nimmt, einen lebendigen Leib macht. Man soll sich also nicht an das leibliche, fleischliche, irdische klammern, sondern sich dem Geist Christi, dem göttlichen Geist, öffnen und diesem in uns Einzug gewähren, damit dieser gute Geist auch den Leib positiv lenkt. So kann man die Sünde überwinden und öffnet sich der Weg zur Auferstehung, zu einem Neuanfang. Ob diese Unsterblichkeit des geistbeseelten Leibes schon beginnt, wenn wir Christus ganz in uns aufnehmen oder erst nach dem irdisch-fleischlichen Tod erfolgt, wird hier von Paulus nicht näher erläutert. Es gilt hier vielmehr zu entscheiden, was unser Leben bestimmen soll, entweder fleischliche (rein irdische, materielle) Interessen, oder geistlich-göttliche Werte und ein entsprechendes gottgefälliges Handeln. Strebe ich nach meinem eigenen Vorteil und meinen eigen rein persönlichen Zielen oder setzte ich meine Mitmenschen und die Schöpfung Gottes im Zentrum meines Handelns? Ersteres führt in die Sachgasse des Todes, mündet in die Gottesferne. Jesus, der Christus ist unser Vorbild eines gottgefälligen Lebens. An ihm sollen sich die Christen orientieren. Handeln sie wie er, folgen sie seinem Geist, den sie in sich aufgenommen haben. Wie Christus vom Vater von den Toten auferweckt wurde, so dürfen auch sie mit der leiblichen Auferstehung rechnen. Der ganze Mensch mit Leib und Geist wird dann lebendig werden, er wird vor Gott Gefallen finden.

                                                       

                                                      In der Erzählung zur Auferstehung des Lazarus wird das Thema von Tod dramatisch behandelt. Wie soll man mit dem Tod eines geliebten Menschen umgehen? Wie verarbeiten wir das Erlebnis des Todes, des Sterbens oder das Abschiednehmen von einem Verstorbenen? Wir erleben doch ein Ende, einen Abbruch von Beziehungen, eine Trennung von geliebten Personen.

                                                       

                                                      Bei der Erzählung über Tod des Lazarus erleben wir die Trauer der Schwestern Marta und Maria, aber auch von Jesus. Beziehungen und Gefühle finden hier besonderen Ausdruck. Jesus ist dieser Familie sehr eng verbunden, er liebt sie alle drei, wie der Text ausdrücklich betont. Jesus ist tief gerührt vom Tod seines Freundes und als er Maria begegnet und sieht wie sie und dass sie begleitende Volk weinten. Marta und Maria drängen Jesus nach einem Wunder, zumindest glauben sie daran, dass Lazarus nicht gestorben wäre, wenn Jesus rechtszeitig zum Erkrankten gekommen wäre. Vier Tage waren nun schon seit seinem Tod vergangen und sein Leichnam fing an zu verfaulen. Damit wird herausgestellt, dass Lazarus wirklich Tod war. Dann folgt das Wunder – etwas, dass uns nicht geläufig ist! – der Tote Lazarus wird von Jesus gerufen und steht auf, tritt mit seinen Leichenbinden aus dem Grab hervor. Alle sind erstaunt, über dieses göttliche Wunder und glauben nun, dass Jesus der Messias (der Christus) ist. Es geht hier um ein Bekenntnis zu Christus und zugleich wird auf die Auferstehung Christi verwiesen, die dann am Ostertag erfolgen wird (die in den Passionserzählungen des Johannesevangeliums dann entfaltet wird).

                                                       

                                                      Wie aber sollen wir generell den Tod verstehen? Um diese Frage geht es ebenfalls in dieser Erzählung, denn der Tod des Lazarus wird von Jesus mit dem Schlafen verglichen. Der Apostel Thomas will Jesus nach Betanien folgen, obwohl er weiß, dass es gefährlich war, da man mittlerweile Jesus töten wollte. Thomas scheint geradezu todesmutig zu sein. Jedoch ist ihm nicht klar, was Mitleiden bedeutet und was den Tod ausmacht.

                                                       

                                                      Tod, Trauer und dann die Auferstehung, sind die Themen dieser Erzählung. Haben wir Schwierigkeiten den Tod und seinen Sinn zu verstehen, dann ist die Auferstehung eine noch größere Herausforderung für unser Denken. Marta ist zwar eine Auferstehung am Ende der Zeiten bekannt, aber Jesus spricht hier von einer unmittelbaren Auferstehung in der Gegenwart. Das Lebendigsein des Lazarus geschieht in der gegenwärtigen Beziehung des liebenden, weinenden, erschüttertseienden, mitleidenden Trauernden auch zu Jesus. Es ist die gläubige Verbundenheit der Gemeinschaft, wo man füreinander sorgt. Es geht hier nicht mehr um Lazarus und sein irdisches Weiterleben, sondern er geht um die Formierung einer liebenden und mitfühlenden Gemeinschaft, die auf Christus vertraut und in diesem Glauben auf die ewig bleibende Verbundenheit untereinander hofft und ihr Leben setzt. Dieser Geist ist es denn auch, der den Tod überwindet und die sündige Ich-Bezogenheit ablegt und zum gemeinsamen Wir in Christus führt, uns auferstehen lässt und uns ewiges Leben schenkt. Im Zentrum stehen die Worte Jesu: «Ich bin die Auferstehung und das Leben», daran gilt es zu glauben.

                                                       

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       

                                                                 


                                                      1. Sonntag der österlichen Bußzeit (12.3.2023)


                                                      «Jesus und die Samaritanerin», c. 1585, Pablo Veronese, Kunsthistorisches Museum Wien

                                                         

                                                                                                                                    Wochen-Impulse

                                                                                                  (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                      1. Sonntag der österlichen Bußzeit (12.3.2023)

                                                       

                                                      1. Lesung: Ex 17,3-7

                                                       

                                                      Lesung
aus dem Buch Lesung
aus dem Buch Exodus.

                                                       

                                                      [Die ganze Gemeinde der Israeliten zog von der Wüste Sin weiter, einen Tagesmarsch nach dem anderen, wie es der HERR jeweils bestimmte. In Refidim schlugen sie ihr Lager auf, aber das Volk hatte kein Wasser zu trinken. Da geriet es mit Mose in Streit und sagte: Gebt uns Wasser zu trinken! Mose antwortete ihnen: Was streitet ihr mit mir?
Warum stellt ihr den HERRN auf die Probe?]

                                                       

                                                      In jenen Tagen
dürstete das Volk nach Wasser und murrte gegen Mose.

                                                       

                                                      Sie sagten: Wozu hast du uns überhaupt aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Söhne und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen?

                                                       

                                                      Mose schrie zum HERRN: Was soll ich mit diesem Volk anfangen?
Es fehlt nur wenig und sie steinigen mich.

                                                       

                                                      Der HERR antwortete Mose: Geh am Volk vorbei und nimm einige von den Ältesten Israels mit; nimm auch den Stab in die Hand, mit dem du auf den Nil geschlagen hast, und geh! Siehe, dort drüben auf dem Felsen am Horeb werde ich vor dir stehen. Dann schlag an den Felsen!
Es wird Wasser herauskommen und das Volk kann trinken.


                                                       

                                                      Das tat Mose vor den Augen der Ältesten Israels. Den Ort nannte er Massa und Meriba, Probe und Streit, weil die Israeliten gehadert und den HERRN auf die Probe gestellt hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?

                                                       

                                                       

                                                      1. Lesung: Röm 5,1-2.5-8

                                                       

                                                      Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                       

                                                      Schwestern und Brüder!

                                                       

                                                      Gerecht gemacht aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. Durch ihn haben wir auch im Glauben den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen,
und rühmen uns der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes.

                                                       

                                                      [Mehr noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen: Bedrängnis bewirkt Geduld, Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung.]

                                                       

                                                      Die Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. Denn Christus ist, als wir noch schwach waren, für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben. Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben; vielleicht wird er jedoch
für einen guten Menschen sein Leben wagen. Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.

                                                       

                                                      [Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Zorn gerettet werden. Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben. Mehr noch, ebenso rühmen wir uns Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn,
durch den wir jetzt schon die Versöhnung empfangen haben.]

                                                       

                                                      Evangelium: Joh 4,5-42

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                       

                                                      In jener Zeit kam Jesus zu einer Stadt in Samarien, die Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte. Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise
und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

                                                       

                                                      Da kam eine Frau aus Samarien, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!

                                                       

                                                      Seine Jünger waren nämlich in die Stadt gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen.


                                                       

                                                      Die Samariterin sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um etwas zu trinken bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern.

                                                       

                                                      Jesus antwortete ihr:
Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

                                                       

                                                      Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß und der Brunnen ist tief;
woher hast du also das lebendige Wasser? Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben
und selbst daraus getrunken hat,
wie seine Söhne und seine Herden?

                                                       

                                                      Jesus antwortete ihr:
Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen; wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zu einer Quelle werden,
deren Wasser ins ewige Leben fließt.

                                                       

                                                      Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe
und nicht mehr hierherkommen muss, um Wasser zu schöpfen!

                                                       

                                                      Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann und komm wieder her!

                                                       

                                                      Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann. Denn fünf Männer hast du gehabt und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.

                                                       

                                                      Die Frau sagte zu ihm:
Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist. Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet;
ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.

                                                       

                                                      Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt,
zu der ihr weder auf diesem Berg
noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet. Ihr betet an, was ihr nicht kennt,
wir beten an, was wir kennen;
denn das Heil kommt von den Juden. Aber die Stunde kommt und sie ist schon da,
zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden. Gott ist Geist und alle, die ihn anbeten,
müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

                                                       

                                                      Die Frau sagte zu ihm:
Ich weiß, dass der Messias kommt, der Christus heißt. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.

                                                       

                                                      Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, der mit dir spricht.

                                                       

                                                      Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, doch keiner sagte: Was suchst du?
oder: Was redest du mit ihr?

                                                       

                                                      Die Frau ließ ihren Wasserkrug stehen, kehrte zurück in die Stadt und sagte zu den Leuten: Kommt her, seht, da ist ein Mensch, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Christus? Da gingen sie aus der Stadt heraus und kamen zu ihm. Währenddessen baten ihn seine Jünger: Rabbi, iss!

                                                       

                                                      Er aber sagte zu ihnen: Ich habe eine Speise zu essen, die ihr nicht kennt.

                                                       

                                                      Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht?

                                                       

                                                      Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu vollenden. Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Sieh, ich sage euch: Erhebt eure Augen
und seht, dass die Felder schon weiß sind zur Ernte! Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn
und sammelt Frucht für das ewige Leben,
sodass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen. Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät und ein anderer erntet. Ich habe euch gesandt
zu ernten, wofür ihr euch nicht abgemüht habt; andere haben sich abgemüht
und euch ist ihre Mühe zugutegekommen.

                                                       

                                                      Aus jener Stadt kamen viele Samariter zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.

                                                       

                                                      Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage. Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte.

                                                       

                                                      Und zu der Frau sagten sie:
Nicht mehr aufgrund deiner Rede glauben wir, denn wir haben selbst gehört und wissen:
Er ist wirklich der Retter der Welt. 


                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Glaubt an die Worte des Herrn, dann wird euch das Wasser des ewigen Lebens für immer euren Durst löschen

                                                       

                                                      Wassermangel kennen wir alle mittlerweile sehr gut. Tiere und Menschen leiden Durst bei zunehmender Hitze und Trockenheit. Wasser ist etwas Lebensnotwendiges und so ist die Sorge berechtigt, wenn man merkt, dass es knapp wird oder keine Regen zur rechten Zeit kommt.

                                                       

                                                      Im Buch Exodus wird erzählt, wie das Volk nach Wasser dürstete als es sich auf seinen Weg durch die Wüste befand. Die Israeliten hatten auf die Zusage des verheißenen Landes gesetzt und sind Moses gefolgt, haben Ägypten verlassen. Nun aber erleben sie Not, der Durst lässt sie an ihren Auszug zweifeln. Menschen und Vieh erlitten extremen Durst, so dass statt ein Land, wo Milch und Honig fließen, ihnen nun der Tod drohte. War es also ein Fehler, sich auf Mose und seinen Gott Jahwe einzulassen? Garantierten denn nicht die Fleischtöpfe Ägyptens ihr Leben, so das ein sklavenähnliches Dasein ihnen immerhin das Überleben sicherte? Mose beklagt sich bei Gott, dass das Volk sich in dieser Situation gegen ihn wenden würde. Man stellte seine Führungsrolle in Frage, glaubte wohl, er hätte seinen Auftrag von Gott nur erfunden und führte das Volk jetzt in den Tod. Gott sollte sich abermals als Beschützer und Befreier seines Volkes erweisen und damit zugleich die Rolle Mose bestätigen. Das steht hier auf dem Spiel. Ist Jahwe wirklich mit seinem Volk? Und so weist Gott denn auch Mose an, zu einem Felsen auf dem Horeb zu gehen und mit seinem Stab auf ihn zu schlagen. Eine Quelle würde dann das Volk Wasser spenden. Es wird also ein Wasserwunder versprochen, ein göttliches Zeichen. Der Glaube des Volkes stand auf die Probe und das Volk forderte ein Eingreifen Gottes. Am Ende erleben sie, wie Gott mit ihnen ist und damit ihre Hoffnung wieder erstarkt. Wasser und Glaube führen sie zurück auf den Weg der Hoffnung.

                                                       

                                                      An die Römer schreibt Paulus, wohl gegen das Jahr 60, dass alle Gläubigen aus der Gnade Gottes heraus gerettet sind und wir Sünder uns im Glauben mit ihm versöhnen. Es ist der Kreuzestod Christi, der für die Sünder die Vergebung erwirkt. Es ist Christus, der ihnen die Vergebung bringt, wenn sie an ihn glauben; er macht sie gerecht. Paulus entfaltet hier seine Gnadenlehre. Vor Gott kann der Mensch nur bestehen, wenn er den Glauben annimmt, der wiederum als Gnade uns geschenkt wird. Nicht unsere Werke und unser Tun machen uns gerecht, sondern es ist Gott, der uns in seiner Gnade gerecht macht. Ausgangspunkt aber ist der Glaube. Durch ihn öffnet sich der Weg zu Versöhnung des Sünders mit dem Schöpfer. Durch die Versöhnungstat Christi am Kreuz, dürfen wir unsere Hoffnung auf die endzeitliche Herrlichkeit ausrichten.

                                                       

                                                      Im heutigen Evangelium ist vom lebendigem Wasser und einer besonderen Speise die Rede. Jesus begegnet zur Mittagsstunde einer namenlosen Frau an einem Brunnen in Sychar, einer Stadt in der Nähe von Samaria. Die Samaritaner wurden von den Juden verachtet, da sie sich in der Zeit der assyrischen Herrschaft mit anderen Völkern mischten und auch kulturell anpassten. Sie galten daher als Fremde, obwohl sie die gleiche heilige Schrift mit den Juden teilten, jedoch einen eigenen Kultort, den Garizom, hatten. Fromme Juden sollten den Kontakt zu den Samaritanern meiden. Jesus jedoch spricht die Samaritanerin an, bricht dabei mit zwei grundsätzlichen Regeln: 1. Er spricht eine anscheinend verheiratete Frau an; 2. er redet mit einer «Ketzerin» (so die Ansicht der Samaritaner seitens frommen Juden). Zunächst bittet er die Frau, die zum Wasserschöpfen am Brunnen – hier als Jakobsbrunnen identifiziert und somit im Kontext alttestamentlicher Brautwerbungserzählungen verstanden -, kam, ihm etwas Wasser zu reichen, wechselt dann aber das Gespräch zur Frage nach dem Gottesglauben und spricht, dass er «lebendiges Wasser» hätte.

                                                      Wasserschöpfen galt in diesen Zeiten allgemein als Frauenarbeit und die Brunnen, die sich an öffentlichen Plätzen befanden, waren auch ein Ort des Kennenlernens für werbende Männer, so wie in der Erzählung über Jakob – einem der Erzväter Israels – und seiner Begegnung mit Rahel. Es erscheint uns hier also zunächst im Kontext der Brautwerbung zu stehen, demnach sich um eine Art Brautwerbung seitens Jesus zu handeln. Jesus «bewirbt» sich hier jedoch nicht als zukünftiger Ehemann, sondern er präsentiert sich als die Gabe Gottes selbst. Er ist das lebendige Wasser, dass er ihr nun schenken will. Das Gespräch scheint aber aneinander vorbeizulaufen, denn, während sie seiner Wasserbitte entsprechen will, erklärt Jesus, dass sie, wenn sie ihn erkennen würde, ihn um Wasser bitten würde. Es geht hier also um das Erkennen der Gegenwart Gottes in Christus. Sie aber versteht die Bemerkung Jesu über das «lebendige Wasser» in einer rein physischen und technischen Betrachtung, indem sie ihn fragt, wie er denn ohne Schöpfgefäß an fließendes Wasser gelangte. Es folgt die Antwort Jesu, dass sein Wasser nachhaltig, sinnstiftend ist und nicht nur den momentanen Durst löscht. Es erinnert uns an den Psalm 42,2: «Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so lechzt meine Seele, nach dir, Gott». Es geht um den Durst des Glaubens an Gott, das Spüren der Gegenwart des Herrn. So wie die Israeliten beim Auszug aus Ägypten sich von Gott verlassen glaubten, da sie extremen Durst erlitten und ihren Tod befürchteten, so ist auch hier die Frage nach dem Erleben der Gegenwart Gottes das Thema.

                                                       

                                                      Dann scheint Jesus vom Thema abzulenken, indem er nach ihrem Mann fragt. Es scheint also wieder die Brautwerbung (an einem Brunnen) anzuklingen. Als Jesus dann die Antwort der Frau bestätigt, dass sie zur Zeit nicht (mehr) verheiratet war, da sie nicht mit ihrem gegenwärtigen Lebenspartner verheiratet war, scheint er wie ein Prophet zu reden. Jesus wirbt nun um die Frau an, nicht aber als zukünftiger Bräutigam, sondern um ihren Glauben. Ihre fünf «Männer» - in 2 Kön 17,24-41 ist von fünf Völkern die Rede, die von den Assyrern in Samarien angesiedelt wurden und der Verehrung von sieben Gottheiten in Samaria - sind allegorisch betrachtet, die Beziehung zu verschiedenen nicht-israelitischen Kulten. Der gegenwärtige Kandidat wird von ihr noch «erkundet» und Jesus, der siebte «Werber» (die Zahl der Vollendung, wie die sieben Tag der Schöpfung) bietet ihr eine nachhaltige Alternative, den wahren lebendig machenden und den Durst auf ewig löschenden Glauben an. Die Frau repräsentiert das Samarien, dass sich mit anderen Völkern vermischte und sich kulturell-religiös assimilierte und so vom traditionellen Judentum entfernte. Die Botschaft ist hier wichtig: das Heil kommt von den Juden und in Jesus ist der verheißene Messias gegenwärtig. Glaube ist im Geist und Wahrheit die Quelle unserer Hoffnung. Am Ende erkennt die Samaritanerin, dass sie dem Messias (griechisch: Christus) begegnet ist und so wird sie zur Zeugin dieser Gottesbegegnung und zeigt auf, dass der Ruf zum Glauben universell ist, dass alle eingeladen zum rettenden Glauben gerufen sind und allen das lebendige Wasser und das wahrhaft sättigende Brot des Glaubens angeboten wird. Wer diesen Glauben annimmt, dem wird die Hoffnung auf Rettung geschenkt er kann den wahren Sinn des Lebens erkennen.

                                                       

                                                       

                                                      Impulso: Cree en las palabras del Señor y el agua de vida eterna saciará tu sed para siempre

                                                       

                                                      Todos estamos muy familiarizados con la escasez de agua. Los animales y las personas sufren de sed con el aumento del calor y la sequía. El agua es fundamental para la vida y por eso la preocupación se justifica cuando te das cuenta de que escasea o que la lluvia no llega en el momento adecuado.

                                                       

                                                      En el libro del Éxodo, se narra como el pueblo sediento de agua avanzaba por el desierto. Habían confiado en la promesa de la tierra prometida y siguieron a Moisés, saliendo de Egipto. Pero ahora están pasando por dificultades, su sed les hace dudar sobre su decisión de abandonar Egipto. Los hombres y el ganado sufrieron sed, de modo que en lugar de una tierra que mana leche y miel, ahora se enfrentan a la muerte. Entonces, ¿fue un error involucrarse con Moisés y su Dios Yahvé? ¿Acaso las ollas de carne de Egipto no garantizaban sus vidas, de modo que una existencia de esclavos al menos aseguraba entonces la supervivencia? Moisés se queja con Dios de que el pueblo ahora se está volviendo contra él. Su papel de liderazgo fue cuestionado, se creía que solo había inventado su comisión de Dios y ahora estaba conduciendo al pueblo a la muerte. Ahora Dios tenía que demostrar, una vez más, que era el protector y liberador de su pueblo y, al mismo tiempo, confirmar el papel de Moisés. Eso está en juego aquí. ¿Está Yahvé realmente con su pueblo? Entonces el Señor le dice que vaya a una roca en Horeb y la golpee con su vara. Un manantial daría entonces agua a la gente. Entonces se promete un milagro de agua, una señal divina. La fe del pueblo fue puesta a prueba y el pueblo exigió la intervención de Dios. Al final experimentan cómo Dios está con ellos y así su esperanza se fortalece nuevamente. El agua y la fe los devuelven al camino de la esperanza.

                                                       

                                                      Pablo escribe en su Carta a los Romanos, probablemente alrededor del año 60, que somos salvos por la gracia de Dios y que nosotros pecadores somos reconciliados con Él por la fe. Es la muerte de Cristo en la cruz por la que los pecadores obtienen el perdón. Es Cristo quien obra el perdón de los pecadores, si ellos creen en Él; es Cristo que los hace justos. Pablo desarrolla aquí su doctrina de la gracia. El hombre sólo puede mantenerse ante de Dios si acepta la fe, que a su vez nos es dada como su gracia. No es nuestro hacer y obrar lo que nos hace justos, sino que Dios nos hace justos en su gracia. Pero el punto de partida es la fe que nosotros aceptamos. Por él se abre el camino a la reconciliación del pecador con el Creador. A través del acto de expiación de Cristo en la cruz, podemos enfocar nuestra esperanza en la gloria de los últimos tiempos.

                                                       

                                                      El Evangelio de hoy habla del agua viva y de un alimento especial. Al mediodía, es decir en el calor del día, Jesús se encuentra con una mujer (sin nombre) en un pozo en Sicar, un pueblo cerca de Samaria. Los samaritanos fueron despreciados por los judíos porque se mezclaron con otros pueblos durante el dominio asirio y también se adaptaron culturalmente con otros pueblos. Por lo tanto, eran considerados por los judíos como extraños, aunque compartían las mismas escrituras sagradas con ellos, pero tenían su propio lugar de culto, el Guerizín. Los judíos piadosos debían evitar el contacto con los samaritanos. Jesús, sin embargo, se dirige a la mujer samaritana, quebrantando dos reglas básicas: 1. Se dirige a una mujer (posiblemente) casada; 2. Habla con un «hereje», como los judíos piadosos consideran a los samaritanos. Primero le pide a la mujer que vino a sacar agua del pozo -identificado aquí como el pozo de Jacob y cae en el contexto de las historias de cortejo del Antiguo Testamento- que le dé un poco de agua, pero luego cambia la conversación a la pregunta sobre Dios y dice que él tiene «agua viva».

                                                       

                                                      Sacar agua era considerado un trabajo de mujeres y los pozos de los lugares públicos también eran un lugar donde los hombres que cortejaban conocían sus futuros esposas, como en la narración sobre Jacob, uno de los patriarcas de Israel, que conocía a Rahel. Entonces, en el contexto del cortejo, parece ser una especie de cortejo de parte de Jesús. Sin embargo, Jesús no se «presenta» aquí como futuro esposo, sino que se presenta como la gracia de Dios mismo, Él es el agua viva que ahora quiere darle. La conversación parece descarrilarse, sin embargo, cuando ella está a punto de responder al pedido de agua, Jesús le explica que si ella lo reconociera, ella pediría agua de él. Se trata de reconocer la presencia de Dios en Cristo. Ella entiende el comentario de Jesús sobre el «agua viva» en su posesión como una cuestión física y técnica, es decir, pregunta cómo él consiguió agua corriente sin un balde. Jesús responde que su agua es sostenible, significativa y no sólo apaga la sed momentaneamente. Es una reminiscencia del Salmo 42,2: «Como  jadea la cierva, tras las corrientes de agua, así jadea mi alma, en pos de ti, mi Dios.» Se trata de la sed de fe en Dios, de sentir la presencia del Señor. Así como los israelitas creían que habían sido abandonados por Dios cuando salieron de Egipto porque sufrían de sed y temían su muerte, aquí también se trata de la cuestión de experimentar la presencia de Dios.

                                                       

                                                      Entonces Jesús parece desviarse del tema preguntando por su marido. Así que el cortejo (en un pozo de agua) parece estar sonando de nuevo. Entonces, Jesús confirma la respuesta de la mujer de que ella no estaba casada en ese momento, ya que no estaba casada con su pareja actual. Jesús ahora está cortejando a la mujer, no como un futuro novio, sino por su fe. Sus cinco «esposos» - 2 Reyes 17, 24-41 habla de cinco pueblos que fueron establecidos en Samaria por los asirios y la adoración de siete deidades en Samaria - se ven alegóricamente, la relación con varios cultos no israelitas. Todavía está «explorando» (examinando) al candidato actual y Jesús le ofrece una alternativa sostenible, la verdadera fe que da vida y quita la sed. La mujer representa la Samaria que se mezcló y cambió cultural y religiosamente del judaísmo. Tiene un sexto compañero y ahora se encuentra con Jesús, el séptimo hombre (el número de la perfección), que es la gracia de Dios para ella, llamándola a la fe verdadera. El mensaje aquí es importante: la salvación viene de los judíos y en Jesús está presente el Mesías prometido. La fe es la fuente de nuestra esperanza en espíritu y verdad. Al final, la mujer samaritana reconoce que ha encontrado al Mesías (griego: Cristo) y así se convierte en testigo de este encuentro con Dios y confirma que la llamada a la fe es universal; todos están invitados a buscar el agua viva y el pan verdaderamente saciante del Señor para buscar la fe y en ella ganar la esperanza de la salvación y ver el sentido de sus vidas.

                                                       

                                                       (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                       


                                                      4. Sontag im Jahreskreis (29.1.2023)

                                                      «Die Bergpredigt», Miniatur aus dem Mainzer Evangeliar, aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, in der Hofbibliothek Aschaffenburg

                                                           

                                                             Wochen-Impulse

                                                      (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                       

                                                            4. Sontag im Jahreskreis (29.1.2023)


                                                      1. Lesung: Zef 2,3;3,12-13

                                                       

                                                      Lesung
aus dem Buch Zefanja.

                                                       

                                                      Sucht den HERRN, all ihr Gedemütigten im Land, die ihr nach dem Recht des HERRN lebt!
Sucht Gerechtigkeit, sucht Demut!
Vielleicht bleibt ihr geborgen am Tag des Zorns des HERRN.

                                                       

                                                      Und ich lasse in deiner Mitte übrig ein demütiges und armes Volk. Sie werden Zuflucht suchen beim Namen des HERRN als der Rest von Israel.

                                                       

                                                      Sie werden kein Unrecht mehr tun und nicht mehr lügen, in ihrem Mund findet man keine trügerische Rede mehr. Ja, sie gehen friedlich auf die Weide
und niemand schreckt sie auf, wenn sie ruhen.

                                                       

                                                       

                                                           2. Lesung: 1 Kor 1,26-31

                                                       

                                                      Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

                                                       

                                                      Seht auf eure Berufung, Brüder und Schwestern! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht viele Vornehme, sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen.

                                                       

                                                      Und das Niedrige in der Welt und das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist, zu vernichten, damit kein Mensch sich rühmen kann vor Gott.

                                                       

                                                      Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn; so heißt es schon in der Schrift.

                                                       


                                                       

                                                            Evangelium: Mt 5,1-12a

                                                       

                                                      Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                       

                                                      In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten stieg er auf den Berg. Er setzte sich
und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach:

                                                       

                                                      Selig, die arm sind vor Gott;
denn ihnen gehört das Himmelreich.

                                                      Selig die Trauernden;
denn sie werden getröstet werden.

                                                      Selig die Sanftmütigen;
denn sie werden das Land erben.

                                                      Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.

                                                      Selig die Barmherzigen;
denn sie werden Erbarmen finden.

                                                      Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.

                                                      Selig, die Frieden stiften;
denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.

                                                      Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.


                                                      Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen.

                                                       

                                                      Freut euch und jubelt:
Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.

                                                       

                                                       

                                                      Impuls: Den Demütigen und Gerechten gehört das Himmelreich

                                                       

                                                      Was letztlich ein jeder sich wünscht, ist Gerechtigkeit. Angesichts der gegenwärtigen erlebten Ungerechtigkeiten ist es ein drängendes aktuelles Thema. Nicht nur der gegenwärtige Krieg am Rande Europas, die vielen Konflikte in anderen Teilen der Welt und die Spannungen hier in Lateinamerika stellen uns vor die Frage nach Recht und Gerechtigkeit, sondern auch im alltäglichen Leben kommt uns diese Frage immer wieder auf. Was aber ist gerecht? Wie wird man mir persönlich gerecht? Die Antwort ist nicht für jeden dieselbe, denn es liegt an unseren Erfahrungen, Sehnsüchten aber auch unseren Trugschlüssen und Selbsttäuschungen, was wir dann als uns gegenüber gerecht erachten.

                                                       

                                                      Die heutigen Texte geben uns hier den Einblick auf Gottes Antwort auf diese Frage. Wer ist gerecht vor Gott? Und wer kann auf seine Rettung, auf den Aufstieg ins Himmelreich hoffen?

                                                       

                                                      Der Prophet Zefanja – er lebte im 7. Jahrhundert v. C. – erlebte die sich ausdehnende Herrschaft der Assyrer und spricht das Problem des Zusammenlebens im Reich von Judäa an. Das Buch hat spätere redaktionelle Überarbeitungen erlebt, dennoch bleibt das zentrale Thema nach einem friedlichen und gerechten Zusammenleben weiterhin tragend. Ein Teil des Volkes wird gedemütigt und zu ihnen spricht der Prophet, dass sie nicht aufgeben sollen, Gott zu suchen und nach dessen Gesetz (Recht) zu leben. Nicht nach Macht und Herrschaft sollen sie streben, sondern ein Leben in Demut leben. Nur, wer Gott als den wahren Gesetzgeber und Rechtschaffenden anerkennt, sich ihm demütig unterordnet, der kann sich vor dem «Tag des Zorns des Herrn» retten. Es wird lediglich ein «Rest» des Volkes übrigbleiben, die seinem Rat folgen. Ihnen wird Zuflucht gewährt werden, sie werden nur noch im rechtens wandeln, die Wahrheit sagen und aufrichtig ihre Meinung sagen können, ihnen wird der Friede und ein ruhiges Leben ohne Angst verheißen.

                                                       

                                                      Es ist ein Kontrastbild zur gelebten Wirklichkeit, denn Gewalt und Betrug – so schildert Zefanja in 9,1 die Realität – entrechten die Armen und unterdrückt die Leidenden. Die Kritik richtet sich gegen die politischen Amtsträger, Richter, Großbauern, sowie offizielle Propheten und Priester, die ihre Macht und Geld zum eigenen Vorteil missbrauchen. Sie haben die Furcht vor Gott verloren, stellen ihr eigenes Recht vor der Gerechtigkeit Gottes auf Kosten ihrer Mitmenschen. Doch sie werden nicht dem Zorn Gottes entkommen. Gott wird die Opfer ihres Unrechts, ihrer Lügen und trügerischer Reden, beschützen, sie werden dann Rettung, Geborgenheit und Frieden genießen. Den Gottsuchenden und den Demütigen wird das Heil zugesagt. Wer zum «Rest Israels» zählen will, muss nun seinen Lebenswandel zum Gottsuchenden wandeln und der Gerechtigkeit Gottes folgen. Es ist ein gesellschaftlicher Wandel, der hier gefordert wird. Gegenseitige Achtung und Solidarität sind dabei ein Weg zum friedlichen Zusammenleben. 

                                                       

                                                      Auch in Zeiten des Paulus ist Reichtum und Macht ein Streben vieler Menschen und so ermahnt er die Gemeinde in Korinth sich ihrer Berufung als Christen bewusst sein, d.h. sich nicht den irdischen Interessen unterzuordnen, nicht nach Macht und Ruhm zu streben, nicht sich selbst als Weise – im Sinne von Besserwisser – zu erachten, sondern sich stets Gott untergeordnet zu sehen. Vor Gott zählen nicht die erlangte Macht, Ruhm und Geld, sondern unser Ziel muss die Gerechtigkeit Gottes sein, sein Weg des Heils, die sich in Christus uns offenbart. Die Weisheit, der wir folgen sollen, ist Christus. Wenn wir ihm folgen, dann können wir uns in ihm und mit ihm rühmen und nicht aus unserer eigenen «Gerechtigkeit». In der Gemeinde von Korinth kam es zu einer sozialen Spaltung zwischen vermeintlichen starken, wohlhabenden, sich als Gebildete oder Weise erachtenden Gemeindemitgliedern, gegenüber denen, die sie als Arme, Schwache und ungebildete Mitglieder von sich abgrenzten. Diese Spaltung galt es nun zu überwinden und allen an dieselbe Berufung zu erinnern. Man darf seine eigenen Leistungen nicht überschätzen und vor allem nicht zur Unterdrückung oder Distanzierung gegenüber anderer Menschen missbrauchen. Uns muss stets klar bleiben: Vor Gott kann niemand sich selbst rühmen. Es erinnert uns an die Worte von Jeremia: «Wer sich rühmen will, rühme sich dessen, dass er Einsicht hat und mich erkennt, nämlich dass er weiß: Ich, der Herr, bin es, der auf der Erde Gnade, Recht und Gerechtigkeit wirkt» (Jer 9.23). Bei den Christen dürfen keine sozialen Unterschiede vorherrschen; alle sind gleich Kinder Gottes und sollen sich wie Brüder und Schwester gegenseitig anerkennen. Jeder ist vor Gott würdig und «wertvoll».

                                                       

                                                      Die Seligpreisungen – oder Bergpredigt – ist vielen sicherlich ein bekannter Text. Es bringt die Lehre Jesu über die christliche Pastoral und der geforderten Beziehung zu Gott und den Mitmenschen auf eine prägnante Zuspitzung. Sie bilden gleichsam ein neues Gesetz zum Handeln. Gegenüber Gott sind wir stets arm, d.h. niemand kann sie höher als andere betrachten und schon gar nicht mächtig vor Gott. Wer Demut zeigt, dem öffnet sich das Reich Gottes. Christen sollen den Bedürftigen wahre Brüder und Schwestern werden: sie trösten die Trauernden, sie zeigen sich sanftmütig, helfen denjenigen, die um ihr gebührendes Recht, um die Gerechtigkeit kämpfen. Sie zeigen sich barmherzig, wie sie auch Barmherzigkeit von Gott für sich erwarten. Sie sollen reines Herzens sein, d.h. nicht Schlechtes und Böses verfolgen und tun, stattdessen sollen sie aktiv Frieden stiften. Auch wenn sie Verfolgung und Leid wegen der Gerechtigkeit erleiden müssen, sollen sie nicht verzagen, sondern auf den Weg der Gerechtigkeit, der ins Himmelreich führt, weiterschreiten. Christen müssen sich auf Leid einstellen, so wie es Christus erlebte, werden ihn dadurch aber auch besonders Nahe sein. Der Evangelist Matthäus zeigt den Christen seiner Zeit, was von einem Christen erwartet wird und wie sie die Schmähungen, Verfolgungen und Leiden, die sie als Christen erfahren, betrachten sollen. Der Weg zum Himmelreich ist die Gerechtigkeit, Solidarität und eine demütige Haltung vor Gott. Das Reich Gottes ist nicht auf Macht und Reichtum gebaut, sondern auf Dienst, Menschennähe und auf die Ehrfurcht vor Gott.

                                                       

                                                      Wir sind aufgefordert die Gerechtigkeit Gottes zu suchen und zu leben, unsere eigenen Ambitionen, wenn sie nicht mit dieser göttlichen Gerechtigkeit übereinstimmen, müssen wir ablegen; nur dann werden wir Frieden und eine gerechte Weltordnung finden.

                                                       

                                                       

                                                      Impulso: El Reino de los Cielos es de los humildes y justos

                                                       

                                                      En definitiva, lo que todos anhelan es la justicia y el trato justo. Ante las injusticias que podemos ver y experimentar en la actualidad, el tema sigue muy  apremiante. No son sólo la guerra en los confines de Europa, los numerosos conflictos en otras partes del mundo y las tensiones aquí en América Latina lo que nos confrontan con la cuestión del derecho y la justicia, sino también surge una y otra vez en la vida cotidiana. Pero, ¿qué es justo? ¿Cómo me tratan adecuadamente en forma justa? La respuesta no es igual para todos, pues depende de nuestras experiencias, deseos, pero también de nuestras falacias y autoengaños, lo que consideramos justo con nosotros mismos.

                                                       

                                                      Los textos de las lecturas de hoy nos dan un vistazo de la respuesta de Dios a esta pregunta. ¿Quién es justo ante de Dios? Y quién puede esperar la salvación, la ascensión al Reino de los Cielos.

                                                       

                                                      El profeta Sofonías –él vivió en el siglo VII a. C.- fue testigo de la expansión del dominio de los asirios y aborda el problema de la convivencia en el reino de Judá. El libro ha sido objeto de revisiones editoriales posteriores, pero el tema central de la coexistencia pacífica y justa sigue siendo relevante. Una parte del pueblo es humillado y el profeta les dice que no dejen de buscar a Dios y de vivir según su Ley. No deben luchar por el poder y el dominio, sino por una vida de humildad. Sólo aquellos que reconocen a Dios como el verdadero legislador y justo, los que se someten humildemente ante Él, pueden salvarse del «día de la ira del Señor». Sólo quedará un «remanente» del pueblo para seguir su consejo. Se les concederá asilo, caminarán solo en lo recto, hablarán la verdad y dirán lo que piensan con sinceridad, se les prometerá paz y una vida tranquila y sin miedo.

                                                       

                                                      Es un contraste con la realidad vivida, porque la violencia y el engaño, como Sofonías describe la realidad en 9,1, privan de sus derechos a los pobres y oprimen a los que sufren. La crítica está dirigida a los funcionarios políticos, jueces, grandes agricultores, así como a los profetas oficiales y sacerdotes que abusan de su poder y dinero para su propio beneficio. Ellos han perdido el temor de Dios, anteponiendo sus propios intereses y su propia justicia sobre la justicia de Dios y a expensas de sus prójimos (su propio pueblo). Pero no escaparán de la ira de Dios. Dios protegerá a las víctimas de sus iniquidades, de sus mentiras y de sus palabras engañosas, que entonces gozarán de salvación, seguridad y paz. La salvación se promete a los que buscan a Dios, a los humildes. Cualquiera que quiera ser parte del «remanente de Israel» ahora debe seguir su forma de vida como un buscador de Dios, de la justicia divina. Es un cambio social lo que se está exigiendo aquí. El respeto mutuo y la solidaridad son un camino hacia una convivencia pacífica.

                                                       

                                                      Incluso en la época de Pablo, muchas personas consideran la riqueza y el poder como un logro y una meta de las propias fuerza y un fin de seguir, por lo que Pablo exhorta a la comunidad cristiana de Corinto a ser consciente de su vocación como cristianos, es decir, a no someterse a los intereses terrenales, a no luchar por el poder y la gloria, a no luchar sólo por sí mismo, no considerarse a uno mismo como sabio - en el sentido de sabelotodo -, sino siempre para verse subordinado a Dios. Ante Dios no es el poder, la fama y el dinero lo que cuenta, sino que nuestra meta debe ser la justicia de Dios, su camino de salvación, que se nos revela en Cristo. La sabiduría que debemos seguir es Cristo. Si lo seguimos, entonces podemos jactarnos en y con él, y no de nuestra propia «justicia». En la iglesia de Corinto, había una división social entre aquellos que se consideraban fuertes, ricos, educados o sabios, versus aquellos que se identificaban como miembros pobres, débiles y sin educación. Se trataba ahora de superar esta división y recordar a todos que tienen la misma vocación. Uno no debe sobrestimar sus propios logros y, sobre todo, no abusar de ellos para reprimir o distanciarse de otras personas. Siempre debemos recordar que ante Dios nadie puede jactarse de sí mismo. Nos recuerda las palabras de Jeremías: «No se alabe el sabio por su sabiduría, ni se alabe el valiente por su valentía, ni se alabe el rico por su riqueza; mas en esto se alabe quien se alabare: en tener seso y conocerme, porque yo soy Yahveh, que hago merced, derecho y justicia sobre la tierra». (Jeremiás 9,22s). Las diferencias sociales no deben prevalecer entre los cristianos; todos somos hijos iguales de Dios y debemos reconocernos como hermanos y hermanas. Todo el mundo es digno y «valeroso» ante Dios.

                                                       

                                                      Las Bienaventuranzas, o el Sermón de la Montaña, es sin duda un texto familiar para muchos. Lleva la enseñanza de Jesús sobre la pastoral cristiana y la relación requerida con Dios y los demás seres humanos a una conclusión sucinta. Forman, por así decirlo, una nueva ley para la acción. Siempre somos pobres en relación con Dios, es decir, nadie puede considerarse superior a los demás y ciertamente no poderoso frente a Dios. El Reino de Dios se abre a aquellos que muestran humildad. Los cristianos deben convertirse en verdaderos hermanos y hermanas de los necesitados: consuelan a los que lloran, se muestran amables, ayudan a los que luchan por sus derechos, por la justicia. Muestran misericordia, así como ellos mismos esperan la misericordia de Dios. Deben ser puros de corazón, es decir, no perseguir ni hacer cosas malas, sino que deben procurar la paz en forma  activa. Incluso si tienen que soportar persecuciones y sufrimientos por causa de la justicia, no deben desesperarse, sino seguir el camino de la justicia hacia el Reino de los cielos. El cristiano tiene que adaptarse al sufrimiento, como lo vivió Cristo, así puede sentirse particularmente cercano a él. El evangelista Mateo muestra a los cristianos de su tiempo lo que se espera de un cristiano y cómo deben ver las burlas, persecuciones y sufrimientos que experimentan como cristianos. El camino al Reino de los Cielos es seguir la justicia, ser solidario y ponerse en una actitud humilde ante Dios. El Reino de Dios no se construye sobre el poder y la riqueza, sino sobre el servicio, la cercanía a las personas y la reverencia a Dios.

                                                       

                                                      Estamos llamados a buscar y vivir la justicia de Dios, dejar nuestras propias ambiciones, si no están de acuerdo con esta justicia divina, al lado; sólo entonces encontraremos la paz y un orden mundial justo.

                                                       

                                                      (Peter Downes, Theologe).

                                                       

                                                      Allen wünschen wir eine schöne und erholsame Ferienzeit. Deseamos a todos un buen descanso con lindos momentos en sus vacaciones.


                                                        Hochfest der Gottesmutter Maria (01.01.2023)

                                                        «Verehrung der Hirten» Giotto, Fresko, 1303-1305 in der Capella degli Scrovegni in Padua; Teil des Museo Civico

                                                             

                                                         

                                                        1. Lesung: Num 6,22-27

                                                         

                                                        Lesung aus dem Buch Numeri.

                                                         

                                                        Der HERR sprach zu Mose: Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen: Der HERR segne dich und behüte dich. Der HERR lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der HERR wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.

                                                         

                                                        So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, und ich werde sie segnen.

                                                         

                                                         

                                                        1. Lesung: Gal 4,4-7

                                                         

                                                        Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in Galatien.

                                                         

                                                        Schwestern und Brüder!

                                                         

                                                        Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.

                                                         

                                                        Weil ihr aber Söhne (und Töchter) seid,
sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater. Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn (und Tochter); bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.

                                                         

                                                        Evangelium: Lk 2,26-21

                                                         

                                                        Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                         

                                                        In jener Zeit
eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef
und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war.

                                                         

                                                        Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.

                                                         

                                                        Maria aber bewahrte all diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.

                                                         

                                                        Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.

                                                         

                                                        Als acht Tage vorüber waren
und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte,
bevor das Kind im Mutterleib empfangen war. 


                                                         

                                                         

                                                         

                                                        Impuls: Als Töchter und Söhne Gottes dürfen wir uns gesegnet wissen

                                                         

                                                        Um göttlichen Segen geht es im Buch Numeri. Den göttlichen Segen wünschen wir uns, besonders am Anfang eines neuen Jahres und umso mehr in Zeiten einer ungewissen Zukunft. Hier wird uns ein alter traditioneller Segensspruch geboten, der aber nun durch den Priester Aaron und der ihm nachfolgenden Priesterschaft besonders nahegelegt wird. Als Christen ist uns dieser Segensspruch auch sehr geläufig. Schutz, Geborgenheit und der Beistand Gottes wird hier herabgerufen. Vor allem der Friedenswunsch ist in den heutigen Zeiten ein zentrales Anliegen. Davon scheinen wir weit entfernt, denn Neid, Hass, Aggression und Krieg schienen im Moment vorderhand zu erlangen.

                                                         

                                                        Der «aaronitische Segen» war als Amulettröllchen im 6 und 5. Jahrhundert v. Chr. verbreitet, so bescheinigen es zumindest archäologische Funde in Jerusalem. Auch in Qumran wurden sie gefunden und stammen aus dem 1. Jahrhundert v. Chr. Der Segen war also nicht eine rein liturgische Formel, sondern fand seine Praxis im Volk. Dennoch wird hier den Priestern dieser Segenspruch aufgetragen. Durch sie soll die Kraft Gottes, in diesem gesprochenen göttlichen Wort, auf die Menschen überströmen, Durch Handauflegung wird dem Reisenden, Familienangehörigen und Freunden beim Abschied dieser Segen erteilt. Denn, wer sich auf den Weg macht in unsicheren Zeiten, bedarf den besonderen Schutz Gottes, soll sich behütet wissen und ihm soll der Frieden, das Wohlergehen, begegnen. Der Segen kommt von Gott, ist nicht eine Kraft über die wir verfügen, sondern wir bitten inständig um Gottes Beistand. So ist Jahwe, wirklich für uns da. Sein Segen wird zu seinem «Da-sein» für uns, zu unserm Wohl.

                                                         

                                                        Mit der Geburt Christi bekommt ein solcher Segen nochmals einen tieferen Sinn, denn Schutz, Geborgenheit, Güte und Gnade sind zentrale Themen der Geburtsgeschichte. Paulus bringt sie knapp auf den Punkt in seinem Brief an die Gemeinden in der kleinasiatischen Provinz Galatien. Es ist die älteste Aussage über die Geburt Jesu. Es ist Gott der handelte, er sandte seinen eigenen Sohn. Dieser wurde durch eine Frau geboren, d.h. menschlich geboren. Von Maria spricht Paulus hier nicht, ihm geht es um die Menschwerdung des Sohn Gottes. Mit seiner Geburt als Jude war er sogleich auch dem Gesetz – der Torah – unterstellt. Die Begegnung mit diesen menschgewordenen Sohn Gottes, ist der Ausdruck des für uns daseienden Gottes, es ist ein Gnadenakt, ein wahrer Segen. Die Begegnung mit Christus macht die Gläubigen zu Brüdern und Schwestern in Christus, sie werden Töchter und Söhne Gottes, wenn sie seinen Geist (die Kraft des Glaubens) in ihrem Herzen aufnehmen. Gott wird dann zu ihrem «Abba», ihrem tiefvertrauten Herzensvater. Wer sich als Kind Gottes begreift, wird dann nicht Sklave von Gesetzen – der Torah – oder gesellschaftlichen Strukturen sein, sondern zum Erben des Vermächtnisses Gottes werden, d.h. er lebt aus dem Geist heraus, dass sein Herz belebt und ist somit aus Liebe freigekauft zum wahren Kindschaft Gottes.  

                                                         

                                                        Glaube ist eine Herzenssache. Das erleben auch die Hirten als sie nach Bethlehem «eilten». Es ist die Begegnung mit der Heiligen Familie und vor allem die Worte über Jesus, die ihnen erzählt wurde. Warum sie nach Bethlehem «eilten» geht nur klar hervor, wenn wir das vorherige Kapitel der Begegnung mit den Engeln berücksichtigt, denn dort wurde ihnen die Frohe Botschaft verkündet und nun geschieht in Bethlehem die direkte Begegnung mit dem Ereignis. Angesichts der Ankündigung der Geburt des Retters (griechisch: Soter), der als «Christos Kyrios», d.h. als Messias kommt, den sie nun vor sich sehen, ist ihr Erstaunen verständlich. Maria nimmt die Worte in ihrem Herzen auf, dem Ort wo sich der Glaube entwickelt. Das Herz ist der Ort, wo Gedanken aufbewahrt werden, wo Entscheidungen gefällt werden. Denken und Fühlen sind hier verbunden. Die Hirten werden zu den ersten Verkündern der frohen Botschaft, denn sie rühmten und priesen nun den Herrn. Die Begegnung mit Christus veränderte alle und werden als Segen empfunden. Mit Jesus - «Gott hilft/rettet» können wir uns auf den Weg ins neue Jahr machen, wohl wissend, dass wir als Töchter und Söhne unseres himmlischen Vaters mit seinem Schutz – unserer Rettung -, Gnade und seinem Frieden rechnen dürfen, wenn wir unseren Glauben aus dem Herzen leben, denn dann sind wir wahrhaft gesegnet.

                                                                          


                                                        Impulso: Somos bendecidos como hijas e hijos de Dios

                                                         

                                                        El texto del Libro de Números trata sobre las bendiciones divinas. Deseamos la bendición divina, especialmente al inicio de un nuevo año y, más aún, en tiempos de un futuro incierto. Aquí se nos ofrece una antigua bendición tradicional, que el Libro de Números suguiere como una oración del sacerdote Aarón y su sucesores. Como cristianos, esta bendición también nos es muy familiar. En ella se pide protección, seguridad y la ayuda de Dios. Sobre todo, el deseo de paz es una preocupación central en los tiempos de hoy. Parece que estamos muy lejos de eso, porque la envidia, el odio, la agresión y la guerra están cobrando impulso en este momento.

                                                         

                                                        La «Bendición Aaronita» estuvo disponible como un rollo de amuleto en los siglos VI y V a. C. Esto está atestiguado al menos por hallazgos arqueológicos en Jerusalén. También se encontraron estos amuletos con la bendición en Qumrán que datan del siglo I a. C. La bendición no era pues una fórmula puramente litúrgica, sino que encontraba su práctica entre el pueblo. Sin embargo, esta bendición se da aquí a los sacerdotes para que ellos bendigan el pueblo en nombre de Dios. A través de ellos, el poder de Dios – la Palabra divina hablada - debe derramarse sobre las personas. A través de la imposición de manos, viajeros, familiares y amigos recibieron esta bendición cuando partían desde la tienda o casa para ir a otros lugares. Los que  parten en tiempos inciertos hacia otros lugares necesitan la protección especial de Dios, deben sentirse protegidos por él y que van encontrar paz y bienestar con la bendición de Dios. La bendición viene de Dios, no es un poder que tenemos a nuestra disposición, sino que nosotros pedimos fervientemente la ayuda de Dios. Yahvé está realmente ahí para nosotros. Su bendición se convierte en su «estar ahí» - como es su nombre - para nosotros, para nuestro bien.

                                                         

                                                        Con el nacimiento de Cristo, tal bendición vuelve a tener un significado más profundo, porque la protección, la seguridad, la bondad y la gracia son temas centrales en la narración del nacimiento de Jesús. Pablo llega al corazón de esto en su carta a las comunidades cristianas en la provincia de Galacia en Asia Menor. Es la declaración más antigua sobre el nacimiento de Jesús que conocemos.  Es Dios quien actúa, Él envió a su propio hijo. Este nació de una mujer, es decir, nació humano. Pablo no habla aquí de María, se refiere a la encarnación del Hijo de Dios. Con su nacimiento como judío, inmediatamente estuvo sujeto a la ley: la Torá. El encuentro con este Hijo de Dios encarnado es expresión de que Dios existe para nosotros, es un acto de gracia, una verdadera bendición. El encuentro con Cristo hace a los creyentes hermanos y hermanas en Cristo, hijas e hijos de Dios cuando reciben Su Espíritu (el poder de la fe) en sus corazones. Dios se convierte entonces en su «Abba», su Padre del Corazón en el que confían profundamente. Cualquiera que se considere hijo de Dios no será entonces más esclavo de las leyes -la Torá- o de las estructuras sociales, sino que se convertirá en heredero del legado de Dios, es decir, vivirá del Espíritu Santo que anima su corazón y, por lo tanto, sería recatado por el amor y así forma parte de la verdadera filiación de Dios.

                                                         

                                                        La fe es un asunto del corazón. Los pastores también experimentaron esto cuando «se apresuraron» a llegar a Belén. Es el encuentro con la Sagrada Familia y sobre todo las palabras sobre Jesús que les fueron anunciadas. El porqué ellos fueron a «toda la prisa» a Belén sólo queda claro si consideramos el capítulo anterior del encuentro entre los pastores con los ángeles, porque allí les fue anunciada la buena nueva y ahora en Belén está ocurriendo el encuentro directo con el evento. Ante el anuncio del nacimiento del Salvador (griego: Soter), que viene como «Christos kyrios», es decir, como el Mesías, que ahora ven ante ellos, es comprensible su asombro. María recibe las palabras en su corazón, lugar donde se desarrolla la fe. El corazón es donde se guardan los pensamientos, donde se toma las decisiones. El pesar y el sentir están aquí conectados. Los pastores se convierten en los primeros en anunciar la buena noticia, porque ahora glorificaban y alababan al Señor. El encuentro con Cristo cambió a todos y es eso percibido como una bendición. Con Jesús - «Dios ayuda/salva» podemos iniciar el nuevo año, sabiendo muy bien que como hijas e hijos de nuestro Padre celestial podemos contar con su protección, su gracia y su paz cuando vivimos la fe desde el corazón, pues, entonces, somos verdaderamente bendecidos.

                                                             

                                                        (Peter Downes, Theologe).

                                                        («Der Traum des Josef», bis 1705, Luca Giordano, in Indianapolis Museum of Art.)

                                                        1. Lesung: Jes 7,10-14

                                                          Lesung aus dem Buch Jesaja.


                                                          In jenen Tagensprach der HERR zu Ahas – dem König von Juda; und sagte:Erbitte dir ein Zeichen vom HERRN, deinem Gott, tief zur Unterweltoder hoch nach oben hin!


                                                          Ahas antwortete:Ich werde um nichts bitten und den HERRN nicht versuchen.


                                                          Da sagte Jesaja:Hört doch, Haus Davids!Genügt es euch nicht, Menschen zu ermüden, dass ihr auch noch meinen Gott ermüdet?Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau hat empfangen, sie gebiert einen Sohn und wird ihm den Namen Immanuel – Gott mit uns – geben.


                                                          [15 Er wird Butter und Honig essen bis zu der Zeit, in der er versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen.


                                                          Denn noch bevor das Kind versteht, das Böse zu verwerfen und das Gute zu wählen, wird das Land verlassen sein, vor dessen beiden Königen dich das Grauen packt.


                                                          Der HERR wird Tage kommen lassen über dich, über dein Volk und über das Haus deines Vaters,wie sie nicht gekommen sind seit dem Tag, an dem Efraim sich von Juda abwandte – nämlich den König von Assur!]


                                                          1. Lesung: Röm 1,1-7

                                                            Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                             

                                                            Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert, das Evangelium Gottes zu verkünden, das er durch seine Propheten im Voraus verheißen hat in heiligen Schriften: das Evangelium von seinem Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, der dem Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht
seit der Auferstehung von den Toten,
das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.

                                                             

                                                            Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um unter allen Heiden Glaubensgehorsam aufzurichten um seines Namens willen; unter ihnen lebt auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.

                                                             

                                                            An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.

                                                             

                                                            Evangelium: Mt 1,18-24

                                                             

                                                            Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                             

                                                            Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete – durch das Wirken des Heiligen Geistes.

                                                             

                                                            Josef, ihr Mann,
der gerecht war und sie nicht bloßstellen wollte, beschloss, sich in aller Stille von ihr zu trennen. Während er noch darüber nachdachte,
siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids,
fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären;
ihm sollst du den Namen Jesus geben;
denn er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen.

                                                             

                                                            Dies alles ist geschehen, damit sich erfüllte, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Siehe: Die Jungfrau wird empfangen
und einen Sohn gebären
und sie werden ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott mit uns.

                                                             

                                                            Als Josef erwachte,
tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

                                                             

                                                            [25 Er erkannte sie aber nicht, bis sie ihren Sohn gebar. Und er gab ihm den Namen Jesus.]

                                                             

                                                             

                                                            Impuls: Gott ist mit uns und will unser Heil, wir müssen nur seinen Anweisungen folgen

                                                             

                                                            Der Prophet Jesaja kündigt den Israeliten einen Neubeginn mit einem neuen König an.  Die zweite Hälfte des 8. Jahrhunderts vor Christus ist von der Expansion der Assyrer bestimmt. Im Südreich Juda steht nun der König Ahas unter einem Entscheidungsdruck, denn gegen die wachsende Herrschaft der Assyrer stellen sich das Reich Aram (Syrien) und das Nordreich Israel. Beide Reiche wollen Juda als Bündnispartner gewinnen, aber der König Ahas entscheidet sich dagegen und als sie schließlich Jerusalem belagern, um ihn zur Allianz zu zwingen, ruft er ausgerechnet die Assyrer um Hilfe. Diese freuen sich über die Entscheidung, lassen aber Juda dann ihre Hilfeleistung mit einem hohen Tribut bezahlen. Jesaja ruft nun im Namen Gottes den König auf, sich an Jahwe – dem «Da-seienden» - zu richten und ihn in der Not um Hilfe zu bitten. Am Ende ist es Gott selbst, der hier den König auffordert, sich an ihn zu wenden. Statt aber diesem Aufruf zu folgen, lehnt er es mit der Begründung ab, eine solche Bitte, würde einer Versuchung Gottes gleichkommen uns somit eine Sünde sein. Aber seine Antwort ist scheinheilig, denn hier hat ja Gott selbst ihn dazu aufgerufen, sich bittend an ihn zu richten. Ahas aber verfolgt eigene Ziele, schließt dann ein Bündnis mit der falschen Partei. Er hätte auf Gott hören sollen. Jesaja beklagt sich nun gegen das Handeln des Königs und kündigt dem Volk einen neuen König aus dem Haus Davids an. Ein junger Nachfolger wird den Thron erhalten, der von einer Jungfrau – das hebräische Wort «עלמה» (alma) bedeutet genaugenommen «junge Frau» - geboren wird. Zudem wir ein programmatischer Name dieses Herrschernachfolgers genannt: Er wird אֵל עִמָּנוּ (Immanuel), d.h.  «Gott (ist/sei) mit uns» heißen. Jesaja spricht sich hier ganz offen gegen den König Ahas aus, der wegen seines Eigensinns und seiner Entscheidung gegen den Willen Gottes sich quasi selbst entmachtet hat. Gott aber wird an die Seite seines Volkes sein, daher wird er trotzdem – auch ohne Bitte des Königs – eingreifen und dem Volk einen neuen König geben, der mit ihnen sein wird, also für sie da sein wird. Dieser König wird lernen das Gute zu wählen und das Böse zu verwerfen, er wird also gerecht sein. Damit bildet er das Gegenbild zu den herrschenden Königen des Nord- und Südreiches, die den Weg in den Untergang ihrer Reiche beschreiten. An Ende werden sie von den Assyrern erobert werden und in 7. Jahrhundert v. Chr. endet dann alles in der babylonischen Gefangenschaft der Israeliten.     

                                                             

                                                            Diese Botschaft von einem neuen König aus dem Hause Davids wurde später im Judentum vom historischen Kontext gelöst und als eine Aussage zur Endzeit gedeutet, zur Ankündigung des Messias, der das Volk vor der Vernichtung rettet. Für die Christen wurde die Ankündigung des Immanuel mit Jesus in Verbindung gebracht, denn Jahwe, der «Da-seiende» (im Sinne des für und mit seiner Schöpfung Existierende), bestimmt mit seinem König, dem «Gott ist mit uns» den Weg zur Rettung des Volkes. Der neue König aus dem Hause Davids wird nun mit Jesus identifiziert. Auch, wenn hier zunächst eine Namensabweichung auftritt, so wird die Botschaft im Namen nochmals zugespitzt, den Jesus, leitet sich vom hebräischen יְהוֹשֻׁעַ (Jehoschua) ab und bedeutet «Gott rettet». In Jesus von Nazareth ist Gott mit seinem Volk, er ist für sie da, will deren Rettung. Folgen wir seinen Anweisungen, seinen Aufforderungen, so werden wir gerettet werden. So wurde die Prophezeiung des Jesaja als bleibende Mahnung und zugleich Hoffnungsbotschaft verstanden. Und für die Jünger und die ersten christlichen Gemeinden verkörperte Jesus von Nazareth alle Qualitäten, eines gerechten Königs, und mehr noch, wirkte wie die Gegenwart Gottes unter ihnen und so verstanden sie sein Da-sein als lebendige Gegenwart Gottes in seinem versammelten Volk.

                                                             

                                                            Paulus plant seine Reise zur bereits existierenden Gemeinde von Rom und stellt sich daher in seinem Brief zunächst den Christen in Rom vor, um sogleich den Grund seines angekündigten Besuchs zu benennen. Es wird auf die Kernpunkte des Glaubens verwiesen, die er ihnen dann vor Ort ins Detail erklären will. Er stellt sich selbst als Knecht (doulos, also Diener/Sklave) Christi dar und betont zugleich seine Berufung zum Apostel (Missionar/Botschafter) der guten Botschaft Gottes, des Evangeliums. Seine Adressaten in Rom sind Judenchristen und nichtjüdische Christen. Für die Judenchristen ist die Verheißung der Schrift entscheidend, denn Paulus geht auf die Prophezeiung des Jesajas ein und verbindet nun den angekündigten Nachkommen aus dem Hause Davids direkt mit Jesus, der als Mensch geboren wurde, aber mit dem Geist der Heiligkeit ausgestattet Sohn Gottes ist. Die Auferstehung Jesu von den Toten ist hierbei der Motor des Verkündigungsauftrages von Paulus. Sein Auftrag kommt aus der Gnade Gottes, ist also kein rein eigenes Anliegen und richtet sich gezielt an alle, auch und speziell an die Heiden. Beide, Juden und Heiden sind von Gott geliebt und alle sind zur Heiligkeit berufen.  

                                                             

                                                            Im Evangelium seht das Handeln Josefs im Mittelpunkt. Der Verlobte von Maria stellt fest, dass Maria schwanger war, wusste aber, dass er nicht der Vater sein konnte, da er nicht mit ihr «zusammengekommen war». Der Text erwähnt sofort, dass die Empfängnis Mariens geistgewirkt war, folgt dann aber der Wahrnehmung Josefs und seinem Handelsspielraum. Er wird als gerecht bezeichnet, d.h. er hielt sich streng an den Geboten und das Gesetz. Ihn stellten sich generell zwei Handlungsmöglichkeiten: Er hätte sie bloßstellen lassen, wobei sie dann als Ehebrecherin – denn die Verlobung ist schon ein verbindliches Eheversprechen - zum Tod verurteilt werden konnte, oder aber er entließe sie mit einem Scheidebrief in aller Stille. Beides würde für Maria vernichtende Auswirkungen haben. Bevor er eine Entscheidung trifft, denkt er noch darüber nach – wir kennen das Sprichwort: man soll nochmals darüber schlafen, bevor man sich entscheidet - und im Traum kommt er dann zur Entscheidung. Es geht dann um die Traumdeutung. Interessant ist hier die Parallele, die zwischen dem Josef des Ersten/Alten Testaments und des Josefs im Neuen Testament aufleuchtet. Diese hat wohl Matthäus gezielt hergestellt, denn es folgen weitere Träume des Josef in den folgenden Kapiteln. Matthäus hat seine Version des Evangeliums für eine judenchristliche Gemeinde Verfasst, wo das Gesetz des Moses und die Schrifterfüllung normierend für den Glauben sind.  

                                                             

                                                            In solchen Träumen nun hilft Gott bei der Entscheidungsfindung, er greift geradezu träumerisch ins Geschehen ein. Josef wird die Entscheidung in Traum durch einen Engel Gottes erschlossen. Josef befindet sich in einem Gewissenskonflikt, die ihm Sorge, ja Angst bereitet. Nun wird ihm aber mitgeteilt, dass das Kind im Leib Mariens vom Heiligen Gott, also göttlichen Ursprungs, ist. Ihm wird sogar aufgetragen, dem Kind den Namen Jesus zu geben, wobei die Deutung des Namens von «Gott rettet» zum «Sündenerlöser» klarstellt, dass das Kind göttlicher Natur ist, denn Sünden kann allein Gott erlassen. Nun folgt eine Schrifterfüllung zur Erklärung. Zitiert wird genau die Jesajastelle zur «Jungfrauengeburt» (das hebräische «alma» ist nun ins Griechische «παρθένος» (Parthenos = Jungfrau). Das Konzept der «Jungfrauengeburt» ist für die hellenische und ägyptische Welt geläufig. Und der Name Immanuel (Gott mit uns) würde auch so verstanden werden können. Damit müssen die Adressaten des Evangeliums wohl auch Judenchristen in der Diaspora ansprechen, d.h. Juden mit hellenistischem Bildungshintergrund. Wichtig ist dann aber die Reaktion Josefs auf den Traum. Trotz dieser außergewöhnlichen Botschaft des Engels, zweifelt er nicht an ihr, sondern tat was der Engel ihm befohlen hatte und blieb bei Maria. Er erkannte sie also trotzt dieser «sonderbaren» Schwangerschaft als seine Frau an. In einem Nachsatz (Vers 25) wird aber dann noch vermerkt, dass Josef Maria nicht «erkannte», d.h. nicht mit ihr schlief, bis sie «ihren Sohn» - !der Sohn nur von Maria! – gebar. Und dann folgt, ohne weiteren Kommentar, der Satz: «Und er gab ihm den Namen Jesus».

                                                             

                                                            Josef erweist sich als Vorbild eines Gläubigen, der den Anweisungen Gottes und nicht seinen eigenen Zielen und Vorstellungen folgt; damit nimmt er seine gottgewollte Bestimmung an. Maria gegenüber erweist er sich nicht nur gerecht, sondern auch treu in der Gemeinschaft mit Gott und mit ihr. Eindeutig wird hier gesagt, dass das Kind – Jesus – nicht sein Sohn ist, obwohl er ihn rechtlich mit der Anerkennung der Mutter, adoptiert. Die göttliche Herkunft ist mit der Jungfrauengeburt hier herausgestellt, sogleich wird mit dem Zitat aus Jesaja diese Geburt als Schrifterfüllung dargestellt. Gott greift ein, um sein Volk zu retten. 

                                                             

                                                            Als gläubige Christen müssen wir lernen, den Anweisungen Gottes zu folgen und uns für das kommende Neue vorbereiten. Nun steht die Geburt der neuen Zeit an, in der die Gerechtigkeit regieren wird. Das Kind der Jungfrau wird zum Zeichen dieser Hoffnung. 

                                                               

                                                             

                                                            Impulso: Dios está con nosotros y quiere nuestra salvación, solo debemos seguir sus instrucciones

                                                             

                                                            El profeta Isaías anuncia un nuevo comienzo para los israelitas con un nuevo rey. La segunda mitad del siglo VIII a. C. está determinada por la expansión de los asirios. En el reino del sur de Judá, el rey Ajaz ahora está bajo presión para tomar una decisión, porque el reino de Aram (Siria) y el reino del norte de Israel se oponen al creciente dominio de los asirios. Ambos reinos quieren ganarse a Judá como aliado, pero el rey Ajaz decide no hacerlo y cuando finalmente sitiaron a Jerusalén para forzarlo a aliarse, Ajaz pide ayuda a los asirios. Están contentos con su decisión, pero luego hacen que el reino de Judá pague un fuerte tributo por su ayuda. Isaías llama ahora al rey en nombre de Dios a que se dirija a Yahvé («Aquel que está allí»)  y le pida ayuda en los estos momentos de gran necesidad, como era costumbre.

                                                             

                                                            Al final es Dios mismo quien le llama al rey que se vuelva suplicante hacia él. Sin embargo, en lugar de prestar atención a este llamado de Dios, se niega con el argumento de que tal pedido equivaldría a una tentación de Dios y, por lo tanto, sería un pecado. Pero su respuesta es hipócrita, porque aquí Dios mismo lo llama a dirigirse a Él en forma de súplica. Pero Ajaz persigue sus propios objetivos y luego forma una alianza con la parte equivocada. Debería haber escuchado a Dios. Isaías ahora se queja de las acciones del rey y anuncia al pueblo la venida de un nuevo rey de la casa de David. Un sucesor joven nacido de una virgen —la palabra hebrea עלמה (alma) significa literalmente «mujer joven»— heredará el trono. Además, se da un nombre programático del sucesor de este gobernante: se llamará אֵל עִמָּנוּ (Emanuel), es decir, «Dios (está/estar) con nosotros». Isaías se pronuncia abiertamente contra el rey Ajaz, quien, por su terquedad y su decisión contraria a la voluntad de Dios, se ha despojado efectivamente de sus poderes. Pero Dios estará al lado de su pueblo, por lo que aún intervendrá, incluso sin el pedido del rey, y le dará al pueblo un nuevo rey que estará con ellos, es decir, estará allí para ellos. Este rey aprenderá a elegir el bien y rechazar el mal, por lo que será un rey justo. Al hacerlo, forma la antítesis de los reyes gobernantes presentes en los reinos del norte y del sur, que están recorriendo el camino hacia la caída de sus reinos. Al final, serán conquistados por los asirios y los israelitas terminarán en el siglo VII a. C. en el cautiverio babilónico.

                                                             

                                                            Este mensaje de un nuevo rey de la casa de David fue luego interpretado en el judaísmo, fuera de su contexto histórico original, en forma universal, como una declaración sobre el fin de los tiempos: el anuncio del Mesías que salva al pueblo de la destrucción. Para los cristianos, el anuncio de Emanuel estaba asociado a Jesús, porque Yahvé, el «allí existente» (en el sentido de existir para y con su creación), determina con su rey, el Emanuel («Dios está con nosotros»), el camino de la salvación para la gente. El nuevo rey de la casa de David ahora se identifica con Jesús. Aunque aquí hay una discrepancia en el nombre, se vuelve a señalar el mensaje en el nombre, el Jesús, deriva del hebreo יְהוֹשֻׁעַ (Yehoshua) y significa «Dios salva». En Jesús de Nazaret, Dios está con su pueblo, está ahí para ellos, quiere su salvación. Si seguimos sus instrucciones, sus mandatos, seremos salvados. De modo que la profecía de Isaías fue entendida como una exhortación de conciencia y al mismo tiempo un mensaje de esperanza. Y para los discípulos y las primeras comunidades cristianas, Jesús de Nazaret encarnaba todas las cualidades de un rey justo y más, obraba como la presencia de Dios entre ellos y así entendían su existencia como la presencia viva de Dios en su pueblo reunido.


                                                            Pablo planea su viaje a la comunidad cristiana ya existente en Roma y en su carta inicialmente presenta a los cristianos en Roma y luego expone el motivo de su planificada visita. Él señala los puntos claves de la creencia que quiere explicar, en Roma, en detalle. Pablo se ve a sí mismo como siervo (doulos, es decir, esclavo) de Cristo, al mismo tiempo subraya su vocación de apóstol (misionero/embajador) de la Buena Nueva de Dios, del Evangelio. Sus destinatarios en Roma son cristianos judíos y cristianos no judíos. Para los cristianos judíos, la promesa de la Escritura es decisiva, porque Pablo responde a la profecía de Isaías y ahora relaciona directamente a la descendencia anunciada desde la casa de David con Jesús, que nació como hombre de carne, pero es el Hijo de Dios dotado del  Espíritu Santo. La resurrección de Jesús de entre los muertos es el motor de la misión de Pablo para que se sienta convocada por la gracia de Dios. Él es llamada de anunciar el Evangelio a los gentiles. Entonces el mensaje se aplica no solo a los judíos, sino también a los gentiles. Todos son amados por Dios; todos están llamados a la santidad.

                                                            Originalnachricht ausblenden

                                                             

                                                            Las acciones de José forman el centro del Evangelio de hoy. El prometido de María descubre que ella estaba embarazada, pero sabía que él no podía ser el padre porque no la «conocía», no tuvo relaciones sexuales con ella. El texto menciona inmediatamente que la concepción de María fue obra del Espíritu Santo. El texto sigue con José que tiene que enfrentar esta situación. Se dice que él es un hombre justo, lo que significa que cumplió estrictamente los mandamientos y la ley de Dios. Por lo general, José tenía dos opciones: exponer María en público como una adúltera, por ser embarazada de otra persona que su prometido, pues el compromiso al matrimonio se consideró ya vinculante, o liberar María del compromiso en forma discreta con un certificado de divorcio. Cualquiera de las dos soluciones tendría efectos devastadores para María y el niño. Antes de tomar una decisión, José lo piensa - conocemos el dicho: debes dormir sobre eso antes de decidir - y luego, en el sueño, toma la decisión. Sigue la interpretación de los sueños. Lo interesante aquí es el paralelo que surge entre el José del Primer/Antiguo Testamento y el José del Nuevo Testamento, ambos interpretan sueños divinos. Mateo probablemente produjo esto comparación deliberadamente, porque en los capítulos que viene en el Evangelio, según Mateo , siguen otros sueños más de José. Mateo escribió su versión del Evangelio para una comunidad judeocristiana donde la ley de Moisés y el cumplimiento de las Escrituras son normativos para la fe.

                                                             

                                                            En sueños como este, Dios ayuda en la toma de decisiones, interviene casi soñadoramente en lo que está pasando. La decisión le es revelada a José en un sueño por un ángel de Dios. Josef está en un conflicto de conciencia, lo que le causa preocupación, incluso miedo. Pero ahora se le dice que el niño en el vientre de María es del Espíritu Santo, es decir, de origen divino. Incluso se le instruye que le dé el nombre de Jesús, por lo que la interpretación del nombre de «Dios salva» a «Salvador del pecado» deja en claro que el niño es de naturaleza divina, porque solo Dios mismo puede perdonar a los pecadores. Ahora sigue un cumplimiento de las Escrituras para explicar el hecho. Se cita el conocido pasaje de Isaías sobre el «nacimiento virginal»; del hebreo «alma» ahora se traduce al griego en «παρθένος» (parthenos = virgen). El concepto de  la «virgen embarazada» es común en los mundos helénico y egipcio. Y el nombre Emanuel (Dios con nosotros) también podría entenderse de esta manera.

                                                             

                                                            Los destinatarios del Evangelio, probablemente, también deben ser cristianos judíos en la diáspora, es decir, judíos con una formación helenística. Ellos conocen el nacimiento de un héroe o semi-dios desde las mitologías antiguas. Lo que es importante, sin embargo, es la reacción de José a el sueño. A pesar de este extraordinario mensaje del ángel, él no duda de ella, pero hizo lo que el ángel le había mandado y se quedó con María. A pesar de este embarazo «peculiar» (excepcional), la reconoció como su esposa. En una frase de epilogo (el versículo 25), sin embargo, se advierte luego que José no «reconoció» a María, es decir, no se acostó con ella hasta que ella dio a luz a «su hijo» -¡el hijo de María, o de José!-, y luego sigue, sin más comentarios, la frase: «Y lo puso por nombre Jesús».

                                                             

                                                            José demuestra ser un modelo de creyente que sigue las instrucciones de Dios, en vez de seguir sus propias metas e ideas. Él acepta el destino que de Dios ha preparado. En relación con María se demuestra no sólo justo, sino también fiel en la comunión con Dios y con ella. Aquí se afirma claramente que el niño -Jesús- no es hijo propio suyo, aunque legalmente lo adopta con el reconocimiento de la madre. El origen divino se enfatiza aquí con el nacimiento virginal, y este nacimiento se presenta inmediatamente como el cumplimiento de la Escritura con la cita de Isaías. Dios interviene en el mundo para salvar a su pueblo.

                                                             

                                                            Como cristianos creyentes, debemos aprender a seguir las instrucciones de Dios y prepararnos para lo nuevo que vendrá. Ahora es el nacimiento de la nueva era en la que reinará la justicia. El niño de la Virgen se convierte en signo de nuestra esperanza.

                                                             

                                                            (Peter Downes, Theologe).

                                                           


                                                          2. Adventssonntag (4.12.2022)

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          1. Lesung: Jes 11,1-10

                                                            Lesungaus dem Buch Jesaja.


                                                            An jenem Tag wächst aus dem Baumstumpf Isais ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht.


                                                            Der Geist des HERRN ruht auf ihm: der Geist der Weisheit und der Einsicht, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN.


                                                            Und er hat sein Wohlgefallen an der Furcht des HERRN. Er richtet nicht nach dem Augenschein und nach dem Hörensagen entscheidet er nicht, sondern er richtet die Geringen in Gerechtigkeit und entscheidet für die Armen des Landes, wie es recht ist. Er schlägt das Land mit dem Stock seines Mundesund tötet den Frevler mit dem Hauch seiner Lippen. Gerechtigkeit ist der Gürtel um seine Hüften und die Treue der Gürtel um seine Lenden.


                                                            Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie. Kuh und Bärin nähren sich zusammen, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind.


                                                            Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natterund zur Höhle der Schlange streckt das Kind seine Hand aus.


                                                            Man tut nichts Bösesund begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des HERRN, so wie die Wasser das Meer bedecken.


                                                            An jenem Tag wird es der Spross aus der Wurzel Isais sein, der dasteht als Feldzeichen für die Völker; die Nationen werden nach ihm fragen und seine Ruhe wird herrlich sein.



                                                          2. Lesung: Röm 15,4-9

                                                            Lesungaus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.


                                                            Schwestern und Brüder!


                                                            [Wir müssen als die Starken die Schwäche derer tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. Jeder von uns soll dem Nächsten zu Gefallen lebenzum Guten und zur Auferbauung.


                                                            Denn auch Christus hat nicht sich selbst zu Gefallen gelebt; vielmehr steht geschrieben:Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Denn] Alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben.


                                                            Der Gott der Geduld und des Trostes aberschenke euch, eines Sinnes untereinander zu sein, Christus Jesus gemäß, damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einmütig und mit einem Munde preist.


                                                            Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns angenommen hat, zur Ehre Gottes!

                                                            Denn, das sage ich,Christus ist um der Wahrhaftigkeit Gottes willenDiener der Beschnittenen geworden,um die Verheißungen an die Väter zu bestätigen; die Heiden aber sollen Gott rühmen um seines Erbarmens willen, wie geschrieben steht: Darum will ich dich bekennen unter den Heiden und deinem Namen lobsingen.


                                                            [An anderer Stelle heißt es: Ihr Heiden, freut euch mit seinem Volk! Und es heißt auch: Lobt den Herrn, alle Heiden, preisen sollen ihn alle Völker. Und Jesaja sagt: Kommen wird der Spross aus der Wurzel Isais; er wird sich erheben, um über die Heiden zu herrschen. Auf ihn werden die Heiden hoffen.


                                                            Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freudeund mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes.]

                                                            

                                                          Evangelium: Mt 3,1-12

                                                           

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Matthäus.

                                                           

                                                          In jenen Tagen trat Johannes der Täufer auf und verkündete in der Wüste von Judäa:

                                                          Kehrt um!
Denn das Himmelreich ist nahe.


                                                           

                                                          Er war es, von dem der Prophet Jesaja gesagt hat: Stimme eines Rufers in der Wüste: Bereitet den Weg des Herrn!
Macht gerade seine Straßen!

                                                           

                                                          Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung.

                                                           

                                                          Die Leute von Jerusalem und ganz Judäa und aus der ganzen Jordangegend zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.

                                                           

                                                          Als Johannes sah, dass viele Pharisäer und Sadduzäer zur Taufe kamen, sagte er zu ihnen: Ihr Schlangenbrut,
wer hat euch denn gelehrt,
dass ihr dem kommenden Zorngericht entrinnen könnt?

                                                           

                                                          Bringt Frucht hervor, die eure Umkehr zeigt, und meint nicht, ihr könntet sagen: Wir haben Abraham zum Vater. Denn ich sage euch:
Gott kann aus diesen Steinen dem Abraham Kinder erwecken.

                                                           

                                                          Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.

                                                           

                                                          Ich taufe euch mit Wasser zur Umkehr. Der aber, der nach mir kommt, ist stärker als ich
und ich bin es nicht wert, ihm die Sandalen auszuziehen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

                                                           

                                                          Schon hält er die Schaufel in der Hand; und er wird seine Tenne reinigen und den Weizen in seine Scheune sammeln; die Spreu aber wird er in nie erlöschendem Feuer verbrennen.


                                                            

                                                          Impuls: Es bricht eine neue Zeit an, in der Gerechtigkeit und Frieden herrschen werden

                                                           

                                                          Am ersten Advent haben wir die erste Kerze auf dem Adventskranz angezündet. Das Thema Licht war auch in den Lesungen letzten Sonntag gegenwärtig. Christus ist das Licht, das die Welt erhellen wird und dieses Licht wird wachsen und die Dunkelheit verdrängen. So wie jeden Adventssonntag eine weitere Kerze angezündet wird, so symbolisiert es das ankommende Licht Gottes. Am Ende werden wir dann am Weihnachtsfest, an Tag der Wintersonnenwende aus der Sicht der Nordhalbkugel, für uns hier auf der Südhalbkugel also die Sommersonnenwende, eine erhellte Krippe erleben und dazu einen hellen Stern am Firmament vorfinden. In der Lichtsymbolik des 25. Dezember, dem antiken Fest von Mithras oder dem Sol invictus (Apollo), geht es darum, dass der kürzeste Tag des Jahres zu Ende geht und nach Weihnachten die Tage für die nächsten sechs Monate stetig länger werden, also das Licht wächst. Es ist dieses größer werdende Licht, was mit der Geburt von Christus am Weihnachtsfest ausgedrückt wird. Das Licht, das die Dunkelheit – das sündige Leben - verdrängt und den Weg zum Heil aufleuchten lässt. Christus ist Licht vom Licht, wir es im Credo heißt.  

                                                           

                                                          Um diese Heilszusage geht es in den heutigen Lesungen, die zum einen die Ankunft eines neuen Königs aus dem Hause Davids ankündigt, zum andern die Taufe – mit Wasser und mit dem Geist - als eine Bekehrung, einen Neubeginn, aufzeigt. Für die christlichen Gemeinden, geht es um die ersehnte Wiederkehr Christi; an sie werden auch wir jedes Jahr erneut zu Weihnachten erinnert, wenn wir die Geburt Christi feiern und zugleich auch die Erwartung an seiner Wiederkunft Ausdruck verleihen. Advent ist dann immer eine aktualisierte Erwartungshaltung und Ausdruck unserer tiefsten Hoffnung.

                                                           

                                                          Der Prophet Jesaja spricht die Hoffnung des Volkes Israels aus, in einer Zeit, die eher vom Untergang gekennzeichnet war, in der die Bedrohung durch die Assyrer im 8. und 7. Jahrhundert v. Chr. das Leben bestimmte. Das Kapitel 11, der heutige Lesungstext, wird als nachexilischer Einschub betrachtet, indem, den aus dem babylonischen Exil zurückgekehrten Israeliten, nun ein Neubeginn verheißen wird, nämlich dadurch, dass aus den nahezu verdorbenen Wurzeln Isais, des Vaters von König David, ein neuer Spross, also ein neuer König hervorgehen wird. Diesem neuen Herrscher werden besondere Attribute zugesprochen: er wird mit dem Geist des Herrn gesegnet sein, d.h. Gott wird ihn anleiten; er wird den Geist der Weisheit und der Einsicht, den Geist des Rates und der Stärke und den Geist der Erkenntnis besitzen und in der Furcht des Herrn wandeln. Es wird also ein Herrscher kommen, der Weise ist und sich von anderen beraten lässt, also abwägt, einsichtig ist, der Entscheidungskraft besitzt und sich von Erkenntnissen leiten lässt, wobei er die Gesetzte Gottes bewahrt. Er verkörpert damit das Ideal eines Herrschers. Er sucht Gerechtigkeit für alle, geht nicht auf Gerüchte oder einen schellen, ersten, flüchtigen Eindruck ein, sondern entscheidet sich vor allem für die Armen, d.h. die zugunsten derjenigen, die seinen besonderen Schutz benötigen. Den Frevlern wird die Vernichtung angedroht, denn dieser Herrscher urteilt nach der Gerechtigkeit und ist dem Gesetzt Gottes treu.

                                                           

                                                          Es wird eine neue Zeit angesagt, in der die gängigen Verhältnisse umgeworfen werden. Aus den einstigen Verfolgern und Jägern werden nun Friedenssuchende. Die Bilder der Raubtiere, die jetzt bei ihren bisherigen Opfern Schutz suchen, mit ihnen zusammen speisen und ihren Nachwuchs zusammen aufziehen, zeigen eine Welt auf, die mit den geläufigen Verfeindungen und Täter- und Opferrollen bricht. Ein Löwe wird gar Stroh essen, um mit einer Kuh friedlich zusammen leben zu können, so etwa eines der Bilder Jesajas. Eine Giftschlange – Natter - und Säugling können in dieser neuen Welt Freunde sein. Eine Welt ohne böse Absichten, ohne Verbrechen soll auf den Zion – den Berg Gottes in Jerusalem – entstehen, die von der Erkenntnis des Herrn geleitet sein wird. Es gleicht ganz der paradiesischen Harmonie. Der neue Herrscher aus dem Hause Davids wird allen Völkern und Nationen Eintracht und eine herrliche Ruhe bereiten. Wahre Friedenszeiten werden hier angekündigt. Sicherlich ein Wunsch, der uns auch heute tief bewegt, angesichts einer Welt voller Spannungen und Konflikten. Es ist die Hoffnung auf eine Welt, die eine wahre Menschengemeinschaft bildet, in der Solidarität, Gleichheit und Gerechtigkeit das Leben bestimmen.

                                                           

                                                          Dieses Ideal wurde von den Christen auf die erwartete Endzeit hin gedeutet, auf die Wiederkehr Christi; es ist so eine adventliche Hoffnung auf den kommenden Spross aus der Wurzel Jesses (Isais), dem neuen David aus der kleinen Stadt Bethlehem. Diese Hoffnungsvision ruft uns gleichzeitig zur Änderung unseres Verhaltens auf. Wir werden dazu aufgerufen, wie Weise zu handeln und im Sinne der Gerechtigkeit zu leben, dem menschenverachtenden Handeln in uns selbst und durch unsere Stimme ein Ende zu setzten und schließlich ein weltverändernden und –verbessernden Handeln einzuschlagen. 

                                                           

                                                          In seinem Brief an die Christen in Rom ruft Paulus zur einem Leben des Beispiels auf. Wir leben füreinander und miteinander. Die Starken müssen die Schwachen stärken, sie zum Guten anleiten. Die Gemeinde soll sich durch einen gemeinsamen Sinn leiten lassen, sie sollen sich gegenseitig annehmen, d.h. eine wahrhaftige Familie bilden. Die Heiden sind ebenso zum Volk Gottes berufen, wie die Juden (Beschnittenen). Paulus will daher diese gemischte Gruppe von Heidenchristen und Judenchristen zur Einheit aufrufen. Ihr Bespiel wird dann auch für Menschen anderer Religionen ein Weg zur Bekehrung sein. Sie müssen daher im Glauben gefestigt werden und Einheit zeigen. Den starken Gläubigen wird hier eine Aufgabe zugeteilt, sich um die schwächeren Glaubensmitgliedern zu kümmern und dabei, vor allem, ihrem Gewissen zu folgen. Es geht nicht um ein strenges Einhalten von Regeln, sondern um den Dienst hin zu einer wahren Gemeinschaft. Die Starken, die sich dem Gesetzt gegenüber frei fühlen, da sie ganz ihrem Glaubensgewissen folgen, müssen sich aber bewusst sein, dass sie ihre Stärke allein Christi verdanken und deshalb sie auch die Schwächen der Schwachen mitzutragen haben. Sie sollen Rücksicht auf sie nehmen und sie begleiten, damit sie stark im Glauben werden. Es geht darum, die Einheit der Gemeinde zu bewahren und nicht sie in Starke und Schwache zu spalten. Was sie tragen soll ist nicht die strenge Einhaltung des Gesetzes, sondern die gegenseitige Liebe, das aufeinander Rücksicht nehmen. Auch wenn Jesus sich zunächst den Juden allein zuwandte, so argumentiert Paulus, hat er zugleich den Weg zum Heil auch für die Heiden geöffnet. Allen steht der Heilsweg in Christus offen: den Juden und den Heiden, den Starken wie den Schwachen.  

                                                           

                                                          Einheit schafft man durch Rücksichtnahme und durch die Bildung von Gemeinschaft, in der der Dienst am Mitmenschen vor dem Gesetzt steht. Der Ruft nach mehr Menschlichkeit ist auch hier die zentrale Botschaft.

                                                           

                                                          Matthäus erzählt uns im Evangelium von der Predigt und Taufpraxis des Johannes am Jordan. Zunächst wird Johannes der Täufer als ein prophetisch-apokalyptischer Prediger geschildert. Er kündet das kommende Himmelreich an, d.h. das Ende der Zeiten, den Beginn des Reiches Gottes. Direkt wird an Jesaja angeknüpft, indem Johannes mit jenem «Rufer in der Wüste» identifiziert wird, der als Bote und Wegbereiter des Herrn auftritt. Johannes war sehr populär, zumindest zogen viele Leute zu ihm in die Wüste – einem Ort, den die Bibel besonders als Ort der Besinnung und der Gottesbegegnung wertschätzt – um sich von ihren Sünden zu befreien und mit dem reinigen Bad der Taufe, ihre Umkehr zu einem neuen Leben, zu beginnen. Johannes zielt mit seiner Predigt und Taufe auf eine innere, wahrhaftige Umkehr der Herzen und des Lebens der Menschen und nicht auf eine bloße rituale Symbolhandlung. Als er daher feststellt, dass sich auch viele Pharisäer und Sadduzäer unter seinen Zuhörern befinden, wendet er sich mit schroffen Worten gegen sie. Als «Schlangenbrut» bezeichnet er sie, denn er erkennt anscheinend, dass sie sich taufen lassen wollen, ohne tatsächlich ihr Handeln verändern zu wollen. Sie sollen zeigen, dass sie wirklich eine Umkehr, einen Lebenswandel vollziehen wollen. Hier geht es um eine lebensbestimmende Umkehr, von der Früchte und Zeugnisse erwartet werden. Wer aber keine Früchte zeigt, also den nötigen Wandel nicht vollzieht, dem wird ein dramatisches Ende angedroht: ein fruchtloser Baum wird umgehauen und im Feuer vernichtet.

                                                           

                                                          Johannes, der sich als Wegbereiter des Herrn, des kommenden Endzeitrichters, versteht, weist darauf hin, dass er mit der Wasserreinigung – der Taufe – zur Umkehr aufruft, aber nach ihm komme ein Stärkerer als er selbst, demgegenüber er nicht einem einmal wie ein Schüler erscheinen kann. Gewöhnlich zog ein Schüler oder ein Diener seinem Lehrer/Meister bzw. Herrn, wenn er das Haus betrat, die Sandalen aus. Der aber nach ihm Kommende wird mit heiligem Geist und Feuer taufen, d.h. es wird Gericht gehalten und es findet eine Auslese zwischen Geretteten und zum Tode Verurteilten statt, wie es dann im Vergleich mit dem Weizen und der Spreu verdeutlicht wird. Die einen, getauft mit dem heiligen Geist, werden gesammelt werden, die anderen ins ewige Feuer – der Hölle – verbrennen.

                                                           

                                                          Der Wüstenprediger Johannes kündet die Ankunft des Herrn an und daher ist es an der Zeit sich auf dieses Kommen des Endzeitrichters vorzubereiten, sein Leben entsprechend dem Willen Gottes zu führen oder zu korrigieren. Es geht auch hier, im Evangelium, um eine Besinnung über unser Leben, um die Frage, ob wir gottgerecht und menschlich handeln und leben. Die Ankündigung vom Kommen einer neuen Zeit, ruft uns auf, unser Gewissen zu prüfen, ob wir rechtens handeln und gute Früchte in die Welt tragen, oder ob wir uns selbstgerecht verhalten und nur an uns selbst denken.

                                                           

                                                          Die Adventszeit ruft uns auf, über unser Leben nachzudenken, uns zu besinnen, den wahren Weg zu finden und vor allem den Blick auf unsere Mitmenschen zu schärfen. Wir sind aufgerufen zuzuhören, nachzudenken und dann uns vom sündigen Weg abzuwenden, uns zu reinigen und uns auf das kommenden Licht zu konzentrieren, das uns aus unserer Dunkelheit führt und uns den Weg zum wahren Menschsein leuchtet. Der im Kommen begriffene Christus, so verstehen wir die Adventszeit, wird uns den richtigen Weg leuchten, durch ihn können wir dann stark werden und andere im Glauben unterstützen, indem wir respektvoll und friedlich nur Gutes für sie wollen.      

                                                           

                                                           

                                                          Impulso: Amanece una nueva era en la que reinará la justicia y la paz

                                                           

                                                          El domingo pasado, encendimos la primera vela de la corona de Adviento. El tema de la luz también estuvo presente en las lecturas. Cristo es la luz que iluminará al mundo y esta luz crecerá y desplazará las tinieblas. Así como se enciende otra vela cada domingo de Adviento, eso simboliza la luz venidera de Dios. Al final vamos encontrarnos en Navidad con un pesebre iluminado y una estrella brillante en el firmamento. Así celebramos Navidad en el día del solsticio de invierno desde la perspectiva del hemisferio norte, o para nosotros aquí, en el hemisferio sur, el solsticio de verano. Sin embargo, en términos del simbolismo de la luz, el día más corto del año – del hemisferio norte -, termina el 25 de diciembre, que fue la antigua fiesta para el culto de Mitra y para la fiesta del Sol invictus (Apolo), y en adelante, para los seis meses que siguen, la luz del día comienza a alargarse. Es esta luz creciente la que luego se expresa con el nacimiento de Cristo en ese día de fiesta. Es la luz que ilumina el camino a nuestra salvación. Cristo es luz de luz, como dice el Credo.

                                                           

                                                          Las lecturas de hoy tratan sobre esta promesa de la salvación, que por un lado anuncia la llegada de un nuevo rey de la casa de David, y por otro lado muestra el bautismo -con agua y con el Espíritu- como una conversión y un nuevo comienzo. Para la comunidad cristiana, se trata de la esperada venida de Cristo en el fin de los tiempos; también nosotros recordamos todos los años en Navidad la llegada de nuestra salvación con el nacimiento de Cristo en Belén y al mismo tiempo expresamos nuestra  esperanza en su regreso a fin de los tiempos. El Adviento es, pues, siempre una espera actualizada y una expresión de nuestra más profunda esperanza.

                                                           

                                                          El profeta Isaías expresa la esperanza del pueblo de Israel en el momento más aciago, cuando la amenaza asiria, de los siglos VIII y VII a. C. determina su forma de vivir. El capítulo 11 – de la lectura hoy - se considera como una inserción posterior al exilio, en el sentido de que a los israelitas que han regresado del exilio en Babilonia se les promete ahora un nuevo comienzo, en el que una nueva descendencia, es decir, un nuevo rey, surgirá de las raíces casi corruptas y muerte de Jesé, el padre del rey David. A este nuevo gobernante se le atribuyen atributos especiales: está bendecido con el espíritu del Señor, es decir, Dios es quien lo guía; posee el espíritu de sabiduría y de inteligencia, el espíritu de consejo y de fortaleza, y el espíritu de ciencia y de temor del Señor. Vendrá un gobernante que sabio y consultivo, es decir, que considera alternativas, que es comprensivo, tiene discernimiento y se guía por las ciencias, respetando las leyes de Dios. Es el ideal de un gobernante: busca la justicia para todos, no responde a rumores ni a primeras impresiones, sino que elige sobre todo a los pobres, es decir, a los que necesitan su especial protección. Los impíos están amenazados de destrucción, porque este gobernante juzga según la justicia y es fiel a la ley de Dios.

                                                           

                                                          Se anuncia una nueva era en la que se anularán las condiciones habituales. Los antiguos perseguidores y cazadores ahora buscan la paz. Las imágenes de los animales depredadores, que buscan protección de sus tradicionales víctimas, ahora comen juntos ellos, crían juntos a sus crías y muestran un mundo que rompe con las hostilidades y los roles de victimario y víctima. Un león incluso come paja para poder vivir en paz con el buey, según una estás imágenes que presenta Isaías. La serpiente venenosa, la víbora, y el niño pequeño pueden ser amigos en este nuevo mundo. Un mundo sin malas intenciones, sin crímenes, se levantará en el Sion - la montaña de Dios en Jerusalén – en que todos son guiado por el conocimiento del Señor. Es como la armonía del paraíso. El nuevo gobernante de la casa de David traerá armonía y un descanso glorioso a todos los pueblos y naciones. Aquí se anuncian verdaderos tiempos de paz. Sin duda, es un anhelo que también nos conmueve profundamente hoy, frente a un mundo en tensión y conflicto. Es la esperanza de un mundo como una verdadera comunidad humana en la que la solidaridad, la igualdad y la justicia determinen la vida.

                                                           

                                                          Este ideal del mundo que presenta Isaías fue interpretado por los cristianos como profecía sobre el fin de los tiempos, sobre el regreso de Cristo; es tal la esperanza de Adviento del retoño venidero de la raíz de Jesé (Isaías), el nuevo David del pueblito de Belén. Al mismo tiempo, esta visión de esperanza nos llama a cambiar nuestro comportamiento. Estamos llamados a actuar sabiamente y vivir de acuerdo con la justicia, poniendo fin a las acciones inhumanas dentro de nosotros mismos, a través de nuestra voz y en acciones para mejorar y cambiar el mundo.

                                                           

                                                          En su carta a los cristianos de Roma, Pablo llama a una vida de ejemplo. Vivimos el uno para el otro y el uno con el otro. Los fuertes deben fortalecer a los débiles, conducirlos al bien. La iglesia debe guiarse por el sentido común, deben aceptarse unos a otros, es decir, formar una verdadera familia. Los gentiles están tan llamados a ser el pueblo de Dios como los judíos (los circuncisos). Por tanto, Pablo quiere llamar a la unidad a este grupo mixto de cristianos-gentiles y cristianos-judíos. El ejemplo de vida de los cristianos será, entonces, también un camino de conversión para las personas de otras religiones. Por lo tanto, deben fortalecerse en la fe y mostrar unidad. A los creyentes fuertes se les da aquí la tarea de cuidar a los creyentes más débiles y, sobre todo, de seguir su conciencia. No se trata de un estricto cumplimiento de las normas (de la Ley), sino lo importante es el servir a esta verdadera comunidad. Sin embargo, los fuertes, que se sienten libres para enfrentarse a la ley porque siguen su conciencia enteramente por la fe, deben ser conscientes de que deben su fuerza sólo a Cristo y, por tanto, deben compartir también la debilidad de los débiles. Deben ser considerados con ellos y acompañarlos para que se fortalezcan en su fe. Se trata de preservar en la unidad de la Iglesia y no dividirla en fuertes y débiles creyentes. Lo que lleva no es la estricta observancia de la Ley, sino el amor recíproco, mostrándose consideración los unos por los otros. Incluso si Jesús inicialmente se dirigió solo a los judíos, argumenta Pablo, al mismo tiempo abrió el camino a la salvación también para los gentiles. El camino de la salvación en Cristo está abierto a todos: judíos y gentiles, fuertes y débiles.

                                                           

                                                          Uno crea unidad a través de la consideración y mediante la formación de una comunidad en la que el servicio a los demás seres humanos está por encima de la ley. El llamado a una mayor humanidad es también aquí el mensaje central.

                                                           

                                                          Mateo nos cuenta en el Evangelio acerca de la práctica del bautismo de Juan en el río Jordán. Primero, se describe a Juan el Bautista como un predicador profético-apocalíptico. Anuncia la venida del reino de los cielos, es decir, el fin de los tiempos, el comienzo del Reino de Dios. Hay una conexión directa con Isaías en el sentido de que Juan es identificado con esa «voz en el desierto» que aparece como el mensajero y precursor del Señor. Juan era muy popular, al menos mucha gente acudía a él en el desierto –en la Biblia un típico lugar de reflexión y encuentro con Dios- para liberarse de sus pecados y comenzar su conversión a una vida nueva con el baño purificador del bautismo. Con su sermón y bautismo, Juan apunta a una verdadera conversión interior del corazón y de la vida de las personas y no a un mero acto simbólico ritual. Por lo tanto, cuando descubre que también hay muchos fariseos y saduceos entre sus oyentes, se vuelve contra ellos con palabras duras. Se refiere a ellos como «raza de víboras" porque, aparentemente, reconoce que quieren ser bautizados sin querer cambiar sus acciones. Deben demostrar que realmente quieren dar la vuelta, cambiar sus vidas. Se trata de una conversión que determina la vida de la que se esperan frutos, testimonios. Pero quien no da fruto, quien no hace el debido cambio de su vida, está amenazado con un final dramático: « el árbol que no produce fruto será cortado y arrojado en el fuego».

                                                           

                                                          Juan, que se ve a sí mismo como el precursor del Señor, del juez del fin de los tiempos que viene, señala que con la purificación del agua -el bautismo- se expresa el  arrepentimiento y un cambio radical en la vida, pero después de él viene alguien más fuerte que él, a quien ni siquiera se parece en la posición de un discípulo. Por lo general, un discípulo o un sirviente quitaba las sandalias de su maestro o señor cuando él entra en la casa expresando el respeto y subordinación. Pero el que venga después de él bautizará con el Espíritu Santo y con fuego, es decir, el juicio se llevará a cabo y se elegirá entre los salvados y los condenados a muerte, como se aclara luego en la comparación con el trigo y la paja. Algunos, bautizados con el Espíritu Santo, serán recogidos, otros serán quemados en el fuego eterno: el infierno.

                                                           

                                                          El predicador del desierto, Juan, anuncia la venida del Señor y, por lo tanto, es hora de prepararse para esta venida del juez de los últimos tiempos, para vivir o corregir su vida según la voluntad de Dios. También aquí, en el Evangelio, se trata de reflexionar sobre nuestra vida, sobre la cuestión de si actuamos y vivimos según la voluntad de Dios y en forma verdaderamente humana. El anuncio de la llegada de una nueva era nos llama a examinar nuestra conciencia, si estamos actuando con rectitud y dando buenos frutos al mundo, o si estamos siendo infatuados (farisaicos) y pensando solo en nosotros mismos.

                                                           

                                                          El tiempo de Adviento nos llama a pensar en nuestra vida, a reflexionar, a encontrar el verdadero camino y, sobre todo, a afinar nuestra mirada en el prójimo. Estamos llamados a escuchar, reflexionar y luego apartarnos del camino del pecado, purificarnos y enfocarnos en la luz venidera que nos sacará de nuestra oscuridad e iluminará el camino hacia la verdadera humanidad. El porvenir de Cristo, así entendemos el tiempo de Adviento, iluminará el camino correcto para nosotros, a través de Él podemos, entonces, fortalecernos y apoyar a otros en la fe queriendo respetuosa y pacíficamente su bien.

                                                           

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                           

                                                           

                                                          33. Sonntag im Jahreskreis (13.11.2022)

                                                          «Die Belagerung und Zerstörung Jerusalems» (1867) von Francesco Hayez, Gallerie dell’Accademia, Venedig)

                                                          «Die Belagerung und Zerstörung Jerusalems» (1867) von Francesco Hayez, Gallerie dell’Accademia, Venedig)

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          33. Sonntag im Jahreskreis (13.11.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Mal 3,19-10b

                                                          Lesung
aus dem Buch Maleachi.

                                                          Seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen:
Da werden alle Überheblichen und alle Frevler zu Spreu und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der HERR der Heerscharen. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen dann bleiben.

                                                          Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen und ihre Flügel bringen Heilung.

                                                          [Ihr werdet hinausgehen
und Freudensprünge machen
wie Kälber, die aus dem Stall kommen.]

                                                          1. 2.    Lesung: 2 Thess 3,7-12

                                                          Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          [Im Namen Jesu Christi gebieten wir euch, Brüder und Schwestern: Haltet euch von jenen fern, die ein unordentliches Leben führen und sich nicht an die Überlieferung halten,
die sie von uns empfangen haben!]

                                                          Ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll. Wir haben bei euch kein unordentliches Leben geführt und bei niemandem unser Brot umsonst gegessen; wir haben uns gemüht und geplagt, Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen.

                                                          Nicht als hätten wir keinen Anspruch auf Unterhalt; wir wollten euch aber ein Beispiel geben, damit ihr uns nachahmen könnt. Denn als wir bei euch waren, haben wir euch geboten:
Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen.

                                                          Wir hören aber, dass einige von euch ein unordentliches Leben führen und alles Mögliche treiben, nur nicht arbeiten.

                                                          Diesen gebieten wir und wir ermahnen sie in Jesus Christus, dem Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr eigenes Brot zu essen.

                                                          Evangelium: Lk 21,5-19

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit, als einige darüber sprachen, dass der Tempel
mit schön bearbeiteten Steinen
und Weihegeschenken geschmückt sei, sagte Jesus: Es werden Tage kommen,
an denen von allem, was ihr hier seht, kein Stein auf dem andern bleibt,
der nicht niedergerissen wird.

                                                          Sie fragten ihn: Meister, wann wird das geschehen und was ist das Zeichen, dass dies geschehen soll?

                                                          Er antwortete: Gebt Acht, dass man euch nicht irreführt! Denn viele werden unter meinem Namen auftreten und sagen: Ich bin es! und: Die Zeit ist da. – Lauft ihnen nicht nach! Wenn ihr von Kriegen und Unruhen hört, lasst euch nicht erschrecken! Denn das muss als Erstes geschehen; aber das Ende kommt noch nicht sofort.

                                                          Dann sagte er zu ihnen: Volk wird sich gegen Volk
und Reich gegen Reich erheben. Es wird gewaltige Erdbeben
und an vielen Orten Seuchen und Hungersnöte geben; schreckliche Dinge werden geschehen
und am Himmel wird man gewaltige Zeichen sehen.

                                                          Aber bevor das alles geschieht, wird man Hand an euch legen und euch verfolgen. Man wird euch den Synagogen und den Gefängnissen ausliefern, vor Könige und Statthalter bringen um meines Namens willen. Dann werdet ihr Zeugnis ablegen können. 


                                                          Nehmt euch also zu Herzen,
nicht schon im Voraus für eure Verteidigung zu sorgen; denn ich werde euch die Worte und die Weisheit eingeben, sodass alle eure Gegner nicht dagegen ankommen und nichts dagegen sagen können.

                                                          Sogar eure Eltern und Geschwister,
eure Verwandten und Freunde werden euch ausliefern und manche von euch wird man töten. Und ihr werdet um meines Namens willen von allen gehasst werden.

                                                           Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen.

                                                           
Impuls: Seid standhaft im Glauben, lasst euch nicht durch die Drangsal verunsichern, denn wer rechtens lebt, den schenkt der Herr das ewige Leben

                                                           Im letzten Buch des Alten Testaments, dem Buch Maleachi – der Namen bedeutet «mein Bote» -, wird Israel ermahnt sich an den «Tag des Herrn» zu erinnern. Es liegt nun etwa schon eine Generation zurück, als die Israeliten aus ihrem babylonischen Exil (597-538 v. Chr.) zurückkehrten und sich jetzt hüten müssen, nicht in ihr Verderben zu laufen, wenn sie überheblich werden. Vielmehr sollen sie gottesfürchtig bleiben, um dann in der «Sonne der Gerechtigkeit» zum Heil geführt zu werden. Die Menschen sollen dieses Licht durch ihre guten Taten, durch ihre Solidarität mit zum Strahlen zu bringen. Den Frevlern und Überheblichen, die anscheinend hier auf Erden unbestraft walten können, wird hier deutlich gesagt, dass sie am Ende im Feuerofen ihr Ende finden werden, denn Gott sieht und hört ihr schändliches Treiben. Den Gottesfürchtigen und Gerechten aber wird die Belohnung zugesagt; sie werden beschütz werden und dürfen sich am Ende sich freuen, denn ihnen wird das Heil zugesagt. Wer sich im Dienst anderer stellt, über den wird die göttliche, die geflügelte Sonne leuchten. So wird die wohltuende und wärmende Zuneigung Gottes spürbar. Gott erweist sich als unsere Sonne, als die wahre Lebensquelle. 

                                                          Paulus ermahnt die Thessaloniker, sich von Leuten fernzuhalten, die «ein unordentliches Leben führen» und sich von der Überlieferung entfernt haben. Die christliche Gemeinde in Thessaloniki erlebte eine innere Krise, in der einige Mitglieder sich vom vorgezeichneten Pfad des Glaubens entfernten und dabei Gefahr liefen, auch andere Gemeindemitglieder auf ihren Irrweg mitzureißen. Der Text aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts, die (noch) die Autorität des Paulus beansprucht, spiegelt eine Gemeinde wider, die rasch gewachsen ist und sich nun an ihre Wurzen erinnern soll. Paulus soll ihr Vorbild sein; erinnert wird an sein «geordnetes» Leben. Betont wird, dass Paulus niemanden zur Last fiel, sondern für seine Unterkunft und sein Essen durch seine eigene Arbeit sorgte. Anscheinend treten nun Prediger oder Missionare auf, die sich von anderen versorgen lassen. In etwa derselben Zeit spricht die Didache – eine Art Kirchenlehre oder «Kirchenverfassung» - von falschen Wanderpredigern und Propheten, die sich in den Gemeinden über längere Zeit versorgen lassen, statt sich an die üblich gewährte Gastfreundschaft von drei Tagen zu halten. Es wird nicht das Recht auf Unterhalt in Frage gestellt, aber niemand soll die Großmut anderer ausnutzen. Daher die Ermahnung: «Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen». Jeder soll sich seine für seine Unterkunft durch die eigene Arbeit bemühen. Es soll Sinnvolles getan werden und zum ordentlichen Leben – auch der des Missionars – gehört es, sich selbst für sein Essen und für seine Unterkunft zu sorgen, zumindest aber daran beizutragen und niemandem auszunutzen oder zur Last zu fallen. Es geht schließlich um ein wohlvernehmliches Miteinander, wo der Missionar auch mit seiner eigenen Arbeit kollaboriert.  

                                                          Auch die Kirche in Zeiten des Evangelisten Lukas erlebte starke Veränderungen. Jerusalem wurde nach dem Aufstand der Juden (in den Jahren 66 bis 70) vom römischen General Titus zerstört. Was Jesus also hier zur Zerstörung des Tempels ankündigt, ist bereits eingetreten. Es war ein einbrechendes Ereignis für Juden und Christen, denn damit wurde das «Haus Gottes» auf Erden, sein Heiligtum von den Römern vernichtet. Etwas eigentlich Unvorstellbares. Warum hat Gott es nicht verhindert? Nun gibt es viele Wanderprediger und diese drohen, die Gemeinde fehlzuleiten. Apokalyptische Prediger reden anscheinend von Kriegen und Unruhen und machen den Leuten Angst. Sind all diese Schrecken Anzeichen des endzeitlichen Gerichtstages und des Wiederkehrens des Herrn? So mögen es die Christen seinerseits gedacht haben. Das Ende ist aber noch nicht gekommen, versichert die Botschaft. Ein endzeitliches Szenario wird uns dann vor Augen geführt: Kriege werden Völker und Reiche gegeneinander führen, Naturkatastrophen (Erdbeben) und Seuchen werden die Menschen heimsuchen und dann drohen auch noch Hungersnöte. Zudem werden vom Himmel gewaltige Zeichen angekündigt.   

                                                          Wir können diese Zeichen auch heute beobachten. Es sind aber auch Erlebnisse, die viele Generationen von Menschen erlebten. Wie heute, so waren auch die Erlebnisse der Christen im ersten Jahrhundert dramatisch. Apokalyptische Ängste kamen da auf und es häuften sich die negativen Erfahrungen, die existenzbedrohend schienen. Zudem erlebten sie auch die Verfolgung durch Juden und Römer. Ihr Glaube wurde auf die Probe gestellt, wenn nun ihr Zeugnis abverlangt wurde und sie mit ihrer Hinrichtung rechnen mussten, falls man sie gefangen nimmt und dann verurteilt. Wenn sie aber im Glauben verharren, dann wird Christus ihnen die rechten Worte eingeben, wird versichert Sie werden aus ihrem Herzen sprechen und ihre Gegner am Ende sprachlos lassen. Der Glaube wird aber auch Familien spalten, Verwandte und Freunde werden sie dann ausliefern. Manche von ihnen wird auch der Tod treffen und die Christen werden von vielen gehasst sein. Dies ist keine frohmachende Botschaft, sondern zeichnet das Schicksal einer bedrohten Gemeinschaft. Die entscheidende Aussage kommt dann aber zum Schluss: «Und doch wird euch kein Haar gekrümmt werden. Wenn ihr standhaft bleibt, werdet ihr das Leben gewinnen». Man darf sich nicht in Angst und Schrecken versetzen lassen, sondern soll fest am lebensschenkenden Glauben festhalten. Gott wird dem Glaubenden das ewige Leben schenken. Es ist sicherlich nicht leicht, angesichts all der negativen Ereignisse, am Glauben festzuhalten und nicht in Zweifel zu versinken und sich durch die Sorgen und Ängste in einer apokalyptischen Stimmung zu verfallen. Aber hier wird den Jüngern zugesagt, dass es am Ende auf das Festhalten am Glauben, auf das Vertrauen auf Gott ankommt, um alle Drangsal, Gefahr und Leid zu ertragen. Letztendlich werden dann die Glaubenden zu den Gewinnern des Lebens, denn Christus ist die «Sonne der Gerechtigkeit», ist der Weg zum Leben, ist der Kern all unser Hoffnung.   

                                                          Impulso: Estad firmes en vuestra fe, no dejéis que la tribulación os inquiete, porque el Señor da vida eterna a los que viven en justicia

                                                          En el último libro del Antiguo Testamento, el libro de Malaquías - el nombre significa «mi mensajero» - se exhorta a Israel a «recordar el día del Señor». Ya ha pasado una generación desde que los israelitas regresaron de su exilio en Babilonia (597-538 a. C.) y ahora deben tener cuidado de no perecer si son arrogantes. Más bien, deben permanecer piadosos para ser guiados a la salvación en su «sol de justicia». Las personas deben hacer que esta luz brille a través de sus buenas obras, a través de su solidaridad. A los malvados y arrogantes, que parecen gobernar sin castigo aquí en la tierra, se les dice aquí claramente que finalmente encontrarán su fin en el horno de fuego, porque Dios ve y escucha sus acciones. Pero la recompensa está prometida a los que temen a Dios y son justos, serán protegidos y al final se les permitirá regocijarse, porque se les promete la salvación. Quien se pone al servicio de los demás, sobre él brillará el divino sol alado. Se puede sentir el cariño calmante y reconfortante de Dios. Dios resulta ser nuestro sol, la fuente de la vida.

                                                          Pablo exhorta a los tesalonicenses a que se mantengan alejados de las personas que están pervertidas - viven en forma «desordenada» -  y se han desviado de la tradición. La comunidad cristiana de Tesalónica experimentó una crisis interna, en la que algunos miembros se desviaron del camino de fe prescrito y se arriesgaron a llevar a otros por el camino equivocado. Este texto de la primera mitad del siglo II, que (todavía) reclama la autoridad de Pablo, refleja una Iglesia que ha crecido rápidamente y ahora debe recordar sus raíces. Se supone que Pablo es su modelo a seguir, recordándonos su forma de vida «ordenada». Se enfatiza que Pablo no era una carga para nadie, sino que proveía alojamiento y comida a través de su propio trabajo. Al parecer ahora aparecen predicadores o misioneros que se dejan cuidar por otros. Casi al mismo tiempo, la Didajé -una obra sobre la doctrina de la Iglesia o una «constitución de la Iglesia»- habla de falsos maestros y profetas itinerantes que se dejan cuidar por las comunidades cristianas durante un largo período de tiempo en lugar de apegarse a los tres habituales días de hospitalidad. No se cuestiona el derecho a la pensión alimenticia, pero nadie debe aprovecharse de la generosidad de los demás. De ahí la advertencia: «Si alguno no quiere trabajar, que tampoco coma». Todos deberían ganarse su alojamiento y comida por su propio trabajo. Se deben hacer cosas significativas y llevar una vida ordenada -incluida la del misionero- que incluye cuidar de la propia comida y alojamiento, o al menos hacer una contribución y no aprovecharse de nadie ni ser una carga. Se trata de buscar una convivencia amistosa, donde el misionero también colabora con su propio trabajo.

                                                          La Iglesia en la época del evangelista Lucas también experimentó cambios importantes. Jerusalén fue destruida por el general romano Tito después de la rebelión de los judíos (66-70). Así que lo que Jesús anuncia aquí sobre la destrucción del Templo ya sucedió. Fue un acontecimiento demoledor para judíos y cristianos, porque con él la «casa de Dios» en la tierra, su santuario, fue destruida por los romanos. Algo realmente inimaginable para los judíos en este tiempo. ¿Por qué Dios no lo impidió? Ahora, en el tiempo de Lucas, hay muchos predicadores itinerantes que amenazan con desviar a la Iglesia. Los predicadores apocalípticos parecen hablar de guerras y disturbios y asustan con sus mensajes a la gente. ¿Son todos estos horrores señales del día del juicio final y del regreso –la parusía- del Señor? Los cristianos, ante todo lo que experimentaron, pueden haberlo pensado así. Pero el final aún no ha llegado, asegura el mensaje de Jesús. Entonces se nos presenta un escenario del tiempo del fin: las guerras librarán pueblos e imperios unos contra otros, los desastres naturales (terremotos) y las epidemias afligirán a la gente y luego amenazará también la hambruna. También se anuncian grandes señales desde el cielo.

                                                          Podemos ver estos signos hoy también. Pero también son experiencias que han vivido muchas generaciones de personas. Como es el caso hoy, las experiencias de los cristianos del primer siglo fueron dramáticas. Surgieron miedos apocalípticos  y se aumentó el número de experiencias negativas que parecían amenazar la vida. Además, los cristianos de los primeros dos siglos experimentaron la persecución por  judíos y romanos. Su fe ha sido probada ya que ahora se requiere su testimonio y se enfrentan a la ejecución si son capturados y luego condenados. Pero si perseveran en la fe, entonces Cristo les entregará las palabras adecuadas. Hablarán desde sus corazones y dejarán a sus oponentes sin palabras. La fe dividirá a las familias. Los familiares y amigos también los entregarán. La muerte golpeará a algunos de ellos, los cristianos serán odiados. Este no es un mensaje feliz, sino que describe el destino de una comunidad amenazada. La declaración decisiva llega entonces al final: «Pero no perecerá ni un cabello de vuestra cabeza. Con vuestra perseverancia salvaréis vuestras alamas». Uno no debe dejarse llevar por el miedo y el terror, sino que debe aferrarse a la fe que da vida. Dios dará vida eterna a los creyentes. Ciertamente no es fácil, frente a todos los eventos negativos, aferrarse a la creencia y no hundirse en la duda o ponerse en un estado de ánimo apocalíptico a través de las preocupaciones y los miedos. Pero aquí se les dice a los discípulos que al final se trata de mantener la fe, confiar en Dios, para soportar toda tribulación, peligro y sufrimiento. Al final, los que creen se convierten en vencedores de la vida, porque Cristo es el «Sol de Justicia», es el camino de vida, es el centro de toda nuestra esperanza. 

                                                          (Peter Downes, Theologe). 

                                                          31. Sonntag im Jahreskreis (30.10.2022)

                                                          («Die Begegnung zwischen Christus und dem Zöllner Zachäus». Unbekannter Stecher, 1501-1550, Druckgraphik in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel).

                                                          («Die Begegnung zwischen Christus und dem Zöllner Zachäus». Unbekannter Stecher, 1501-1550, Druckgraphik in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel).

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          31. Sonntag im Jahreskreis (30.10.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Weih 11,22-12,2

                                                          Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

                                                          Herr, die ganze Welt ist ja vor dir wie ein Stäubchen auf der Waage, wie ein Tautropfen, der am Morgen zur Erde fällt.

                                                          Du hast mit allen Erbarmen, weil du alles vermagst, und siehst über die Sünden der Menschen hinweg, damit sie umkehren.

                                                          Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von dem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen.

                                                          Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre?

                                                          Du schonst alles, weil es dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens.

                                                          Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist. Darum bestrafst du die Sünder nur nach und nach; du mahnst sie und erinnerst sie an ihre Sünden, damit sie sich von der Schlechtigkeit abwenden und an dich glauben, Herr.

                                                          1. 2.    Lesung: 2 Thess 1,11-2,2

                                                          Lesung
aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Wir beten immer für euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende. So soll der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm, durch die Gnade unseres Gottes und Jesus Christi, des Herrn.

                                                          Brüder und Schwestern,
wir bitten euch hinsichtlich der Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unserer Vereinigung mit ihm: Lasst euch nicht so schnell aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen,
wenn in einem prophetischen Wort
oder einer Rede oder in einem Brief,
wie wir ihn geschrieben haben sollen, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da!

                                                          Evangelium: Lk 19,1-10

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt. Und siehe, da war ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war reich.

                                                          Er suchte Jesus, um zu sehen, wer er sei,
doch er konnte es nicht wegen der Menschenmenge; denn er war klein von Gestalt. Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

                                                          Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus bleiben.

                                                          Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

                                                          Und alle, die das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt. 


                                                          Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Siehe, Herr, die Hälfte meines Vermögens gebe ich den Armen, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

                                                          Da sagte Jesus zu ihm:
Heute ist diesem Haus Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist. Denn der Menschensohn ist gekommen,
um zu suchen und zu retten, was verloren ist.

                                                          Impuls: Gott steht zu seiner Schöpfung und ruft uns zur Umkehr zu einem gottgefälligen Leben

                                                          Sollen die Bösen sofort bestraft werden oder soll ihnen die Möglichkeit zur Reue und Umkehr, zum Wandel in gottgefälligen Menschen gewährt werden? Opfer von Gewalt und Ungerechtigkeiten fordern sicherlich berechtigt, eine sofortige Bestrafung von Tätern, aber in den heutigen Texten geht es um noch Existenzielleres: es geht um Leben und Tod, um Strafe oder Gnade. Es geht um den Aufruf, sich an die ursprüngliche Bestimmung des Menschen als Geschöpf Gottes zu erinnern und um dem Sünder – denjenigen der gegen seine menschliche Berufung handelt – einen Weg zur Umkehr aufzuzeigen. Wer sich selbst von der Gemeinschaft ausschließt oder durch sein Tun ausgeschlossen wird, wer also damit als Verloren gilt, dem wird hier ein Weg aufgezeigt, wie er zurück zu seiner wahren Bestimmung finden kann. Den Willen zur Umkehr muss aber ein Sünder selbst aufbringen, er muss suchen, rufen und die Begegnung mit Gott anstreben. Dann wird aus dem Verlorenen ein Gefundener und Geretteter.

                                                          Im Buch der Weisheit wird die Größe Gottes betont. Die Erde ist angesichts seiner Macht nur wie ein Staubkörnchen. Und diese Macht ist auch in seinem Handeln erkennbar, denn er erweist sich als gnädiger, verzeihender Gott, der seinen geliebten Geschöpfen den Weg offenhält, sich von ihrem sündigen Dasein hin zur menschlichen Berufung umzukehren. Gott steht zu seiner gewollten Schöpfung. Er hat alles ins Dasein versetzt und strebt auf dessen Erhalt, schont sein Eigentum, denn er ist ein «Freund des Lebens». Gott ist treu gegenüber seiner Schöpfung. Den Sündern wird eine Strafe angedroht, aber zunächst werden sie ermahnt, von ihrer Schlechtigkeit abzulassen und an Gott zu glauben. Strafe wird also nicht aufgehoben, aber Ziel Gottes ist es, dass der Sünder sich bekehren kann, er soll umkehren und zu seiner eigentlichen Berufung als Mensch geführt werden. Gott will nicht die Vernichtung der Sünder, sondern deren Heilung durch deren Umkehr. Wenn die Bestrafung der Bösen also (noch) ausbleibt, so liegt es daran, dass Gott uns noch Zeit schenkt, einen Lebenswandel zu vollziehen, indem wir letztendlich uns als seine geliebten Geschöpfe verstehen und dann unser Leben entsprechend ausrichten: vom Sünder zum Mitmenschen werden. Die pädagogische Botschaft ist: Gott will unser Bestes, da er die Welt und seine Geschöpfe aus Liebe erschuf. Nun liegt es an uns, diesen Liebesweg zu bewahren bzw. neu einzuschlagen, denn sie führt uns zur Bewahrung unseres Lebens.

                                                          Im zweiten Brief an die Thessalonicher erinnert Paulus – oder eher ein Paulusschüler - die Gemeindemitglieder an deren Berufung und daran, dass Gott ihren Willen zum guten Tun und Werken des Glaubens lenkt und vollenden wird. Das Leben eines Gläubigen wird so zur Vergegenwärtigung von Christus selbst. Der Autor des Briefes ermahnt aber auch die Gemeinde, sich nicht von falschen Prophezeiungen oder Briefen, die Paulus zugeschrieben werden – also «Fake news» - beirren zu lassen, indem behauptet wird, dass der Tag des Herren bereits begonnen hat. Angesichts der sich stetig verzögernden Parusie – Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten – scheinen manche Gläubige nun zu meinen, sie wären bereits in dieser Endzeit und haben wohl mit ihren guten Werken und dem Predigen nachgelassen. Was diese Christen in Thessaloniki beschäftigt, ist die Frage, wie sie denn gegen Ende des ersten Jahrhunderts angesichts der «Parusieverzögerung» nun handeln sollen. Die Frage nach der Wiederkunft Christi ist für diese zweite Generation in den Paulusgemeinden zu einer Existenzfrage geworden. Diese versucht nun der Autor des Briefes mit der Ermahnung sich an die Überlieferung Pauli festzuhalten, dem vorgezeichneten Weg der guten Taten und der Verkündigung zu folgen und sich nicht durch die falsche Vorstellung, dass der Tag des Herren bereits gekommen ist, in Unsicherheit zu treiben, Vertrauen zu bewahren. Man soll sich «nicht aus der Fassung bringen» lassen, sondern das christliche Leben weiterhin in der Nachfolge Christi in den Werken und Worten verwirklichen. 

                                                          Jesus Begegnung mit dem obersten Zollpächter Zachäus ist eine Erzählung, die nur im Lukasevangelium erscheint. Die Zollpächter hatten einen schlechten Ruf in der Bevölkerung, da sie die Steuern und Marktzölle eintrieben und eine festgesetzte Summe dann an die römische Staatskasse abführten, während sie einen weiteren Anteil selbst behalten konnten. Waren sie Juden, wie im Falle von Zachäus, dann galten sie als Gehilfen der römischen Besatzer. Ihre Verachtung wird im Neuen Testament mit den Status der Sünder gleichgestellt. Zachäus – der Name enthält die hebräische Wurzel des Verbs זכך (zaka), was «unschuldig» bzw. «rein sein» bedeutet – wird als reicher Mann geschildert. Er ist es, der Jesus sucht, ihn aber zunächst nicht erreichen kann, da Jesus eine Menschenmenge umgibt. Zudem war er klein von Statur, konnte Jesus also auch nicht durch die Menge sehen. Da er aber die Begegnung such, läuft er den Weg voraus, um dann auf einen Maulbeerfeigenbaum zu steigen und so das Vorbeikommen von Jesus abzuwarten. Und als nun Jesus den Baum erreicht, erblickt er Zachäus und ruft ihn zu sich. Zum Erstaunen aller will Jesus ins Haus des Zöllners gehen. Das stößt auf Unverständnis, da Zöllner doch schlechte Menschen sind, mit Betrügern vergleichbar oder Menschen die sich auf Kosten anderer bereichern, eben schlicht Sünder. Zachäus aber erweist sich bereits als ein bekehrter und verantwortlicher Mensch, denn er hilft nun mit seinem Vermögen den Armen. Sogar die Hälfte seines Vermögens gibt er ihnen und ist auch bereit, Leuten von denen er wohlmöglich zu viel an Steuern oder Zöllen abgefordert hatte, sogar das Vierfache zurückzahlen. Jesus erklärt daraufhin Zachäus zu einem wahrhaften Sohn Abrahams und freut sich in Zachäus einen «Verlorenen» wieder auf den Weg der Reinheit und des Heils zu führen. Der Zollpächter Zachäus wird zum Vorbild des bekehrten Sünders und Jesus spricht seine Freude darüber aus, dass dieser nun auf den Weg des Heils zurückkehrte. Sein Vermögen wird für gute Werke verwendet und er verspricht Gerechtigkeit zu üben an allen, die durch ihn Schaden erlebt hatten.

                                                          Dem Sünder steht immer der Weg zur Umkehr offen; geht er diesen Schritt, so wird er Gnade bei Gott erlangen und er kann sich zum gottgewollten Mitmenschen formen lassen. Für Gott ist niemand für immer verloren, aber die Initiative zur Umkehr ist abhängig vom Willen des Sünders, der seine Taten bereut. Dann erfährt er Gottesnähe und darf sich als ein wieder Aufgenommener in die Hausgemeinschaft (Gottes) verstehen. So sollen auch die Christen bereuenden Sündern die Türen zu ihrer Gemeinschaft öffnen und sich über die Rückkehr der einst Verlorenen freuen und gemeinsam mit ihnen die Nachfolge Christi leben.

                                                          In dieser neuen Woche gedenken wir am Dienstag den Heiligen, die für uns Vorbilde im Glauben sind. Viele von ihnen erlebten eine radikale Umkehr in ihrem Leben und wurden zu Wegweisern eines gottgefälligen Lebens. Auch unseren Verstorbenen gedenken wir am Mittwoch insbesondere. Für sie hoffen wir auf einen gnädigen Gott und erinnern uns besonders an ihren guten Werken und vertrauen darauf, dass ihr Glaube uns auf ewig verbindet. Unter dem Abt Odilo führten die Mönche des Kloster Cluny in Burgund das Gedenkfest Allerseelen, am Tag nach Allerheilgen, also auf dem 2. November, im Jahre 998 ein. Das Kloster hatte mit seinen Nekrologien und Gedenkmessen zuvor schon zuvor die Armenpflege mit dem Totengedenken verbunden, so dass die Lebenden und die Toten als im Glauben verbundene betrachtet wurden. Mit dem Allerseelenfest sprechen wir unser Vertrauen aus, dass der bereuende Sünder, wie wir alle, auf einen gnädigen Gott hoffen dürfen.

                                                          Impulso: Dios apoya a su creación y nos llama a arrepentirnos para volver a una vida recta y piadosa

                                                          ¿Se debe castigar a los malvados de inmediato o se les debe dar la oportunidad de arrepentirse y transformarse en personas piadosas? Las víctimas de la violencia y la injusticia ciertamente tienen razón al exigir el castigo inmediato de los perpetradores, pero los textos de hoy todavía tratan de cuestiones existenciales: vida o muerte, castigo o misericordia. Es una llamada a recordar el destino original del hombre como criatura de Dios y a mostrar al pecador -aquel que actúa en contra de su vocación humana- un camino de conversión. A quien se autoexcluye de la comunidad o el que es excluido por sus acciones, a quien se le da por perdido, se le muestra aquí un camino para encontrar el camino de regreso a su verdadero destino. Pero un pecador tiene que encontrar la voluntad de cambiarse a sí mismo, tiene que buscar, llamar y luchar por el encuentro con Dios. Entonces el hombre perdido se convierte en un encontrado y salvado.

                                                          La grandeza de Dios se enfatiza en el Libro de la Sabiduría. La tierra no es más que una mota de polvo frente a su poder. Y este poder también es reconocible en sus acciones, porque se muestra un Dios misericordioso y perdonador, que mantiene abierto el camino para que sus amadas criaturas se conviertan de su existencia pecaminosa hacia su vocación humana. Dios está a favor de su creación deseada. Él ha traído todo a la existencia y se esfuerza por preservarlo, protege su propiedad porque es un «amigo de la vida». Dios es fiel a su creación. Los pecadores son castigados pero primero exhortados a abandonar su maldad y creer en Dios. El castigo no está abolido, pero la meta de Dios es que el pecador pueda convertirse, debe convertirse y ser conducido a su verdadera vocación de ser humano. Dios no quiere la destrucción de los pecadores, sino su curación a través de su arrepentimiento. Si los malvados no son (todavía) castigados, es porque Dios todavía nos da tiempo para completar un cambio de vida en el que finalmente nos veamos a nosotros mismos como sus amadas criaturas y luego alineemos nuestras vidas en consecuencia: de pecadores a seres verdaderos humanos. El mensaje pedagógico es: Dios quiere lo mejor para nosotros, ya que el mundo y sus criaturas fueron creados por su amor. Ahora nos toca a nosotros conservar este camino de amor o retomarlo, porque nos  lleva a la conservación de nuestra vida.

                                                          En la segunda carta a los Tesalonicenses, Pablo, o más bien un discípulo de Pablo, recuerda a los miembros de la comunidad cristiana su vocación y que Dios los dirige y perfeccionará según su voluntad para las buenas obras y obras de fe. La vida de un creyente se convierte, así, en una representación del mismo Cristo. Sin embargo, el autor de la carta también advierte a los fieles de la iglesia de Tesalónica que no se dejen engañar por profecías falsas o cartas atribuidas a Pablo, es decir, «fake news», al afirmar que el día del Señor ya ha comenzado. En vista de la parusía – el regreso de Cristo al final de los tiempos - que sigue en demora, algunos miebros de la comunidad ahora parecen pensar que ya están en estos tiempos finales y pueden desocuparse en hacer buenas obras y predicar. Lo que preocupa a estos cristianos de Tesalónica es la cuestión de cómo deben actuar a finales del siglo I ante el «retraso» de parusía. La cuestión del regreso de Cristo se ha convertido en una cuestión existencial para esta segunda generación de discípulos en las congregaciones paulinas. El autor de la carta ahora trata de hacer esto con la advertencia de apegarse a la tradición de Pablo y seguir el camino prescrito de buenas obras y la proclamación y no dejarse llevar por la incertidumbre, por la falsa idea de que el día del Señor ha llegado. Uno debe «no enfadarse», sino continuar viviendo la vida cristiana en obras y palabras en el seguimiento de Cristo.

                                                          El encuentro de Jesús con el jefe de los publicanos, Zaqueo, es una narración que aparece solo en el Evangelio según Lucas. Los recaudadores de tributos tenían una mala reputación entre la población judía porque recaudaban los impuestos y los cobros por derechos de venta en la feria y luego pagaban una suma fija al tesoro romano y podían quedarse con una parte adicional. Si eran judíos, como en el caso de Zaqueo, entonces se los consideraba colaboradores de los romanos ocupadores. Su desprecio se equipara con el estatus de pecadores en el Nuevo Testamento. Zaqueo - el nombre contiene la raíz hebrea del verbo זכך (zaka), que significa «inocente» o «ser puro» - es representado como un hombre rico. Es él quien busca a Jesús, pero al principio no puede alcanzarlo porque Jesús está rodeado por una multitud. Era pequeño de estatura y no podía ver a Jesús. Pero como buscaba un encuentro, se adelantó corriendo, se subió a un sicómoro y esperó a que pasará  Jesús. Y cuando Jesús llegó al árbol, vio a Zaqueo y lo llamó. Para asombro de todos, quiere entrar en la casa de este publicano. Esto encuentra incomprensión, ya que los publicanos son considerados malas personas, comparables a estafadores o personas que se enriquecen a costa de los demás, parecen simplemente a los pecadores. Pero Zaqueo demuestra ser un hombre de conciencia, ya que usa su riqueza para ayudar a los pobres. Incluso les da la mitad de su fortuna y ahora está dispuesto a pagar cuatro veces más a personas a las que les puede haber pedido demasiado en tributos o derechos para vender en las ferias. Jesús, entonces, declara a Zaqueo como un verdadero hijo de Abraham y se alegra de llevar a Zaqueo, un hombre «perdido», de vuelta al camino de la pureza y salvación. El publicano Zaqueo se convierte en el ejemplo del pecador convertido. Su riqueza se utilizará en adelante para buenas obras, y promete hacer justicia a todos los que han sido dañados por él.

                                                          El camino del arrepentimiento está siempre abierto para el pecador, si él da este paso, ganará el favor de Dios y podrá dejarse formar en un humano querido por Dios. Para Dios nadie está perdido para siempre, pero la iniciativa de arrepentirse depende de la voluntad del pecador que se aleja de sus obras malas. Entonces experimenta la cercanía a Dios y puede verse a sí mismo como un miembro readmitido a la casa del Señor. Del mismo modo, los cristianos también deben abrir las puertas de su comunidad a los pecadores arrepentidos y alegrarse por el regreso de los que estaban perdidos y vivir juntos el seguimiento de Cristo.

                                                          En esta nueva semana, este martes conmemoramos a los santos que son ejemplos de fe para nosotros. Muchos de ellos experimentaron un cambio radical en su vida y se convirtieron en guías para una vida piadosa. También conmemoramos a nuestros difuntos este miércoles en particular. Expresamos nuestra esperanza en un Dios misericordioso y recordamos en particular sus buenas obras y confiamos en que su fe nos unirá para siempre. Bajo el abad Odilo, los monjes del monasterio de Cluny en Borgoña, introdujeron la fiesta conmemorativa de los difuntos, el día después de Todos los Santos (es decir, el 2 de noviembre) en el año 998. Con las necrologías (libros en memoria de los fallecidos por los que se celebraron misas para sus almas) y las misas conmemorativas, el monasterio había considerado anteriormente la atención a los pobres en relación con la conmemoración de los muertos. Los vivos y los muertos están unidos en la fe y como pecadores arrepentidos todos esperamos en un Dios misericordioso.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          29. Sonntag im Jahreskreis (16.10.2022)

                                                          („Sieg über die Amalekites“ Holzschnitt nach einer Zeichnung von Julius Schnorr von Carolsfeld (deutscher Maler, 1794 - 1872), veröffentlicht 1877).

                                                          („Sieg über die Amalekites“ Holzschnitt nach einer Zeichnung von Julius Schnorr von Carolsfeld (deutscher Maler, 1794 - 1872), veröffentlicht 1877).

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          29. Sonntag im Jahreskreis (16.10.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Ex 17,8-13

                                                          Lesung
aus dem Buch Exodus.

                                                          In jenen Tagen kam Amalek und suchte in Refidim den Kampf mit Israel. Da sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen mit dem Gottesstab in meiner Hand auf den Gipfel des Hügels stellen.

                                                          Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. 

                                                          Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker. Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben den unter ihn und er setzte sich darauf. 

                                                          Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, sodass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging. So schwächte Josua Amalek und sein Heer mit scharfem Schwert.

                                                          [Da sprach der HERR zu Mose: Schreibe das zum Gedächtnis in ein Buch und präge es Josua ein! Denn ich will die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel austilgen.]

                                                          1. 2.    Lesung: 2 Tim 3,14-4,2

                                                          Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus.

                                                          Mein Sohn! Bleibe bei dem, was du gelernt und wovon du dich überzeugt hast. Du weißt, von wem du es gelernt hast; denn du kennst von Kindheit an die heiligen Schriften, die dich weise machen können zum Heil durch den Glauben an Christus Jesus. Jede Schrift ist, als von Gott eingegeben, auch nützlich zur Belehrung, zur Widerlegung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit; damit der Mensch Gottes gerüstet ist, ausgerüstet zu jedem guten Werk.

                                                          Ich beschwöre dich bei Gott und bei Christus Jesus, dem kommenden Richter der Lebenden und der Toten, bei seinem Erscheinen und bei seinem Reich: Verkünde das Wort, tritt auf, ob gelegen oder ungelegen, überführe, weise zurecht, ermahne, in aller Geduld und Belehrung!

                                                           Evangelium: Lk 18,1-8

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit sagte Jesus seinen Jüngern durch ein Gleichnis, dass sie allezeit beten und darin nicht nachlassen sollten: In einer Stadt lebte ein Richter, der Gott nicht fürchtete und auf keinen Menschen Rücksicht nahm. In der gleichen Stadt lebte auch eine Witwe, die immer wieder zu ihm kam und sagte: Verschaff mir Recht gegen meinen Widersacher! 

                                                          Und er wollte lange Zeit nicht.

                                                           Dann aber sagte er sich: Ich fürchte zwar Gott nicht und nehme auch auf keinen Menschen Rücksicht; weil mich diese Witwe aber nicht in Ruhe lässt, will ich ihr Recht verschaffen. Sonst kommt sie am Ende noch und schlägt mich ins Gesicht.

                                                           Der Herr aber sprach: Hört, was der ungerechte Richter sagt! Sollte Gott seinen Auserwählten, die Tag und Nacht zu ihm schreien, nicht zu ihrem Recht verhelfen, sondern bei ihnen zögern? Ich sage euch: Er wird ihnen unverzüglich ihr Recht verschaffen. Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, den Glauben auf der Erde finden?

                                                          Impuls: Wer inständig zu Gott betet, dem wird der Sieg und die Gerechtigkeit sicher zuteil

                                                          In Zeiten des Exodus musste das Volk Israel sich seinen Feinden stellen und konnte als kleines Volk nur auf einen gewaltigen Mitstreiter setzten: auf Jahwe an ihrer Seite. Es ist das durchhaltende Gebet des Mose, das dem israelitischen Heer unter der Leitung von Joshua gegen das feindliche Amalek den Beistand Jahwes sichert. Den Auftrag zum inständigen Gebet hatte ihn Gott selbst angeordnet. Mit erhobenen Händen nun musste Mose über Stunden hinweg beten, bis er schließlich körperlich ermattet war und nur durch die Unterstützung seines Bruders Aaron und seines Gefährten Hur das Gebet weiterführen konnte. Die kämpfenden Israeliten haben sicherlich den betenden Mose auf dem Berg gesehen und vertrauten auf seine Nähe zum Gott Israels. Solange sie sich im Gebet begleitet wussten, konnten sie Stärke zeigen und durchhalten. Am Ende haben sie vereint mit ihrem Gott den Feind besiegt. In der Not erweist sich Gott an der Seite seines Volkes und schützt es vor den Feinden. Der betende Mose war für die Kämpfer das sichtbare Zeichen, dass Gott auf ihrer Seite stand. Auf ihren Weg durch die Wüste hatten sie immer wieder Zweifel gehabt, ob denn dieser Jahwe wirklich da ist und auf ihrer Seite steht.

                                                          Es geht hier um das unerschütterliche Gottesvertrauen. Solange das Volk ihm treu bleibt und sich um seine Nähe bemüht – wie hier im Gebet – wird sich Gott zum Segen seines Volkes erweisen. Diese Gottesnähe vermittelt Mose dem Volk. Und die Kämpfer setzten ganz auf seine Gebetskraft, die Gott an ihre Seit bindet. Es ist ein Ausdruck seiner Allianz mit seinem Volk.

                                                          Paulus ermahnt seinem Schüler und Mitarbeiter Timotheus am Erlernten festzuhalten. Seine Überzeugung hat er aus der Schrift erlangt und ihn weise gemacht. Nun soll er seinen erlangten Glauben neu beleben und sein erlerntes Wissen zur Erziehung andere einsetzen. Gerechtigkeit soll er lehren, damit es zu guten Werken anregt. Timotheus soll aktiv werden und das erlernte Wort nun endlich verkünden. Wie sein Meister, Paulus, soll er die Menschen zurechtweisen, ermahnen und geduldig belehren. Es geht um Beständigkeit und Inständigkeit. Wer durch die Schrift die Weisheit und den Glauben erlangt, muss diese auch weitervermitteln. Aus dem Schüler soll nun ein Lehrer werden. Timotheus soll der Gemeinde die Schrift zu deren Stärkung vortragen. Wie er einst aus dem Studium der Schrift zum Heil gelangte, so soll er nun andere zum heilsamen Wissen führen. 

                                                          Das Beten hilft, wird auch im Gleichnis Jesu betont. Es kommt auf die Beharrlichkeit und Ehrlichkeit an. Ein Gebet aus dem Glauben heraus, wird von Gott erhört werden, dass versichert Jesus seinen Jüngern. In der Zeit des Lukas war man zunehmend beunruhigt, dass das endzeitliche Kommen des Herren sich verzögerte oder gar ausblieb. Man soll keinesfalls sich den Richter zum Vorbild nehmen, der nicht an Gott glaubt, sondern wie die Witwe auf die Gerechtigkeit vertrauen und das Recht einklagen. Eine Welt ohne Glauben wird hier mit dem Richter gezeigt. Am Ende spricht Jesus dann vom kommenden Menschensohn und fragt, ob dieser bei seiner Ankunft den Glauben auf der Erde finden wird. Der Text des Lukas ruft uns auf, am Glauben und Beten beharrlich festzuhalten, denn das Heil, der Sieg über den Tod und die Gerechtigkeit werden dem zuteil, der im Glauben beständig ist und sein Vertrauen auf Gott nicht verliert.   

                                                           Heute leidet die Welt an einem zunehmenden Glaubensverlust. Beten kommt aus der Mode und viele meinen, nur noch auf sich selbst gestellt zu sein oder erklären sich zum Mittelpunkt ihres Handelns, ohne Rücksicht auf andere. Wenn wir aber nicht auf Gott vertrauen, wird es auch schwierig sein, anderen zu vertrauen. Eine Welt ohne Vertrauen und ohne die Gewissheit, dass unsere Bitten und Nöte gehört werden, ist unmenschlich und zugleich gottlos. Beten muss erlernt und gepflegt werden, es schafft Vertrauen und stärkt Krisen zu überstehen und neue Horizonte zu erblicken. Es öffnet auch den Blick für andere und schafft mitmenschliche Verbindungen und öffnet das Herz zum Glauben an Gott.

                                                          Impulso: La victoria y la justicia vendrán a aquellos que se mantienen orando fervientemente a Dios

                                                           En tiempos del Éxodo, el pueblo de Israel tuvo que hacer frente a sus enemigos y, como pueblo pequeño, solo podía contar con un poderoso compañero de armas: con su Dios a su lado. Es la oración perseverante de Moisés la que asegura el apoyo de Yahvé para el ejército israelita bajo el liderazgo de Josué, contra el enemigo Amalek. Dios mismo le ordenó orar con fervor durante la batalla. Con las manos en alto, Moisés tuvo que orar durante horas hasta que finalmente se agotó físicamente y solo pudo continuar la oración con el apoyo de su hermano Aarón y su compañero Hur. Los israelitas que peleaban deben haber visto a Moisés orando en la montaña y confiado en su cercanía con el Dios de Israel. Mientras sabían que estaban acompañados en la oración, podían mostrar fortaleza y perseverancia. Al final, unidos a su Dios, vencieron al enemigo. En tiempos de necesidad, Dios se pone a prueba al lado de su pueblo y lo protege de los enemigos. El Moisés orante fue la señal visible para los combatientes de que Dios estaba de su lado. En su camino por el desierto ellos habían tenido repetidas veces la duda de si ese Yahvé estaba realmente allí y de su parte.

                                                           Se trata de la confianza inquebrantable en Dios. Mientras el pueblo permanezca fiel a Él y se esfuerce por estar cerca de Él, como en la oración, Dios demostrará ser una bendición para Su pueblo. Moisés transmitió la cercanía de Dios al pueblo. Y los combatientes confiaron completamente en su poder de oración, que une a Dios a su lado. Es una expresión de su alianza con su pueblo elegido.

                                                          Pablo exhorta a su alumno y colaborador Timoteo a apegarse a lo que ha aprendido. Él obtuvo su convicción de las Escrituras y lo hizo sabio. Ahora debe revivir su fe y usar el conocimiento que ha aprendido para educar a otros. Debe enseñar la justicia para que inspire buenas obras. Timoteo debería volverse activo y finalmente proclamar la Palabra que había aprendido. Como su maestro, Pablo, debe corregir, amonestar y enseñar pacientemente a la gente. Se trata de consistencia e integridad. Quien obtenga sabiduría y fe a través de las Escrituras, también debe transmitirlas. El estudiante ahora debe convertirse en un maestro. Timoteo ahora debe recitar las Escrituras a la congregación para fortalecerlos. Así como una vez obtuvo la salvación por el estudio de las Escrituras, ahora debe guiar a otros al conocimiento saludable.

                                                           La ayuda  de la oración, también está enfatizada en la parábola de Jesús. Todo se reduce a la persistencia y la honestidad. Una oración de fe será respondida por Dios, asegura Jesús a sus discípulos. En la época de Lucas, había una creciente preocupación de que la parusía -venida del Señor en el tiempo del fin - se demorara o no se presentara. De ningún modo se debe tomar como ejemplo al juez que no cree en Dios, sino, como la viuda, se debe confiar y demandar justicia. Un mundo sin fe se muestra aquí con el juez. Al final del relato, Jesús habla entonces de la venida del Hijo del Hombre y pregunta si encontrará fe en la tierra cuando llegue. Finalmente, el texto de Lucas nos llama a perseverar en la fe y en la oración, porque la salvación, la victoria sobre la muerte y la justicia llegan a los que están firmes en la fe y no pierden la confianza en Dios.

                                                          Hoy el mundo sufre una creciente pérdida de fe. La oración pasa de moda y muchos sienten que están solos o se convierten en el centro de sus acciones, sin tener en cuenta a los demás. Pero si no confiamos en Dios, será difícil confiar en los demás. Un mundo sin confianza y sin la seguridad de que nuestras súplicas y necesidades serán escuchadas es inhumano y al mismo tiempo impío. La oración hay que aprenderla y cultivarla, crea confianza y fortalece la capacidad de superar las crisis y ver nuevos horizontes. También abre los ojos a los demás y crea conexiones interpersonales y abre el corazón hacia la fe. 

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Unsre Beschützer und Verteidiger, Bild in unserer Kirche Sankt Michael (Providencia).

                                                          Unsre Beschützer und Verteidiger, Bild in unserer Kirche Sankt Michael (Providencia).

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          27. Sonntag im Jahreskreis (2.10.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Hab 1,2-3; 2,2-4

                                                          Lesung
aus dem Buch Habakuk.

                                                          Wie lange, HERR, soll ich noch rufen und du hörst nicht?

                                                          Ich schreie zu dir: Hilfe, Gewalt! Aber du hilfst nicht. Warum lässt du mich die Macht des Bösen sehen und siehst der Unterdrückung zu? Wohin ich blicke, sehe ich Gewalt und Misshandlung, erhebt sich Zwietracht und Streit.

                                                          [Darum ist die Weisung ohne Kraft, und das Recht setzt sich nicht mehr durch. Ja, der Frevler umstellt den Gerechten und so wird das Recht verdreht.]

                                                          Der HERR gab mir Antwort
und sagte: Schreib nieder, was du siehst, schreib es deutlich auf die Tafeln, damit man es mühelos lesen kann! Denn erst zu der bestimmten Zeit trifft ein, was du siehst; aber es drängt zum Ende und ist keine Täuschung; wenn es sich verzögert,
so warte darauf;
denn es kommt,
es kommt und bleibt nicht aus.

                                                          Sieh her:
Wer nicht rechtschaffen ist, schwindet dahin, der Gerechte aber bleibt wegen seiner Treue am Leben.

                                                          1. 2.    Lesung: 2 Tim 1,6-8.13-14

                                                          Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an Timotheus.

                                                          Mein Sohn! Ich rufe dir ins Gedächtnis: Entfache die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteilgeworden ist! Denn Gott hat uns nicht einen Geist der Verzagtheit gegeben, sondern den Geist der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.

                                                          Schäme dich also nicht des Zeugnisses für unseren Herrn und auch nicht meiner, seines Gefangenen,
sondern leide mit mir für das Evangelium! Gott gibt dazu die Kraft:

                                                          [Er hat uns gerettet;
mit einem heiligen Ruf hat er uns gerufen, nicht aufgrund unserer Taten,
sondern aus eigenem Entschluss und aus Gnade,
die uns schon vor ewigen Zeiten in Christus Jesus geschenkt wurde; jetzt aber wurde sie durch das Erscheinen unseres Retters Christus Jesus offenbart.

                                                          Er hat den Tod vernichtet
und uns das Licht des unvergänglichen Lebens gebracht durch das Evangelium, als dessen Verkünder, Apostel und Lehrer ich eingesetzt bin.

                                                          Darum muss ich auch dies alles erdulden; aber ich schäme mich nicht,
denn ich weiß, wem ich Glauben geschenkt habe,
und ich bin überzeugt, dass er die Macht hat,
das mir anvertraute Gut bis zu jenem Tag zu bewahren.] 

                                                          Als Vorbild gesunder Worte
halte fest, was du von mir gehört hast in Glaube und Liebe in Christus Jesus! Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt! 

                                                          Evangelium: Lk 17,5-10

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit baten die Apostel den Herrn: Stärke unseren Glauben! 

                                                          Der Herr erwiderte: Wenn ihr Glauben hättet wie ein Senfkorn, würdet ihr zu diesem Maulbeerbaum sagen: Entwurzle dich
und verpflanz dich ins Meer! und er würde euch gehorchen.

                                                          Wenn einer von euch einen Knecht hat, der pflügt oder das Vieh hütet,
wird er etwa zu ihm, wenn er vom Feld kommt, sagen: Komm gleich her und begib dich zu Tisch? Wird er nicht vielmehr zu ihm sagen: Mach mir etwas zu essen, gürte dich und bediene mich;
bis ich gegessen und getrunken habe; danach kannst auch du essen und trinken. Bedankt er sich etwa bei dem Knecht,
weil er getan hat, was ihm befohlen wurde? 

                                                          So soll es auch bei euch sein:
Wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen wurde, sollt ihr sagen: Wir sind unnütze Knechte; wir haben nur unsere Schuldigkeit getan.

                                                          Impuls: Im Glauben an Gott wird der treue Gerechte das ewige Leben erlangen 

                                                          Die Worte des Propheten Habakuk, der um 600 vor Christus lebte, klingen genauso wie unsere heutigen Klagen. Gewalt und Ungerechtigkeit plagen ihm und seine Mitmenschen. Überall erblickt er Misshandlungen, Zwietracht und Streit. Die Weisungen der Gesetzte werden missachtet und das Recht ist machtlos geworden.

                                                          Uns mögen dabei auch die Worte seitens des obersten Gerichts und der Staatsanwaltschaft Chiles mitklingen, wie sie in den Nachrichten der letzten Tage erschienen. Aber die Probleme von Gewalt und Unrecht haben globalen Charakter. Wer kann in dieser Unordnung und Gefahr noch eingreifen? Für den Propheten ist Gott die letzte Instanz, von der noch Hilfe zu erwarten ist, aber auch der scheint die Rufe und Schreie nach Gerechtigkeit und der Beendigung des Bösen in der Welt nicht zu hören.

                                                          Wie kann er denn soviel Gewalt und Leid zulassen und nichts dagegen tun? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Es ist die sogenannte Theodizee-Frage, die Frage nach dem Sinn des Leidens in der Welt. Habakuk wendet sie direkt an Gott: «Warum lässt du mich die Macht des Bösen sehen»? Warum lässt Gott Leid und Unterdrückung zu? Müsste er denn nicht eingreifen, wenn die Frevler überhand erlangen und das Recht verdrehen? Die Gefahr ist doch, dass Gesetzte gebrochen werden, wirkungslos werden, wenn sich keiner mehr für deren Einhaltung einsetzt und die Gerechten schließlich in Bedrängnis geraten und der Gewalt unterliegen. So besteht doch die große Gefahr, dass das Böse am Ende die Welt regiert. Für den Propheten ist Gott der Gesetzgeber und Garant der Ordnung - seiner göttlichen Ordnung! – wie kann er dann aber die Rechtlosigkeit dulden?

                                                          Der Prophet aber bekommt schließlich eine Antwort Gottes und den Auftrag, es deutlich auf Tafeln festzuhalten. Jeder soll es lesen können und so die Konsequenzen seines Handelns kennen. Was wir tun, erzeugt eine Reaktion und hat Folgen, ein Ergehen an uns. Mag es auch nicht unmittelbar erfolgen, so sollen wir aber gewiss sein, dass es auf jeden Fall passiert. Dem Gerechten wird das Leben versprochen, dem Unrechtschaffenden aber sein Vergeben und Untergang angesagt. Am Ende erweist sich Gott als Richter, denn die Treue am Gesetzt und die Lebensweise eines Gerechten zieht das Leben – ewige Leben – nach sich, damit wird der göttlichen Ordnung das letzte Wort erteilt. Paulus greift diesen Gedanken im Römerbrief und dem Brief an die Galater auf, wenn er betont, dass der Gerechte aus dem Glauben lebt. Es ist der Aufruf, nicht angesichts des Leids, der Gewalt und Unterdrückung zu versagen, sondern im Glauben weiterhin den Weg der Gerechtigkeit zu gehen und die Stimme gegen die Gesetzesbrecher zu erheben. Das scheinbare Schweigen Gottes, ist nicht das Zeichen seiner Abwesenheit! Am Ende wird er dem treuen Gerechten das (ewige) Leben erhalten.   

                                                          Wenn Menschen meinen, ihren nur eigenen Gesetzten folgen zu müssen und die Macht zu besitzen, andere zu unterdrücken und zu misshandeln, dann sind sie gottlos, oder machen sich selbst zu ihrem eigenen Gott. Wer ist aber wie Gott? Am vergangenen Donnerstag, den 29. September, haben wir den Gedenktag unseres Kirchenpatrons Sankt Michael gehabt. Sein Name מִיכָאֵל (mîḵāʾēl) bedeutet «Wer ist wie Gott?» und als solcher ist er der Schutzpatron gegen das Böse, denn er steht den Gerechten und gottestreuen Gläubigen zur Seite. Als solcher bekämpft er Luzifer, den gefallenen Engel, oder den Teufel (griechisch: Διάβολος (Diábolos), was wörtlich der «Durcheinanderwerfer» bedeutet, also jemand der Unordnung schafft und Gesetze verwirft). Er erinnert und daran, dass wir Geschöpfe Gottes sind und uns nicht gegen ihn stellen oder uns gar über ihn stellen dürfen, denn dann sind wird zum Untergang verdammt. 

                                                          In seinem Brief an seinem Mitarbeiter Timotheus ermahnt Paulus ihn die Kraft des Glaubens zur Entfachung zu bringen. Mit dem Geist Gottes in seinem Leben soll er zum Zeugen des Glaubens werden und auch bereit sein, deswegen Leid zu ertragen. Mit Christus dem Gerechten zum Vorbild, sind Christen aufgerufen, Licht in dieser Welt zu sein, denn Christus ist dieses Licht, das Leben schenkt und den Tod vernichtet. Paulus selbst hat als Lehrer und Prediger Verfolgung, Gefängnis und Leid am eigenen Leib erfahren, sieht sich aber im Glauben gestärkt und vertraut auf ein gutes Ende. Dieses soll nun auch Timotheus tun und am Glauben festhalten, trotz aller Widrigkeiten im Leben, denn in ihm wohnt der Heilige Geist Gottes, der ihm die nötige Kraft schenkt.

                                                          Auch hier geht es ums Durchhalten gegen Anfeindungen und Widerständen, sich auf die lebenstragende Kraft Gottes zu besinnen. Dieser Brief, der kein authentischer Paulsubrief ist, sondern zu den sogenannten Pastoralbriefen – aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts - zählt, aber im Namen der Autorität des Paulus verfasst wurde, richtet sich an die Gemeindevorsteher. Sie sollen den Glauben weitertragen, d.h. jenes vermitteln, dass sie selbst nicht direkt erlebt haben, sondern durch Prediger und Lehrer empfangen haben. Die Menschwerdung und Auferstehung Christi ist die Quelle ihrer Kraft. Auch, wenn die Verkündigung der frohen Botschaft Nachteile und Leid nach sich ziehen kann, so sollen sie ihren Dienst ungemindert weiterführen und sich von der Kraft des Heiligen Geistes getragen wissen. Es ist Gott, der den Glauben und die Rettung schenkt. 

                                                          Der Glaube ermöglicht das scheinbar Unmögliche zu tun. Er kann Berge versetzen. Dieses ist die Botschaft, die Jesus seinen Jüngern gibt als sie ihn baten, ihren Glauben zu stärken. Es reicht schon ein kleiner Funke, oder wie es Jesus sagt, ein Senfkorn an Glauben, um Großes zu erwirken. Er kleiner Glaube reiche schon aus, um einen tiefverwurzelten Maulbeerbaum zu entwurzeln und dann ins Meer zu verpflanzen. Wahrer Glaube kann also große Wirkung zeigen. Man soll den Glauben daher nicht gering erachten und kleinreden. Andererseits soll man sich aber auch nicht überschätzen. Über diese Gefahr geht es im Gleichnis vom Knecht. Es geht um die rechte Haltung im Glauben. Falsch wäre es, wenn der Knecht nach der geleisteten Arbeit sich sogleich an den Tisch begeben würde um sich selbst mit Essen und Trinken zu versorgen. Erwartet wird, dass er seine Aufgabe als Knecht im Hause seines Herren fortführt, d.h. also seinen Herren zunächst bediene und erst danach sich selbst versorge. Da der Knecht lediglich das tut, was man von einem Knecht erwartet, bedarf es auch keiner besonderen Anerkennung seitens des Herrn. Diese Haltung fordert nun Jesus auch von seinen Jüngern. Sie sollen ihren Glauben als Dienst erkennen, nicht als etwas, dass ihnen einen besonderen Lohn oder Lob einbringt. Glaube ist ein Gnadengeschenk, nicht ein Verdienst des Gläubigen. Treue im Glauben ermöglicht es, großen Taten zu vollbringen; diese sind aber kein eigener Verdienst, sondern folgt der Kraft des Wirkens Gottes, Christi, des Heiligen Geistes, der in einem einwohnt. Niemand ist wie Gott, denn wir alle sind bloße Empfänger des geschenkten Glaubens. Wenn wir ihn annehmen, können wir aus diesem Glauben heraus Großes vollbringen, müssen aber wohlmöglich auch Vieles ertragen und erleiden. Verharren wir in ihm, dann steht uns das ewige Leben bereit.     

                                                          Impulso: Al creer en Dios, los fieles y justos alcanzarán la vida eterna

                                                           Las palabras del profeta Habacuc, que vivió alrededor del año 600 a. C., suenan como nuestros lamentos de hoy. La violencia y la injusticia lo acosan a él y a los semejantes. En todas partes él ve abuso, discordia y lucha. Las directivas de ley son ignoradas y las instrucciones y se han vuelto impotentes.

                                                          A nosotros posiblemente resuenen las palabras de la presidenta del Tribunal Supremo y desde las Fiscalía nacional, tal y como han sido pronunciadas en las noticias de los últimos días. Pero el problema de la violencia e inseguridad también tiene un carácter global. ¿Quién puede intervenir más efectivamente en este desorden y peligro? Para el profeta, Dios es la última autoridad de la que todavía se puede esperar ayuda, pero ni siquiera él parece escuchar los gritos de justicia y el fin del mal en el mundo.

                                                          ¿Cómo Dios puede permitir tanta violencia y sufrimiento y no hacer nada al respecto? Mucha gente se hace esta pregunta. Es la llamada cuestión de la teodicea, la cuestión del sentido del sufrimiento en el mundo. Habacuc los dirige directamente a Dios: "¿Por qué me dejas ver el poder del mal"? ¿Por qué permite Dios el sufrimiento y la opresión? ¿No debería intervenir cuando los malvados toman la delantera y pervierten la justicia? El peligro es, después de todo, que las leyes se quebranten y se vuelvan ineficaces si nadie se compromete a observarlas y, en última instancia, los justos serán reprimidos y el mal gobernará al final. Para el profeta, Dios es el legislador y garante del orden, ¡de su orden divino! pero, ¿cómo puede entonces tolerar la anarquía?

                                                          Pero el profeta finalmente obtiene una respuesta de Dios y la comisión de registrarlo claramente en tablas. Todo el mundo debería poder leerlo y así conocer las consecuencias de sus actos. Lo que hacemos crea una reacción y tiene consecuencias, una repuesta hacia nosotros. Puede que no sea inmediato, pero debemos estar seguros que sucederá de todos modos. La vida se promete a los justos, pero la perdición y la destrucción a los injustos. Al final, Dios resulta ser el juez, porque la fidelidad a la ley y el vivir como un justo conlleva la vida – la vida eterna -, de modo que el orden divino tiene la última palabra. Pablo retoma esta idea en sus cartas a los Romanos y Gálatas cuando enfatiza que los justos viven por la fe. Es un llamado a no fallar ante el sufrimiento, la violencia y la opresión, sino a continuar en la fe para caminar por el camino de la justicia y denunciar a los infractores de la ley. ¡El aparente silencio de Dios no es signo de su ausencia! Al final Él preservará la vida (eterna) para el justo fiel.

                                                          Si las personas piensan que deben seguir solamente sus propias leyes y tienen el poder de oprimir y maltratar a otros, entonces, son impíos o se declaran a sí mismos como su propio dios. Pero, ¿quién es como Dios? El pasado jueves 29 de septiembre tuvimos la conmemoración del patrón de nuestra iglesia San Miguel. Su nombre מִיכָאֵל (mîḵāʾēl) significa "¿Quién es como Dios?" y como tal, es el santo patrono contra el mal, porque apoya a los creyentes justos y piadosos. Como tal, lucha contra Lucifer, el ángel caído o el diablo (griego: Διάβολος (Diábolos), que literalmente significa el "desordenador", es decir, alguien que crea desorden y desecha las leyes. Nos recuerda que somos criaturas de Dios y no se nos permita oponernos a él o incluso ponernos por encima de él, porque entonces estamos condenados a perecer.

                                                          En su carta a su amigo y colaborador Timoteo, Pablo lo exhorta a dejar desarrollar la fuerza de la fe en sí mismo. Con el Espíritu de Dios en su vida, debe convertirse en un testigo de la fe y también estar dispuesto a soportar el sufrimiento a causa de ella. Siguiendo el modelo de Cristo Justo, los cristianos están llamados a ser luz en este mundo, porque Cristo es esa luz que da vida y destruye la muerte. Como maestro y predicador, el propio Pablo ha vivido en carne propia la persecución, el encarcelamiento y el sufrimiento, pero ve fortalecida su fe y confía en un final feliz. Timoteo ahora debe hacer lo mismo y aferrarse a su fe, a pesar de todas las adversidades de la vida, porque el Espíritu Santo de Dios vive en él y le da la fuerza necesaria.

                                                          También aquí se trata de perseverar contra las hostilidades y las resistencias, para reflexionar sobre el poder de Dios que da la vida. Esta carta, que no es una carta auténtica de san Pablo, sino una de las llamadas cartas pastorales -de la primera mitad del siglo II- pero fue escrita en nombre de la autoridad de Pablo, está dirigida a los líderes de las comunidades cristianas. Estos pastores deben transmitir la fe, es decir, transmitir aquello de lo que no son testigos ellos mismos, pero que han recibido a través de predicadores y maestros. La encarnación y resurrección de Cristo es la fuente de su fuerza. Incluso si la proclamación de la buena nueva (Evangelio) puede resultar en desventajas y sufrimientos, deben continuar su ministerio sin menoscabo y saber que están sostenidos por el poder del Espíritu Santo. Es Dios quien da la fe y la salvación.

                                                          La fe hace posible lo que nos parece imposible. Puede mover montañas. Este es el mensaje que Jesús entrega a sus discípulos cuando le pidieron aumentar su fe. Una pequeña chispa, o como dice Jesús, un grano de mostaza de fe es suficiente para hacer un gran impacto. Una pequeña creencia es suficiente para arrancar una morera de raíces profundas y luego trasplantarla al mar. Así que la verdadera fe puede tener un gran impacto. La fe no debe ser considerada pequeña y sin fuerza. Por otro lado, uno no debe sobreestimarse a sí mismo. La parábola del siervo trata de este peligro. Se trata de la actitud correcta en la fe. Estaría mal si el sirviente fuera directamente a la mesa después de terminar el trabajo. Se espera que continúe haciendo su trabajo como sirviente en la casa de su amo, es decir, primero sirva a su amo y luego cuide de sí mismo. Dado que el sirviente solo hace lo que se espera de un sirviente, no requiere ningún reconocimiento especial por parte del amo. Jesús ahora exige esta actitud también de sus discípulos. Deben reconocer su fe como un servicio, no como algo que les traerá alguna recompensa o alabanza especial. La fe es un don de la gracia, no un mérito del creyente. La fidelidad en la fe hace posibles las grandes obras; pero estos no son méritos personales, sino que siguen el poder de la obra de Dios, Cristo, el Espíritu Santo en uno. Nadie es como Dios, sino todos somos meros receptores del don de la fe. Si la aceptamos, podemos lograr grandes cosas con esta fe, sin embargo, al mismo tiempo podemos tener que soportar y sufrir mucho. Si permanecemos en él, entonces, la vida eterna estará preparada para nosotros. 

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          22. Sonntag im Jahreskreis (28.8.2022)

                                                          Jacopo Tintoretto, 1561, Santa María della Salute, Venedig

                                                          Jacopo Tintoretto, 1561, Santa María della Salute, Venedig

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          22. Sonntag im Jahreskreis (28.8.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Sir 3.17-18.20.28-29

                                                          Lesung
aus dem Buch Jesus Sirach.

                                                          Mein Sohn, bei all deinem Tun bleibe bescheiden und du wirst geliebt werden von anerkannten Menschen! Je größer du bist, umso mehr demütige dich und du wirst vor dem Herrn Gnade finden! Denn groß ist die Macht des Herrn, von den Demütigen wird er gerühmt.

                                                          [Suche nicht, was für dich zu schwierig ist,
und erforsche nicht, was deine Kräfte übersteigt! Was dir geboten worden ist, das überdenke,
denn du hast keinen Bedarf an verborgenen Dingen! Verwende keine Mühe auf außergewöhnliche Dinge, denn mehr, als Menschen verstehen können, wurde dir gezeigt! Denn ihre Mutmaßungen haben viele getäuscht
Und übler Argwohn hat ihr Denken in die Irre geführt.

                                                          Wenn du keinen Augapfel hast, fehlt dir das Licht,
wenn du keine Erkenntnis hast, mache keine Ankündigung!

                                                          Ein verhärtetes Herz nimmt ein böses Ende; wer die Gefahr liebt, kommt in ihr um. Ein verhärtetes Herz wird durch Mühsal niedergedrückt. Und der Sünder häuft Sünde auf Sünde.]

                                                          Es gibt keine Heilung für das Unglück des Hochmütigen, denn eine Pflanze der Bosheit hat in ihm Wurzel geschlagen. Das Herz eines Verständigen wird einen Sinnspruch überdenken und das Ohr des Zuhörers ist die Sehnsucht des Weisen.

                                                          1. 2.    Lesung: Hebr 12,18-19.22-24a

                                                          Lesung aus dem Hebräerbrief.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hinzugetreten,
zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind, zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte,
bei denen die Hörer flehten, diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden.

                                                          Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln,
zu einer festlichen Versammlung

                                                          und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind, und zu Gott, dem Richter aller, und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten, zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus.

                                                          Evangelium: Lk 14,1.7-14

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          Jesus kam an einem Sabbat
in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen. Da beobachtete man ihn genau.

                                                          [Und siehe, ein Mann, der an Wassersucht litt, stand vor ihm. Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer und fragte: Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht? Sie schwiegen. Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen.

                                                          Zu ihnen aber sagte er: Wer von euch wird seinen Sohn oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt, nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?

                                                          Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.]

                                                          Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten, erzählte er ihnen ein Gleichnis. Er sagte zu ihnen: Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit eingeladen bist, nimm nicht den Ehrenplatz ein! Denn es könnte ein anderer von ihm eingeladen sein, der vornehmer ist als du, und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat, kommen und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz! Du aber wärst beschämt und müsstest den untersten Platz einnehmen. Vielmehr, wenn du eingeladen bist,
geh hin und nimm den untersten Platz ein, damit dein Gastgeber zu dir kommt
und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf!
Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen. Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.

                                                          Dann sagte er zu dem Gastgeber:
Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich wieder ein, und dir ist es vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.

                                                          Impuls: Groß vor dem Herrn sind die Demütigen.

                                                          Vor Gott ist niemand groß und so sollen wir auch uns nicht gegenüber unseren Mitmenschen großmachen, sondern demütig sein und unsere Nächsten hochschätzen. Bei Gott werden die Demütigen geschätzt, wohl auch, weil sie sich nicht überschätzen und zugleich offen für den wahren Dienst am Anderen sind. Diese Weisheit, die im Buch Sirach uns ins Gedächtnis gerufen wird, scheint heutzutage um so nötiger, denn unsere Zeit ist davon geprägt, möglichst einflussreich zu sein, Macht auszudrücken und in Listen von Reichen und Mächtigen zu erscheinen.

                                                          Bescheidenheit ist hier dann nicht angesagt und auch die Gottesfurcht ist nicht gegenwärtig. Alle scheinen danach zu streben unter den Großen des Landes oder gar der Welt zu zählen. Dabei verlieren sie aber leicht den Blick auf ihre Mitmenschen, auf die Würde, die jeder Mensch hat, unabhängig seiner sozialen und finanziellen Situation. Statt zu meinen, alles besser zu wissen und alles allein zu entscheiden, sollten wir lernen bescheiden zu sein und mehr hinzuhören, was uns wirklich bewegen sollte und wo wir dann uns sinnvoll und kompetent einbringen können, nicht zu unserer eigenen Größe, sondern zu Wohl aller. Wenn wir uns anderen zuwenden, dann laufen wir nicht in die Gefahr des Hochmuts. Gefordert ist von uns die Achtung, sogar die Liebe, die unser Herz vor der Bosheit verschont und uns ein sanftes und wohltuendes Gefühl des Miteinanderseins verschafft.

                                                          Im Hebräerbrief wird die Gemeinde aufgerufen, nicht in einer apokalyptischen Untergangsstimmung zu verharren, sondern sich als Bürger der himmlischen Stadt zu verstehen, für den Weg zur Gemeinschaft mit Christus, für den sie sich doch bereits entschieden hätten. Sie sind nun Mitglieder des neuen Bundes und sollten sich demnach verhalten.     

                                                          Um Ansehen und Geltung geht es auch im Evangelium, wo Jesus an einem Sabbat als Gast bei einem führenden Pharisäer eingeladen ist. Liest man den gesamten Zusammenhang des Textes, dann wird das Thema des Sabbats und der sabbatgemäßen Tischgemeinschaft sinngemäß verknüpft. Jesus ist den geladenen Gästen anscheinend schon wohl bekannt und daher wird er auch besonders beobachtet. Ein Mann mit Wassersucht stellt sich vor ihm und erwartet nun von ihm seine Heilung. Das stets jeder Mensch, der hilfsbedürftig ist, im Zentrum stehen muss und das Gesetzt der Arbeitsruhe am Sabbat nicht die gebotene Hilfe am Nächsten verbietet, ist hier offensichtlich. Dennoch fragt Jesus die Gesetzeslehrer und Pharisäer, ob denn das Heilen von Kranken am Sabbat erlaubt sei. Ihr Schweigen auf diese Frage, führt dazu, dass Jesus handelt und den bittenden Mann heilt. Um aber Klarheit in der gestellten Frage zu erlangen, führt er ihnen ein Bespiel an, dass ein jeder doch sicherlich seinen Sohn oder Ochsen – das wichtigste Arbeitstier der Bauern – ohne Zögern aus einem Brunnen befreien würde, falls sie dorthinein fielen, selbst wenn dieses an einem Sabbat geschähe. Da die frommen Gelehrten und Pharisäer auch hier keinen Einwand anmelden, ist die Botschaft klar: Das Wohl des Menschen steht über dem Sabbatgebot, und widerspricht damit keinesfalls dem Gebot Gottes.

                                                          Dann greift Jesus im Text das Thema von Ehre und Anerkennung auf, indem er die geläufige Praxis auf Festen und Hochzeiten aufgreift, die Gäste nach Rang und Bedeutung für den Gastgeber auf entsprechenden Plätzen zu verteilen. Solche Zuweisung von bestimmten Plätzen für Ehrengäste, berühmten Persönlichkeiten oder Familienmitgliedern durch den Gastgeber ist auch heute üblich. Jesus aber hinterfragt diese Praxis eine Unterscheidung zwischen den Gästen zu machen und rät zur Bescheidenheit. Statt sich selbst einen Ehrenplatz einzunehmen, sollte man abwarten, welchen Platz einem der Gastgeber zuweist. Wer aber einen unteren Platz einnimmt, kann sich dann darüber freuen, wenn der Gastgeber ihn vor den anderen Gästen auf einen höheren Platz verweist und ihm so vor aller Augen ehrt. Nun folgt die entscheidende Lehre: «Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden». Dem Gastgeber rät er, statt Freunde, Brüder, Verwandte und reiche Nachbarn einzuladen, sollte er besser Arme, Krüppel, Lahme und Blinde einladen. Jesus spricht hier letztlich von Reich Gottes, in dem alle gleichwertig sind und ein Fest nicht interessenbezogen sein sollte, um Menschen zu gefallen oder für sich zu gewinnen, sondern als ein Teilen und Feiern mit Menschen, die keine Vorteile für einen bringen, sondern die eigeladen werden, weil man ihnen Gutes tun will und ihnen als Gäste eine Würde zukommen lässt. Hier lädt der Gastgeber Menschen ein, die sich nicht um Ansehen und Ehre bemühen und von denen er keine Gegenleistung erwarten kann. Es ist ein wahres Fest, wo der Gastgeber verschwenderisch ist, weil er einfach nur geben und mit ihnen feiern will. Hier wird allen Menschen Achtung und Würde zuerkannt und keiner soll sich größer oder ehrenhafter als andere betrachten. Die Demütigen sind bei Gott wertgeschätzt, sie werden von Gott großgemacht und er wird ihnen dann ihren gebührenden Platz im himmlischen Hochzeitsmahl zuweisen.

                                                          Als Christen sollten wir uns vom Standesdenken befreien, nicht nach Vorteilen streben, sondern uns bescheiden und demütig verhalten und alle Menschen wertschätzen. 

                                                          Impulso: Los humildes son los grandes ante el Señor.

                                                          Nadie es grande ante de Dios y, por eso, no debemos hacernos grandes ante nuestros semejantes, sino ser humildes y apreciar a nuestro prójimo. Los humildes son valorados por Dios, probablemente también porque no se sobreestiman a sí mismos y, al mismo tiempo, están abiertos al verdadero servicio a los demás. Esta sabiduría, recordada en el libro del Eclesiástico, parece tanto más necesaria en nuestros días para ejercer influencia, expresar poder y figurar en las listas de los ricos y poderosos.

                                                          Hoy pareciera ser que no se requiere modestia y tampoco está presente el temor de Dios. Todo el mundo parece esforzarse por clasificarse entre los grandes del país o incluso del mundo. Sin embargo, al hacerlo, pierden fácilmente de vista a sus semejantes, a la dignidad que tiene todo ser humano, independientemente de su situación social y económica. En vez en pensar que sabemos todo mejor y decidimos todo por nuestra cuenta, debemos aprender a ser humildes y escuchar más lo que realmente nos debe mover y donde podemos contribuir de manera significativa y competente, no para nuestra propia grandeza, sino para el bien de todos. Cuando nos dirigimos a los demás, no corremos el riesgo del orgullo. Se requiere de nosotros respeto, incluso amor, que evita la malicia en nuestro corazón y nos da un sentimiento suave y relajante.

                                                          En la Carta a los Hebreos, se llama a la Iglesia a no permanecer en un estado de ánimo apocalíptico de perdición, sino que los miembros se comprenden como ciudadanos de la ciudad celestial, en el camino hacia la comunión con Cristo, lo que, después de todo, habían elegido. Ahora son miembros de la nueva alianza.

                                                          En el Evangelio Jesús reflexiona sobre el orden social en el Reino de Dios en una situación de una invitación que él recibió en un sábado, en la casa de un fariseo reconocido. Jesús vincula el tema de la observación del sábado con la celebración comunitaria en día del descanso. Aparentemente, Jesús ya es bien conocido por los invitados y, por lo tanto, es especialmente observado. Un hombre con hidropesía se para frente a él y espera que Jesús lo sane. Es obvio que toda persona que necesita ayuda debe ser siempre el centro de atención y que la ley del descanso del sábado no prohíbe la ayuda a los que la necesita. Sin embargo, Jesús pregunta a los maestros de la ley y a los fariseos si está permitido curar a los enfermos en el sábado. Su silencio sobre esta pregunta hace que Jesús actúe y sane al hombre. Pero para aclarar la cuestión planteada, les da un ejemplo de que seguramente todos liberarían a su hijo o bueyes -el animal de trabajo más importante de los agricultores- de un pozo cuando cayeran en él, incluso en un sábado. Dado que los eruditos piadosos y los fariseos tampoco plantean ninguna objeción al ejemplo, el mensaje es claro: el bienestar humano está por encima del mandamiento del sábado y de ninguna manera lo contradice.

                                                          Luego, Jesús retoma el tema del honor y el reconocimiento, retomando la práctica común en las fiestas y bodas de ubicar a los invitados en los asientos de acuerdo con su rango e importancia para el anfitrión. Tal asignación de lugares específicos para invitados de honor, celebridades o miembros de la familia por parte del anfitrión sigue siendo común hoy en día. Pero Jesús cuestiona esta práctica de hacer distinciones entre los invitados y aconseja modestia. En lugar de ocupar un lugar de honor para sí mismo, se debía esperar y ver qué lugar le da el anfitrión. Pero aquellos que ocupan un lugar más bajo en la mesa pueden ser felices si el anfitrión los señala a un lugar más alto en la mesa, así expresando su honra en frente a los demás invitados. Sigue la lección crucial de Jesús: «Porque todo el que se ensalce, será humillado; y el que se humille, será ensalzado.» Aconseja al anfitrión que en lugar de invitar a amigos, hermanos, parientes y vecinos ricos, debe invitar a los pobres, los lisiados, los cojos y los ciegos. Jesús está hablando aquí en última instancia del Reino de Dios, en el que todos son iguales y una fiesta no debe basarse en intereses, para complacer a las personas o conquistarlas, sino como un compartir y una celebración con personas que no reportan ningún beneficio para el que invita. Aquí el anfitrión invita a personas que no procuran el prestigio y el honor y de las que no puede esperar nada a cambio. Es un verdadero banquete donde el anfitrión simplemente quiere celebrar con otros. Aquí se otorga respeto y dignidad a todos los seres humanos y nadie debe considerarse mayor o más honorable que los demás. Los humildes son valorados por Dios, serán honrados por Dios, y entonces, Él los colocará en el lugar que les corresponde en el banquete de la boda celestial.

                                                          Como cristianos, debemos liberarnos del concepto de estatus, no procurar una ventaja, sino comportarnos con modestia y humildad y valorar a todas las personas.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          20. Sonntag im Jahreskreis (14.8.2022)

                                                          Jeremia ist aus der Zisterne von Malkijah gerettet. Deutsche Bibel, 1585. Druck von Jost Amman (1539-1591); Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

                                                          Jeremia ist aus der Zisterne von Malkijah gerettet. Deutsche Bibel, 1585. Druck von Jost Amman (1539-1591); Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel.

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          20. Sonntag im Jahreskreis (14.8.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Jer 38,4-6.7a.8b-10

                                                          Lesung
aus dem Buch Jeremia.

                                                          [Schefatja, der Sohn Mattans, Gedalja, der Sohn Paschhurs, Juchal, der Sohn Schelemjas, und Paschhur, der Sohn Malkíjas,
hörten die Worte, die Jeremia zum ganzen Volk redete.

                                                          So spricht der HERR:
Wer in dieser Stadt bleibt, der stirbt durch Schwert, Hunger und Pest. Wer aber zu den Chaldäern hinausgeht, der wird überleben; er wird sein Leben als Beute erhalten und am Leben bleiben.

                                                          So spricht der HERR: Diese Stadt wird ganz sicher dem Heer des Königs von Babel in die Hand gegeben werden und er wird sie erobern.] 

                                                          In jenen Tagen sagten die Beamten zum König Jeremia muss getötet werden; denn er lähmt die Hände der Krieger, die in dieser Stadt noch übriggeblieben sind, und die Hände des ganzen Volkes, wenn er solche Worte zu ihnen redet. Denn dieser Mann sucht nicht Heil für dieses Volk, sondern Unheil.

                                                          Der König Zidkíja erwiderte: Siehe, er ist in eurer Hand; denn der König vermag nichts gegen euch. 

                                                          Da ergriffen sie Jeremia
und warfen ihn in die Zisterne des Königssohns Malkíja, die sich im Wachhof befand;
man ließ ihn an Stricken hinunter. In der Zisterne war kein Wasser, sondern nur Schlamm und Jeremia sank in den Schlamm.

                                                          Der Kuschiter Ebed-Melech, ein Höfling,
[der im königlichen Palast bedienstet war,
hörte, dass man Jeremia in die Zisterne geworfen hatte, während der König sich am Benjamintor aufhielt.

                                                          Da verließ Ebed-Melech den Palast und] sagte zum König: Mein Herr und König, schlecht war alles, was diese Männer dem Propheten Jeremia angetan haben; sie haben ihn in die Zisterne geworfen, damit er dort unten verhungert. Denn es gibt in der Stadt kein Brot mehr.


                                                          Da befahl der König dem Kuschiter Ebed-Melech: Nimm dir von hier dreißig Männer mit, und zieh den Propheten Jeremia aus der Zisterne herauf, bevor er stirbt. 


                                                          Ebed-Melech nahm die Männer mit sich und ging zum Palast, in den Raum unterhalb der Vorratskammer. Dort holte er Stücke von abgelegten und zerrissenen Kleidern und ließ sie an Stricken zu Jeremia in die Zisterne hinunter.

                                                          Dann sagte der Kuschiter Ebed-Melech zu Jeremia: Leg die Stücke der abgelegten und zerrissenen Kleider in deine Achselhöhlen unter die Stricke! Und Jeremia machte es so. 


                                                          Nun zogen sie Jeremia an den Stricken hoch und brachten ihn aus der Zisterne herauf. Von da an blieb Jeremia im Wachhof.]

                                                          1. 2.    Lesung: Hebr 12,1-4
                                                          2. Lesung aus dem Hebräerbrief.

                                                          Schwestern und Brüder! 

                                                          Darum wollen auch wir, die wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, alle Last und die Sünde abwerfen, die uns so leicht umstrickt. 

                                                          Lasst uns mit Ausdauer in dem Wettkampf laufen, der vor uns liegt, und dabei auf Jesus blicken, den Urheber und Vollender des Glaubens; er hat angesichts der vor ihm liegenden Freude das Kreuz auf sich genommen, ohne auf die Schande zu achten, und sich zur Rechten von Gottes Thron gesetzt.

                                                          Richtet also eure Aufmerksamkeit auf den, der solche Anfeindung von Seiten der Sünder gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht ermattet und mutlos werdet! Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut Widerstand geleistet

                                                          Evangelium: Lk 12,43-53

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Ich bin gekommen, um Feuer auf die Erde zu werfen. Wie froh wäre ich, es würde schon brennen!

                                                          Ich muss mit einer Taufe getauft werden und wie bin ich bedrängt, bis sie vollzogen ist.

                                                          Meint ihr,
ich sei gekommen, um Frieden auf der Erde zu bringen?
Nein, sage ich euch, sondern Spaltung.

                                                          Denn von nun an werden fünf Menschen im gleichen Haus in Zwietracht leben: Drei werden gegen zwei stehen und zwei gegen drei; der Vater wird gegen den Sohn stehen und der Sohn gegen den Vater, die Mutter gegen die Tochter und die Tochter gegen die Mutter,
die Schwiegermutter gegen ihre Schwiegertochter, und die Schwiegertochter gegen die Schwiegermutter.

                                                          Impuls: Wer von Gott gesandt ist, wird angefeindet werden, denn die Wahrheit wollen die Ungläubigen nicht hören.

                                                          Dramatisch stellt sich die Situation des Propheten Jeremias dar. Die Botschaft, die er im Namen Gottes verkündet, bringt ihn in Lebensgefahr. Gottesverkünder, Wahrheitsboten – Wahrsager – und Gottgesandte werden oft missverstanden und zu Unrecht verfolgt. Es ist kein Traumjob, sondern eine Berufung, die nur allzu oft zur Last wurde. Doch gibt es immer auch Menschen, bei denen die göttlichen und wahren Worte und Taten, die diese Glaubenszeugen überbringen, auf fruchtbaren Boden fallen und zum einem gottgefälligen Handeln führen. Gott hilft den Menschen und rettet sie, wenn sie seinem Worten folgen.

                                                          Jeremia predigt in einer Endzeit des Königsreiches Juda, in den Jahren vor der babylonischen Eroberung durch Nebukadnezar II. im Jahre 587 v. Chr. Zidkija ist der von Nebukadnezar eingesetzte letzte König von Juda und residiert in Jerusalem. Trotz dieser Einsetzung durch den babylonischen Herrscher, sucht er eine Koalition mit den Gegnern der Babylonier, den Ägyptern. Er spielte also auf beiden Seiten mit. Vom Propheten erhofft er sich Unterstützung durch ein Gotteswort, dass am Ende die Ägypter das jüdischen Volke bei der Vertreibung der Chaldäer helfen. Aber Gottes Willen hängt nicht von seinen politischen Ambitionen ab, sondern Jahwe will das Volk vor dem Untergang retten und so ruft der Prophet dementsprechend zum «Überlaufen» des Volkes zu den Chaldäern auf. Daraufhin lässt ihn aber der König Zidkija festnehmen, erwartet dann ein neues göttliches Wort vom Propheten Jeremia. Die nächste Prophezeiung, die er von seinem inhaftierten Gottesmann erhält, kündigt jedoch seine Auslieferung an Nebukadnezar an. Trotz dieser pessimistischen Prophezeiung lässt er Jeremia in leichter Haft hallten und Versorgung mit Nahrung zukommen. Die Stadt leidet nun aber unter der Belagerung durch die Chaldäer. In dieser Situation prophezeit nun Jeremia, dass Jerusalem in die Hände der Babylonier fallen wird und man sich ihnen als Beute übergeben soll, um so zu überleben. Das wird von den Volksvertretern als eindeutiger Verrat aufgenommen, denn es demoralisiert die Belagerten weiter zu kämpfen und spielt dem Feind in die Hände. Ihm gebührt also der Tod eines Hochverräters. König Zidkija lässt ihnen zunächst freie Hand gegen den Propheten gewähren, da er seine eigene Machtgewalt eingeschränkt sieht. Jeremia droht nun der Hungertod in einer Zisterne, wo man ihn mit Stricken herabließ. Das Eingreifen eines wohl mächtigen Höflings – Ebed-Melech – führt aber dann dazu, dass der König über die Todesgefahr des Propheten in Kenntnis gesetzt wird und er sich dann für dessen Befreiung einsetzt. Warum er es tut, wird in diesen Textabschnitt nicht mehr genannt, aber aus den folgenden Versen ersichtlich, denn es zeigt sich, dass der König nun auf ein neues positives Gotteswort hofft. Statt Optimismus muss er dann aber vernehmen, dass Gott wiederum den Sieg der neubabylonischen Chaldäer ankündigt. Jerusalem fällt kurz darauf im Jahre 586 v. Chr. 

                                                          Dem Gesandten Gottes fiel hier eine schwierige Aufgabe zu; er musste dem Volk die Niederlage verkünden, eine Wahrheit, die es nicht hören wollte, aber letztendlich dazu führte, dass das Volk mit der babylonischen Gefangenschaft seine Identität neu finden wird und die Erfahrung macht, dass Gottes Plan mit seinem Volk sich nicht mit den Machtwünschen der Herrschenden deckt.  

                                                          Paulus ruft in seinem Brief an die Hebräer zum Ausharren im Glauben auf, denn was sich zunächst als mühsam erweist, wird sich am Ende in eine Freude ausdrücken. Das sündige Leben muss abgelegt werden und der Blick ist nun ganz auf Christus zu richten. Hier gilt es einen langen, mühsamen Weg zum Glauben zu laufen. Wie in einem Wettkampf wird Ausdauer erwartet. Auf dem Weg liegt das Kreuz, was Leid, Schmerz und Anfeindungen beinhaltet, aber nach dem Leidensweg erfolgt die große Freude und der Sieg. Jesus nahm die Anfeindungen auf sich, seine Worte wurden als provokant betrachtet, er wurde abgelehnt und als Gotteslästerer vom Volk verschrien. Die Christen aber sollen dem Vorbild Christi folgen, wohl wissend, dass sie von Sündern angefeindet werden. Paulus ruft dazu auf, nicht im Glauben zu ermatten und mutlos zu werden. 

                                                          Wer sich zu Christus voll bekennt und seinem Weg folgt, spaltet die Meinungen und auch die eigene Familie. Die Christusnachfolge ist ein schmerzlicher Prozess, es ist wie ein reinigendes Feuer, dass das Sündige abbrennt oder wie eine Taufe, eine neue Geburt einleitet. Jesus macht seinen Jüngern klar, dass er nicht gekommen sei, um Frieden zu bringen, sondern Spaltung. Diese Worte klingen für uns zunächst fremdartig, sogar widersprüchlich zu dem ansonsten gängigen Bild des Friedensstifters und Heilbringers. Hier führt uns der Evangelist Lukas einen apokalyptischen prophetischen Jesus vor, der seine Zuhörer zu einer endgültigen Lebensentscheidung aufruft. Von einer Zwietracht in der Familie ist hier die Rede. Glaube scheint hier nicht zu vereinen, sondern Menschen, ja Familienmitglieder untereinander zu spalten.

                                                          Der Zusammenhang wird erkennbar, wenn man den vorhergehenden Text berücksichtigt, denn zuvor ging es darum, wachsam zu sein und die rechten Zeichen zu erkennen, sich als guter Verwalter zu erweisen und ganz im Sinne des Herrn zu handeln. Es geht darum, dass jetzt die Zeit der Entscheidung gekommen ist. Man muss sich für oder gegen Jesus entscheiden und eine solche Entscheidung kann sich auch gegen die irdischen Interessen der Familie wenden. Eine Entscheidung für Christus hat Konsequenzen im Leben und führt zu Konflikten mit der Umwelt, den Mitmenschen und sogar der Familie.

                                                          Wie die Propheten, so ist auch jeder Christ aufgerufen, die Botschaft des Herrn zu verkünden und dadurch auch Ablehnung und ggf. Verfolgung zu erdulden. Die Christen der Zeit des Lukas erlebten diese Konflikte mit ihrer jüdischen und heidnischen Umwelt sehr stark. Juden und Christen gingen nun getrennte Wege und in der heidnischen Welt erlebten sie auch erste Anfeindungen. Der Weg zur Freude, zum ewigen Frieden in Christus ist steinig, mühselig und schmerzlich, provoziert Spaltung, ist ein Weg einer konsequenten Entscheidung. Eine Entscheidung, dem Ruf zum Glauben an Gott zu folgen, denn nur so wird uns wahres menschliches Leben und Heil geschenkt.     


                                                          Impulso: Un enviado por Dios enfrentará una vida de conflictos, porque los incrédulos no quieren oír la verdad.
                                                           

                                                          Se presenta una situación dramática del profeta Jeremías que ha puesto en peligro su vida por haber anunciado un mensaje en nombre de Dios. Los profetas y mensajeros de Dios, de la verdad son a menudo incomprendidos e injustamente perseguidos por personas a las que no conviene su mensaje. No es un trabajo de ensueño, es una vocación que, con demasiada frecuencia, se convierte en una carga pesada. Pero siempre hay personas para las que los mensajes divinos son importantes para ver más claro hacia el futuro y estas personas forman una tierra fértil para que el mensaje finalmente se transforme en una acción correcta y recta. Dios ayuda a las personas y las salva si obedecen su palabra. 

                                                          Jeremías predica en un tiempo del fin del reino de Judá, antes de la conquista babilónica por parte de Nabucodonosor II, en el 587 a. C. Sedecías es el último rey de Judá designado por Nabucodonosor y reside en Jerusalén. A pesar de este nombramiento por parte del gobernante babilónico, busca una coalición con los oponentes de los babilonios, con los egipcios. Entonces él juega en ambos lados. Él espera el apoyo del profeta a través de una palabra de Dios de que al final los egipcios expulsarán a los caldeos. Pero la voluntad de Dios no depende de sus ambiciones políticas, sino que quiere salvar al pueblo de la destrucción y, en consecuencia, el profeta llama al pueblo a «desertar» hacia los caldeos. El rey Sedecías luego lo hace arrestar y espera una nueva palabra divina del profeta. La siguiente profecía que recibe del hombre de Dios encarcelado anuncia su rendición a Nabucodonosor. A pesar de esta profecía pesimista, el rey deja a Jeremías en un confinamiento leve, sin embargo, la ciudad sufre el asedio de los caldeos. En esta situación, Jeremías profetiza que Jerusalén caerá en manos de los babilonios y el pueblo de Judá deberá rendirse como botín para poder sobrevivir. Esto es visto por los representantes del pueblo como una clara traición, porque desmoraliza a los sitiados para seguir luchando y le hace el juego al enemigo. Así concluyen que merece la muerte de un alto traidor. El rey Sedecías inicialmente les da carta blanca para actuar contra el profeta, ya que ve limitado su poder. Jeremías ahora se enfrenta al hambre en una cisterna donde fue bajado con cuerdas. Sin embargo, la intervención de un cortesano, probablemente muy poderoso, llamado Ebed-Melech, lleva a que el rey sea informado sobre el peligro de muerte  del profeta y luego haga campaña por su liberación. Por qué lo hace queda claro en los versículos que sigue este texto: es que el rey espera una nueva palabra más positiva de Dios. Sin embargo  tiene que escuchar que Dios anuncia nuevamente la victoria de los caldeos neo-babilónicos. Así Jerusalén cae poco después en 586 a. C. en manos de los babilonios.

                                                          Una tarea difícil recayó aquí en el mensajero de Dios, tenía que anunciar la derrota al pueblo, una verdad que los judíos no querían escuchar, pero que finalmente llevó al pueblo a redescubrir su identidad con el cautiverio babilónico y a experimentar que ese plan de Dios con su pueblo no coincide con el afán de poder de los gobernantes. 

                                                          En su Carta a los Hebreos, Pablo llama a la perseverancia en la fe, porque lo que en un principio resulta ser una dificultad, al final se expresará en alegría. La vida pecaminosa debe ser puesta a un lado y el enfoque ahora debe estar en Cristo. Hay un camino largo y arduo hacia la fe para caminar aquí. Como en una competición, se espera perseverancia. En el camino está la cruz, que implica sufrimiento, dolor y adversidad, pero tras el camino del sufrimiento viene la gran alegría y la victoria. Jesús tomó sobre sí mismo las hostilidades, sus palabras fueron consideradas provocativas, fueron rechazadas y él mismo fue denunciado como blasfemo por el pueblo. Pero los cristianos deben seguir el ejemplo de Cristo, sabiendo muy bien que los pecadores los atacarán. Pablo llama al que no se cansa en la fe no se desanima en ir en la huellas del Señor.

                                                          Cualquiera que confiesa plenamente a Cristo y sigue su camino divide opiniones incluso en su propia familia. Seguir a Cristo es un proceso doloroso, es como un fuego purificador que quema el pecado o como el bautismo que anuncia un vida renovada o un  nacimiento. Jesús deja claro a sus discípulos que no vino a traer paz, sino división. Estas palabras nos suenan extrañas al principio, incluso contradictorias con la imagen común que tenemos de Jesús, de ser el pacificador y salvador. Aquí el evangelista Lucas nos presenta a un Jesús profético apocalíptico llamando a sus oyentes a una decisión final de vida. Se habla de discordia en la familia. La fe no parece unir aquí, sino dividir a las personas, incluso entre los miembros de la familia. 

                                                          El contexto se vuelve claro cuando uno considera los textos anteriores, porque en el perícopa anterior se trataba de estar alerta y discernir las señales correctas, ser un buen mayordomo y actuar plenamente en el espíritu del Señor. El punto es que ahora es el momento de tomar una decisión. Se debe tomar una decisión a favor o en contra de Jesús, y tal decisión también puede ir en contra de los intereses terrenales de la familia. Una decisión por Cristo tiene consecuencias en la vida y lleva a conflictos con las personas del entorno e incluso con la familia.

                                                          Como los profetas, cada cristiano está llamado a anunciar el mensaje del Señor y así soportar el rechazo y, si es necesario, la persecución. Los cristianos de la época de Lucas experimentaron muy fuertemente estos conflictos con su entorno judío y gentil. Judíos y cristianos ahora tomaron caminos separados y en el mundo pagano también experimentaron las primeras hostilidades. El camino hacia el gozo, a la paz eterna en Cristo es pedregoso, arduo y doloroso, provoca división, es un camino de decisión consecuente. Es una decisión a seguir la llamada a la fe en Dios, porque sólo así se nos dará la verdadera vida humana y la salvación.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          18. Sonntag im Jahreskreis (31.7.2022)

                                                          «Das Gleichnis vom reichen Kornbauern» oder «Der Geldwechsler», (1627) Rembrandt van Rijn, Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin.

                                                          «Das Gleichnis vom reichen Kornbauern» oder «Der Geldwechsler», (1627) Rembrandt van Rijn, Gemäldegalerie, Staatliche Museen zu Berlin.

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          18. Sonntag im Jahreskreis (31.7.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Koh 1,2; 2,21-23

                                                          Lesung
aus dem Buch Kohelet.

                                                          Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch.

                                                          [Welchen Vorteil hat der Mensch von all seinem Besitz, für den er sich anstrengt unter der Sonne? Mich verdross auch mein ganzer Besitz,
für den ich mich unter der Sonne anstrenge und den ich dem Menschen überlassen muss, der nach mir kommt.

                                                          Wer weiß, ob er ein Wissender ist oder ein Unwissender? Jedenfalls wird er über meinen ganzen Besitz verfügen, für den ich mich unter der Sonne angestrengt und mein Wissen eingesetzt habe. Auch das ist Windhauch. Ich stellte mich um
und überließ mich der Verzweiflung
über meinen ganzen Besitz,
für den ich mich unter der Sonne angestrengt hatte.] 

                                                          Denn es kommt vor, dass ein Mensch, dessen Besitz durch Wissen, Können und Erfolg erworben wurde, ihn einem andern,
der sich nicht dafür angestrengt hat,
als dessen Anteil überlassen muss. Auch das ist Windhauch und etwas Schlimmes, das häufig vorkommt.

                                                          Was erhält der Mensch dann durch seinen ganzen Besitz und durch das Gespinst seines Geistes,
für die er sich unter der Sonne anstrengt? Alle Tage besteht sein Geschäft nur aus Sorge und Ärger und selbst in der Nacht kommt sein Geist nicht zur Ruhe. Auch das ist Windhauch.

                                                          [Nicht im Menschen selbst gründet das Glück, dass er essen und trinken und durch seinen Besitz das Glück selbst kennenlernen kann. Ich habe vielmehr beobachtet, dass dies von Gottes Verfügung abhängt. Denn wer hat zu essen, wer weiß zu genießen, wenn nicht ich? 


                                                          Ja, es gibt Menschen, denen Gott wohl will. Es sind die, denen er Wissen, Können und Freude geschenkt hat. Und es gibt Menschen, deren Leben verfehlt ist.
Es sind diejenigen, die er mit dem Geschäft beauftragt hat, zu sammeln und zu horten und dann alles denen zu geben, denen er wohl will. Auch das ist Windhauch und Luftgespinst.]


                                                          1. 2.    Lesung: Kol 3,1-5.9-11

                                                          Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so strebt nach dem, was oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt! Richtet euren Sinn auf das, was oben ist, nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott.

                                                          Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird,
dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Darum tötet, was irdisch an euch ist: Unzucht, Unreinheit, die Leidenschaft, böse Begierde und die Habsucht, die Götzendienst ist! Belügt einander nicht; denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Taten abgelegt und habt den neuen Menschen angezogen, der nach dem Bild seines Schöpfers erneuert wird, um ihn zu erkennen.

                                                          Da gibt es dann nicht mehr Griechen und Juden, Beschnittene und Unbeschnittene,

                                                          Barbaren, Skythen, Sklaven, Freie, sondern Christus ist alles und in allen.

                                                          Evangelium: Lk 12,13-21

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit bat einer aus der Volksmenge Jesus:
Meister, sag meinem Bruder,
er soll das Erbe mit mir teilen!

                                                          Er erwiderte ihm: Mensch,
wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt?

                                                          Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht, hütet euch vor jeder Art von Habgier!
Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin, dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.

                                                          Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis: Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte. Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun? Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.

                                                          Schließlich sagte er: So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen und größere bauen; dort werde ich mein ganzes Getreide und meine Vorräte unterbringen. Dann werde ich zu meiner Seele sagen: Seele, nun hast du einen großen Vorrat, der für viele Jahre reicht. Ruh dich aus, iss und trink und freue dich!

                                                          Da sprach Gott zu ihm: Du Narr! Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern. Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast? So geht es einem, der nur für sich selbst Schätze sammelt, aber bei Gott nicht reich ist. 


                                                          Impuls: Welchen Nutzen hat das Anhäufen von Besitz? Was ist von ewigem Wert und somit nicht vergänglich?

                                                          Reich zu sein und Besitz zu haben, scheint das dominierende Ziel vieler Menschen zu sein. Den einen ist es ein Statussymbol, andere erhoffen sich dadurch Sicherheiten für die Zukunft oder in schlechten Zeiten. Am Ende aber steht immer die Frage, wozu wird Geld angehäuft und Besitz gesammelt.

                                                          Im Buch Kohelet wird der Gläubige angeleitet, wie er sich rechtens verhalten soll. Kohelet ist kein Name einer Person, sondern ist eine Funktion, die jemand ausübt; es bedeutet «Versammler», d.h. Gemeindeleiter (Ekklesiates im Griechischen). Geschildert wird eine sehr geläufige Situation: jemand arbeitet schwer, strengt sich das ganze Leben an, um Besitz anzuhäufen, die er dann als Erbschaft hinterlassen kann. Doch dann stellt sich die Frage, ob der Erbe, bzw. die Erben, dann den Besitz auch in seinem Sinne so weiterführen können, oder wollen, können wir noch hinzufügen. Mit seinem Besitz hatte er sich ein Denkmal schaffen wollen, es hat ihn so sehr getrieben, dass er darüber in «Verzweiflung» geriet. Das Anhäufen von Besitz wurde zu einer Art «Kult», zu seiner Existenzgrundlage, vielleicht sogar zu seinem «Gott». Nun aber wird es in andere Hände übergehen, an Erben, die sich nicht dafür angestrengt haben, die es nicht nachvollziehen können, welche Mühen deren Erwerb gekostet hat. Hier hat man dann auf den falschen Wert gesetzt, es ist alles nur «Windhauch», d.h. vergänglich, so betont der Gemeindeleiter seinen Zuhörern. Die Konzentration des Lebens auf das Anhäufen von Besitz, ist ein «Luftgespinst» des Geistes, vielleicht sollte man es sogar noch stärker betonen, es ist ein «Wahnsinn». Das ganze Leben, Tag und Nacht, beschäftigt sich ein solcher Mensch mit der Sorge und dem Ärger um sein «Geschäft». Das «Schaffen» und «Anschaffen» pulsiert seinen Geist und sein Herz. Doch am Ende ist alles nutzlos!

                                                          Nun sagt uns Kohelet - «unser» weise Gemeindeleiter – worauf wir wirklich achten sollten. Unser Glück ist nicht der Lohn unserer Arbeit und unseres eigenen Schaffens, sondern hängt letztlich allein von Gottes Willen ab. Gott schenkt das Wissen, Können – die Talente – und die Freude. Menschen aber, die sich ganz auf das Geschäft konzentrierten, Besitz sammeln und horten, haben ihr Leben verfehlt. Wenn dann diesen Besitz an ihre Erben weitergeben wollen oder müssen, dann sind all ihre Lebensmühen vergessen und am Ende sinnlos. Es ist das Gottvertrauen, dass den Weg zur wahren Sinnerfüllung öffnet. Allerdings klingt bei diesem Weisheitslehrer auch die Prädestination an, denn Gott segnet die einen mit Wissen, Können und Freude, während er andere zum «Geschäft» beauftragt. Die «Geschäftigen» aber sollen hier wachgerufen werden, ihren Lebensinhalt noch umzustellen, damit sie sich nicht am Vergänglichen des irdischen Seins binden, sondern ihr Vertrauen auf Gott setzten und dadurch das wahre Glück und die Freude im Leben finden, denn diese liegen letztendlich nur in der Verfügung Gottes. Während unser rein menschliches Treiben vergänglich ist, ist Gottes Handeln an uns, wenn wir es denn im Vertrauen an ihn annehmen und zulassen, bleibend und unvergänglich. Wer das schätzt und genieß, was er hat – was er durch Gottes Fürsorge erhalten hat -, kann Glück empfinden und verliert dann keine Zeit und Freude mit dem Anhäufen irdischer Güter.

                                                          Im Brief an die Kolosser ruft Paulus die Gemeindemitglieder auf, sich auf den Himmel auszurichten, da sie mit Christus auferweckt sind, d.h. ein neues Leben beginnen können. Sie sollen sich daher nicht mehr auf das Irdische konzentrieren, denn nun haben sie Christus erkannt, und damit hat ihr Leben einen neuen Sinn erhalten, der sich auf Gott hin ausrichtet. Alle irdischen Sünden sollen abgelegt werden; die Unzucht, die unreinen Leidenschaften, bösen Begierden, die Habsucht, der Götzendienst und das gegenseitige Belügen sind für sie gestorben und nun sind sie zu neuen Menschen als wahre Abbilder des Schöpfers berufen. Paulus ruft zur Erkenntnis auf, dass sie mit Christus, durch die Taufe, zu einem neuen gemeinsamen Leben geführt werden, wo alle trennenden Schranken zwischen Brüdern und Schwestern aufgehoben sind. So darf man nicht mehr zwischen Griechen und Juden trennen, d.h. zwischen den Judenchristen und den Heidenchristen der hellenistischen Welt und Kultur unterscheiden. Die Trennung von Beschnittenen und Unbeschnittenen war bereits auf dem sogenannten Apostelkonzil von 48 in Jerusalem thematisiert worden, als Paulus die Heidenmission vor den Ältesten, Petrus und Jakobus, dem Herrenbruder, rechtfertigte.

                                                          Aber es geht noch um mehr. Das Christentum steht nun sogar den «Barbaren» und «Skythen» offen, also Völkern, die als unizivilisiert betrachtet wurden. Allen Ethnien und Kulturen ist damit der Weg zum Christentum geöffnet. In den multikulturellen und multiethnischen Städten und Häfen Kleinasiens fand das Christentum auch Anhänger in Gruppen, die zunächst nicht gezielt als Adressaten vorgesehen waren, nun aber auch in die Evangelisierung integriert werden sollten. Auch irdisches Standesdenken soll in den Gemeinden wegfallen, denn mit dem Blick aufs Himmelreich, heben sich das soziale Oben und Unten auf. Freie und Slaven sind in den Gemeinden gleichermaßen Brüder und Schwester in Christus. Was alle vereint ist Christus und er ist in allen, die an ihn glauben präsent, daher ist das alte Leben durchs neue zu ersetzten, es ist gestorben und wird sind zum neuen Leben mit Christus erweckt worden und das irdische verliert seine Bedeutung, wenn wir uns ans Himmlische (oben) orientieren. Auch Paulus verweist uns also auf eine neue Lebensausrichtung, wo die herkömmlichen, alten, irdischen Werte – und Unwerte = Sünden – abgelegt werden, um den wahren Lebenssinn, der geschwisterlichen Gemeinschaft mit und in Christus zu erkennen.     

                                                          Um das Thema Erben geht es auch bei Evangelium nach Lukas. Jesus wird als Gelehrter von einem Mann aufgefordert, Recht zu sprechen, da er sich darüber beklagt, dass sein Bruder nicht mit ihm das Erbe teilen will. Anscheinend geht es hier um die Bitte einer Auszahlung des Erbes, anstatt in brüderlicher Gemeinschaft den geerbten Hof gemeinsam weiterhin zu bearbeiten. Es erinnert uns an das Gleichnis des verlorenen Sohnes, der auch sich auszahlen ließ, um in die Welt zu gehen. Vom «Rabbi» (der Begriff steht für einen jüdischen Lehrmeister in den Synagogen und kommt erst in der Zeit des Lukas als solcher auf) Jesus erwartet nun der Mann eine richterliche Entscheidung, der aber weist diese Entscheidung zurück mit dem Hinweis auf die Gefahr der Habsucht. Wie wir schon im Buch Kohelet belehrt wurden, dass ein Leben, das sich lediglich auf den irdischen Besitz konzentriert, seinen Sinn verliert, so wird nun betont, wie ein eigensüchtiges Anhäufen von Gütern und Besitz zum irdischen Tod führt und damit den Weg zum himmlischen Heil versperrt.

                                                          Eine Erwägung in der Forbes-liste oder anderen Lister zu den reichsten Männern und Frauen, sind für Christen nicht erstrebenswert, da sie keinen Wert vor Gott haben und schon gar nicht einen wahrhaftigen Lebenssinn ausdrücken. Welchen Sinn ein erworbenes Vermögen haben sollte, erklärt Jesus in einem Gleichnis. Ein reicher Mann konnte sich über eine reichhaltige Ernte auf seinen Feldern freuen. Er hatte aber bereits seine Scheunen voll und daher keinen Platz mehr die Ernte unterzubringen. Was sollte er also tun? Dem Besitzer fehlt es an nichts. Er hat sogar vorgesorgt, denn er kann die neue Ernte nicht einmal mehr unterbringen. Statt aber mit dem zufrieden zu sein, war er bereits hat, entscheidet er sich die alten Scheunen niederzureißen und noch größere neue zu bauen, um dort das gesamte Getreide und seine Vorräte unterzubringen. Aus einem noch vergrößertem Vorrat versprach er sich Sicherheit auf Jahre hinaus. Er wollte sich nun an seinem Reichtum selbst erfreuen. So wie er denken viele Leute. Der verdiente Reichtum ist ein Glück, an dem ich das Recht habe, mich zu erfreuen. Und so werden immer größere Scheunen (oder Tresore) gebaut, mehr Häuser, mehr Autos und Güter etc. gekauft und angehäuft, mit der Hoffnung vielleicht, dass sich das Vermögen immer noch weiter vermehrt, denn desto mehr man hat, um so abgesicherter ist man für die Zukunft. Ein solches Streben nach Reichtum wird zu einem Götzendienst. 

                                                          Jesus kritisiert hier nicht den Besitz an sich. Der reiche Mann wird nicht vorweg als schlecht charakterisiert, das Glück einer guten Ernte auch nicht irgendwie negativ kommentiert. Die Frage aber die sich eben stellt, ist folgende: Wenn ich genügend Besitz habe, was sollte ich dann mit weiteren Gewinnen oder Einkommen machen, die ich nicht mehr selbst, zumindest in absehbarer Zeit, benötige? Jesus stellt klar hervor, dass Gott ein solch egozentrisches Anhäufen von Reichtum als Sinnlosigkeit erachtet, denn der reiche Mann, der letztlich nur an die Vermehrung seines Besitzes dachte, schallt er einen Narren. Sein Leben ist vergänglich und sein Tod kann über Nacht kommen. Sein irdischer Schatz verliert seinen Sinn, nützt ihm am Ende nichts, denn, wer nur für sich selbst Schätze/Besitz anhäuft, ist menschlich arm. Ein solcher Besitz hat keinen Wert bei Gott. 

                                                          Reichtum verpflichtet, dass sahen auch schon die Kirchenväter so. Es geht immer darum, was man mit dem Besitz und Reichtum sinnvoll tut, es hat eine soziale Komponente. Wahres Glück ist geteiltes Glück. Das Sein eines Menschen hängt nicht von seinem Besitz ab, sondern, was er daraus macht. Erweist er sich als Fürsorger für andere, gibt er den Bedürftigen von seinem Reichtum ab, schafft er anderen eine würdige Lebensweise, indem er ihnen Arbeit gibt? Wer seine Seele bereichern will, muss das Teilen lernen und zwar jetzt und heute. Es geht um die Sicherheit fürs sinnvolle und glücklich Leben und dies gelingt, wenn man seinen Besitz und Reichtum mit dem Nächsten teilt und dann alle in der Gegenwart die Freude erleben können. Erst dann ist man auch bei Gott reich, nämlich bereichert an Menschlichkeit und erneuert als Abbild des Schöpfers.       

                                                          Impulso: ¿Cuáles son los beneficios de acumular riqueza? ¿Qué es de valor eterno y, por lo tanto, no perecedero?

                                                          Ser rico y tener posesiones parece ser el objetivo dominante de muchas personas. Para algunos es un símbolo de estatus, otros  esperan de sus bienes y dinero acumulados más seguridad para el futuro o para  los tiempos difíciles. Sin embargo, siempre queda la pregunta para qué se acumula riqueza.

                                                          En el libro de Eclesiastés, se instruye al creyente sobre el cómo comportarse correctamente. El autor es Qohéleth, que significa en hebreo un predicador, quien convoca a la asamblea (en griego: Ekklesiates). Aquí se describe una situación muy común: alguien trabaja duro, gasta por toda su vida, energía y tiempo para acumular bienes, que luego pueda dejar como herencia. Pero entonces surge la pregunta de si el heredero o los herederos pueden entonces continuar con la propiedad -y podríamos agregar- es la preocupación si los herederos mantienen el mismo espíritu, conocimiento, habilidad y diligencia de predecesor.

                                                          El hombre quería crear un monumento con sus posesiones, estaba tan motivado por eso que se «desesperó» por eso. Adquirir riqueza se convirtió en una especie de «culto», una obsesión, quizás incluso su «dios». Pero ahora sus bienes pasarán a otras manos, a herederos que no se han esforzado en nada por conseguirlo, que no pueden comprender lo que ha costado adquirirlo. Aquí se equivocó de valor, de lo más importante y así todo es «soplo de viento» (vanidad), es decir, algo transitorio, como enfatiza el líder de la comunidad a sus oyentes. La concentración de la vida en la acumulación de posesiones es una «fantasía» de la mente, quizás debería enfatizarse aún más como una «locura». Toda su vida, día y noche, esa persona se preocupa y angustia por sus «negocios». "Crear" y "adquirir"  una fortuna es lo que pulsa su mente y su corazón. ¡Pero al final todo eso es inútil ente de Dios!

                                                          Ahora nuestro sabio predicador nos dice a qué debemos prestar atención. Nuestra felicidad no es la recompensa de nuestro trabajo y de nuestra propia creatividad, sino que en última instancia todo depende únicamente de la voluntad de Dios. Dios nos da el conocimiento, la habilidad – los talentos – y la alegría. Pero las personas que se han concentrado en los negocios, coleccionando y atesorando posesiones, se han perdido su vida. Si luego quieren o tienen que pasar todos sus bienes a sus herederos, entonces, todas sus fuerzas en su vida quedarán en el olvido y, en última instancia, todo no tuvo ningún sentido. Pues es la confianza en Dios la que abre el camino a la verdadera realización del sentido de la vida.

                                                          Sin embargo, este maestro de sabiduría también se refiere a la predestinación, porque es Dios quien bendice a algunos con el don de conocimiento, habilidad y alegría, mientras que a otros los comisiona para hacer «negocios». ¿Con quién nos podemos identificar? Si somos los «ocupados» de la acumulación de riquezas, entonces debemos despertar para reorganizar nuestro propósito en la vida, para que no nos atamos a la transitoriedad de la existencia terrenal, sino que pongamos nuestra confianza en Dios y luego encontraremos la verdadera felicidad y alegría en la vida, porque en última instancia todo queda a la disposición de Dios. Todas las fuerzas puramente humanas son transitorias, pero si aceptamos y permitimos que Dios forme el centro de nuestra vida, así entramos en la inmortalidad. Quien aprecia y disfruta lo que tiene -recibido por el cuidado de Dios- puede sentir la felicidad, entonces, no pierde tiempo y la alegría por concentrarse sólo en la acumulación de bienes terrenales.

                                                          En la Carta a los Colosenses, Pablo llama a los miembros de la Iglesia a enfocarse en el cielo ya que están resucitados con Cristo, es decir, bautizados y pueden comenzar una nueva vida. Por lo tanto, no deben concentrarse más en lo terrenal, porque ahora han reconocido a Cristo y su vida ha recibido un nuevo significado que está orientado hacia Dios. Todos los pecados terrenales deben ser puestos a un lado: la fornicación, las pasiones impuras, malos deseos, avaricia, idolatría y el mentirse unos a otros han muerto por ellos, y ahora están llamados a ser nuevos seres humanos, verdaderas imágenes del Creador. Pablo llama a darse cuenta de que están siendo conducidos por y con Cristo, a través del bautismo, a una nueva vida juntos donde se levantan todas las barreras que separan a hermanos y hermanas. Por lo tanto, ya no se debe distinguir entre griegos y judíos, es decir, entre los cristianos judíos y los cristianos gentiles, los del mundo y la cultura helenística, así no se separa a los circuncisos de los incircuncisos. Aquí se refleja el tema del llamado Concilio Apostólico del 48, en Jerusalén, cuando Pablo presentó sus éxitos con la misión de los gentiles a los ancianos, a Pedro y a Santiago, el hermano del Señor, y justificó su evangelización.

                                                          Pero va más allá, el cristianismo ahora también ve abiertos a los «bárbaros» y los «escitas», es decir, pueblos que se consideraban incivilizados. Esto abre el camino al cristianismo para todos los grupos étnicos y culturas, una evangelización universal. En las ciudades y puertos de Asia Menor existía una diversidad de etnias y culturas, el cristianismo también encontró adherentes en grupos que inicialmente fueron los destinatarios del Evangelio, pero que ahora la Iglesia debe extender su misión hacia ellos también. El pensamiento de estatus social terrenal también debe ser eliminado en las comunidades cristianas, porque con la vista al reino de los cielos, las diferencias sociales – de clases de arriba y clases de abajo - se deben disolver. Personas libres y esclavos por igual son hermanos y hermanas en Cristo, en esta Iglesia. Lo que une a todos es Cristo y Él está presente en todos los que creen en él, por tanto, la vida vieja ha de ser sustituida por la nueva, esta ha muerto y resucitado a la vida nueva con Cristo y lo terrenal pierde sentido cuando nos orientamos hacia el celestial (arriba). Pablo también nos señala una nueva dirección en la vida, donde los valores convencionales, viejos, terrenales - y los desvalores = pecados - sean descartados para reconocer el verdadero sentido de la vida en la comunidad fraterna con y en Cristo.

                                                          El Evangelio según Lucas también trata el tema de la herencia. Como erudito, Jesús es llamado por un hombre para que administre justicia porque se queja de que su hermano no quiere compartir su herencia con él. Aparentemente, se trata de que le entrega una parte de herencia en lugar de que el hermano debería trabajar en la finca heredada en una comunidad fraterna. La situación nos recuerda a la parábola del hijo pródigo. Dirigiéndose a Jesús, a quien considera un «rabino» (un término para un maestro que nace en tiempos del evangelista Lucas), el hombre ahora espera una decisión judicial, pero Jesús rechaza esta decisión y señala el peligro de la codicia. Como se nos enseñó en el libro de Eclesiastés una vida concentrada en la acumulación de bienes conduce a la vanidad, aquí queda más claro aún cuál es el camino a la muerte terrenal, así cerrando el camino a una vida eterna. Las listas de Forbes u otros listados de los hombres y mujeres más ricos  del mundo no deben ser admirados por los cristianos, ya que no representan ningún valor ante Dios, y mucho menos expresan un verdadero propósito en la vida. En la parábola sobre el hombre rico, Jesús explica el fin que debe tener una riqueza. Un hombre rico podía disfrutar de una abundante cosecha en sus campos. Pero ya tenía sus graneros llenos y, por lo tanto. no había más espacio para acomodar el embarque. ¿Entonces qué hay que hacer?

                                                          Al hombre rico no le falta nada. Incluso ha tomado precauciones porque ya ni siquiera puede acomodar la nueva cosecha. Pero en lugar de contentarse con lo que ya tiene, decide derribar los viejos graneros y construir otros nuevos aún más grandes para albergar todo el grano y los suministros. De un suministro aún mayor, se prometió seguridad para los años venideros. Ahora quería disfrutar él mismo de su riqueza. Eso es lo que mucha gente piensa. La riqueza ganada es la felicidad que tengo derecho a disfrutar. Y así se construyen graneros (o cajas fuertes) cada vez más grandes, se compran y acumulan más casas, más automóviles y bienes, etc., tal vez con la esperanza de que siempre serán más bienes y más seguridad para el futuro. La búsqueda de la riqueza se convierte en idolatría.

                                                          Jesús no está criticando la posesión de bienes per se aquí. No caracteriza al rico como un malo, ni se comenta negativamente en modo alguno la suerte de una buena cosecha. Pero la pregunta que surge es la siguiente: si tengo suficientes posesiones, ¿qué debo hacer con más ganancias o ingresos que ya no necesito, al menos en un futuro previsible? 

                                                          Jesús deja claro que Dios considera inútil tal acumulación de riqueza egocéntrica, porque llama necio al hombre rico, que en última instancia solo pensaba en aumentar su riqueza. Su vida es fugaz y su muerte puede llegar de la noche a la mañana. Su tesoro terrenal pierde su sentido y al final no le sirve de nada, porque quien sólo acumula tesoros/posesiones para sí mismo es humanamente pobre. Tales posesiones no tienen valor ante Dios.

                                                          La riqueza obliga, los Padres de la Iglesia ya lo veían así. Siempre se trata de que lo que hagas de manera significativa con tus posesiones y riquezas, tenga un componente social. La verdadera felicidad es la felicidad compartida. La dignidad y el valor de una persona no depende de lo que posee, sino de lo que hace con ello. ¿Se muestra a sí mismo como un cuidador de los demás, dando su riqueza a los necesitados, o creando una forma de vida digna para ellos dándoles trabajo? Si quieres enriquecer tu alma, tienes que aprender a compartir, ahora y hoy. Se trata de seguridad para una vida significativa y feliz y esto tiene éxito cuando compartes tus posesiones y riquezas con tu prójimo y entonces todos pueden experimentar la alegría en el presente. Sólo entonces es también un rico en Dios, es decir, enriquecido en humanidad y renovado como auténtica imagen del Creador.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          16. Sonntag im Jahreskreis (17.7.2022)

                                                          («Christus im Haus von Martha und Maria» (1628) von Jan Brueghel dem Jüngeren, Nationalgalerie, Dublin)

                                                          («Christus im Haus von Martha und Maria» (1628) von Jan Brueghel dem Jüngeren, Nationalgalerie, Dublin)

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          16. Sonntag im Jahreskreis (17.7.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Gen 18,1-10a

                                                          Lesung
aus dem Buch Genesis.

                                                          In jenen Tagen
erschien der HERR Abraham bei den Eichen von Mamre, während er bei der Hitze des Tages am Eingang des Zeltes saß.

                                                          Er erhob seine Augen und schaute auf, siehe, da standen drei Männer vor ihm. Als er sie sah, lief er ihnen vom Eingang des Zeltes aus entgegen, warf sich zur Erde nieder

                                                          und sagte: Mein Herr,
wenn ich Gnade in deinen Augen gefunden habe, geh doch nicht an deinem Knecht vorüber! Man wird etwas Wasser holen; dann könnt ihr euch die Füße waschen und euch unter dem Baum ausruhen. Ich will einen Bissen Brot holen, dann könnt ihr euer Herz stärken, danach mögt ihr weiterziehen; denn deshalb seid ihr doch bei eurem Knecht vorbeigekommen. Sie erwiderten: Tu, wie du gesagt hast!

                                                          Da lief Abraham eiligst ins Zelt zu Sara und rief: Schnell drei Sea feines Mehl! Knete es und backe Brotfladen! 

                                                          Er lief weiter zum Vieh,
nahm ein zartes, prächtiges Kalb
und übergab es dem Knecht, der es schnell zubereitete.

                                                          Dann nahm Abraham Butter, Milch und das Kalb, das er hatte zubereiten lassen,
und setzte es ihnen vor.
Er selbst wartete ihnen unter dem Baum auf, während sie aßen.

                                                          Sie fragten ihn: Wo ist deine Frau Sara? Dort im Zelt, sagte er. 


                                                          Da sprach er:
In einem Jahr komme ich wieder zu dir.
Siehe, dann wird deine Frau Sara einen Sohn haben.

                                                          Sara hörte am Eingang des Zeltes hinter seinem Rücken zu. Abraham und Sara waren schon alt; sie waren hochbetagt. Sara erging es nicht mehr, wie es Frauen zu ergehen pflegt.

                                                          Sara lachte daher still in sich hinein und dachte: Ich bin doch schon alt und verbraucht und soll noch Liebeslust erfahren?
Auch ist mein Herr doch schon ein alter Mann! 


                                                          Da sprach der Herr zu Abraham: Warum lacht Sara und sagt: Sollte ich wirklich noch gebären, obwohl ich so alt bin?

                                                          Ist denn beim Herrn etwas unmöglich? Nächstes Jahr um diese Zeit werde ich wieder zu dir kommen; dann wird Sara einen Sohn haben. 


                                                          1. 2.    Lesung: Kol 1,24-28

                                                          Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Kolossä.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Ich freue mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den Bedrängnissen Christi
noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist.

                                                          Ihr Diener bin ich geworden
gemäß dem Heilsplan Gottes,
um an euch das Wort Gottes zu erfüllen. Er ist jenes Geheimnis,
das seit ewigen Zeiten und Generationen verborgen war – jetzt aber seinen Heiligen offenbart wurde. Ihnen wollte Gott kundtun,
was der Reichtum der Herrlichkeit
dieses Geheimnisses unter den Völkern ist: Christus ist unter euch, die Hoffnung auf Herrlichkeit. 


                                                          Ihn verkündigen wir;
wir ermahnen jeden Menschen und belehren jeden Menschen in aller Weisheit,
damit wir jeden Menschen vollkommen darstellen in Christus.

                                                          Evangelium: Lk 10,38-42

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit
kam Jesus in ein Dorf.

                                                          Eine Frau namens Marta nahm ihn gastlich auf. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu.

                                                          Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen zu dienen. Sie kam zu ihm
und sagte: Herr, kümmert es dich nicht,
dass meine Schwester die Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! 

                                                          Der Herr antwortete:
Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt,
der wird ihr nicht genommen werden. 


                                                          Impuls: Was heißt es Gott zu dienen?

                                                          Am vergangenen Sonntag wurde uns mit dem Gleichnis vom barmherzigen Samaritaner eine Lektion erteilt, dass Gottesdienst und Menschendienst eng miteinander vereint sind. Nur über die Fürsorge für den Nächsten, ist auch auf die Fürsorge Gottes zu hoffen. In den heutigen Texten geht es wiederum ums Dienen und zwar um die Frage der rechten Form des Dienens.

                                                          In der Erzählung über Abraham und Sara geht es einerseits um das zentrale Thema der Nachkommenschaftsverheißung, zu anderen um die Gastfreundschaft. Letzteres ist im Orient bis heute eine geläufige Praxis auch gegenüber Fremden. Abraham bekommt Besuch von drei Männern und entsprechend des Brauchs der Gastfreundschaft bewirtschaftet er sie. Im Orient war es üblich, auch fremde Reisende oder auch Hilfsbedürftige bis zu drei Tagen zu beherbergen und zu versorgen. Es ist eine Praxis, wie wir sie auch in den jungen Kirchengemeinden erleben können, wo etwa den Wandermissionaren und auch Reisenden Gastfreundschaft gewährt werden soll. Zu den Eigenschaften eines Bischofs gehörte laut den Pastoralbriefen die besondere Gastfreundschaft in seinem Haus. Und auch im Mittelalter war es üblich, dass Reisende und Wanderer auch in Klöstern als Gäste aufgenommen wurden.

                                                          Die drei Männer, die aber nun Abraham besuchen, erscheinen ihm etwas Besonderes zu sein, weshalb er als Gastgeber sich besonders in Zeug legt. Zunächst reicht er seinen Gästen Wasser, damit sie sich den Staub des Wüstenbodens von ihren Füßen waschen können. Eine solche Reinigung gehört zur üblichen Geste des Empfangs und drückt die Wertschätzung aus. Dann aber scheint Abraham zu erkennen, dass es sich nicht um gewöhnliche Männer handelt und beginnt hektisch das Essen zu organisieren. Auch seine Frau Sara und ein Knecht werden voll bei der Zubereitung eingespannt. Für sie wird eigens ein Kalb geschlachtet. Nach dem Mahl aber wird klar, dass es kein zufälliger Besuch war, sondern hier sind es göttliche Boten und diese haben eine Botschaft für das in im Alter vorgerückte Paar. Sara wird einen Sohn gebären. Damit wird nun offensichtlich, dass hier Gott einwirkt. Diese drückt sich denn auch im Dialog aus und dem Wechsel zwischen Plural und Singular. Am Ende spricht hier Abraham mit Gott persönlich. Sara aber, die die Ankündigung ihre Schwangerschaft mitbekommt, lacht darüber, da es ihr absurd erscheint, da beide schon vorgerückten Alters sind. Ihr Lachen wird vernommen und gerügt, denn die Geburt eines Sohns wird als Gottgegeben angekündigt. Abraham zweifelt zwar auch an diese Zusage, aber wird nicht dafür gerügt, sondern ihm versichert, dass er innerhalb eines Jahres Vaters des ersehnten Sohns sein wird. Die zweifelnde Frau wird hier noch in den traditionellen Geschlechterrollen dargestellt. Bezüglich des Motiv der Gastfreundschaft können wir als Fazit dieser Erzählung festhalten: seid bereit, denn auch Gott könnte eines Tages bei euch zu Gast erscheinen.      

                                                          Im Brief an Kolosser erinnert Paulus an seinen Dienst am Leib Christi, der Kirche. Er verkündet das Wort Christi und versichert ihnen, das Christus mitten unter ihnen ist. Wir man den Dienst an Christus verstehen soll, fast er knapp zusammen: «Ihn verkündigen wir;
wir ermahnen jeden Menschen und belehren jeden Menschen in aller Weisheit, damit wir jeden Menschen vollkommen darstellen in Christus». Der Dienst am Nächsten macht uns zu vollkommeneren Menschen und machen die Gegenwart Christi erfahrbar.

                                                          Beim Besuch Jesu im Haus Martas geht es ebenfalls um Dienste. Auf der einen Seite ist die Gastgeberin Marta, die in ihrem Arbeitseifer völlig gestresst wirkt. Die Arbeit nimmt sie in Anspruch, d.h. es macht ihr Mühe. Sie beklagt sich denn auch darüber, dass die Last allein bei ihr bleibt, während ihre Schwester Maria sich dem Herrn – Jesus ist gemeint – zu Füßen setzt und seinen Worten zuhört. Marta fordert nun Jesus auf, die Schwester zu ermahnen, ihr zu helfen. Statt aber Maria zu rügen, macht er Marta auf ein falsches Verständnis von Dienst aufmerksam. Sie macht sich um Dinge Sorgen und Mühen, die es nicht Wert sind. Denn wichtig ist in diesem Augenblick, die Worte des Heils zu hören. Maria hat also richtig gewählt, indem sie ihre Zeit fürs Lernen aus den Heilsworten verwendet. Damit ist ihre scheinbare «Muße» keine verlorene Zeit, sondern ein zeitlicher Lebensgewinn. Sie wählte eine Tätigkeit, die sinnvoll war, dem Herrn zuzuhören. Einen wahren Dienst erweist man, indem man sich die Zeit für den Mitmenschen nimmt, den Gästen zuhört und mit ihnen spricht. Es ist am Ende die Begegnung mit den Nächsten, die dann lebensbestimmend wird.  

                                                          Impulso: ¿Qué significa servir a Dios?

                                                          El domingo pasado, en la parábola del Buen Samaritano, se nos enseñó una lección clave: la adoración de Dios y el servicio al prójimo están íntimamente relacionados. Sólo a través del cuidado del prójimo podemos esperar también el cuidado de Dios. Los textos de hoy tratan nuevamente sobre el servicio, más concreto, sobre la comprensión correcta del servir.

                                                          En la narración sobre Abraham y Sara se juntan dos temas: el central sobre la promesa de descendencia a Abraham y la costumbre de la hospitalidad. Esta última sigue siendo una práctica común en Oriente, incluso hacia extranjeros, en la actualidad. Abraham recibe la visita de tres hombres y, según la costumbre de la hospitalidad, cumple con toda la preocupación para complacerles. En Oriente era costumbre alojar y cuidar a los viajeros extranjeros o personas que  necesitaban ayuda hasta por tres días. Es una práctica que podemos experimentar también en las jóvenes comunidades cristianas, donde, por ejemplo, se va a acoger a misioneros itinerantes y viajeros por el plazo de hasta tres días. Según las cartas pastorales, a fines del siglo I,  una de las características para elegir un candidato al cargo de obispo era su capacidad de ser hospitalario y recibir personas en su hogar. E incluso en la Edad Media, era común que los viajeros e itinerantes fueran recibidos como invitados en los monasterios.

                                                          Los tres hombres que ahora visitan a Abraham le parecen especiales, por lo que pone su corazón y su alma en ser un buen anfitrión. Primero entrega agua a sus invitados para que puedan lavarse los pies del polvo del suelo del desierto. Tal limpieza es parte del gesto habitual de recepción y expresa un especial respeto. Pero entonces Abraham parece darse cuenta de que estos no son hombres ordinarios y frenéticamente comienza a organizar la comida. Su esposa Sara y un sirviente también se involucran de lleno en la preparación. Se sacrifica incluso un ternero especialmente para ellos. Sin embargo, después de la comida, queda claro que no fue una visita accidental, sino que aquí se trata de mensajeros divinos y tienen un mensaje para la pareja de ancianos: ¡Sara dará a luz a un hijo! Esto hace que sea obvio que Dios está obrando aquí. También se expresa en el diálogo, en que hay un cambio entre el uso del plural y singular. En consecuencia, Abraham está hablando aquí personalmente con Dios. Pero Sara, que escucha el anuncio de su embarazo, se ríe porque le parece absurdo, pues ambos ya son de edad avanzada. Su risa es escuchada y reprendida, porque el nacimiento de un hijo es ya anunciado como dado por Dios. Aunque Abraham también duda de esta promesa, no se le reprende por ello, sino que se le asegura que será padre del hijo anhelado dentro de un año. La mujer que duda todavía se representa en los roles de género tradicionales. Su reacción es vista más negativo. En cuanto al motivo de la hospitalidad, podemos resumir de esta narración: ¡Prepárate, porque un día Dios también podría aparecer como huésped en tu casa!

                                                          En la Carta a los Colosenses, Pablo nos recuerda de su servicio al cuerpo de Cristo, a la Iglesia. Al proclamar la palabra de Cristo les asegura que Cristo está en medio de ellos. ¿Cómo se debe entender el recto servicio a Cristo? lo resume brevemente: «… al cual nosotros anunciamos, amonestando e instruyendo a todos los hombres con toda sabiduría, a fin de presentarlos a todos perfectos en Cristo”. El servicio a los demás nos hace seres humanos más perfectos y hace tangible la presencia de Cristo.

                                                          La visita de Jesús a la casa de Marta también tiene que ver con el servicio. Por un lado está la anfitriona Marta, que parece completamente estresada en su entusiasmo por el trabajo. El trabajo la ocupa, es decir, le da problemas. También se queja de que la carga queda solo en ella, mientras su hermana María se sienta a los pies del Señor -es decir, Jesús- y escucha sus palabras. Marta ahora le pide a Jesús que amoneste a la hermana para que la ayude. Pero en lugar de reprender a María, llama la atención de Martha sobre una comprensión errónea del servicio. Se dedica y se preocupa por cosas que no valen la pena. Porque lo importante en este momento es escuchar las palabras de salvación. Así que María tomó la decisión correcta al usar su tiempo para aprender de las palabras sobre la salvación. Así que su aparente «ocio» no es tiempo perdido, sino una ganancia temporal en la vida. Ella eligió una actividad que tenía sentido, escuchar al Señor.

                                                          Se presta un verdadero servicio al tomarse el tiempo para escuchar a los invitados y hablar con ellos. Al final, es el encuentro con personas –con los prójimos - el que se vuelve determinante en la vida.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Hochfest des Leibes und Blutes Christi – Fronleichnam (16.6.2022 Feier am Sonntag 19.6.2022)

                                                          Blumenteppich, St. Michael 2022

                                                          Blumenteppich, St. Michael 2022

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          Hochfest des Leibes und Blutes Christi – Fronleichnam (16.6.2022 Feier am Sonntag 19.6.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Gen 14,18-20

                                                          Lesung
aus dem Buch Genesis.

                                                          Melchisedek, der König von Salem, brachte Brot und Wein heraus. Er war Priester des Höchsten Gottes. Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde, und gepriesen sei der Höchste Gott, der deine Feinde an dich ausgeliefert hat. Darauf gab ihm Abram den Zehnten von allem.

                                                          1. 2.    Lesung: 1 Kor 11,23-26

                                                          Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

                                                          Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!

                                                          Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt, verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.

                                                          Evangelium: Lk 9,11b-17

                                                          Aus dem Evangelium nach Lukas

                                                          In jener Zeit redete Jesus zum Volk vom Reich Gottes und machte gesund, die der Heilung bedurften.

                                                          Als der Tag zur Neige ging, kamen die Zwölf und sagten zu ihm: Schick die Leute weg, damit sie in die umliegenden Dörfer und Gehöfte gehen, dort Unterkunft finden und etwas zu essen bekommen; denn wir sind hier an einem abgelegenen Ort.

                                                          Er antwortete: Gebt ihr ihnen zu essen! Sie sagten: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; wir müssten erst weggehen und für all diese Leute Essen kaufen.

                                                          Es waren nämlich etwa fünftausend Männer. Er aber sagte zu seinen Jüngern: Lasst sie sich in Gruppen zu ungefähr fünfzig lagern!. Die Jünger taten so und veranlassten, dass sich alle lagerten.


                                                          Jesus aber nahm die fünf Brote und die zwei Fische, blickte zum Himmel auf, sprach den Lobpreis und brach sie; dann gab er sie den Jüngern, damit sie diese an die Leute austeilten.

                                                          Und alle aßen und wurden satt. Als man die übriggebliebenen Brotstücke einsammelte, waren es zwölf Körbe voll.

                                                          Impuls: Brot und Wein, ein Symbol des Teilens und des göttlichen Segens

                                                          Brot und Wein reicht der König Melchisedek Abraham zum Dank für dessen Einsatz für seinen Neffen Lot. In einem Konflikt zwischen Königen hat sich Abraham an dessen Seite gestellt und nun wird das Teilen von Brot und Wein zum Segen für beide. Abraham seinerseits teilt von seinen Gütern den Zehnten an Melchisedek. Sie bilden damit einen Freundschaftsbund. Als Christen erinnert uns die Gabe von Brot und Wein an die Eucharistie, so wird Melchisedek gleichsam zum Vorbild der Priester.

                                                          Am Hochfest des Leibes und Blutes Christi, auch als Fronleichnam bezeichnet, werden wir an die Einsetzungsworte Christi beim Abendmahl erinnert. Dieses Fest hat seinen Ursprung im Mittelalter, im 13. Jahrhundert, und stellt die Eucharistie feierlich ins Zentrum, was in der Karwoche am Gründonnerstag noch nicht angemessen erschien. Nun aber wird die Bedeutung der Gegenwart Christi im Brot und Wein, in seinem Leib und Blut, das unter den getauften Gläubigen verteilt wird, besonders herausgestellt. Christus hat seinen Leib für uns hingegeben und teilt sich ganz unter uns im Brot und Wein, das als Leib und Blut uns an seiner Opfergabe teilnehmen lässt. Auch hier geht es ums Teilen und den Segen, den wir durch diese Hingabe Christi erlangen. Paulus überliefert die Worte Jesu und deren Deutung. Aus dem Brot wird der Leib Christi und aus dem Wein das Blut des Neuen Bundes. Mit der Eucharistie werden wir jedes Mal an die Bedeutung des Todes Jesu erinnert und zugleich daran, dass er wiederkehren wird. 

                                                          Was Teilen bewirken kann, davon spricht Lukas im heutigen Evangelium. Es ist die Speisung von 5000 Männern. Obwohl nur 5 Brote und 2 Fische zur Verfügung standen, werden am Ende alle satt. Es ist der Lobpreis, den Christus über die Brote und Fische ausspricht, die aus dem Wenigen eine Fülle, ja eine Überfülle, erzeugen.  Dann bricht er die Brote und Fische und lässt sie an die Gruppen, die zu 50 zusammensitzen sollen, verteilen. Am Ende bleibt noch soviel übrig, dass 12 Körbe die Reste füllen. Jesus wird zum Gastgeber, er bewirtet die Menschen, die gekommen waren, um ihn zu hören und vom ihm geheilt zu werden.

                                                          Teilen wird zum Segen aller. Die Zahlen, die bei Lukas genannt werden, haben symbolische Bedeutung. So ist die 50 ein Symbol der Einheit nach Gottes Willen. 5 Brote und 2 Fische ergeben zusammen die Zahl sieben, eine heilige Zahl, die Vollkommenheit ausdruckt. Die 12 Körbe mit Resten, spielt auf die Sättigung des gesamten Volkes Israel an, an die 12 Stämme. Dass Gott hier handelt und im Geschehen eingreift, ist den christlichen Lesern und Hörern des ersten Jahrhunderts voll bewusst.

                                                          Seit dem 13. Jahrhundert kam auch der Brauch auf, an diesem Fest eine Prozession durch die Straßen der Städte zu machen, wobei der Leib des Herrn (aus dem Mittelhochdeutschen abgeleitet, dann Fron-Leichnam –des Herrn Leichnam/Körper - genannt) in Form der Hostie in einer Monstranz mitgeführt wurde. Mit der Zeit wurden diese Prozessionen zu einer Art «Demonstration» der Katholiken, teils auch als politischer Protest, etwa in der NS-Zeit. Heute ist es eher ein Ausdruck eines öffentlichen Bekenntnisses zur Kirche und des christlichen Glaubens.

                                                          Der Brauch Blumenteppiche zu legen gelangte wohl im 15. Jahrhundert aus dem Mittelmeerraum nach Deutschland, erlebte aber einen neuen Aufschwung in der wachsenden Volksfrömmigkeit des 19. Jahrhunderts. Auch in unserer Gemeinde St. Michael ist es mittlerweile zu einer Tradition geworden.

                                                          Impulso: Pan y vino, un símbolo de compartir y de la bendición divina

                                                          El rey Melquisedec le dio a Abraham pan y vino como agradecimiento por su apoyo por su sobrino Lot. En un conflicto entre reyes, Abraham se puso del lado de él, y ahora el compartir el pan y el vino por el rey de Salen se convierte en una bendición para ambos. Abraham, a su vez, entrega la diezma parte de sus bienes a Melquisedec.  Como cristianos, este compartir el pan y del vino nos recuerda a la Eucaristía, por lo que Melquisedec se convierte en un modelo para los sacerdotes.

                                                          En la Solemnidad del Cuerpo y la Sangre de Cristo, también conocida como Corpus Christi, se nos recuerdan las palabras de institución de Cristo en la Cena del Señor. Esta fiesta tiene su origen en la Edad Media, en el siglo XIII, y pone solemnemente en el centro la Eucaristía, lo que no parecía adecuado celebrar en un forma solemne durante la Semana Santa. Pero ahora se destaca especialmente la importancia de la presencia de Cristo en el pan y el vino, en su cuerpo y sangre, que se distribuye entre los creyentes bautizados. Cristo entregó su cuerpo por nosotros y se reparte enteramente entre nosotros en el pan y el vino que, como cuerpo y sangre, nos permite participar de su ofrenda sacrificial. Nuevamente, se trata de compartir y de las bendiciones que vienen a través de esta dedicación de Cristo. Pablo entrega las palabras de Jesús y su interpretación. El pan se convierte en el cuerpo de Cristo y el vino en la sangre de la nueva alianza. Con la Eucaristía se nos recuerda cada vez la importancia de la muerte de Jesús y nuestra esperanza en el tiempo que Él volverá.

                                                          El evangelista Lucas habla de lo milagroso que se puede experimentar cuando se comparte lo que cada uno tiene con los demás. Aquí se relata la alimentación de 5000 hombres. Aunque solo había 5 panes y 2 pescados disponibles, al final todos estaban hartos. Es la alabanza que Cristo pronuncia sobre los panes y peces lo que transforma, lo que parece poco en una abundancia. Después de romperlos, Jesús hace que los asistentes dividan esta multitud en grupos de 50. Lo que funciona como una multiplicación milagrosa termina llenando 12 canastas con las sobras. Es la fe en Dios lo que hace lo aparentemente imposible – alimentar tanta gente con pocos recursos -  el que Jesús se convierta en anfitrión, de las personas que acudían a escucharlo y a ser curados por él.

                                                          Compartir con otros se convierte en una bendición para todos. Los números mencionados en Lucas tienen un significado simbólico. El 50 es un símbolo de unidad por el amor de Dios. 5 panes y 2 pescados suman el número siete, un número sagrado que expresa la perfección divina. Las 12 canastas de sobras aluden a la saturación de todo el pueblo de Israel, a las 12 tribus. Los lectores y oyentes cristianos del primer siglo son plenamente conscientes de que Dios está actuando aquí e interviniendo en lo que está sucediendo.

                                                          Desde el siglo XIII existe también la costumbre de hacer una procesión en esta fiesta de Corpus Christi por las calles de las ciudades, con el cuerpo del Señor llevado en forma de hostia en una custodia. Con el tiempo, estas procesiones se convirtieron en una especie de "manifestación" de los católicos, a veces como una protesta política, por ejemplo durante la era nazi en Alemania. Hoy es más una expresión de un compromiso público con la Iglesia y la fe cristiana.

                                                          La costumbre de colocar alfombras de flores probablemente llegó a Alemania desde la región mediterránea en el siglo XV, pero experimentó un nuevo auge en la creciente piedad popular del siglo XIX. También ya se hizo una tradición en nuestra comunidad de St. Michael.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Pfingstsonntag (5.6.2022)

                                                          «Pfingsten», Giotto di Bondone, ca. 1305-1310, National Gallery, London

                                                          «Pfingsten», Giotto di Bondone, ca. 1305-1310, National Gallery, London

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          Pfingstsonntag (5.6.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Apg 2,1-11

                                                          Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                          Als der Tag des Pfingstfestes gekommen war, waren alle zusammen am selben Ort. Da kam plötzlich vom Himmel her ein Brausen, wie wenn ein heftiger Sturm daherfährt,
und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen.

                                                          Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder. Und alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt und begannen, in anderen Sprachen zu reden, wie es der Geist ihnen eingab.

                                                          In Jerusalem aber wohnten Juden,
fromme Männer aus allen Völkern unter dem Himmel. Als sich das Getöse erhob,
strömte die Menge zusammen und war ganz bestürzt; denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden.

                                                          Sie waren fassungslos vor Staunen und sagten: Seht! Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören: Parther, Meder und Elamiter,
Bewohner von Mesopotamien, Judäa und Kappadokien, von Pontus und der Provinz Asien, von Phrygien und Pamphylien,
von Ägypten und dem Gebiet Libyens nach Kyrene hin, auch die Römer, die sich hier aufhalten, Juden und Proselyten,
Kreter und Araber –
wir hören sie in unseren Sprachen Gottes große Taten verkünden.

                                                          [12 Alle gerieten außer sich und waren ratlos.
Die einen sagten zueinander: Was hat das zu bedeuten? Andere aber spotteten: Sie sind vom süßen Wein betrunken.]

                                                          1. 2.    Lesung: 1 Kor 12,3b-7.12-13

                                                          Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

                                                          Schwestern und Brüder! Keiner kann sagen: Jesus ist der Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet.

                                                          Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist.

                                                          Es gibt verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn.

                                                          Es gibt verschiedene Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.

                                                          Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. 


                                                          [8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem anderen – immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten zu heilen, einem anderen Kräfte, Machttaten zu wirken, einem anderen prophetisches Reden,
einem anderen die Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen. Das alles bewirkt ein und derselbe Geist;
einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.]

                                                          Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus.

                                                          Durch den einen Geist 
wurden wir in der Taufe
alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen,
Sklaven und Freie;
und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

                                                          Evangelium: Joh 14,15-16.23b-26

                                                          In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.

                                                          Und ich werde den Vater bitten und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll, [den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.]

                                                          Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen.

                                                          Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat.

                                                          Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. 


                                                          Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. 


                                                          Impuls: Eine Kirche, vereint in dem einen Heiligen Geist

                                                          Das Pfingstfest im Jahre 30 bzw. 33 – je nachdem wie man das Todesjahr Jesu festlegen will – war ein Neuanfang der Jesusbewegung. Nach dem Pessachfest – unser Osterfest – feiern die Juden 50 Tage später ihr zweites (von insgesamt drei) Pilgerfest – in Erinnerung an den Exodus -, das Wochenfest Schawuot, was im Griechischen dann als «Tag Pentekostés» wiedergegeben wurde. Aus einem ursprünglichen Erntefest, der mit der ersten Weizenernte im Frühling begann und als Fest der ungesäuerten Brote im Pessachfest eine Umdeutung erlangte, wurde nach 50 Tagen dann ein Erntedankfest gefeiert, der den Abschluss der Weizenernte bildete. Aus den ursprünglichen Agrarfesten erfolgte dann mit den Ereignissen des Exodus eine neue Sinngebung. Das Pessachfest erinnert nun an die Befreiung aus der «ägyptischen Sklaverei» und mit Pfingsten wird dem Bund Gottes mit dem Volk Israels bedacht, als Jahwe am Sinai dem Mose das Gesetz – die 10 Gebote – überreichte.

                                                          Zu den großen jüdischen Festtagen zogen immer viele Pilger aus der Diaspora – den Städten mit jüdischen Gemeinden außerhalb Palästinas – nach Jerusalem. So dann auch im Todesjahr von Jesus. In der Apostelgeschichte wird berichtet, dass am Tag des Pfingstfestes alle Jünger Jesu sich an einem Ort versammelt hatten. Es scheint geradezu die erste größere Versammlung nach dem Tod und der Auferstehung Christi zu sein.

                                                          Die Beschreibung die nun folgt, erinnert an alttestamentliche Bezüge zu den 70 bzw. 72 Völkern der Erde, der Erscheinungen Gottes vor Mose und dem Volk im Feuer und in den Wolken. Die entscheidende Botschaft ist hier, dass der unsichtbare und «namenlose», d.h. stets mysteriöse Gott in die Geschichte seiner Schöpfung eingreift. Was die versammelten Jünger in Jerusalem erleben, wird in einer Analogie beschrieben, als das «Brausen» eines heftigen Sturms. Etwas kommt vom Himmel auf sie herab, dass ihnen wie Feuerzungen erscheint und wandelt sie, so dass sie plötzlich in anderen Sprachen zu reden vermochten.

                                                          Wichtig ist hier, dass sie nicht von sich aus sprechen, sondern vom Heiligen Geist geleitet werden. Sie sprechen hier im Namen Gottes. Geschildert wird damit ein außergewöhnliches Ereignis. Als Hörer und Leser dieser Schilderung können wir lediglich rational ergreifen, dass etwas Eingreifendes und Ergreifendes mit den Jüngern an diesem Pfingstfest geschehen sein musste. Es wird zur Geburtsstunde der Kirche, der Ekklesía, denn fortan werden sie sich immer wieder versammeln, um die Eucharistie zu feiern, die Worte Jesu wiederzugeben und die Frohe Botschaft der Auferstehung von den Toten zu verkünden. Sie haben nun eine Mission und sie verstehen diese als neuen oder besser noch als erneuerten Bund.

                                                          Die Jünger erlebten sich belebt vom Heiligen Geist, spürten nun die Gegenwart Christi/Gottes als lebendig in ihnen und dieser Geist drängte sie nun zur Verkündigung. Ihre Gemeinschaft ist vom Geist Gottes bestimmt und begleitet.      

                                                          Dass etwas Außergewöhnliches in der Jüngergemeinschaft geschah, scheinen auch die anderen Juden in Jerusalem – gemeint sind wohl auch die Pilger - wahrgenommen zu haben, denn sie hatten das «Getöse» vernommen und dann gehört, wie diese Jünger zu ihnen in ihren Sprachen predigten. Dieses erzeugte bei ihnen ein fassungsloses Staunen, dass sie diese einfachen Menschen aus Galiläer – aus der Provinz – in ihrer eigenen Muttersprache vernehmen konnten. Für sie ist es ein Wunder.

                                                          Im Text folgt nun eine lange Liste von Völkern und Ländern aus denen jene Pilger kamen, zugleich entspricht diese Liste jene Regionen und Völker, die durch die Evangelisierung in den Zeiten der Abfassung der Apostelgeschichte (um 70-80) zum Christentum bekehrt wurden. Das Christentum wurde universell, hatte die Grenzen Palästinas überschritten. Die Taten Gottes erklangen nun bis an den Enden der Welt, in verschiedenen Sprachen.

                                                          Paulus erinnert die Korinther daran, dass die wahre Erkenntnis über Christus aus dem Wirken des Heiligen Geistes kommt. Sie ist ein Geschenk Gottes, die wir dann zum Nutzen anderer – durch Taten und Verkündigung – zum Ausdruck bringen müssen. Die verschiedenen Gaben des Geistes kommen dann in den jeweiligen Menschen zur Wirkung. Die vom Geist inspirierte und geleitete Gemeinde besteht aus vielen Gliedern eines einzigen Leibes in Christus. Es ist der eine Geist, der alle zu einem einzigen Leib vereint.

                                                          Jesus sagte seinen Jüngern zu, dass er für immer bei ihnen sein wird. Sein Beistand ist ewiglich. Wer sich für Christus entscheidet, sich ihm öffnet, ihn liebt und sein Wort – seine Gebote – hält, kann sich gewiss sein, dass auch Gott ihn liebt. Das Leben wird dann vom Heiligen Geist (mit)bestimmt und es ermöglicht das Erinnern an den göttlichen Lehren. Es ist die Einladung sich dem Heiligen Geist zu öffnen.

                                                          Frohe Pfingsten!  


                                                          Impulso: Una iglesia unida en un solo Espíritu Santo

                                                          La fiesta de Pentecostés en el año 30 o 33 -dependiendo en cuando determinar el año de la muerte de Jesús- fue un nuevo comienzo del movimiento de Jesús. Después de la festividad de Pésaj, nuestra festividad de Pascua, los judíos celebran su segunda (de tres) festividad de peregrinación 50 días después, en memoria al Éxodo, la festividad semanal de Shavuot, que luego se tradujo en griego como «Día de Pentekostés». Se origina en una fiesta de la cosecha que comenzaba con la primera cosecha de trigo en primavera y se reinterpretaba como la fiesta de los panes sin levadura de la fiesta de la Pascua; se celebraba una Fiesta de Gracia después de 50 días, que marcaba, esta vez, el final de la cosecha del trigo. Los eventos del Éxodo luego dieron lugar a un nuevo significado de las fiestas agrícolas originales. La fiesta de la Pascua comenzó a conmemorar la liberación de la «esclavitud egipcia» y Pentecostés el pacto de Dios con el pueblo de Israel, cuando la Ley - los 10 Mandamientos - fue entregada a Moisés por Yahvé en el Sinaí.

                                                          En las principales festividades judías acudían siempre los peregrinos de la diáspora -las ciudades con comunidades judías fuera de Palestina- en masa a Jerusalén. Así ocurrió también en el año de la muerte de Jesús. En el Libro de los Hechos se relata que en el día de Pentecostés todos los discípulos de Jesús se habían reunido en un mismo lugar. Parece que fue la primera gran reunión después de la muerte y resurrección de Cristo.

                                                          La descripción que sigue recuerda las referencias del Antiguo Testamento a los 70 o 72 pueblos de la tierra, las apariciones de Jahwe ante Moisés y el pueblo en el fuego y en las nubes. El mensaje crucial aquí es que el Dios invisible y «sin nombre» propio, es decir, siempre un dios misterioso, que interviene en la historia de su creación. Lo que experimentan los discípulos reunidos en Jerusalén es descrito en forma de analogía: ellos experimentan un «rugido» de una fuerte tormenta. Algo desciende sobre ellos desde cielo que se les aparece como lenguas de fuego y los transforma de tal manera que de repente pudieron hablar en otras lenguas.

                                                          Es importante aquí que no hablen por su propia cuenta, sino que sean guiados por el Espíritu Santo. Ellos hablan en el nombre de Dios. Aquí se describe un evento extraordinario. Como oyentes y lectores de este narración, solo podemos comprender racionalmente que algo profundo y conmovedor les debe haber sucedido a los discípulos en esta fiesta de Pentecostés. El efecto será el nacimiento de la Iglesia, la Ekklesía, porque a partir de ahora se reunirán una y otra vez para celebrar la Eucaristía, recitar y predicar las palabras de Jesús y proclamar la buena noticia de la resurrección de entre los muertos. Ahora tienen una misión y la entienden como una alianza nueva, o mejor aún, la alianza renovada.

                                                          Los discípulos se sintieron animados por el Espíritu Santo, sintieron la presencia de Cristo/Dios vivo en ellos y esto los impulsó ahora a salir a predicar. Su comunidad está determinada y acompañada por el Espíritu de Dios.

                                                          Los otros judíos que vivían en Jerusalén -probablemente también los peregrinos- parecen haber notado que algo extraordinario estaba sucediendo en la comunidad de discípulos de Jesús, porque habían escuchado el «ruido» y luego escucharon cómo estos discípulos les predicaban en sus idiomas. Esto les causó un asombro atónito al poder escuchar a esta gente sencilla de Galilea, es decir de una provincia insignificante, hablar en sus propias lenguas maternas. Para ellos era un milagro.

                                                          Originalnachricht ausblenden

                                                          En el texto sigue una larga lista de pueblos y países de donde procedían aquellos peregrinos judíos, a su vez esta lista corresponde a aquellas regiones y pueblos que fueron cristianizados en los tiempos de la redacción de los Hechos de los Apóstoles (c. 70-80). El cristianismo se hizo universal, habiendo cruzado las fronteras de Palestina. Las obras de Dios ahora resonaban hasta los confines de la tierra, en diferentes idiomas.

                                                          Pablo les recuerda a los corintios que el verdadero conocimiento de Cristo proviene de la obra del Espíritu Santo. Es un don de Dios que luego debemos expresar, a través de la acción y la predicación, en beneficio a los demás. Los diversos dones del espíritu entonces se hacen efectivos en las respectivas personas. La Iglesia inspirada y dirigida por el Espíritu se compone de muchos miembros de un solo cuerpo en Cristo. Es el único espíritu que une a todos en un solo cuerpo.

                                                          Jesús promete a sus discípulos que estaría con ellos para siempre. Su apoyo es eterno. Aquellos que eligen a Cristo, se abren a él, lo aman y guardan su palabra, sus mandamientos, pueden estar seguros de que Dios también los ama. La vida será, entonces, determinada también por el Espíritu Santo y este acompañamiento espiritual hace posible recordar las enseñanzas divinas. Es una invitación a abrirse al Espíritu Santo.

                                                          ¡Feliz Pentecostés!

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          6. Sonntag der Osterzeit (22.5.2022)

                                                          Die zwei Fundamente der Kirche:  «Eclesia ex circumcisione» (links: die Wurzeln aus den Juden-Christen) und «Eclesia ex gentibus» (rechts: die Anfänge aus den Heiden-Christen).
Wandmosaik in der Basilika Santa Sabina, Rom, aus dem 5. Jahrhundert.

                                                          Die zwei Fundamente der Kirche: «Eclesia ex circumcisione» (links: die Wurzeln aus den Juden-Christen) und «Eclesia ex gentibus» (rechts: die Anfänge aus den Heiden-Christen).
                                                          Wandmosaik in der Basilika Santa Sabina, Rom, aus dem 5. Jahrhundert.

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          6. Sonntag der Osterzeit (22.5.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Apg 15,1-2.22-29

                                                          Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                          In jenen Tagen
kamen einige Leute von Judäa herab und lehrten die Brüder:
Wenn ihr euch nicht
nach dem Brauch des Mose beschneiden lasst, könnt ihr nicht gerettet werden.

                                                          Da nun nicht geringer Zwist und Streit
zwischen ihnen und Paulus und Barnabas entstand,
beschloss man, Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen sollten wegen dieser Streitfrage
zu den Aposteln und den Ältesten
nach Jerusalem hinaufgehen.

                                                          Da beschlossen die Apostel und die Ältesten zusammen mit der ganzen Gemeinde, Männer aus ihrer Mitte auszuwählen und sie zusammen mit Paulus und Barnabas nach Antiochia zu senden, nämlich Judas, genannt Barsabbas, und Silas, führende Männer unter den Brüdern.

                                                          Sie gaben ihnen folgendes Schreiben mit: Die Apostel und die Ältesten, eure Brüder, grüßen die Brüder aus dem Heidentum in Antiochia, in Syrien und Kilikien. Wir haben gehört,
dass einige von uns, denen wir keinen Auftrag erteilt haben, euch mit ihren Reden beunruhigt
und eure Gemüter erregt haben. Deshalb haben wir einmütig beschlossen, Männer auszuwählen und zusammen mit unseren geliebten Brüdern Barnabas und Paulus zu euch zu schicken, die beide für den Namen Jesu Christi, unseres Herrn,
ihr Leben eingesetzt haben. Wir haben Judas und Silas abgesandt, die euch das Gleiche auch mündlich mitteilen sollen. Denn der Heilige Geist und wir haben beschlossen, euch keine weitere Last aufzuerlegen
als diese notwendigen Dinge:

                                                          Götzenopferfleisch, Blut, Ersticktes und Unzucht zu meiden. Wenn ihr euch davor hütet, handelt ihr richtig. Lebt wohl!

                                                          1. Lesung: Offb 21,10-14,22.23

                                                          Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

                                                          Ein Engel entrückte mich im Geist auf einen großen, hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem,
wie sie von Gott her aus dem Himmel herabkam, erfüllt von der Herrlichkeit Gottes.
Sie glänzte wie ein kostbarer Edelstein, wie ein kristallklarer Jaspis.

                                                          Die Stadt hat eine große und hohe Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen geschrieben: die Namen der zwölf Stämme der Söhne Israels. Im Osten hat die Stadt drei Tore und im Norden drei Tore und im Süden drei Tore und im Westen drei Tore. Die Mauer der Stadt hat zwölf Grundsteine; auf ihnen stehen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes.

                                                          Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung, ist ihr Tempel, er und das Lamm.

                                                          Die Stadt braucht weder Sonne noch Mond, die ihr leuchten. Denn die Herrlichkeit Gottes erleuchtet sie und ihre Leuchte ist das Lamm.

                                                          Evangelium: Joh 14,23-29

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                          In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mich liebt, wird er mein Wort halten; mein Vater wird ihn lieben und wir werden zu ihm kommen und bei ihm Wohnung nehmen. Wer mich nicht liebt, hält meine Worte nicht. Und das Wort, das ihr hört, stammt nicht von mir, sondern vom Vater, der mich gesandt hat. Das habe ich zu euch gesagt, während ich noch bei euch bin. Der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater in meinem Namen senden wird, der wird euch alles lehren
und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.

                                                          Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht, wie die Welt ihn gibt, gebe ich ihn euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch. Wenn ihr mich liebtet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt.

                                                          Impuls: Entscheidend fürs Heil ist die Liebe zu Christus und das Festhalten an seinem Wort

                                                          Die jungen Christengemeinden in Antiochia und Kilikien erlebten einen Zuwachs an Gläubigen, allerdings mehr unter Heiden als bei Juden, so dass zunehmend ein Klärungsbedarf bestand. Wie sollten Juden-Christen und Heiden-Christen zusammen eine Gemeinde formen. Müssen alle Christen sich strikt an jüdische Rituale und Gesetze halten? Diese Frage drohte die entstehenden Christengemeinden zu entzweien, sie zu spalten. Für eine Gruppe von Judenchristen, die von Judäa nach Antiochia kamen, stand fest, dass das Christwerden allein durch vorheriges Judenwerden geschehen muss, d.h. eine Beschneidung ist hier das entscheidende Merkmal ihrer Bekehrung. Rettung ist nur den Juden und damit auch Juden-Christen versprochen.

                                                          Paulus und Barnabas, beide Juden von Geburt, waren anderer Meinung. Für sie galt das Wort – Gesetzt – Christi allein als heilsentscheidend. Wer nach Gottes Worten lebt, wird die vom Tod gerettet werden. Die Frage nun, ob es einen «Sonderweg» für Heiden zur Rettung gibt, oder ob alle zunächst Juden werden müssten, um dann als Juden-Christen auf die Rettung hoffen zu können, wurde zur entscheidenden Frage und schließlich zukunftsweisend für die weitere Entwicklung der Kirche.

                                                          Die letzte Entscheidung sollte dann aber in Jerusalem auf einer Versammlung mit den Aposteln und Ältesten – dem sogenannten Apostelkonzil im Jahr 48 – erfolgen. Wir erfahren hier lediglich das Ergebnis der wohl kontroversen und lebhaften Diskussion auf der Versammlung, zu denen Paulus, Barnabas und der Heide Titus – so berichtet Paulus im Galaterbrief - geladen wurden. Am Ende wurde den Heiden-Christen lediglich auferlegt, kein Götzenfleisch, Blut, Ersticktes zu speisen und die Unzucht zu meiden, von Bescheidung ist dann aber keine Rede mehr. Für die Judenchristen in Antiochien und Kilikien wurde ein offizielles Schreiben aufgesetzt, zugleich aber sollten die Entscheidung auch zwei Gesandte, Judas und Silas, der Jerusalemer Gemeinde direkt verkünden. Die Entscheidung dieser Versammlung in Jerusalem wird mit dem Wirken des Heiligen Geist noch verstärkt. Es ist Gottes Wille, das hier zum Ausdruck kommt. Wenn die Heiden-Christen sich an diese jüdischen Reinheitsgebote halte, dann steht der gemeinsamen Gemeindebildung nichts im Wege.  

                                                          Das Gesetz Christi – der neue Bund -, das Leben nach den Worten Christi sind heilentscheidend. Statt der Beschneidung wird das Taufbad als entscheidender Initiationsritus gelten und Ausdruck der Bekehrung sein.

                                                          In der Offenbarung des Johannes wird das himmlische Jerusalem als Versammlungsort aller Stämme Israels dargestellt. Das Fundament der neuen Gemeinschaft in dieser Stadt sind Christus – das Lamm – und seine Apostel. Der Tempel des irdischen Jerusalems spielt nun keine entscheidende Rolle mehr, da nun Gott-Vater und das Lamm-Christus uns zum Tempel – zum Wohnheim – werden. Die zentrale Botschaft ist: Christus ist unser Licht zum Heil.

                                                          Die Einheit von Vater und Sohn wird auch im Evangelium herausgestellt. Wer nach dem Wort Christi lebt, wird erfüllt von seiner Liebe und ermöglicht damit, dass Christus und Gott-Vater bei ihm einziehen. Wer also Christus liebt und seinem Wort folgt, der wird zum Tempel Gottes werden. Sohn und Vater sind eins und die Gemeinde wird in der Begleitung des Heiligen Geistes an diese Lehre Christi erinnert. Mit dem Tod Jesu endet nicht alles, sondern es stellt einen Neubeginn dar, der auf die Zukunft ausgerichtet ist. Christus ist zum Vater zurückgekehrt und wird einst wiederkommen. Diese Verbindung von Vater und Sohn sollte uns zufriedenstellen und Freude bereiten, denn es ist der höchste Ausdruck von Liebe und Wort. Alles bekommt einen Sinn. Wer sich an Gottes Wort hält und die Gottesliebe mit der Nächstenliebe lebt, dem ist eine Wohnung im himmlischen Jerusalem versprochen. 

                                                          Impulso: Crucial para la salvación es el amor a Cristo y la adhesión a su Palabra

                                                          Las primeras comunidades cristianas de Antioquía y en Cilicia experimentaron un aumento en el número de creyentes, aunque más entre los gentiles que entre los judíos, por lo que había una creciente necesidad de clarificación sobre los criterios de admisión al cristianismo. ¿En qué forma pueden judío-cristianos y pagano-cristianos  formar una iglesia juntos? ¿Todos los cristianos tienen que adherirse estrictamente a los rituales y leyes judíos? Estas preguntas amenazaban a la unión de las nacientes comunidades cristianas. Para un grupo de judío-cristianos que llegaron a Antioquía desde Judea, estaba claro que convertirse en cristianos tenía que suceder únicamente al convertirse primero en judíos, es decir, la circuncisión es la característica decisiva de su conversión aquí. La salvación sólo se promete a los judíos y, por tanto, también a los judío-cristianos, pero no a paganos.

                                                          Pablo y Bernabé, ambos judíos de nacimiento, no estuvieron de acuerdo con esta posición. Para ellos, sólo la Palabra –la Ley- de Cristo era decisiva para la salvación. El que vive de acuerdo con la Palabra de Dios se salvará de la muerte. La cuestión de si existe un «camino especial» para los gentiles hacia la salvación, o si todos deben convertirse primero en judíos para luego poder esperar la salvación como judío-cristianos, se convirtió en una cuestión decisiva y, en última instancia, señala el camino hacia el futuro del desarrollo de la Iglesia.

                                                          La decisión final se tomaría entonces en Jerusalén en una reunión con los apóstoles y ancianos, el llamado Concilio de Jerusalén el año 48. Aquí solo conocemos el resultado de la controvertida y animada discusión en la asamblea a la que fueron invitados o «citados» Pablo, Bernabé y el pagano-cristiano Tito, como Pablo informa en la carta a los Gálatas. Al final, a los cristianos gentiles sólo se les ordenó de abstenerse «de lo que ha sido contaminado por los ídolos, de la impureza, de los animales estrangulados y de la sangre». La circuncisión no aparece más un tema central. Se redactó una carta oficial para los judío-cristianos de Antioquía y Cilicia, pero al mismo tiempo dos enviados, Judas y Silas, debían anunciar la decisión directamente a la comunidad de Jerusalén a estas comunidades nuevas. La decisión de esta asamblea en Jerusalén se refuerza con la obra del Espíritu Santo. Es la voluntad de Dios la que se expresa aquí. Si los cristianos paganos se apegan a estas leyes judías de pureza, entonces, nada se interpondrá en el camino de construir una comunidad en conjunta.

                                                          La ley de Cristo - la nueva alianza -, el vivir según las palabras de Cristo son decisivas para la salvación. En lugar de la circuncisión, el baño bautismal será considerado el rito iniciático decisivo y expresión de la conversión al cristianismo.

                                                          En el Libro del Apocalipsis, la Jerusalén celestial se presenta como el lugar de reunión de todas las tribus de Israel. El fundamento de la nueva comunidad en esta ciudad es Cristo - el Cordero - y sus apóstoles. El Templo de la Jerusalén terrena ya no juega un papel decisivo, ahora que Dios Padre y el Cordero Cristo se convierten en el Templo –la casa– para nosotros. El mensaje central es: Cristo es nuestra luz que conduce a nuestra salvación.

                                                          La unidad de Padre e Hijo también se enfatiza en el Evangelio. Los que viven según la Palabra de Cristo están llenos de su amor y así hacen posible que Cristo y Dios-Padre entren en su corazón. Así que él que ama a Cristo y sigue su Palabra llegará a ser templo de Dios. Hijo y Padre son uno y se recuerda a la congregación de los fieles esta enseñanza de Cristo en la compañía permanente del Espíritu Santo. No todo termina con la muerte de Jesús, sino su muerte y resurrección representa un nuevo comienzo que se orienta hacia el futuro. Cristo ha vuelto al Padre y un día vendrá de nuevo. Esta unión de Padre e Hijo debe traernos satisfacción y alegría, porque es la expresión más alta del amor y de la Palabra. Todo tiene sentido. Al que guarda la Palabra de Dios y vive el amor de Dios en conjunto del amor al prójimo, se le promete una habitación en la Jerusalén celestial.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          4. Sonntag der Osterzeit (8.5.2022)

                                                          «Lobgesang der Auserwählten / Anbetung des Lammes», Albrecht Dürer, Holzschnitt aus der Folge von der Apokalypse, ca. 1496-1498, Urausgabe Latein 1498

                                                          «Lobgesang der Auserwählten / Anbetung des Lammes», Albrecht Dürer, Holzschnitt aus der Folge von der Apokalypse, ca. 1496-1498, Urausgabe Latein 1498

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          4. Sonntag der Osterzeit (8.5.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Apg 13,14.43b-52

                                                          Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                          In jenen Tagen wanderten Paulus und Barnabas von Perge weiter und kamen nach Antiochia in Pisidien. Dort gingen sie am Sabbat in die Synagoge und setzten sich.

                                                          Es schlossen sich viele Juden und fromme Proselyten Paulus und Barnabas an. Diese redeten ihnen zu
und ermahnten sie, der Gnade Gottes treu zu bleiben.

                                                          Am folgenden Sabbat versammelte sich fast die ganze Stadt, um das Wort des Herrn zu hören. Als die Juden die Scharen sahen, wurden sie eifersüchtig, widersprachen den Worten des Paulus und stießen Lästerungen aus. Paulus und Barnabas aber erklärten freimütig:
Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündet werden. Da ihr es aber zurückstoßt
und euch selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachtet, siehe, so wenden wir uns jetzt an die Heiden.

                                                          Denn so hat uns der Herr aufgetragen: Ich habe dich zum Licht für die Völker gemacht, bis an das Ende der Erde sollst du das Heil sein.

                                                          Als die Heiden das hörten, freuten sie sich und priesen das Wort des Herrn;
und alle wurden gläubig, die für das ewige Leben bestimmt waren.
Das Wort des Herrn aber verbreitete sich in der ganzen Gegend. Die Juden jedoch
hetzten die vornehmen gottesfürchtigen Frauen und die Ersten der Stadt auf, veranlassten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas und vertrieben sie aus ihrem Gebiet. Diese aber schüttelten gegen sie den Staub von ihren Füßen
und zogen nach Ikonion. Und die Jünger wurden mit Freude und Heiligem Geist erfüllt.

                                                          1. Lesung: Offb 7,9.14b-17

                                                          Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

                                                          Ich, Johannes, sah: eine große Schar
aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen.
Sie standen vor dem Thron und vor dem Lamm, gekleidet in weiße Gewänder,
und trugen Palmzweige in den Händen.

                                                          Und einer der Ältesten sagte zu mir:
Dies sind jene, die aus der großen Bedrängnis kommen; sie haben ihre Gewänder gewaschen
und im Blut des Lammes weiß gemacht. Sie stehen vor dem Thron Gottes
und dienen ihm bei Tag und Nacht in seinem Tempel; und der, der auf dem Thron sitzt,
wird sein Zelt über ihnen aufschlagen. 


                                                          Sie werden keinen Hunger und keinen Durst mehr leiden und weder Sonnenglut noch irgendeine sengende Hitze wird auf ihnen lasten.

                                                          Denn das Lamm in der Mitte vor dem Thron wird sie weiden und zu den Quellen führen, aus denen das Wasser des Lebens strömt,
und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen.


                                                          Evangelium: Joh 10,27-30

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                          In jener Zeit sprach Jesus: Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich kenne sie und sie folgen mir. Ich gebe ihnen ewiges Leben.
Sie werden niemals zugrunde gehen
und niemand wird sie meiner Hand entreißen. Mein Vater, der sie mir gab, ist größer als alle
und niemand kann sie der Hand meines Vaters entreißen. Ich und der Vater sind eins.



                                                          Impuls: Trotz aller Bedrängnis und Leid dürfen wir ganz auch Gott vertrauen und sein Reich verkünden

                                                          Es war das Osterereignis – das Erleben des Auferstandenen und die Gewissheit, dass Christus die Jünger und Gemeinden lebendig begleitet -, dass zur Missionierung drängte. Die Erfahrung der Gegenwart Christi und einer Botschaft vom Heil sollte nun allen mitgeteilt werden. Hatte sich Jesus vorwiegend an das Volk Israels gerichtet, so stellen die Missionare fest, dass die Botschaft bei den Juden in den Synagogen weniger fruchtbar ist, vor allem, weil sie dort von den Autoritäten angefeindet werden. Paulus und sein Missionsbegleiter Barnabas ziehen nach Antiochien in Pisidien, wo sie als Anlaufstätte zunächst die Synagoge aufsuchen, denn ihre Botschaft vom angebrochen Reich Gottes im Hause Davids richtet sich ja in erste Stelle an sie, die Juden. Bei einem Teil ihrer Zuhörer kommt ihre Botschaft gut an, bei der Synagogenleitung und anderen Juden der Stadt Kleinasiens aber wird der Erfolg der beiden Missionare mit Eifersucht begegnet. Statt mit Argumenten und Schriftzitaten in einen Dialog zu treten, beginnen die jüdischen Vertreter der Synagoge Paulus und Barnabas mit Lästerungen anzugreifen.

                                                          Es sind ihre heilsversprechenden Worte, ihre Verkündigung des Messias und die neue Zeit des angebrochenen Reiches Gottes, die nun bei Massen positiv aufgenommen werden, aber eben den jüdischen Synagogengemeinden Mitglieder entzieht. Die Christenmissionare werden als Konkurrenz wahrgenommen. Sie wiederum stellen fest, dass sich besonders die Heiden der Botschaft Christi öffnen. Es wird die Trennung zwischen Juden und Christen schon zunehmend sichtbar. Während das Christentum sich nun bei den Heiden ausbreitet, feinden die Juden nun die Missionare an und hetzen die Stadtelite gegen sie auf. Paulus und Barnabas werden als Gegner nun verfolgt und aus der Stadt getrieben. Sie aber verbittern nicht, sondern ziehen weiter, vertrauend auf den Heiligen Geist, der sie leitet.

                                                          Bedrängnis und Verfolgung ist nun zu einer Begleiterscheinung der Mission geworden. Johannes, der Autor der Offenbarungen, kann bereits auf einen Erfolg der Missionen zurückschauen. Geradezu unzählig scheint die Zahl der Christen geworden zu sein. Aber viele haben auch große Bedrängnis erlebt. Mit der Schau aufs Ende der Zeiten, sind aber die einst Bedrängten nun versammelt am Throne Gottes. Ihr Blutzeugnis wird zum weißen Taufgewand, sie sind nun unter einem Dach (in einem Zelt) mit dem Vater und ohne des irdischen Leidens. Sie weiden nun wie Lämmer auf den Weiden des Herrn und das Lamm Gottes (Christus) thront mitten unter ihnen. Sie erquicken sich am «Wasser des Lebens» und ihr Tränen werden von Gott selbst getrocknet.

                                                          Leid und Bedrängnis sind ein Preis, den die Missionare und Christen erleiden, aber sie dürfen gewiss sein, dass am Ende sie am ihrem erhofften Ziel anlangen. Christsein ist auch in heutiger Zeit nicht leicht. In einigen Ländern erleben Christen Bedrängnis und Gefahr, werden als «unvernünftig und wirklichkeitsfremd» belächelt oder kritisiert. Wer sich aufrichtig als Christ zu bekennt, wird zunehmend verspottet und sogleich mit allerlei Vorwürfen und Ablehnungen angefeindet. Die eigentliche Botschaft wird dann nicht wahrgenommen, obwohl sie vernünftig und weltverbessernd ist und den Frieden fördern will. Warum diese Botschaft nicht mehr in die Herzen der Massen dringt, liegt wohl auch daran, dass man sich zunehmend den Dialog versperrt. Das Zuhören ist aus der Mode gekommen und so hört man nur noch sich selbst oder jenes, was man hören möchte, wenn es die eigene eingeschlossene Sichtweise bestätigt. Glaube aber ernährt sich durch das Zuhören und Umdenken, das Gespräch, das Nachdenken und dem Bekennen des Erkannten. So wird auch im Evangelium das Hören der «Schafe» auf die Stimme ihres Herrn betont. Vertrauen wird durch das Zuhören geschaffen und erst, wenn dieses Vertrauen hergestellt wird, findet sich der rechte Weg und man kann sich geborgen, geschützt erleben und auf eine gute Zukunft hoffen. Das ist Glaube.          

                                                          Impulso: A pesar de todas las tribulaciones y sufrimientos, podemos confiar en Dios y proclamar su reino.

                                                          Fue el acontecimiento pascual -la experiencia del Señor resucitado y la certeza de que Cristo vive entre los discípulos y en las comunidades cristianas- lo que impulsó a la evangelización, la misión. La experiencia de la presencia de Cristo vivo y el mensaje de la  salvación ahora debían ser comunicados a todos. Aunque Jesús se dirigió, principalmente, al pueblo de Israel, los misioneros encuentran que el mensaje es menos fructífero entre los judíos en las sinagogas, sobre todo, porque allí les son hostiles sus autoridades. Pablo y su compañero Bernabé se mudan a Antioquía en Pisidia, donde primero van a la sinagoga como primer lugar de encuentro para judíos viajeros, y también porque su mensaje del reino de Dios, que ha comenzado en la casa de David, está dirigido principalmente a ellos, a los judíos. Su mensaje cae bien entre algunos de sus oyentes, pero los líderes de la sinagoga y otros judíos en esta ciudad en Asia Menor están celosos del éxito de las predicaciones de los dos misioneros. En lugar de entrar en diálogo con argumentos y por citar de la Escritura, los representantes judíos de la sinagoga, comienzan a atacar a Pablo y Bernabé con blasfemias.

                                                          Son sus palabras de salvación, su proclamación del Mesías y la nueva era del amanecer del Reino de Dios las que ahora están siendo recibidas positivamente por las masas, pero están alejando a los miembros de las comunidades de sinagogas judías. Los misioneros cristianos son percibidos como competencia, como una amenaza existencial. Ellos, a su vez, notan que los gentiles en particular son receptivos al mensaje de Cristo. La separación entre judíos y cristianos se hace cada vez más visible. A medida que el cristianismo se extiende entre los gentiles, los judíos ahora se oponen a los misioneros y vuelven a la élite urbana en su contra. Pablo y Bernabé son perseguidos como oponentes y expulsados de la ciudad. Pero ellos no se amargan, sino siguen adelante, confiando en que el Espíritu Santo los guíe.

                                                          La angustia y la persecución acompañan permanentemente la evangelización. Juan, el autor de Apocalipsis, puede mirar hacia atrás a una evangelización exitosa. El número de cristianos parece haberse vuelto casi innumerable. Pero muchos también han experimentado grandes tribulaciones. Mirando hacia el final de los tiempos -como visión- aquellos que una vez fueron oprimidos y perseguidos ahora están reunidos ante el trono de Dios. Su testimonio de sangre (el martirio) se convierte en una túnica bautismal blanca, ahora están bajo un mismo techo (en una tienda) con el Padre y libres del sufrimiento terrenal. Ahora pastan como corderos en los pastos del Señor, y el Cordero de Dios (Cristo) está entronizado en medio de ellos. Se refrescan en el «agua de la vida» y sus lágrimas son secadas por Dios mismo.

                                                          El sufrimiento y la tribulación son un precio que deben soportar los misioneros y los cristianos, pero ellos pueden estar seguros de que al final llegarán a la meta anhelada: sentados al lado de trono del Señor. Aún hoy, ser cristiano no es fácil. En algunos países, los cristianos experimentan persecuciones y peligros, se burlan sobre ellos o los critican como «irracionales y poco realistas». Cualquier persona que profesa sinceramente ser cristiano es cada vez más ridiculizado e inmediatamente atacado con todo tipo de reproches y rechazos. Entonces no se percibe el mensaje real de los cristianos, aunque es razonable y busca mejorar el mundo, quiere promover la paz. La razón por la que este mensaje ya no penetra en el corazón de las masas, probablemente, se deba también al hecho de que el diálogo está cada vez más bloqueado. El escuchar ha pasado de moda y, por lo tanto, uno solo se escucha a sí mismo o lo que quiere escuchar solamente lo que confirma la perspectiva atrapada de uno. La fe, sin embargo, se nutre escuchando y repensando, conversando, reflexionando y confesando lo reconocido. También en el Evangelio se subraya la escucha de las «ovejas» a la voz de su amo. La confianza se crea por escuchar y solo cuando se establece esta confianza en la voz verdadera se encuentra el camino correcto y uno puede sentirse seguro, protegido y con la esperanza hacia un buen futuro. Eso es lo que significa tener fe.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          2. Sonntag der Osterzeit (24.4.2022)

                                                          «Der ungläubige Thomas» von Michelangelo Merisi da Caravaggio, um 1601, Bildergalerie von Sanssouci, Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

                                                          «Der ungläubige Thomas» von Michelangelo Merisi da Caravaggio, um 1601, Bildergalerie von Sanssouci, Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          2. Sonntag der Osterzeit (24.4.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Apg 5,12-16

                                                          Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                          Durch die Hände der Apostel
geschahen viele Zeichen und Wunder im Volk. Alle kamen einmütig in der Halle Salomos zusammen. Von den Übrigen wagte niemand, sich ihnen anzuschließen; aber das Volk schätzte sie hoch. Immer mehr wurden im Glauben zum Herrn geführt, Scharen von Männern und Frauen. Selbst die Kranken trug man auf die Straßen hinaus und legte sie auf Betten und Liegen, damit, wenn Petrus vorüberkam,
wenigstens sein Schatten auf einen von ihnen fiel. Auch aus den Städten rings um Jerusalem strömten die Leute zusammen und brachten Kranke und von unreinen Geistern Geplagte mit. Und alle wurden geheilt. 


                                                          1. 2.    Lesung: Offb 1,9-11a.12-13.17-19

                                                          Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

                                                          Ich, Johannes, euer Bruder und Gefährte in der Bedrängnis, in der Königsherrschaft und im standhaften Ausharren in Jesus, war auf der Insel, die Patmos heißt, um des Wortes Gottes willen und des Zeugnisses für Jesus.

                                                          Am Tag des Herrn wurde ich vom Geist ergriffen und hörte hinter mir eine Stimme, laut wie eine Posaune.

                                                          Sie sprach: Schreib das, was du siehst, in ein Buch und schick es an die sieben Gemeinden in Kleinasien.

                                                          Da wandte ich mich um,
weil ich die Stimme erblicken wollte, die zu mir sprach. Als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen gleich einem Menschensohn; er war bekleidet mit einem Gewand bis auf die Füße und um die Brust trug er einen Gürtel aus Gold.

                                                          Als ich ihn sah,
fiel ich wie tot vor seinen Füßen nieder. Er aber legte seine rechte Hand auf mich und sagte: Fürchte dich nicht!
Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, doch siehe, ich lebe in alle Ewigkeit
und ich habe die Schlüssel zum Tod und zur Unterwelt. 


                                                          Schreib auf, was du gesehen hast: was ist und was danach geschehen wird.

                                                          Evangelium: Joh 20.19-31

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                          Am Abend dieses ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen beisammen waren, kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!

                                                          Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.

                                                          Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch. 


                                                          Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist! 


                                                          Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen; denen ihr sie behaltet, sind sie behalten.

                                                          Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.

                                                          Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen:
Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht.

                                                          Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt und Thomas war dabei. Da kam Jesus bei verschlossenen Türen, trat in ihre Mitte
und sagte: Friede sei mit euch!

                                                          Dann sagte er zu Thomas:
Streck deinen Finger hierher aus und sieh meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!

                                                          Thomas antwortete und sagte zu ihm: Mein Herr und mein Gott!

                                                          Jesus sagte zu ihm:
Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.

                                                          Noch viele andere Zeichen
hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan, die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind. Diese aber sind aufgeschrieben,
damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben

                                                          Leben habt in seinem Namen.

                                                          Impuls: Der Friede und ein Leben durch den Glauben sind die Säulen der österlichen Gemeinschaft. 

                                                          Nach dem Tod und der Auferstehung Christi steht die christliche Gemeinschaft vor der Herausforderung ihrer Zukunftsbestimmung. Wie soll es nun weitergehen? Was ist ihr Auftrag?

                                                          Der Evangelist Lukas fast kurz die Entwicklung der Gemeinde in Jerusalem zusammen. Die Apostel – gemeint sind wohl die Zwölf – wirken mit Zeichen und Wunder im Volk, d.h. sie führen das Wirken Jesu fort. Ihr Wirkungsort ist (noch) Jerusalem. Die Gläubigen versammeln sich in der Halle Salomos, d.h. in einer Halle im Tempelbereich. Es klingt eine gewisse Spannung an, denn es gibt Leute – hier als «Übrige» benannt -, die es nicht wagten, sich dieser Gemeinschaft anzuschließen, obwohl die Jesusjünger im Volk hochgeschätzt wurden. Hatte das Volk am Karfreitag noch den Tod Jesus schreiend gefordert, so hat es hier eine Wende vollzogen und es scheint durch die Zeichen und Wunder der Apostel nun zu Sympathisanten geworden zu sein und so begann die Gemeinde sich merklich zu vergrößern.

                                                          Von Petrus wurde die Heilung von Kranken erwartet, selbst, wenn er nur an ihnen auf den Straßen vorbeizog. Die Gabe der Heilung der Kranken durch Petrus und die anderen Apostel bestätigt das Weiterwirken der göttlichen Kraft in der nachösterlichen Gemeinschaft.

                                                          Die Gemeinschaft wird sich im Laufe der Jahre an die Grenzen der Erde ausbreiten und so kann Johannes, der Autor der Offenbarungen, sich an sieben Gemeinden in Kleinasien richten. Dort wirkte in den 50er und 60er des ersten Jahrhunderts der Heilige Paulus und besuchte selbst verschiedene Gemeinden. Nun, am Ende des ersten Jahrhunderts, macht Johannes den Gemeinden Mut, denn es herrschen nun schwierige Zeiten unter dem Kaiser Domitian. Die Gemeinden sollen ihren Glauben als Leuchter aufscheinen lassen, wohlwissend, dass Christus – der Menschsohn – sich lebendig mitten unter ihnen befindet. Johannes ruft die Gläubigen auf, sich nicht zu fürchten, sondern sich daran zu erinnern, dass Christus lebt und der Tod damit kein verschlossener Ort mehr ist, sondern Christus uns aus dem Tod zum ewigen Leben führen kann. Trotz aller Bedrängnis und Todesgefahren, sollen wir uns durch Christi Hand geleitet wissen und so unseren Glauben zum Leuchten bringen.        

                                                          Worauf aber beruht denn unser Glaube? Ist Jesus nicht unter Schmerzen am Kreuz gestorben, hingerichtet wie ein Sklave und Verbrecher? Können wir denn sicher sein, dass er auferstanden ist bzw. von den Toten auferweckt wurde? Zweifel an einer solchen Erzählung sind normal, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Der Apostel Thomas spricht das aus, was wohl nahezu alle denken: Ich glaube erst, wenn ich etwas sehen und anfassen kann. Wahr ist dann nur, was ich vorzeigen und nachweisen kann. Seine Reaktion auf den Erfahrungsbericht seiner Mitbrüder verwundern uns daher auch nicht. Diese hatten ihn von ihrer persönlichen, direkten Begegnung mit dem Auferstandenen berichtet. Der auferstandene Christus ist ihnen noch am Abend des ersten Tages der Woche (also Ostersonntag) erschienen. Sie waren noch verschreckt und hatten sich versteckt gehalten, hatten sich eingeschlossen, als dann Jesus in ihre Mitte trat. Er begrüßte sie mit den Worten: «Friede sei mit euch!» Das es sich wirklich um den Gekreuzigten handelte, wird durch das Zeigen seiner Hände und seiner Seite – seinen Wunden am Kreuz – dann bestätigt. Diese markanten Wundmale führten zum Erkennen des Auferstandenen und lösten dann bei ihnen Freude aus. Es ist die erste Begegnung mit dem Auferstandenen und es folgt sogleich der Auftrag: «Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch». Die Jünger erhalten durch Jesus einen Missionsauftrag und dazu einen Geistempfang: er haucht ihnen den Heiligen Geist ein – wie ein schöpferischer Akt, der lebendig macht, wie Gott Adam mit seinem Atem das Leben schenkte. Sie sind durch diese Geistgabe nun bemächtigt als Richter aufzutreten und Sünden zu erlassen, aber auch Sünder in ihrem Sünderdasein zu belassen.     

                                                          Thomas war aber jenem Abend nicht anwesend und nachdem die anderen Apostel von ihrer Begegnung mit dem auferstanden Jesus erzählten, wollte er ihnen nicht glauben. Ihr Zeugnis reichte ihm nicht, er brauchte sichtbare und spürbare Beweise, wollte selbst die Male der Nägel und die Wunde der Seite sehen und anfassen können. Acht Tage darauf, d.h. am folgenden Sonntag – den wir heute in Erinnerung begehen -, hatten sich die Jünger wiederum versammelt – der Sonntag wurde damit bereits zum Herrentag – und dieses Mal war Thomas anwesend. Wie am Ostersonntag erschien Jesus wiederum mitten unter ihnen und sprach seinen Friedensgruß aus. Jesus erscheint in einem verschlossenen Raum, womit sein Erscheinen als etwas Besonderes, Übernatürliches gekennzeichnet wird. Er fordert nun Thomas auf, sich zu vergewissern, dass er der Gekreuzigte ist, indem Thomas seine Wunden betasten darf. Nun ist Thomas überzeugt und spricht ein Glaubensbekenntnis aus: «Mein Herr und mein Gott!» Es reichte Thomas anscheinend nicht, Jesus zu sehen – konnte er ihn denn nicht sofort erkennen? -, sondern erst das Tasten an den Wunden, löst bei ihn die Glaubensversicherung aus.

                                                          Wir aber können nicht diese Erfahrung machen, sondern sind auf dieses Glaubenszeugnis angewiesen. Diese Erzählung über die Begegnung mit dem Auferstandenen soll uns helfen, an die Auferstehung zu glauben, obwohl wir nicht den «empirischen», physischen Beweis machen können. Es bleibt eine Frage des Glaubens. Dieser Glaube aber ist es, der Leben schenkt, unsere Hoffnung auf ein ewiges Leben mit Christus und unseren Mitmenschen speist.            

                                                          Heute feiert die Orthodoxe Kirche das Osterfest. Der Friedensgruß und der Glaube an ein Leben nach dem Tod, die Auferstehung des unschuldig Leidenden und hingerichteten Christus stehen damit im Mittelpunkt. Gefeiert wird diesen Sonntag das Osterfest auch in Ukraine und Russland. Der Patriarch von Moskau und der russische Präsident Wladimir Putin sollten die Botschaft des Friedens und auch das Leid und die Hinrichtung von Christus und dessen Auserstehung als Überwindung des Todes begreifen und den Krieg endlich beenden, der diesem christlichen Geist völlig entgegensteht und eine nur Kultur des Todes huldigt.    

                                                          Es gilt aber das Leben zu fördern, Kranken zu helfen, Leid zu mindern und die Botschaft einer Mitmenschlichkeit zu verkünden. Es geht um einen Glauben für das Leben und ein Leben aus dem Glauben.

                                                          Impulso: La paz y la vida en la fe son los pilares de la comunidad pascual

                                                          Después de la muerte y resurrección de Cristo, la comunidad enfrenta el desafío de determinar su futuro. ¿Cómo proceder ahora? ¿Cuál es su misión?

                                                          El evangelista Lucas resume brevemente el desarrollo de la comunidad cristiana en Jerusalén. Los apóstoles, probablemente refiriéndose solo a los doce, obran con señales y prodigios entre la gente, es decir, continúan con la obra de Jesús. Su lugar de trabajo es (todavía) Jerusalén. Los creyentes se reúnen en el pórtico de Salomón, es decir, en el área del templo. Hay una cierta tensión porque hay personas - aquí denominadas «los demás» - que no se atrevieron a unirse a esta comunidad, a pesar de que era muy estimada por la gente. Mientras esta gente gritaba el Viernes Santo pidiendo la muerte de Jesús, esta misma gente da un giro y parecen haber pasado, por las señales y milagros hechos por los apóstoles, a simpatizantes y la comunidad cristiana creció.

                                                          De Pedro se esperaba que podría curar los enfermos incluso mientras solamente su sombra los tocó cuando cruzaba por las calles. El don de curar a los enfermos por parte de Pedro y los demás apóstoles se entiende como confirmación de la obra continua del poder divino en la comunidad después de la Pascua.

                                                          El cristianismo se expandirá hasta los confines de la tierra a lo largo de los años, y así Juan, el autor de la Apocalipsis, puede dirigirse a siete iglesias en Asia Menor. San Pablo trabajó allí desde la década de años 50 y visitó varias comunidades. Ahora, al final del primer siglo, Juan anima a las iglesias porque se encuentran en tiempos difíciles bajo el emperador Domiciano. Las comunidades cristianas deben dejar brillar su fe como una lámpara, sabiendo muy bien que Cristo, el «Hijo del Hombre», está vivo en medio de ellos. Juan llama a los creyentes a no tener miedo, sino a recordar que Cristo vive y que la muerte ya no es un lugar cerrado, sino que Cristo puede sacarnos de la muerte a la vida eterna. A pesar de todas las penalidades y peligros de la muerte, debemos saber que estamos siendo guiados por la mano de Cristo y así hacer resplandecer nuestra fe.

                                                          Pero, ¿en qué se basa nuestra fe? ¿No murió Jesús con dolores en la cruz, y fue ejecutado como un esclavo y criminal? ¿Podemos estar seguros de que resucitó, levantado de entre los muertos? Las dudas sobre tal narrativa son normales. El apóstol Tomás dice lo que casi todo el mundo piensa: sólo creo cuando puedo ver y tocar algo. Sólo lo que puedo mostrar y probar es cierto. Por lo tanto, no nos sorprende su reacción ante el testimonio de sus hermanos apóstoles.

                                                          Ellos le habían contado su encuentro personal y directo con el Señor resucitado. Jesús resucitado se les apareció por la tarde del primer día de la semana (el Domingo de Pascua). Todavía estaban asustados y se escondieron, se encerraron, cuando Jesús entró en medio de ellos. Jesús los saludó: «¡La paz sea con vosotros!» Que realmente se trató del mismo crucificado, Jesús lo confirma mostrando sus manos y su costado, sus heridas en la cruz. Así viéndolo la alegría llegó ahora entre ellos. Es el primer encuentro con el Resucitado y luego Jesús dejó un mandato: «Como me envió el Padre, así os envío yo». Los discípulos reciben una orden de misión por Jesús y reciben el Espíritu Santo que Él les infunde, un acto creativo que da vida, así como Dios le dio vida a Adán con su aliento. Ahora están autorizados para actuar como jueces, para perdonar los pecados, pero también para mantener a los pecadores en su existencia de pecadores.

                                                          Sin embargo, Tomás no estaba presente esa noche y después de que los otros apóstoles relataran su encuentro con Jesús resucitado, no quiso creerles. Su testimonio no era suficiente para él, necesitaba pruebas visibles y tangibles, quería poder ver y tocar las llagas hechas por los clavos y la herida en el costado. Ocho días después, es decir, el domingo siguiente -que recordamos hoy- los discípulos se habían reunido nuevamente -el domingo ya era el Día del Señor- y esta vez, Tomás estaba presente. Como el Domingo de Resurrección, Jesús apareció en medio de ellos y les dio su saludo de paz. Jesús aparece en una habitación cerrada con llave, lo que marca su aparición como algo especial, sobrenatural. Ahora le pide a Tomás que se asegure de que él es el crucificado al permitir que Tomás toque las heridas. Eso lo convence finalmente y Tomás pronuncia un credo: «¡Señor mío y Dios mío!» Aparentemente, no fue suficiente para Tomás ver a Jesús, ¿no pudo reconocerlo de inmediato? - pero sólo tocar las heridas desencadena la seguridad de la fe en Él.

                                                          Nosotros no podemos tener esta misma experiencia de Tomás, sino dependemos de este testimonio de fe de estos discípulos de Jesús. Esta narración sobre el encuentro con el Señor resucitado pretende ayudarnos a creer en la resurrección, aunque no podamos hacer la prueba física «empírica». Sigue siendo una cuestión de creencia. Pero es esta fe la que da vida, nuestra esperanza en la vida eterna con Cristo y con nuestros hermanos y hermanas en Cristo.

                                                          Hoy la Iglesia Ortodoxa celebra la fiesta Pascua. El signo de la paz y la creencia en la vida después de la muerte, la resurrección de Cristo inocentemente sufriente y ejecutado en la cruz forman el foco de esta fiesta. Van tener celebraciones también en Ucrania y Rusia. El patriarca de Moscú y el presidente ruso, Vladimir Putin, deben entender el mensaje de paz y también el sufrimiento y la ejecución de Cristo y su resurrección como la conquista de la vida sobre la muerte y, así, tomar un giro para acabar finalmente con la guerra que se opone por completo a este espíritu cristiano y rinde solo un culto a la muerte.

                                                          Es importante promover la vida, ayudar a los enfermos, reducir el sufrimiento y anunciar el mensaje para humanizar nuestro mundo. Se trata de una fe para la vida y una vida por la fe.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Palmsonntag,
Feier des Einzugs Christi in Jerusalem (10.4.2022)

                                                          «Einzug Jesu in Jerusalem», Duccio (di Buoninsegna), Teilbild der Rückseite eines Altarbildes zur Passion Christi, 1308, stand ursprünglich in der Kathedrale von Siena, heute im Museo dell’Opera del Duomo in Siena.

                                                          «Einzug Jesu in Jerusalem», Duccio (di Buoninsegna), Teilbild der Rückseite eines Altarbildes zur Passion Christi, 1308, stand ursprünglich in der Kathedrale von Siena, heute im Museo dell’Opera del Duomo in Siena.

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          Palmsonntag,Feier des Einzugs Christi in Jerusalem (10.4.2022)

                                                          Evangelium zur Palmenprozession: Lk 19,28-40

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit ging Jesus nach Jerusalem hinauf. 


                                                          Und es geschah: Er kam in die Nähe von Betfage und Betanien, an den Berg, der Ölberg heißt,
da schickte er zwei seiner Jünger aus und sagte: Geht in das Dorf, das vor uns liegt! Wenn ihr hineinkommt, werdet ihr dort ein Fohlen angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet es los und bringt es her!

                                                          Und wenn euch jemand fragt: Warum bindet ihr es los?, dann antwortet: Der Herr braucht es. 


                                                          Die Ausgesandten machten sich auf den Weg
und fanden alles so, wie er es ihnen gesagt hatte. 


                                                          Als sie das Fohlen losbanden,
sagten die Leute, denen es gehörte: Warum bindet ihr das Fohlen los? 


                                                          Sie antworteten: Weil der Herr es braucht. 


                                                          Dann führten sie es zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Fohlen und halfen Jesus hinauf.

                                                          Während er dahinritt, breiteten die Jünger ihre Kleider auf dem Weg aus.

                                                          Als er sich schon dem Abhang des Ölbergs näherte, begann die Schar der Jünger freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben wegen all der Machttaten, die sie gesehen hatten.


                                                          Sie riefen: Gesegnet sei der König, der kommt im Namen des Herrn. Im Himmel Friede und Ehre in der Höhe!

                                                          Da riefen ihm einige Pharisäer aus der Menge zu: Meister, weise deine Jünger zurecht!

                                                          Er erwiderte:
Ich sage euch: Wenn sie schweigen, werden die Steine schreien. 


                                                          1. 1.    Lesung: Jes 50,4-7

                                                          Lesung
aus dem Buch Jesaja.

                                                          GOTT, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich höre, wie Schüler hören.


                                                          GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

                                                          Und GOTT, der Herr, wird mir helfen;
darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate.

                                                          [Er, der mich freispricht, ist nahe. Wer will mit mir streiten?
Lasst uns zusammen vortreten!
Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran. Siehe, GOTT, der Herr, wird mir helfen.
Wer kann mich für schuldig erklären?
Siehe, sie alle zerfallen
wie ein Gewand, das die Motten zerfressen.]

                                                          2. Lesung: Phil 2,6-11

                                                          Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Philippi.

                                                          [Seid untereinander so gesinnt,
wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht:] Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich.
Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich
und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.

                                                          Darum hat ihn Gott über alle erhöht 
und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: «Jesus Christus ist der Herr» – 
zur Ehre Gottes, des Vaters.

                                                          Evangelium: Lk 22,14-23,56

                                                          Das Leiden unseres Herrn Jesus Christus nach Lukas

                                                          Das Mahl

                                                          Als die Stunde gekommen war,
legte Jesus sich mit den Aposteln zu Tisch.

                                                          Und er sagte zu ihnen:
Mit großer Sehnsucht habe ich danach verlangt,
vor meinem Leiden dieses Paschamahl mit euch zu essen. Denn ich sage euch: Ich werde es nicht mehr essen, bis es seine Erfüllung findet im Reich Gottes.

                                                          Und er nahm einen Kelch, sprach das Dankgebet und sagte: Nehmt diesen und teilt ihn untereinander! Denn ich sage euch:
Von nun an werde ich nicht mehr von der Frucht des Weinstocks trinken, bis das Reich Gottes kommt.

                                                          Und er nahm Brot,
sprach das Dankgebet,
brach es und reichte es ihnen mit den Worten: Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis!

                                                          Ebenso nahm er nach dem Mahl den Kelch
und sagte: Dieser Kelch ist der Neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird. Doch siehe, die Hand dessen, der mich ausliefert, ist mit mir am Tisch. Der Menschensohn muss zwar den Weg gehen, der ihm bestimmt ist. Aber weh dem Menschen, durch den er ausgeliefert wird! Da fragte einer den andern, wer von ihnen das wohl sei, der dies tun werde.

                                                          Vom Dienen und Herrschen

                                                          Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei.

                                                          Da sagte Jesus zu ihnen:
Die Könige herrschen über ihre Völker und die Vollmacht über sie haben, lassen sich Wohltäter nennen. Bei euch aber soll es nicht so sein,
sondern der Größte unter euch soll werden wie der Jüngste und der Führende soll werden wie der Dienende. Denn wer ist größer:
Der bei Tisch sitzt oder der bedient?
Ist es nicht der, der bei Tisch sitzt?
Ich aber bin unter euch wie der, der bedient.

                                                          Ihr aber habt in meinen Prüfungen bei mir ausgeharrt. Darum vermache ich euch das Reich, wie es mein Vater mir vermacht hat: Ihr sollt in meinem Reich
an meinem Tisch essen und trinken und ihr sollt auf Thronen sitzen
und die zwölf Stämme Israels richten.

                                                          Die Ankündigung der Verleugnung

                                                          Simon, Simon,
siehe, der Satan hat verlangt, dass er euch wie Weizen sieben darf. Ich aber habe für dich gebetet, dass dein Glaube nicht erlischt. Und wenn du wieder umgekehrt bist, dann stärke deine Brüder!

                                                          Darauf sagte Petrus zu ihm: Herr, ich bin bereit, mit dir sogar ins Gefängnis und in den Tod zu gehen.

                                                          Jesus aber sagte: Ich sage dir, Petrus, ehe heute der Hahn kräht, wirst du dreimal leugnen, mich zu kennen.

                                                          Die Stunde der Not

                                                          Dann sagte Jesus zu ihnen: Als ich euch ohne Geldbeutel aussandte, ohne Verratstasche und ohne Schuhe, habt ihr da etwa Not gelitten?

                                                          Sie abtworteten: Nein.

                                                          Das sagte er ihnen: Jetzt aber soll, der einen Geldbeutel hat, ihn mitnehmen und ebenso die Tasche. Wer dies nicht hat, soll seinen Mantel verkaufen und sich ein Schwert kaufen. Denn ich sage euch: An mir muss sich erfüllen, was geschrieben steht: Er wurde zu den Gesetzlosen gerechnet. Denn alles, was über mich gesagt ist, geht in Erfüllung.

                                                          Da sagten sie; Herr, siehe, hier sind zwei Schwerter.

                                                          Er erwiderte: Genug davon!

                                                          Das Gebet in Getsemani

                                                          Dann verließ Jesus die Stadt
und ging, wie er es gewohnt war, zum Ölberg; seine Jünger folgten ihm.

                                                          Als er dort war, sagte er zu ihnen: Betet, dass ihr nicht in Versuchung geratet!


                                                          Dann entfernte er sich von ihnen ungefähr einen Steinwurf weit, kniete nieder und betete:
Vater, wenn du willst, nimm diesen Kelch von mir! Aber nicht mein, sondern dein Wille soll geschehen.

                                                          Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn.
Und er betete in seiner Angst noch inständiger
und sein Schweiß war wie Blut, das auf die Erde tropfte. Nach dem Gebet stand er auf,
ging zu den Jüngern zurück und fand sie schlafend;
denn sie waren vor Kummer erschöpft.

                                                          Da sagte er zu ihnen: Wie könnt ihr schlafen?
Steht auf und betet,
damit ihr nicht in Versuchung geratet!

                                                          Die Gefangennahme Jesu und die Verleugnung durch Petrus

                                                          Noch während er redete,
siehe, da kam eine Schar Männer; und der Judas hieß, einer der Zwölf, ging ihnen voran. Er näherte sich Jesus, um ihn zu küssen.

                                                          Jesus aber sagte zu ihm: Judas, mit einem Kuss lieferst du den Menschensohn aus?

                                                          Als seine Begleiter merkten, was bevorstand, fragten sie: Herr, sollen wir mit dem Schwert dreinschlagen? Und einer von ihnen schlug auf den Diener des Hohepriesters ein und hieb ihm das rechte Ohr ab.

                                                          Da sagte Jesus: Lasst es! Nicht weiter! Und er berührte das Ohr und heilte den Mann.

                                                          Zu den Hohepriestern aber, den Hauptleuten der Tempelwache
und den Ältesten, die vor ihm standen, sagte Jesus: Wie gegen einen Räuber seid ihr mit Schwertern und Knüppeln ausgezogen. Tag für Tag war ich bei euch im Tempel und ihr habt nicht Hand an mich gelegt. Aber das ist eure Stunde
und die Macht der Finsternis.

                                                          Darauf nahmen sie ihn fest,
führten ihn ab
und brachten ihn in das Haus des Hohenpriesters. Petrus folgte von Weitem.
Mitten im Hof hatte man ein Feuer angezündet, und Petrus setzte sich zu den Leuten, die dort beieinandersaßen.

                                                          Eine Magd sah ihn am Feuer sitzen, schaute ihn genau an
und sagte: Der war auch mit ihm zusammen.

                                                          Petrus aber leugnete es
und sagte: Frau, ich kenne ihn nicht.

                                                          Kurz danach sah ihn ein anderer und bemerkte: Du gehörst auch zu ihnen.

                                                          Petrus aber sagte: Nein, Mensch, ich nicht!

                                                          Etwa eine Stunde später behauptete wieder einer: Wahrhaftig, der war auch mit ihm zusammen; er ist doch auch ein Galiläer.

                                                          Petrus aber erwiderte: Mensch, ich weiß nicht, wovon du sprichst.

                                                          Im gleichen Augenblick, noch während er redete, krähte ein Hahn. Da wandte sich der Herr um und blickte Petrus an.
Und Petrus erinnerte sich an das Wort, das der Herr zu ihm gesagt hatte: Ehe heute der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.

                                                          Die Männer, die Jesus bewachten, trieben ihren Spott mit ihm. Sie schlugen ihn,
verhüllten ihm das Gesicht
und fragten ihn: Du bist doch ein Prophet,
sag uns: Wer hat dich geschlagen?
Und noch viele anderen Lästerungen stießen sie gegen ihn aus.

                                                          Jesus vor dem Hohen Rat

                                                          Als es Tag wurde,
versammelte sich der Ältestenrat des Volkes, die Hohepriester und die Schriftgelehrten
und sie ließen Jesus vor ihren Hohen Rat führen.

                                                          Sie sagten zu ihm:
Wenn du der Christus bist, dann sag es uns!

                                                          Er antwortete ihnen:
Wenn ich es euch sage, glaubt ihr mir ja doch nicht; und wenn ich euch etwas frage, antwortet ihr nicht. Von nun an wird der Menschensohn zur Rechten der Macht Gottes sitzen. Da sagten alle: Du bist also der Sohn Gottes?

                                                          Er antwortete ihnen: Ihr sagt es – ich bin es.

                                                          Da riefen sie:
Wozu brauchen wir noch eine Zeugenaussage? Wir haben es selbst aus seinem Mund gehört.

                                                          Jesus vor Pilatus und Herodes

                                                          Daraufhin erhob sich die ganze Versammlung und man führte Jesus zu Pilatus.
Dort brachten sie ihre Anklage gegen ihn vor; sie sagten: Wir haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt, es davon abhält, dem Kaiser Steuer zu zahlen, und behauptet, er sei der Christus und König.

                                                          Pilatus fragte ihn: Bist du der König der Juden?

                                                          Er antwortete ihm: Du sagst es.

                                                          Da sagte Pilatus zu den Hohepriestern und zur Volksmenge: Ich finde keine Schuld an diesem Menschen.

                                                          Sie aber blieben hartnäckig
und sagten: Er wiegelt das Volk auf;
er verbreitet seine Lehre im ganzen jüdischen Land, angefangen von Galiläa bis hierher.

                                                          Als Pilatus das hörte, fragte er, ob der Mann ein Galiläer sei. Und als er erfuhr,
dass Jesus aus dem Herrschaftsgebiet des Herodes komme, ließ er ihn zu Herodes bringen,
der in jenen Tagen ebenfalls in Jerusalem war.

                                                          Herodes freute sich sehr, als er Jesus sah;
schon lange hatte er sich gewünscht, ihn zu sehen, denn er hatte von ihm gehört.
Nun hoffte er, ein von ihm gewirktes Zeichen zu sehen. Er stellte ihm viele Fragen, doch Jesus gab ihm keine Antwort.

                                                          Die Hohepriester und die Schriftgelehrten, die dabeistanden, erhoben schwere Beschuldigungen gegen ihn.
Herodes und seine Soldaten zeigten ihm offen ihre Verachtung. Er trieb seinen Spott mit Jesus,
ließ ihm ein Prunkgewand umhängen
und schickte ihn so zu Pilatus zurück.
An diesem Tag wurden Herodes und Pilatus Freunde;
vorher waren sie Feinde gewesen.

                                                          Pilatus rief die Hohepriester
und die anderen führenden Männer und das Volk zusammen und sagte zu ihnen:
Ihr habt mir diesen Menschen hergebracht und behauptet, er wiegle das Volk auf.
Und siehe, ich selbst habe ihn in eurer Gegenwart verhört und habe an diesem Menschen die Schuld, wegen der ihr ihn anklagt,
nicht gefunden, auch Herodes nicht,
denn er hat ihn zu uns zurückgeschickt. Ihr seht also:

                                                          Er hat nichts getan, worauf die Todesstrafe steht.
Daher will ich ihn auspeitschen lassen
und dann freilassen.
Er musste ihnen aber zum Fest einen Gefangenen freilassen. 

                                                          Da schrien sie alle miteinander: Weg mit ihm;
lass den Barabbas frei!

                                                          Dieser Mann war wegen eines Aufruhrs in der Stadt und wegen Mordes ins Gefängnis geworfen worden. Pilatus aber redete wieder auf sie ein, denn er wollte Jesus freilassen. 

                                                          Doch sie schrien: Kreuzige ihn, kreuzige ihn!

                                                          Zum dritten Mal sagte er zu ihnen: Was für ein Verbrechen hat er denn begangen?
Ich habe nichts feststellen können, wofür er den Tod verdient. Daher will ich ihn auspeitschen lassen und dann werde ich ihn freilassen. 

                                                          Sie aber schrien und forderten immer lauter, er solle Jesus kreuzigen lassen, und mit ihrem Geschrei setzten sie sich durch:
Da entschied Pilatus, dass ihre Forderung erfüllt werden solle. Er ließ den Mann frei, der wegen Aufruhrs und Mordes im Gefängnis saß und den sie gefordert hatten.
Jesus aber lieferte er ihrem Willen aus.

                                                          Kreuzweg und Kreuzigung 

                                                          Als sie Jesus hinausführten,
ergriffen sie Simon, einen Mann aus Kyrene, der gerade vom Feld kam.

                                                          Ihm luden sie das Kreuz auf,
damit er es hinter Jesus hertrage.

                                                          Es folgte ihm eine große Menge des Volkes,
darunter auch Frauen, die um ihn klagten und weinten.

                                                          Jesus wandte sich zu ihnen um
und sagte: Töchter Jerusalems, weint nicht über mich; weint vielmehr über euch und eure Kinder! Denn siehe, es kommen Tage, da wird man sagen: Selig die Frauen, die unfruchtbar sind, die nicht geboren und nicht gestillt haben.
Dann wird man zu den Bergen sagen: Fallt auf uns! und zu den Hügeln: Deckt uns zu! Denn wenn das mit dem grünen Holz geschieht, was wird dann erst mit dem dürren werden?

                                                          Zusammen mit Jesus
wurden auch zwei Verbrecher zur Hinrichtung geführt.

                                                          Sie kamen an den Ort, der Schädelhöhe heißt; dort kreuzigten sie ihn und die Verbrecher, den einen rechts von ihm, den andern links.

                                                          Jesus aber betete: Vater, vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun!
Um seine Kleider zu verteilen, warfen sie das Los.

                                                          Das Volk stand dabei und schaute zu;
auch die führenden Männer verlachten ihn
und sagten: Andere hat er gerettet,
nun soll er sich selbst retten,
wenn er der Christus Gottes ist, der Erwählte.

                                                          Auch die Soldaten verspotteten ihn; sie traten vor ihn hin,
reichten ihm Essig
und sagten: Wenn du der König der Juden bist, dann rette dich selbst! 

                                                          Über ihm war eine Aufschrift angebracht: Das ist der König der Juden.

                                                          Einer der Verbrecher, die neben ihm hingen, verhöhnte ihn: Bist du denn nicht der Christus? Dann rette dich selbst und auch uns! Der andere aber wies ihn zurecht und sagte: Nicht einmal du fürchtest Gott?
Dich hat doch das gleiche Urteil getroffen. Uns geschieht recht, wir erhalten den Lohn für unsere Taten; dieser aber hat nichts Unrechtes getan. Dann sagte er: Jesus, denk an mich, wenn du in dein Reich kommst!

                                                          Jesus antwortete ihm: Amen, ich sage dir:
Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein.

                                                          Der Tod Jesu

                                                          Es war schon um die sechste Stunde,
als eine Finsternis über das ganze Land hereinbrach – bis zur neunten Stunde.
Die Sonne verdunkelte sich.
Der Vorhang im Tempel riss mitten entzwei.

                                                          Und Jesus rief mit lauter Stimme: Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist. E Mit diesen Worten hauchte er den Geist aus.

                                                          Als der Hauptmann sah, was geschehen war, pries er Gott und sagte: Wirklich, dieser Mensch war ein Gerechter.

                                                          Und alle, die zu diesem Schauspiel herbeigeströmt waren und sahen, was sich ereignet hatte,
schlugen sich an die Brust und gingen weg. Alle seine Bekannten aber standen in einiger Entfernung, auch die Frauen, die ihm von Galiläa aus nachgefolgt waren und die dies mit ansahen.

                                                          Das Begräbnis Jesu

                                                          Und siehe, da war ein Mann mit Namen Josef, ein Mitglied des Hohen Rats
und ein guter und gerechter Mensch. Dieser hatte ihrem Beschluss und Vorgehen nicht zugestimmt. Er war aus Arimathäa, einer jüdischen Stadt,
und wartete auf das Reich Gottes
Er ging zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu.
Und er nahm ihn vom Kreuz, hüllte ihn in ein Leinentuch und legte ihn in ein Felsengrab, in dem noch niemand bestattet worden war.

                                                          Das war am Rüsttag, kurz bevor der Sabbat anbrach.
Die Frauen in seiner Nachfolge,
die mit Jesus aus Galiläa gekommen waren, sahen das Grab und wie der Leichnam bestattet wurde. Dann kehrten sie heim und bereiteten wohlriechende Salben und Öle zu. Am Sabbat aber hielten sie die vom Gebot vorgeschriebene Ruhe ein.

                                                          Impuls: Das Auftreten eines Königs, dessen Reich nicht von dieser Welt ist, sondern darin besteht Diener aller zu sein und aus Liebe sich ganz der Gemeinschaft hinzugeben

                                                          Eine neue Ära bricht an. Der wahre König zieht in seine Residenzstadt – Jerusalem -ein. Er kennt sein Schicksal und gibt sie durch grundlegende Symbole allen kund. Es scheint alles geplant, nach dem Willen seines Vaters abzulaufen. Die Jünger werden beauftragt, ihm ein Fohlen – nicht ein stattliches Pferd – zu bringen, dass schon bereitsteht. Woher Jesus diese Kenntnis hat, wird uns nicht mitgeteilt, sondern er gibt schlicht seinen Jüngern einen Auftrag. Das Fohlen hat eine Besonderheit: es wurde bisher noch nicht von einem Menschen beritten. Es wird damit etwas Besonderes angekündigt. Es ist für den «Herrn» vorgesehen. Jesus bezeichnet sich hier selbst als «Herr». Alles verläuft so, wie es Jesus vorausgesagt hat. Jesus reitet nun auf diesen Fohlen zur Stadt und seine Jünger legen ihre Kleider auf den Weg, eine Geste, die als Ehrung eines künftigen Königs bekannt ist, so schon in 2 Könige 9,13, wo die Israeliten die eigenen Kleider dem künftigen König zu Füßen legen, damit der Staub der Straße ihn nicht beschmutzt. Die begleitenden Jünger beginnen freudig und mit lauter Stimme Gott zu loben als sie sich dem Ölberg nähern. Sie erinnern an die erlebten Machttaten Jesu. Zudem wird er als gesegneter König, der vom Herrn gesandt wurde, als Messias, herausgerufen. Hier wird eine neue Ära ausgerufen mit dem von Gott gesandten Herrscher.

                                                          Den frommen Pharisäern scheint es eine Provokation, so dass sie Jesus aufrufen, seine Jünger zu zügeln. Doch die kurze Antwort Jesu, dass es nicht die Zeit des Schweigens sei, sondern selbst Steine nun schreien würden, deutet an, dass es hier um eine entscheidende Offenbarung geht. Es wird herausgeschrien. Alle sollen es hören. Die Hörer und Leser dieses Textes werden nun zur Aufmerksamkeit gerufen, denn was nun in der weiteren Erzählung – der Passionsgeschichte - folgt, ist eine entscheidende Offenbarung über das Königsverständnis Christi und über die Ordnung in seinem angebrochenen Reich.

                                                          Der Prophet Jesaja erinnert uns an der Treue Gottes, denn am Ende wird Gott seinen bedrängten und geschmähten «Schülern» - den Propheten und Gesandten - zu Hilfe kommen. Dem leidendem Gerechten steht Gott stets bei.

                                                          Paulus stellt der Gemeinde von Philippi Christus als Vorbild vor: Gott wurde in Christus menschengleich, er hat sich erniedrigt und ging in Gehorsam seinen Weg bis zum Tod am Kreuz. Nicht Herrschaft, sondern Hingabe ist von Christen gefordert. Auch, wenn das Leiden und der Tod Christi wie ein Scheitern, ein Drama erscheint, so wurde er am Ende erhöht, wie niemand zuvor. Das Bekenntnis «Jesus Christus ist der Herr» bildet den Kern unseres Glaubens. Gott selbst begegnet uns in Christus und zeigt uns seine wahre Herrschaft: sich selbst niedrig zu machen im Dienst an und für alle. So werden wir wirklich menschlich nach dem Willen des Schöpfers.

                                                          Die Passionsgeschichte enthält konzentriert die Botschaft über das Königreich Gottes. In Reich Gottes steht derjenige an erster Stelle, der der Gemeinschaft dient, nicht jene, die meinen die ersten Jünger zu sein oder die eine besondere Nähe zu Christus proklamieren. Die Apostel erweisen sich in der Stunde der Bedrängnis und Gefangennahme Jesu schwach: Verrat durch Judas aber auch die Verleugnung durch Petrus zeigen deren Ängste und Zweifel.

                                                          Ein weiteres Thema ist sein Königsein, der durch den Titel «König», ihn schließlich mit den politischen Autoritären in Konflikt bringt. Hier befinden wir uns im Zentrum des Glaubens: Wie ist das Reich Gottes zu verstehen? Wie ist die Königsherrschaft Christus zu begreifen? Beim Evangelisten Lukas ist es das eigene Volk, dass hier schreit und schließlich den Tod von Jesus schreiend fordert. Sie haben wohl begriffen, dass Jesus und seine Jünger nicht den bewaffneten Befreiungskampf gegen die Römer führen wollen, daher fordern sie, in ihrer Logik, die Freilassung des Rebellen Barrabas. Das Todesurteil gegen Jesus scheint nach dem glorreichen Einzug in Jerusalem aber das Ende der Jesusbewegung herbeizurufen. Jesus scheint gescheitert zu sein. Alles steht nun in Frage, auch wenn einer der Mitgekreuzigten und der römische Hauptmann am Kreuz in ihm den Messias erkennen.

                                                          Ein Reich, indem alle einander dienen sollen und ein König, der sich für sein Volk opfert, ihm dadurch den Weg zur Wahrheit, Gerechtigkeit, Gehorsam gegenüber Gott-Vater und vor allem die Liebe zu allen Menschen aufzeigt, dass gilt es hier zu begreifen.     

                                                          Impulso: Cristo se presenta como un rey cuyo reino no es de este mundo, sino que consiste en ser servidor de todos y entregarse completamente por amor a la comunidad.

                                                          Una nueva era está amaneciendo. El verdadero rey se acerca a su ciudad de residencia: Jerusalén. Él conoce su destino y lo anuncia a través de profundos símbolos. Todo parece estar planeado, según la voluntad de su Padre. Los discípulos reciben el encargo de traerle un pollino - no un caballo majestuoso - que ya está esperándolo en la entrada de la ciudad. No se nos dice de dónde Jesús obtuvo este conocimiento, pero es él que da una orden a sus discípulos. El pollino tiene una característica especial: aún no ha sido montado por un humano. Esto anuncia algo especial. El animal está destinado por llevar al «Señor». Jesús se llama a sí mismo «Señor» aquí. Todo ocurre como Jesús lo predijo. Así Jesús monta este pollino en dirección a la ciudad y sus discípulos ponen sus ropas en el camino, un gesto conocido como un honrar a un futuro rey; ya en 2 Reyes 9:13 los israelitas pusieron sus propias ropas a los pies del lugar por donde transitaría el futuro rey para que no lo ensucie el polvo del camino.

                                                          Los discípulos acompañantes comienzan a alabar a Dios con alegría, en voz alta mientras se acercan al Monte de los Olivos. Nos recuerdan los hechos poderosos realizados por Jesús que ellos mismos experimentaron. Además exclaman a todos que Jesús es un rey bendito enviado por el Señor, como el Mesías esperado. Aquí se proclama una nueva era con el gobernante enviado por Dios.

                                                          A los piadosos fariseos les parece una provocación, por lo que piden a Jesús que controle a sus discípulos. La breve respuesta de Jesús, que no era el momento del silencio, sino que incluso las piedras clamarían ahora, indica que aquí está en juego una revelación crucial. Están gritado, exclamado. Todo el mundo debería saberlo.  Como oyentes y lectores de estos textos, los gritos llaman nuestra atención, porque lo que sigue en los textos es una revelación crucial del reinado de Cristo y del orden de su reino.

                                                          El profeta Isaías nos recuerda la fidelidad de Dios, porque al final vendrá al rescate de sus «discípulos» - profetas y enviados - afligidos y vilipendiados. Dios ayuda a los justos que sufren por él.

                                                          Pablo presenta a Cristo a la comunidad de Filipos como modelo: Dios se hizo hombre en Cristo, se humilló y se hizo obediente hasta la muerte en la cruz. No se presentó como un señor que domina a otros, sino que él expresa la devoción; es eso lo que se requiere de los cristianos. Aunque su sufrimiento y muerte parezcan en un momento un fracaso, un drama, Pablo destaca que Cristo fue exaltado como nadie antes. La confesión «Jesucristo es el Señor» forma el núcleo de nuestra fe. Dios mismo nos ha encontrado en Cristo y nos muestra su verdadero dominio: humillarse en el servicio de y por los demás. Así es como nos hacemos verdaderamente humanos según la voluntad del Creador.

                                                          La narración de la pasión de Jesús contiene el mensaje sobre el reino de Dios en forma concentrada. En el reino de Dios están en primer lugar los que sirven a la comunidad, no los que se creen los primeros discípulos o los que proclaman una especial cercanía a Cristo. Los apóstoles se muestran débiles en la hora de prueba, expresan su angustia y abandonan a Jesús en el momento de su captura: la traición de Judas pero también la negación de Pedro muestran el temor y la duda que entra sus corazones.

                                                          Otro tema dominante en la narración de la pasión de Jesús es sobre su realeza, es el título de rey que eventualmente lo pone en conflicto con las autoridades políticas. Aquí estamos en el centro de la fe: ¿Cómo se debe entender el reino de Dios? ¿Cómo debe entenderse la realeza de Cristo? En el Evangelio, según Lucas, es el propio pueblo judío que grita y finalmente exige la muerte de Jesús. Probablemente han entendido que Jesús y sus discípulos no quieren encabezar la lucha armada por la liberación contra los romanos, por lo que exigen la liberación del rebelde Barrabás. Después de la gloriosa entrada en Jerusalén, su sentencia de muerte parece poner fin al movimiento de Jesús. Jesús parece haber fallado. Todo ahora está en duda, aunque uno de los crucificados junto con Jesús y el centurión reconocen en él al Mesías.

                                                          Un reino en el que todos deban servirse unos a otros y un rey que se sacrifica por su pueblo, mostrando así el camino de la verdad, justicia, obediencia a Dios Padre y, sobre todo, amor a los demás, eso es lo que se debe entender como mensaje clave aquí.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          3. Sonntag der österlichen Bußzeit (20.3.2022)

                                                          Moses und der brennende Dornbusch, Lithographie aus dem Exodus-Zyklus von Marc Chagall, 1966

                                                          Moses und der brennende Dornbusch, Lithographie aus dem Exodus-Zyklus von Marc Chagall, 1966

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          3. Sonntag der österlichen Bußzeit (20.3.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Ex 3,1-8a.10.13-15

                                                          Lesung
aus dem Buch Exodus.

                                                          In jenen Tagen weidete Mose die Schafe und Ziegen seines Schwiegervaters Jitro, des Priesters von Midian.

                                                          Eines Tages trieb er das Vieh über die Steppe hinaus und kam zum Gottesberg Horeb. Dort erschien ihm der Engel des Herrn in einer Feuerflamme mitten aus dem Dornbusch.

                                                          Er schaute hin:  Der Dornbusch wurde nicht verzehrt.

                                                          Mose sagte: Ich will dorthin gehen und mir die außergewöhnliche Erscheinung ansehen. Warum verbrennt denn der Bornbusch nicht?

                                                          Als der Herr sah, dass Mose näher kam, um sich das anzusehen, rief Gott ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose!

                                                          Er antwortete: Hier bin ich.

                                                          Er sagte: Komm nicht näher heran! Leg deine Schuhe ab; denn der Ort, wo due stehst, ist heiliger Boden.

                                                          Dann fuhr er fort: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.

                                                          Da verhüllte Mose sein Gesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen.

                                                          Der Herr sprach: Ich habe das Elend meines Volkes in Ägypten gesehen und ihre laute Klage über ihre Antreiber habe ich gehört. Ich kenne sein Leid. Ich bin herabgestiegen, um es der Hand der Ägypter zu entreißen und aus jenem Land hinaufzuführen in ein schönes, weites Land, in ein Land, indem Milch und Honig fließen, [in das Gebiet der Kanaaniter, Hetiter, Amoriter, Perisiter, Hiwiter und Jebusiter. Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücke.]

                                                          Und jetzt geh! Ich sende dich zum Pharao. Führe mein Volk, die Israeliten, as Ägypten heraus!

                                                          [Mose antwortet Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehen und die Israeliten aus Ägypten herausführen könnte?

                                                          Er aber sagte: Ich bin mit dir; ich habe dich gesandt und als Zeichen dafür soll dir dienen: Wenn du das Volk aus Ägypten herausgeführt hast, werdet ihr Gott an diesem Berg dienen.]

                                                          Da sagte Mose zu Gott: Gut, ich werde also zu den Israeliten kommen und ihnen sagen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt. Da werden sie mich fragen: Wie heißt er? Was soll ich ihnen sagen?

                                                          Da antwortet Gott dem Mose: Ich bin, der ich bin.

                                                          Und er fuhr fort: So sollst du zu den Israeliten sagen: Der «Ich-bin» hat mich zu euch gesandt.

                                                          Weiter sprach Gott zu Mose: So sag zu den Israeliten: Der Herr, der Gott eurer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name für immer und so wird man mich anrufen von Geschlecht zu Geschlecht. 

                                                          2. Lesung: 1 Kor 10,1-6.10-12

                                                          Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

                                                          Ihr sollt wissen Brüder und Schwestern, dass unsere Väter alle unter der Wolk waren, alle durch das Meer zogen und alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer.

                                                          Alle aßen auch die gleiche geistgeschenkte Speise und alle tranken den gleichen geistgeschenkten Trank; denn sie tranken aus dem geistgeschenkten Felsen, der mit ihnen zog.

                                                          Und dieser Fels war Christus.

                                                          Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen.

                                                          Das aber geschah als warnendes Beispiel für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von der Gier beherrschen ließen.

                                                          Murrt auch nicht, wie einige von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht!

                                                          Das aber geschah an ihnen, damit es uns als Bespiel dient; uns zur Warnung wurde es aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat.

                                                          Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt. 

                                                          Evangelium: Lk 13,1-9

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          Zu jener Zeit kamen einige Leute und berichteten Jesus von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit dem ihrer Opfertiere vermischt hatte.

                                                          Und er antwortete ihnen:
Meint ihr, dass diese Galiläer größere Sünder waren
als alle anderen Galiläer,
weil das mit ihnen geschehen ist?

                                                          Nein, sage ich euch,
vielmehr werdet ihr alle genauso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt.

                                                          Oder jene achtzehn Menschen,
die beim Einsturz des Turms am Schiloach erschlagen wurden – meint ihr, dass sie größere Schuld auf sich geladen hatten als alle anderen Einwohner von Jerusalem?

                                                          Nein, sage ich euch,
vielmehr werdet ihr alle ebenso umkommen, wenn ihr nicht umkehrt. 


                                                          Und er erzählte ihnen dieses Gleichnis:
Ein Mann hatte in seinem Weinberg einen Feigenbaum gepflanzt; und als er kam und nachsah, ob er Früchte trug, fand er keine.

                                                          Da sagte er zu seinem Winzer:
Siehe, jetzt komme ich schon drei Jahre
und sehe nach, ob dieser Feigenbaum Früchte trägt, und finde nichts.
Hau ihn um!
Was soll er weiter dem Boden seine Kraft nehmen?

                                                          Der Winzer erwiderte:
Herr, lass ihn dieses Jahr noch stehen; ich will den Boden um ihn herum aufgraben und düngen. Vielleicht trägt er in Zukunft Früchte; wenn nicht, dann lass ihn umhauen! 


                                                          Impuls: Lehren aus dem Leid ziehen und ein geduldiger Gott an meiner Seite

                                                          Leid kennen wir alle und oft stellen wir uns die Frage, weshalb trifft es mich oder auch weshalb jene Unschuldige und gute Menschen? Wer ist dafür verantwortlich und wer soll hier Abhilfe schaffen? Moses erlebt in einer solchen Situation seine Berufung. Er hat erlebt, wie die Israeliten in Ägypten unter den Arbeits- und Lebensbedingen leiden und begegnet nun in der Steppe Gott, in einer außergewöhnlichen und unnatürlichen Erscheinung, eines brennenden aber nicht verbrennenden Dornbusches. Ausgerechnet an ihm ergeht nun ein göttlicher Auftrag. Er wird von Gott zum Propheten und zum Führer der Israeliten berufen. Durch ihn will Gott jetzt in die Geschichte eingreifen und dem Leid seines Volkes ein Ende bereiten. Wichtig ist dabei, dass Gott sich offenbart, er gibt seinen Namen preis: JHWH. «Ich bin, der ich bin», so nennt er sich! Er ist der ewig Daseiende, an der Seite seines Volks Gehende. Man kann sich auf ihn verlassen, denn er hat sich als der Daseinde in der Geschichte seines Volkes bereits erwiesen, bei den großen Stammesvätern Abraham, Issak und Jakob. Moses Aufgabe ist die eines Vermittlers zwischen den Ägyptern und den Israeliten. Dabei spielt sicherlich seine eigene Geschichte als einem in einem Korb im Nil «ausgesetztes» Israelitenkind und aufgewachsen in der ägyptischen Kultur eine entscheidende Roll, denn sie machen ihn zum idealen Propheten für beide Seiten: als Mahner der Ägypter und Botschafter der Verheißung für die Israeliten.

                                                          JHWH bleibt uns einerseits stets verborgen, denn er gibt nicht direkt Auskunft über sein inneres Wesen. Er ist, wie er ist, lautet schlicht seine Identifizierung. Um ihn zu ergründen müssen wir in die Geschichte zurückschauen und erkennen, als wen er sich dort erweist. Wir können ihn nicht verändern, sondern nur entdecken, als den, wie er sich uns zeigt: als ein geduldiger Daseiender, ein Gott der seinem Volk in der Not und im Leid zur Seite steht. Als solcher wird er auch in den Psalmen besungen. 

                                                          Paulus erinnert die Korinther an dieses Wirken Gottes in der Geschichte und in der Gegenwart. Der Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat, ist in Christus vollendet. In aller Drangsal erweist sich JHWH stets als Daseiender (als Fels) für sein Volk. Er rettete sie vor den Ägyptern, indem er sie gleichsam einer Taufe durchs Rote Meer führte, führte sie so von einem leidvollen Leben zu einem verheißungsvollen neuen Leben. Christus ist ebenso ein Fels, denn er ist für uns da. Unser Leben wird aber nicht ohne Leiden und Gefahren verlaufen, sondern wir sind aufgerufen, aus unseren Fehlern und Schicksalen zu lernen und müssen das Böse, Schlechte – menschenfeindliche Verhalten – abzulegen, uns auf die Beine stellen, um da zu sein für andere.

                                                          Wir sollen umkehren, d.h. erkennen, dass wir für andere da sein müssen, feststehend wie ein Baum und reichlich Früchte bringen. Wenn ein Baum aber auf längere Zeit keine Früchte bringt, so verlangt es die Vernunft, ihn umzuhauen, damit der Boden für einen neuen fruchtbaren Baum diene. Jesus legt uns hier Parabel vor, von einem Winzer und seinem Herrn, wobei es eben um eine Weinrebe geht, die schon drei Jahre keine Früchte bringt. Wie lange soll man da noch warten, bis diese Rebe schließlich doch noch überraschend Frucht bringen könnte? Der Herr verweist auf die Regel: Bäume, die mehrere Jahre nacheinander keine Früchte tragen, nützen nichts mehr und müssen Platz für neue Bäume machen. Der Winzer aber bittet seinen Herrn um Geduld; es sollte noch eine letzte Chance gegeben werden, ein letztes Jahr, um sicher zu sein, dass wirklich nichts mehr vom Baum - von der Rebe - zu erwarten ist. Es ist der letzte Aufruf zum rechten Handeln, endlich Früchte zu zeigen. 

                                                          Wie lange wollen wir noch warten, bis wir uns endlich besinnen, dass wir zum Handeln aufgerufen sind, dass wir da sein sollen für andere, wie Gott, JHWH, da ist für uns. Präsent sein, die Stimme erheben, anderen helfen, sie besuchen, oder einfach auch nur zuhören, an ihrer Seite stehen, für sie da zu sein. Wir existieren nicht allein für uns, sondern sind nur dann wirklich Mensch, wenn wir auch für andere da sind.

                                                          Impulso: Aprender de las lecciones del sufrimiento y frustraciones y confiar en Yahveh, un Dios paciente y siempre a mi lado

                                                          Todos nosotros hemos experimentado muchas veces sufrimientos y frustraciones en nuestra vida y nos preguntamos: ¿Por qué me toca o por qué sufren personas inocentes y buenas? ¿Quién debería arreglarlo? ¿Dios, o nosotros mismos?

                                                          Es en tal situación que Moisés experimenta su vocación para transformarse en un profeta de Dios, Yahveh. Él vio cómo los israelitas, en Egipto, sufrieron bajo las condiciones de trabajo y vida y ahora él se encuentra con Dios en la estepa, quien se le aparece en una forma muy particular y antinatural: en una zarza ardiente pero que realmente no quema.

                                                          Él escucha la voz de Dios quien le llama a ser su profeta y líder de los israelitas y, a través de él, Yahveh buscar intervenir en la historia para poner fin al sufrimiento de su pueblo. Es importante, en este encuentro, que Dios se revele, se manifieste bajo el nombre: YHWH. «Soy quien soy», ¡así se llama a sí mismo! Él es Él eternamente, existente, caminando al lado de su pueblo. Se puede confiar en Él porque ha demostrado ser siempre el mismo en la historia de su pueblo cuando se declaró protector de los antiguos patriarcas Abraham, Isaac y Jacob.

                                                          Moisés se convierte en mediador entre los egipcios y los israelitas. Su propia historia como niño israelita que fue «rescatado» en una canasta en el Nilo y creció en la cultura egipcia lo convierten en el profeta ideal para ambos lados: como un amonestador para los egipcios y un mensajero de la promesa divina para los israelitas. Por un lado, YHWH permanece oculto para nosotros porque no nos proporciona información directa sobre Su naturaleza. Él es quien es. Para comprenderlo, debemos mirar hacia atrás en la historia para ver cómo se demuestra allí. No podemos cambiarlo, sino solamente descubrirlo tal como se ha mostrado a sí mismo en la relación con su pueblo: como un ser paciente, el Dios que se mantiene al lado de su pueblo en sus necesidades y sufrimientos. Es lo que también se canta en los Salmos.

                                                          Pablo recuerda a los corintios este obrar de Dios en la historia y en el presente. La alianza que Dios hizo con su pueblo se completa en Cristo. En toda tribulación, YHWH siempre demostró ser Existente (como una roca) para su pueblo. Él salvó a los israelitas de los egipcios y los condujo, en forma de un bautismo, a través del Mar Rojo, de una vida de sufrimiento a una vida nueva y prometedora. Cristo es esa roca, él está ahí para nosotros. Sin embargo, nuestra vida no está exenta de sufrimientos y peligros, pero estamos llamados a aprender de los errores y faltas ante los demás, a resistir al mal que nos corrompe y transforma en inhumanos. Es tiempo de ponernos de pie, para estar allí para los demás.

                                                          Debemos convertirnos en mejor humanos, es decir, darnos cuenta de que tenemos que existir para los demás, crecer como un árbol y dar frutos. Pero si un árbol no da fruto por mucho tiempo, parece muy racional que sea cortado para que la tierra se aproveche para un nuevo árbol fructífero. Jesús relata la parábola de un viñador y su señor, que trata de una vid que no ha dado fruto desde hace tres años. ¿Cuánto tiempo se debe esperar hasta que esta vid finalmente de frutos? El Señor señala la regla: los árboles que no dan fruto durante varios años seguidos son inútiles y deben dar paso a nuevos árboles. Pero el viñador pide paciencia, una última oportunidad, un último año, para estar seguros de que realmente no se puede esperar más del árbol, de esta vid.

                                                          ¿Cuánto tiempo debemos esperar hasta que finalmente recordemos que estamos llamados a la acción, que debemos existir para los demás, igual que nuestro Dios, YHWH, está ahí para nosotros? Debemos estar presentes, alzar la voz, ayudar a los demás, visitarlos o simplemente escuchar otros, estar a su lado, estar ahí para ellos. No existimos solo para nosotros mismos; somos realmente humanos cuando también estamos ahí para los demás.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          1. Sonntag der österlichen Bußzeit (6.3.2022)

                                                          «Aschermittwoch» von Carl Spitzweg, 1855-1860, Staatsgalerie Stuttgart. Nach der ausgelassenen Zeit beginnt nun die Zeit der Besinnung und Umkehr

                                                          «Aschermittwoch» von Carl Spitzweg, 1855-1860, Staatsgalerie Stuttgart. Nach der ausgelassenen Zeit beginnt nun die Zeit der Besinnung und Umkehr

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          1. Sonntag der österlichen Bußzeit (6.3.2022)

                                                          1. 1.    Lesung: Dan 26,4-10

                                                          Lesung
aus dem Buch Deuteronomium.

                                                          In jenen Tagen sprach Mose zum Volk: Wenn du die ersten Erträge von den Früchten des Landes darbringst,
dann soll der Priester
den Korb aus deiner Hand entgegennehmen
und ihn vor den Altar des HERRN, deines Gottes, stellen.

                                                          Du aber
sollst vor dem HERRN, deinem Gott, folgendes Bekenntnis ablegen:

                                                          Mein Vater war ein heimatloser Aramäer. Er zog nach Ägypten, lebte dort als Fremder mit wenigen Leuten und wurde dort
zu einem großen, mächtigen und zahlreichen Volk.

                                                          Die Ägypter behandelten uns schlecht, machten uns rechtlos
und legten uns harte Fronarbeit auf. 


                                                          Wir schrien zum HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unser Schreien
und sah unsere Rechtlosigkeit, unsere Arbeitslast und unsere Bedrängnis.


                                                          Der HERR führte uns mit starker Hand und hoch erhobenem Arm, unter großem Schrecken, unter Zeichen und Wundern aus Ägypten, er brachte uns an diese Stätte und gab uns dieses Land, ein Land, wo Milch und Honig fließen.

                                                          Und siehe, nun bringe ich hier die ersten Erträge von den Früchten des Landes, das du mir gegeben hast, HERR. Wenn du den Korb vor den HERRN, deinen Gott, gestellt hast, sollst du dich vor dem HERRN, deinem Gott, niederwerfen. 


                                                          2. Lesung: Röm 10,8-13

                                                          Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Rom.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Was sagt die Schrift? Nahe ist dir das Wort
in deinem Mund und in deinem Herzen.
Das heißt: das Wort des Glaubens, das wir verkünden; denn wenn du mit deinem Mund bekennst: „Herr ist Jesus“ – und in deinem Herzen glaubst: „Gott hat ihn von den Toten auferweckt“, so wirst du gerettet werden.

                                                          Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung. 


                                                          Denn die Schrift sagt:
Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen. 


                                                          Denn darin gibt es keinen Unterschied zwischen Juden und Griechen. Denn alle haben denselben Herrn; aus seinem Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen. 


                                                          Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. 


                                                          Evangelium: Lk 4,1-13

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit
kehrte Jesus, erfüllt vom Heiligen Geist, vom Jordan zurück.

                                                          Er wurde vom Geist in der Wüste umhergeführt, vierzig Tage lang, und er wurde vom Teufel versucht. In jenen Tagen aß er nichts;
als sie aber vorüber waren, hungerte ihn.

                                                          Da sagte der Teufel zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so befiehl diesem Stein, zu Brot zu werden.

                                                          Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein.

                                                          Da führte ihn der Teufel hinauf
und zeigte ihm in einem Augenblick alle Reiche des Erdkreises.

                                                          Und er sagte zu ihm:
All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben; denn sie sind mir überlassen
und ich gebe sie, wem ich will.


                                                          Wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest, wird dir alles gehören.

                                                          Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Vor dem Herrn, deinem Gott, sollst du dich niederwerfen und ihm allein dienen.

                                                          Darauf führte ihn der Teufel nach Jerusalem, stellte ihn oben auf den Tempel
und sagte zu ihm: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier hinab; denn es steht geschrieben: Seinen Engeln befiehlt er deinetwegen, dich zu behüten; und: Sie werden dich auf ihren Händen tragen, damit dein Fuß nicht an einen Stein stößt.

                                                          Da antwortete ihm Jesus: Es ist gesagt: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen.

                                                          Nach diesen Versuchungen ließ der Teufel bis zur bestimmten Zeit von ihm ab. 


                                                          Impuls: Allein auf Gott dürfen wir vertrauen

                                                          Am vergangenen Aschermittwoch begann die 40-tägige österliche Fastenzeit, eine Zeit der Buße und innerlichen Vorbereitung auf das große Heilgeschehen: der Passion und Auferstehung Christi. Als Zeichen der Bußbereitschaft empfangen wir die Asche aus verbrannten Palmenzweigen bzw. Pottasche aufs Haupt oder Stirn in Form eines Kreuzes. Es wird damit ein alter Bußbrauch der Spätantike aufgegriffen, indem der Büßer sich mit einem Sack bekleidete und sich Asche übers Haupt streute.

                                                          Wir werden in der Messe auch daran erinnert, dass wir vergänglich sind. Wie Adam (= Mensch/Menschheit) sind wir aus der Adamah (Erde) gemacht, sind also Erdmenschen im vollsten Sinn. Aus Staub wurden wir gemacht und zu Staub werden wir wieder zerfallen, wenn wir unser Leben beenden. Die Botschaft ist deutlich: wir sind Teil dieser Erde und sollten sie daher auch mehr wertschätzen und pflegen. Unser Umgang mit dieser Adamah wird auch uns als Adam – Menschheit – bestimmen. Sie ist letztlich unser Schicksal.

                                                          Die heutigen Texte erinnern uns an unseren Schöpfer und an seinem Beistand in der Not und seine Fürsorge auch in größter Bedrängnis. Er ist der Befreier aus unseren Ängsten, der Befreier der Israeliten aus Ägypten sowie der Retter aus den Fängen des Todes. Ihm allein gilt dann unser Dank. Wir müssen uns auf Gott vertrauen und wenn wir mit Mund und Herzen in Bekennen, dann dürfen wir auf unsere Errettung hoffen. Es ist der Glaube, der zum Heil führt, wie es Paulus in seinem Brief an die Römer deutlich ausdrückt.

                                                          Israel zog 40 Jahre durch die Wüste, erlitt mehrfach Versuchungen durch Hunger und Gotteszweifel, bis es endlich ins verheißene Land, wo Milch und Honig fließen, gelangte. Jesus zog sich, vor seinem öffentlichen Auftritt, 40 Tage in die Wüste zurück, wo er fastete und ebenfalls versucht wurde. Der Teufel selbst steht hier ihm gegenüber und fordert ihn heraus, sich als göttlich zu erweisen, indem er seine Macht für sich selbst nutzen soll, um bei der ersten Versuchung einen Stein in Brot zu verwandeln. Jesus reagiert darauf mit den bedeutsamen Worten: «Der Mensch lebt nicht von Brot allein». Bei der zweiten Versuchung bietet der Teufel Jesus die Weltmacht an. Interessant ist hier, dass solches Machtstreben als teuflisch - denn der Teufel ist der Besitzer dieser Herrschaftsmacht – bezeichnet wird. Der Teufel verlangt die Anbetung für diese Machtübertragung. Jesus verweist jedoch auf den einzigen Gott, dem Herrn (Jahweh), dem man dienen und sich unterwerfen sollte. Schließlich erfolgt die dritte Versuchung des Teufels. Es geht dabei um die Überwindung des Todes bzw. die Herausforderung Gottes selbst, der hier zum Eingreifen und Rettung seines Sohnes versucht werden soll. Jesus wird vom Teufel aufgefordert, sich von der Spitze des Tempels herabstürzen, d.h. vom Heiligtum Gottes, um so das Eingreifen Gottes zu erzwingen. Jesus widersteht all diesen Versuchungen des Teufels. Sein Weg ist ein anderer. Ihn können der Hunger, menschliche Machtgelüste sowie die Angst vor dem Tod nicht manipulieren. Sein Vertrauen ruht ganz auf Gott.

                                                          Die Gefahren der Macht- und Herrschaftsgelüste sind uns in diesen Tagen besonders gegenwärtig, wenn wir den Krieg mit all ihren Schrecken in Ukraine mitansehen müssen. Ein Krieg, der als Machtkampf geführt wird und der Tod und bald auch Hunger nach sich zieht.

                                                          Wir müssen uns in dieser Fastenzeit darauf besinnen, worauf es als Mensch ankommt. Unsere Erde ist die Heimat aller. Niemand darf sich wie ein Gott betrachten und nach Allmacht streben und meinen die Naturgesetze, das göttliche Recht, außer Kraft zu setzten. Dieses ist der Weg, der in den Tod führt. Als Menschen der Erde müssen wir uns in den Dienst Gottes und den Mitmenschen stellen, dann erst werden wir wirklich zu einer Menschheit, die den Weg zum Heil entgegengeht.     

                                                          Impulso: Debemos poner nuestra confianza solamente el Dios

                                                          El pasado Miércoles de Ceniza comenzó la Cuaresma Pascual de 40 días, tiempo de penitencia y preparación interior para el gran acontecimiento de la salvación: la pasión y resurrección de Cristo. En señal de penitencia, recibimos las cenizas de ramas de palma quemadas u otra ceniza en la cabeza o la frente en forma de cruz. Se retoma una antigua costumbre de penitencia de la Antigüedad Tardía, en la que el penitente se vestía con un saco y se echaba ceniza sobre la cabeza.

                                                          También se nos recuerda en la celebración del Miércoles de Ceniza que nuestra vida es transitoria. Al igual que Adán (= hombre/humanidad), estamos hechos de la Adamah (tierra), por lo que somos gente de la tierra en el sentido más completo. De polvo fuimos hechos, y en polvo volveremos al final de nuestra vida. El mensaje es claro: somos parte de esta tierra y, por lo tanto, debemos valorar esta nuestro hábitat  y cuidarlo más. La forma en que tratamos esta Adamah también nos definirá como Adán: la humanidad. En última instancia, es nuestro destino.

                                                          Los textos de hoy nos recuerdan a nuestro Dios-Creador y su apoyo en tiempos de gran necesidad. Él es el libertador de nuestros temores, ya sea la liberación de los israelitas de Egipto o incluso salvándonos de la muerte. Debemos solo a él nuestra gratitud. Debemos confiar en Dios, y cuando confesamos con la boca y el corazón, entonces, podemos esperar la salvación. Es la fe la que conduce a la salvación, como Pablo lo expresa claramente en su carta a los Romanos.

                                                          Israel migró por el desierto durante 40 años, soportando repetidas tentaciones de hambre y dudas acerca de Dios, hasta que finalmente llegó a la tierra prometida donde fluía leche y miel. Antes de su aparición pública, Jesús se retiró 40 días al desierto, donde ayunó y también fue tentado. El mismo diablo está aquí frente a él, desafiándolo a demostrar su divinidad usando su poder para sí mismo y convirtiendo una piedra en pan en la primera tentación, sobre la cual caen las significativas palabras: «No sólo de pan vive el hombre». En la segunda tentación, el diablo le ofrece a Jesús el poder mundial. Es interesante aquí que tal lucha por el poder se describa como diabólica, porque el diablo es el dueño de este poder terrenal. El diablo requiere adoración para esta transferencia del poder. Jesús rechaza la tentación señalando que solamente al único Dios, el Señor (Yahvé), hay que servir y someterse. Finalmente, en la tercera tentación el diablo buscar convencer a Jesús de tirarse del templo para mostrar que sería salvado de la muerte. Se trata de desafiar al mismo Dios, que debería interferir en salvar la vida de su hijo. Jesús se encuentre encima del templo, es decir, desde el santuario de Dios, donde el diablo le desafía a aprobar su protección divina. Pero Jesús resiste todas estas tentaciones del diablo. Su camino es diferente. El hambre, el deseo humano de poder y el miedo a la muerte no pueden manipularlo. Su confianza descansa enteramente en Dios.

                                                          Los peligros del ansia al poder y la dominación están particularmente presentes en estos días en los que tenemos que presenciar la guerra en Ucrania con todos sus horrores. Una guerra que se expresa como una lucha por el poder y a la que sigue la muerte y pronto el hambre.

                                                          Durante este período de Cuaresma necesitamos reflexionar sobre lo que es importante como seres humanos. Nuestra tierra es el hogar de todos. A nadie se le permite considerarse a sí mismo como un dios y luchar por la omnipotencia y la intención de anular las leyes de la naturaleza, la ley divina. Este sería el camino a la muerte. Como hombres de la tierra tenemos que ponernos al servicio de Dios y de nuestros prójimos, solo así seremos realmente una humanidad que se encamine hacia su salvación.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Darstellung des Herrn / Mariä Lichtmess (2.2.2022)

                                                          Darstellung des Jesusknaben im Tempel. Mit Simeon und der Prophetin Hanna um 1291, Mosaik. Rom, Santa Maria in Trastevere

                                                          Darstellung des Jesusknaben im Tempel. Mit Simeon und der Prophetin Hanna um 1291, Mosaik. Rom, Santa Maria in Trastevere

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          Darstellung des Herrn / Mariä Lichtmess (2.2.2022)

                                                          1. Lesung: Mal 3,1-4

                                                          Lesung
aus dem Buch Maleachi.

                                                          [Ihr ermüdet den HERRN mit euren Reden und ihr fragt: Wodurch ermüden wir ihn? Dadurch, dass ihr sagt: Jeder, der Böses tut, ist gut in den Augen des HERRN,
an solchen Leuten hat er Gefallen. Oder: Wo ist denn Gott, der Gericht hält?]

                                                          So spricht Gott, der HERR: Seht, ich sende meinen Boten; er soll den Weg für mich bahnen.
Dann kommt plötzlich zu seinem Tempel der Herr, den ihr sucht,
und der Bote des Bundes, den ihr herbeiwünscht.

                                                          Seht, er kommt!, spricht der HERR der Heerscharen. Doch wer erträgt den Tag, an dem er kommt? Wer kann bestehen, wenn er erscheint? Denn er ist wie das Feuer des Schmelzers
und wie die Lauge der Walker.

                                                          Er setzt sich, um das Silber zu schmelzen und zu reinigen: Er reinigt die Söhne Levis
er läutert sie wie Gold und Silber. Dann werden sie dem HERRN die richtigen Opfer darbringen.

                                                          Und dem HERRN wird das Opfer Judas und Jerusalems angenehm sein wie in den Tagen der Vorzeit, wie in längst vergangenen Jahren.

                                                          [Ich komme herbei, um euch zu richten;
schnell trete ich als Zeuge auf gegen die Zauberer und die Ehebrecher, gegen die Meineidigen und gegen alle,
welche die Taglöhner, Witwen und Waisen ausbeuten, den Fremden im Land ihr Recht verweigern
und mich nicht fürchten, spricht der HERR der Heerscharen.]

                                                          2. Lesung: Hebr 2,11-12.13c-18

                                                          Lesung
aus der Hebräerbrief.

                                                          Er, der heiligt, und sie, die geheiligt werden, stammen alle aus Einem; darum scheut er sich nicht, sie Brüder [und Schwestern] zu nennen und zu sagen: Ich will deinen Namen meinen Brüdern [und Schwestern] verkünden, inmitten der Gemeinde dich preisen; [und ferner: Ich will auf ihn mein Vertrauen setzen;] und ferner: Siehe, ich und die Kinder, die Gott mir geschenkt hat.

                                                          Da nun die Kinder von Fleisch und Blut sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil genommen, um durch den Tod den zu entmachten,
der die Gewalt über den Tod hat, nämlich den Teufel, und um die zu befreien,
die durch die Furcht vor dem Tod
ihr Leben lang der Knechtschaft verfallen waren.

                                                          Denn er nimmt sich keineswegs der Engel an, sondern der Nachkommen Abrahams nimmt er sich an. Darum musste er in allem seinen Brüdern [und Schwestern] gleich sein, um ein barmherziger und treuer Hohepriester vor Gott zu sein und die Sünden des Volkes zu sühnen. 


                                                          Denn da er gelitten hat und selbst in Versuchung geführt wurde, kann er denen helfen, die in Versuchung geführt werden.

                                                          Evangelium: Lk 2,22-40

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          Als sich für die Eltern Jesu
die Tage der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung erfüllt hatten brachten sie das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn darzustellen, wie im Gesetz des Herrn geschrieben ist: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn heilig genannt werden.

                                                          Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt:
ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.


                                                          Und siehe, in Jerusalem lebte ein Mann namens Simeon. Dieser Mann war gerecht und fromm und wartete auf den Trost Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.

                                                          Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Christus des Herrn gesehen habe.

                                                          Er wurde vom Geist in den Tempel geführt;
und als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um mit ihm zu tun, was nach dem Gesetz üblich war, nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten: 


                                                          Nun lässt du, Herr,
deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden. Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.

                                                          Sein Vater und seine Mutter
staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.

                                                          Und Simeon segnete sie
und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Siehe, dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele zu Fall kommen und aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird, – und deine Seele wird ein Schwert durchdringen. So sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. 


                                                          Damals lebte auch Hanna, eine Prophetin eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt.
Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren.

                                                          Sie hielt sich ständig im Tempel auf
und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

                                                          Zu derselben Stunde trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind
zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.

                                                          Als seine Eltern alles getan hatten,
was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazareth zurück.

                                                          Das Kind wuchs heran und wurde stark; erfüllt mit Weisheit, und Gottes Gnade ruhte auf ihm.

                                                          Impuls: Christus ist der angekündigte Erlöser, unser Heil

                                                          Von Opfergaben und die Darstellung Christi im Tempel als den zukünftigen Richter des Volkes ist heute die Rede in den Lesungstexten. Der Prophet Maleachi kündet die Ankunft von Boten des Herrn und Gottes selbst an. Als Richter wird er im Tempel einziehen und die Opfergaben des Volkes empfangen. Erinnert wird an den Bund zwischen Gott und sein Volk, aber zugleich auch an ein Reinigungsgericht. Es geht um die Erneuerung der Beziehung Gott-Volk.

                                                          Paulus betont im Hebräerbrief, dass alle Menschen Teil der Schöpfung Gottes sind. Als seine Kinder sind wir alle Brüder und Schwestern, ohne dass unsere Herkunft und Lebensweise dabei eine Rolle spielt. Da wir Menschen leiblich sind, d.h. aus Fleisch und Blut bestehen, ist Gott in Christus für uns Mensch von Fleisch und Blut geworden. Sein Tod am Kreuz ist die Befreiung von der Macht des Todes – von der Schuld, vom Teufel – und damit die Erlösung von unserer Knechtschaft. Der Tod Christi beendet unsere irdische Knechtschaft und stärkt zugleich den alten Bund zwischen Gott und sein Volk, seine Kinder. Alle Glaubenden werden so als Nachkommen Abrahams anerkannt, stehen damit unter dem Segen Gottes und sind damit Töchter und Söhne Gottes, Schwestern und Brüder untereinander. Mit Christi Leiden und Sterben wird die Geschichte Gottes mit seinem Volk vollendet, der Bund zugleich für alle Völker geöffnet. In Christus leuchtet damit das Heil, das Gott vor allen Völkern bereitet hat, auf. Dieses Heil ist das Licht, das die Heiden erleuchtet und Israel zur Herrlichkeit führt. Der Glaube an diesen Jesus, dem menschgewordenen Gott, bringt die Befreiung, den Trost und richtet uns auf, führt uns zu neuen, festen Wegen in einem Miteinander als Geschwister und als Kinder Gottes als ein vereintes Menschenvolk.

                                                          Im Evangelium wird auf das traditionelle Reinigungsopfer angesprochen, die eine Frau, die ein Kind entbunden hatte, nach 40 Tagen im Tempel darbringen musste. Die Eltern Jesu folgen pflichtbewusst dem Gesetz des Mose. Da es sich hier um den Erstgeborenen handelt, der Gott geweiht ist, wird mit dem Opfer auch eine Auslösung des Kindes aus dem Tempeldienstpflicht vollzogen.

                                                          Die «Purificatio» (Reinigung) verlangte normalerweise das Opfer eines einjährigen Lamms, sowie einer Felsen- oder einer Turteltaube; für Arme allerdings genügten zwei Felsen- oder zwei Turteltauben als Opfergaben (laut Lev 12,6-8). Da bezüglich des Opfers der Eltern Jesu lediglich von Tauben die Rede ist, werden sie als Arme identifiziert. Bei dem Opfer im Tempel kommt es dann zu Begegnungen mit zwei älteren frommen Menschen, einem Mann und einer Frau: der gerechte Simeon und die Prophetin Hanna. Lukas präsentiert uns hier zwei ideale Gläubige, die in der Hoffnung des Kommens des Erlösers ihr Leben lang verharrten. Ihr Leben kommt durch die Begegnung mit dem Christuskind zur Vollendung. Sie sind somit unsere Zeugen der göttlichen Präsenz in Jesus an diesem speziellen Ort, dem Tempel. Im Hause Gottes begegnen sie dem Sohn Gottes. Wir nehmen an dieser Begegnung teil und werden durch die Botschaft dieser beiden prophetischen Gestalten in das Wirken Jesu eingeführt. Die Kindheitsgeschichten im Lukasevangelium sind eine Reihe von Zeugnissen über die göttliche Herkunft Jesu. Aus dieser Prämisse werden dann die Worte und das Wirken Jesu bis zu seinem Leiden, Tod und Auferstehung letztlich erst verständlich.

                                                          Simeon wird vom Heiligen Geist in den Tempel geführt und geleitet von einer Offenbarung erkennt er sogleich im Kind den Messias (Christus) des Herrn. Seine Worte sind die entscheidende Botschaft: «Denn meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel». Wie Maria und Joseph staunten, so staunen auch wir mit ihnen über diese Worte. Simeon verweist auf das Schicksal Jesu und Mariens. Zugleich wird Jesus als eine Herausforderung an uns Menschen gezeigt, der manche zu Fall bringen wird, während andere durch ihn aufgerichtet werden.

                                                          Neben den gerechten und frommen Simeon tritt die hochbetagte Hanna im Tempel auf. Sie ist eine Prophetin, d.h. sie predigt, spricht im Auftrage Gottes, eine aktive Gläubige also. Sieben Jahre - eine symbolische Zahl der Fülle, wie die 7 Tage der Schöpfung - war sie verheiratet und danach Witwe. Nun ist sie 84 – wieder eine symbolische Zahl für die Erfüllung: 12 x 7 – und betet und fastet Gott dienend. Der Tempel ist ihr zum Heim geworden. Auch sie erscheint genau im Moment des Opfers der Eltern Jesu im Tempel. Wir erfahren hier zwar nicht ihre prophetischen Worte, jedoch verheißt sie allen die erhoffte Erlösung durch dieses gegenwärtige Kind.

                                                          Dieses kirchliche Fest hat seinen Ursprung in einer heidnischen Sühneprozession, die in Rom alle fünf Jahre abgehalten wurde. Das Christentum deutete es um, behielt aber Elemente des heidnischen Rituals bei, etwa die Kerzenweihe und die Lichterprozession, weshalb es auch als Fest «Mariä Lichtmess» bekannt wurde. Ende des 4. Jahrhunderts wurde es auch in Jerusalem gefeiert und findet sich ab dem 7. Jahrhundert im byzantinischen Reich, dann in Spanien, Frankreich und später Deutschland. Bis 1912 war es ein offizieller Feiertag; seit 1960 wird es als «Begegnung» gefeiert, und im 2. Vatikanischen Konzil erlangte es den heutigen Namen «Darstellung des Herrn» in Anlehnung an das Lukasevangelium, womit der Lobgesang des Simeon als Kernaussage ins Zentrum gerückt wurde und der Tag als ein Herrenfest gefeiert wird und weniger als ein Marienfest. 1997 hat Papst Johannes Paul II. dieses Fest gleichzeitig zum «Tag des geweihten Lebens» erklärt.

                                                          Impulso: Cristo es el Redentor anunciado, nuestra salvación

                                                          Los textos de hoy hablan de ofrendas y de la presentación de Cristo en el Templo como el futuro juez del pueblo. El profeta Malaquías anuncia la venida de mensajeros del Señor y del mismo Dios. Como el juez del fin de los tiempos entrará en el Templo y recibirá los sacrificios del pueblo. Se recuerda el pacto entre Dios y su pueblo, pero al mismo tiempo de un juicio purificador. Se trata de la renovación de la relación Dios-pueblo.

                                                          Pablo enfatiza en su Carta a los Hebreos que todos los seres humanos son parte de la creación de Dios. Como hijos de Dios, somos todos hermanos y hermanas, sin importar de dónde venimos o cómo vivimos; puesto que somos seres humanos, es decir, hechos de carne y sangre, Dios en Cristo se hizo carne y sangre por nosotros.

                                                          Su muerte en la cruz es la liberación del poder de la muerte - de la culpa, del diablo – y, por lo tanto, la redención de nuestra esclavitud. La muerte de Cristo pone fin a nuestra esclavitud terrenal y, al mismo tiempo, fortalece el antiguo pacto entre Dios y su pueblo, sus hijos. Todos los creyentes son así reconocidos como descendientes de Abraham, están bajo la bendición de Dios y, por lo tanto, son hijas e hijos de Dios, hermanas y hermanos entre sí. Con el sufrimiento y la muerte de Cristo se completa la visión de Dios con su pueblo, y la alianza se abre hacia todos los pueblos.

                                                          En Cristo resplandece la salvación que Dios ha preparado para todas las naciones. Esta salvación es la luz que ilumina a los gentiles y lleva a Israel a la gloria. La fe en este Jesús, el Dios que se hizo hombre, trae liberación, consuelo y nos anima en andar en caminos nuevos y firmes unidos como hermanos y como hijos de Dios, un verdadero pueblo unido.

                                                          El Evangelio aborda el tradicional sacrificio de purificación que una mujer que había dado a luz, tuvo que hacer después de 40 días desde el parto, por su estado de impureza con una ofrenda en el Templo. Los padres de Jesús siguen así la ley de Moisés. Ya que aquí estamos tratando con el primogénito, que debía consagrado a Dios, o por un sacrificio liberar el niño de la obligación de servicio en el Templo.

                                                          La «purificatio» generalmente requería el sacrificio de un cordero de un año, una paloma bravía o una tórtola; para los pobres, en cambio, bastarían dos tórtolas o dos tórtolas (según Lev 12,6-8). Dado que el sacrificio de los padres de Jesús se trata de palomas, se los identifica como pobres.

                                                          En el sacrificio en el Templo, se producen dos encuentros, entre dos ancianos devotos: un hombre y una mujer – aquí parece la práctica de equidad y paridad -, el justo Simeón y la profetisa Ana. El evangelista Lucas nos presenta aquí a dos creyentes ideales que viven sus vidas con la esperanza de la venida del Salvador. Su vida llega a su fin cuando se encuentra con el Niño Jesús. Son nuestros testigos de la presencia divina en Jesús y el lugar -Templo- es decisivo. En la casa de Dios se encuentran con el Hijo de Dios. Participamos en este encuentro y somos introducidos al ministerio de Jesús a través de las palabras de estas dos figuras proféticas. Las narraciones de la infancia de Jesús, en el evangelio de Lucas, son una serie de testimonios sobre el origen divino de Jesús. A partir de esta premisa, las palabras y las obras de Jesús hasta su pasión, muerte y resurrección se vuelven finalmente comprensibles.

                                                          Simeón es conducido al Templo por el Espíritu Santo y, guiado por una revelación, reconoce inmediatamente al Mesías del Señor (Cristo) en el niño. Sus palabras son el mensaje crucial: «Porque ya he visto la salvación que has comenzado a realizar a la vista de todos los pueblos, la luz que alumbrará a las naciones y que será la gloria de tu pueblo Israel». Así como María y José se maravillaron, nosotros también nos maravillamos. Simeón se refiere al destino de Jesús y María. Al mismo tiempo, Jesús se muestra como un desafío para nosotros los humanos, derribando a unos mientras que otros son levantados por él.

                                                          Junto al justo y piadoso Simeón, la anciana Ana aparece en el Templo. Ella es profetisa, es decir, predica, habla en nombre de Dios. Siete años, un número simbólico de abundancia y plenitud – recordamos los 7 días de la creación -, estuvo casada y luego viuda. Ahora tiene 84 - otro número simbólico de plenitud: 12 x 7- y presta, día y noche, su servicio a Dios orando y ayunando (características de una vida consagrada). El Templo se ha convertido en su hogar. Ella aparece justo en el Templo al momento del sacrificio de los padres de Jesús. No se citan aquí sus palabras proféticas, pero ella anunció a todos la redención esperada que se realizará con la llegada de este niño Jesús.

                                                          Esta fiesta religiosa tiene su origen en una procesión pagana de expiación que se celebraba en Roma cada cinco años. El cristianismo la adaptó y la reinterpretó, pero conservó elementos del ritual pagano, como la consagración de velas y la procesión de las luces, por lo que también pasó a ser conocida como la «fiesta de la Candelaria». A finales del siglo IV se celebra también esta fiesta en Jerusalén y se encuentra en el Imperio bizantino a partir del siglo VII; luego en España, Francia y más tarde en Alemania. Hasta 1912 fue una fiesta oficial en el calendario litúrgico eclesial. Desde 1960 se celebró como un "encuentro", que luego recibió su nombre actual de "Presentación del Señor" en el Concilio Vaticano II, basado en el Evangelio de Lucas, en el que el himno de alabanza de Simeón pasa al centro del mensaje y el día se celebra como una fiesta del Señor y menos que una fiesta mariana. En 1997, el Papa Juan Pablo II declaró este fista como el "Día de la Vida Consagrada".

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          3. Sonntag im Jahreskreis (23.1.2022)

                                                          Wochen-Impulse
                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          3. Sonntag im Jahreskreis (23.1.2022)

                                                          1. Lesung: Neh 8,2-41.5-6.8-10

                                                          Lesung
aus dem Buch Nehemia.

                                                          In jenen Tagen brachte der Priester Esra
die Weisung vor die Versammlung, Männer und Frauen und überhaupt alle, die schon mit Verstand zuhören konnten. Vom frühen Morgen bis zum Mittag las Esra auf dem Platz vor dem Wassertor
den Männern und Frauen und denen, die es verstehen konnten, daraus vor.

                                                          Das ganze Volk lauschte auf das Buch der Weisung.

                                                          Der Schriftgelehrte Esra stand auf einer Kanzel aus Holz, die man eigens dafür errichtet hatte.

                                                          [Neben ihm standen rechts Mattitja, Schema, Anaja, Urija, Hilkija und Maaseja,
und links Pedaja, Mischaël, Malkija,
Haschum, Haschbaddana, Secharja und Meschullam.]

                                                          Esra öffnete das Buch vor aller Augen; denn er stand höher als das versammelte Volk. Als er das Buch aufschlug, erhoben sich alle. 


                                                          Dann pries Esra den HERRN, den großen Gott; darauf antworteten alle mit erhobenen Händen: Amen, amen! Sie verneigten sich,
warfen sich vor dem HERRN nieder, mit dem Gesicht zur Erde.

                                                          [Jeschua, Bani, Scherebja,
Jamin, Akkub, Schabbetai,
Hodija, Maaseja, Kelita,
Asarja, Josabad, Hanan und Pelaja, die Leviten, erklärten dem Volk die Weisung; die Leute blieben auf ihrem Platz.]

                                                          Man las aus dem Buch, der Weisung Gottes, in Abschnitten vor und gab dazu Erklärungen,
sodass die Leute das Vorgelesene verstehen konnten.

                                                          Nehemia, das ist Hattirschata,
der Priester und Schriftgelehrte Esra
und die Leviten, die das Volk unterwiesen, sagten dann zum ganzen Volk: Heute ist ein heiliger Tag zu Ehren des HERRN, eures Gottes. Seid nicht traurig und weint nicht!
Alle Leute weinten nämlich, als sie die Worte der Weisung hörten.

                                                          Dann sagte er zu ihnen:
Nun geht, haltet ein festliches Mahl
und trinkt süßen Wein!
Schickt auch denen etwas, die selbst nichts haben; denn heute ist ein heiliger Tag zur Ehre unseres Herrn. Macht euch keine Sorgen;
denn die Freude am HERRN ist eure Stärke.

                                                          2. Lesung: 1 Kor 12,12-31a

                                                          Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es auch mit Christus.

                                                          Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe
alle in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen,
Sklaven und Freie;
und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt.

                                                          Auch der Leib besteht nicht nur aus einem Glied, sondern aus vielen Gliedern.

                                                          Wenn der Fuß sagt: Ich bin keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib.

                                                          Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört es doch zum Leib.

                                                          Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der Geruchssinn?

                                                          Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach.

                                                          Wären alle zusammen nur ein Glied, wo bliebe dann der Leib?

                                                          So aber gibt es viele Glieder und doch nur einen Leib.

                                                          Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche dich nicht.
Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch nicht.

                                                          Im Gegenteil,
gerade die schwächer scheinenden Glieder des Leibes 
sind unentbehrlich.

                                                          Denen, die wir für weniger edel ansehen, erweisen wir umso mehr Ehre und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen wir mit umso mehr Anstand, während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber hat den Leib so zusammengefügt,
dass er dem benachteiligten Glied umso mehr Ehre zukommen ließ, damit im Leib kein Zwiespalt entstehe,
sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen.

                                                          Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit.

                                                          Ihr aber seid der Leib Christi
und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.

                                                          So hat Gott in der Kirche die einen erstens als Apostel eingesetzt, zweitens als Propheten, drittens als Lehrer;
ferner verlieh er die Kraft, Machttaten zu wirken, sodann die Gaben, Krankheiten zu heilen,
zu helfen, zu leiten,
endlich die verschiedenen Arten von Zungenrede.

                                                          Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben alle die Kraft, Machttaten zu wirken?

                                                          Besitzen alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle übersetzen?

                                                          Strebt aber nach den höheren Gnadengaben!


                                                          Evangelium: Lk 1,1-4; 4,14-21

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          Schon viele haben es unternommen,
eine Erzählung über die Ereignisse abzufassen, die sich unter uns erfüllt haben.

                                                          Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer,
die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.

                                                          Nun habe auch ich mich entschlossen, nachdem ich allem von Beginn an sorgfältig nachgegangen bin, es für dich, hochverehrter Theophilus,
der Reihe nach aufzuschreiben.

                                                          So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Lehre überzeugen, in der du unterwiesen wurdest.

                                                          In jener Zeit kehrte Jesus, erfüllt von der Kraft des Geistes, nach Galiläa zurück. Und die Kunde von ihm verbreitete sich in der ganzen Gegend.

                                                          Er lehrte in den Synagogen
und wurde von allen gepriesen.

                                                          So kam er auch nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging, wie gewohnt, am Sabbat in die Synagoge.
Als er aufstand, um vorzulesen, reichte man ihm die Buchrolle des Propheten Jesaja. Er öffnete sie und fand die Stelle, wo geschrieben steht: 

                                                          Der Geist des Herrn ruht auf mir; denn er hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt,
damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe; damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Blinden das Augenlicht; damit ich die Zerschlagenen in Freiheit setze und ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe. 


                                                          Dann schloss er die Buchrolle, gab sie dem Synagogendiener und setzte sich. Die Augen aller in der Synagoge waren auf ihn gerichtet.

                                                          Da begann er, ihnen darzulegen:
Heute hat sich das Schriftwort, das ihr eben gehört habt, erfüllt. 


                                                          Impuls: Wir alle bilden Glieder vereint durch den Heiligen Geist in einem einzigen Leib in Christus

                                                          Alle Menschen sind aufgerufen, sich in den Dienst der anderen zu stellen. Dabei gilt es seine Talente, Fähigkeiten, Kompetenzen zu entwickeln und sie dann fruchtbar für die Gemeinschaft einzusetzen. Aus der Vielfältigkeit erwächst schließlich eine Einheit, die sich aus demselben Geist speist und somit das Wohl aller anstrebt.

                                                          Der Prophet Esra instruiert das Volk über die Weisung Gottes. Er gibt ihm Orientierung und alle sollen es hören und verstehen. Auch wenn er, als Prophet, hier die Führungsposition einnimmt und dabei von einer Anzahl von Autoritäten begleitet wird, deren genaue Funktion jedoch nicht weiter genannt wird, so geht es hier nicht um eine Anordnung von oben, sondern es geht darum, dass das Volk versteht und die göttliche Weisung sich zu eigen macht, somit also selbst aktiv an der neuen Ordnung teilnehmen soll. Die Leviten erklären dem Volk die Weisung. Wer etwas versteht, ist dann in der Lage es anzunehmen oder zumindest darüber zu diskutieren. Die Aufnahme der Weisung, die hier durch die Tränen der Zuhörer ausgedrückt wird, endet in einem festlichen Mahl. Aus Zuhörern und Unterwiesenen wird eine Gemeinschaft. Nun wissen sie sich alle gemeinsam unter dem Schutz Gottes gestellt. Sie können jetzt in Freude sich gestärkt erleben, werden in diesem Sinne zu einem Körper, zu einem einzigen Leib.

                                                          Was es bedeutet Glieder eines einzigen Leibes zu sein, erklärt Paulus sehr anschaulich im Brief an die Korinther. Die christliche Gemeinde in dieser Handelsstadt ist durch eine soziale Vielfalt gekennzeichnet. Es gibt Handwerker, Arbeiter aber auch wohlhabende Bürger in der Gemeinde, sowohl als auch Sklaven, wohl zusammen mit ihren Herren. Juden- und Heidenchristen prägten diese korinthische Gemeinschaft. Sie litt jedoch auch unter Spannungen zwischen den Gruppen, zugleich machten sich die sozialen Differenzen sichtbar, wenn sich etwa verschiedene Gemeinschaften bildeten oder bei den Banketten (Agapefeiern) sich geschlossene Gruppen zusammensetzten. Manche der Gemeindemitglieder betrachteten sich anscheinend wichtiger oder höherstehend als andere. Die bekehrten Juden und Heiden vermieden möglichst den Kontakt untereinander.

                                                          Angesichts dieser Spannungen ermahnt Paulus die Gemeinde (oder Gemeinden) von Korinth sich darüber bewusst zu werden, dass sie nur als Gesamtgemeinschaft, also alle zusammen, «einen einzigen Leib» in Christus bilden. Vereint sind alle in «den einen Geist» und durch die Taufe. Alle früheren Gegensätze, religiös-kulturelle oder soziale sind in der wahren Gemeinschaft mit Christus aufgehoben, dann gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen Juden und Griechen, Sklaven und Freien, da alle Brüder und Schwestern sind und Glieder eines einzigen Leibes. Die Machtkämpfe um Positionen und Funktionen müssen überwunden werden, da der eine Leib – die Gemeinschaft – eben die Vielfalt braucht. Nur zusammen, in einem harmonischen miteinander aller Glieder, wird ein einziger Leib entstehen. Man soll sich daher einbringen, seine Talente und Funktionen in den Dienst aller einsetzten. Niemand ist entbehrlich und keiner ist wichtiger als der andere! Paulus mahnt zur Eintracht und der Fürsorge, denn alle sind in dem einen Leib, den Christus bildet, als Gemeinde voneinander abhängig. Wenn ein Mitglied leidet, leidet die Gemeinschaft mit. In der Vielfalt der Gaben und Funktionen liegt die Kraft und Stärke der Gemeinschaft. Mögen die Apostel Autoritäten sein, so üben aber auch die Propheten und die Lehrer eine wichtige Funktion aus. Nicht alle haben dieselben Gaben und dieselbe Funktion, sondern in ihrem Zusammenwirken werden sie segensreich für die Gemeinschaft. Am Ende ruft Paulus dazu auf, nach «höheren Gnadengaben» zu streben. Nicht Machtpositionen, sondern die Entdeckung und Förderung der von Gott gegebenen Gaben – Talente und Fähigkeiten – sollen sie anspornen.

                                                          Der Evangelist Lukas erklärt seinen Lesern, dass er, wie ein Historiker, die Ereignisse zum Leben Jesu anhand von Quellen – Überlieferungen und Augenzeugenberichten – schildern will. Sein Adressat, Theophilus, ist entweder sein Auftraggeber – sozusagen der Verleger dieses Werkes – oder er spricht hier ganz allgemein den gedachten Leser an, der als «Freund Gottes» nun sich dieser Katechese öffnet und die Geschichte Jesu nachgehen will, um alles zu verstehen und der Lehre Christi zu folgen. Jesus wird hier als Lehrer präsentiert, der in den Synagogen lehrte. Wie Esra und die Leviten liest Jesus zunächst die göttliche Weisung, hier aus dem Buch Jesaja, und deutet dann den Text. Das Zitat aus Jesaja ist eine Ankündigung auf das Verständnis über Jesus: Er ist mit dem göttlichen Geist ausgestattet und wendet sich an die Armen, Gefangenen und Kranken (Blinden) zu und manifestiert damit den Beginn eines Gnadenjahres. Das Jubeljahr ist ein Neubeginn mit Gott. Hier beginnt eine neue Ära. Jesus ist der Lehrmeister, der uns die Weisung Gottes lehrt, wobei wir sie verstehen sollen und durch ihn - in der Schrift - erklärt bekommen, sodass wir dann selbst als Diener dieser guten Botschaft uns als Glieder im einzigen Leib Christi einfügen.


                                                          Impulso: Todos juntos somos miembros en el Espíritu Santo de un solo cuerpo en Cristo

                                                          Todas las personas están llamadas a servir a los demás. Es importante desarrollar sus talentos, habilidades y competencias y luego utilizarlos fructíferamente para la comunidad. De la diversidad surge entonces una unidad que se alimenta del mismo espíritu y se entrega así por el bienestar de todos.

                                                          El profeta Esdras enseña al pueblo acerca de la directiva de Dios. Él les da orientación y todos deberían escuchar y entender lo que Dio espera de ellos. Aunque Esdras ocupa la posición de liderazgo acompañado por una serie de autoridades cuya función no está especificada, no se levanta como un superior dando ordenes, sino lo que busca es que la gente comprenda y acepte la directiva divina. La finalidad de su lectura es que ellos mismos se conviertan en participantes activos en el nuevo orden comunitario. Los levitas explican la ley al pueblo. Cualquiera que entienda algo puede aceptarlo o al menos discutirlo. La recepción de la directiva, aquí expresada a través de las lágrimas de los oyentes, termina en una celebración conjunta, en un banquete. La comunidad surge de oyentes e instruidos. Ahora todos saben que están todos juntos bajo la protección de Dios. Ellos pueden sentirse fortalecidos en la alegría, en este sentido se convierten en un solo cuerpo.

                                                          En su carta a los Corintios, Pablo explica con claridad lo que significa ser miembros de un solo cuerpo. Esta comunidad, en esta ciudad comercial, se caracteriza por la diversidad social. Hay artesanos, trabajadores, pero también ciudadanos ricos en la comunidad, así como esclavos, probablemente juntos con sus amos. Los judío-cristianos y cristianos no judíos dieron forma a esta comunidad de Corinto. Sin embargo, la iglesia de Corinto padecía tensiones entre estos dos grupos, al mismo tiempo que se hicieron visibles las diferencias sociales cuando se empezaron formar diferentes comunidades o grupos cerrados en los banquetes (fiestas de ágape) que celebraron. Algunos parecían considerarse más importantes o superiores que otros. Los judío-cristianos evitaban el contacto con los paganos convertidos al cristianismo, así formaron comunidades separadas.

                                                          Ante estas tensiones, Pablo exhorta a la iglesia (o iglesias) de Corinto a darse cuenta de que sólo existe una comunidad en Cristo, es decir, todos juntos, forman «un solo cuerpo» en Cristo. Todos están unidos en «un solo espíritu» y por el bautismo. Todas las diferencias anteriores, religiosas, culturales o sociales, se disuelven en la verdadera comunión con Cristo, entonces ya no habrá distinción entre judíos y griegos, esclavos y libres, ya que todos son hermanos y hermanas, miembros de un solo cuerpo. Las luchas por el poder, por cargos y funciones deben ser superadas, ya que el cuerpo único, la comunidad, necesita la diversidad. Sólo juntos, en una unión armónica de todos los miembros, llegará a existir un solo cuerpo. Por lo tanto, uno debe involucrarse, usar sus talentos y funciones al servicio de todos. ¡Nadie es prescindible y nadie es más importante que el otro!

                                                          Pablo exhorta a la unidad y al cuidado, porque todos dependen unos de otros como iglesia en el único cuerpo que forma Cristo. Cuando un miembro sufre, la comunidad sufre con él. El poder y la fuerza de la comunidad radica en la variedad de dones y funciones. Si los apóstoles son autoridades, los profetas y maestros también tienen funciones importantes. No todos tienen los mismos dones y la misma función, pero en su interacción se vuelven beneficiosos para la comunidad. Al final, Pablo llama a empeñarse por las «gracias superiores». No las posiciones de poder, sino el descubrimiento y la promoción de los dones dados por Dios (talentos y habilidades) deberían estimularlos.

                                                          El evangelista Lucas explica a sus lectores que él, como un historiador, quiere describir los acontecimientos de la vida de Jesús sobre la base de fuentes: tradiciones e informes de testigos oculares. Su destinatario, Teófilo, es o bien su cliente -el editor de esta obra, por así decirlo- o Lucas habla aquí, en general, al lector previsto que, como "amigo de Dios", se debe abrir ahora a esta catequesis y quiere seguir la historia de Jesús para comprenderlo completo y seguir su enseñanza. Jesús es presentado aquí como un maestro que enseña en las sinagogas. Al igual que Esdras y los levitas, Jesús primero lee la instrucción divina, el libro de Isaías, y luego interpreta el texto. La cita de Isaías es un anuncio que introduce a Jesús: es él que está dotado del espíritu divino y se dirige a los pobres, presos y enfermos (ciegos) y manifiesta así el comienzo de un año de gracia. El año del jubileo es un nuevo inicio de la relación con Dios. Aquí comienza una nueva era. Jesús es el maestro que nos entrega la instrucción de Dios en una forma que podemos comprenderla y somos capaces en hacerla el motor que nos conduce, convirtiéndonos en servidores de esta buena noticia como miembros del único cuerpo en Cristo.

                                                          (Peter Downes, Theologe)

                                                          Taufe des Herrn (9.1.2022)

                                                          „Taufe Christi“ von Joachim Patinir, 1515, Kunsthistorisches Museum Wien

                                                          „Taufe Christi“ von Joachim Patinir, 1515, Kunsthistorisches Museum Wien

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          Taufe des Herrn (9.1.2022)

                                                          1.  Lesung: Jes 40,1-5.9-11

                                                          Lesung
aus dem Buch Jesaja.

                                                          Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.

                                                          Redet Jerusalem zu Herzen und ruft ihr zu, dass sie vollendet hat ihren Frondienst, dass gesühnt ist ihre Schuld;
dass sie empfangen hat aus der Hand des HERRN Doppeltes für all ihre Sünden!

                                                          Eine Stimme ruft:
In der Wüste bahnt den Weg des HERRN, ebnet in der Steppe eine Straße für unseren Gott!

                                                          Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.

                                                          Dann offenbart sich die Herrlichkeit des HERRN, alles Fleisch wird sie sehen. Ja, der Mund des HERRN hat gesprochen.

                                                          [Eine Stimme sagt: Rufe!

                                                          Und jemand sagt:
Was soll ich rufen?
Alles Fleisch ist wie das Gras und all seine Treue ist wie die Blume auf dem Feld.

                                                          Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt, wenn der Atem des HERRN darüber weht. Wahrhaftig, Gras ist das Volk.


                                                          Das Gras verdorrt, die Blume verwelkt,
doch das Wort unseres Gottes bleibt in Ewigkeit.]

                                                          Steig auf einen hohen Berg, Zion, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme mit Macht, Jerusalem, du Botin der Freude! Erheb deine Stimme, fürchte dich nicht! Sag den Städten in Juda: Siehe, da ist euer Gott.

                                                          Siehe, GOTT der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Siehe, sein Lohn ist mit ihm und sein Ertrag geht vor ihm her.

                                                          Wie ein Hirt weidet er seine Herde auf seinem Arm sammelt er die Lämmer, an seiner Brust trägt er sie, die Mutterschafe führt er behutsam.

                                                          2. Lesung: Apg 10,34-38

                                                          Lesung
aus der Apostelgeschichte.

                                                          In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte:

                                                          Wahrhaftig, jetzt begreife ich, dass Gott nicht auf die Person sieht,
sondern dass ihm in jedem Volk willkommen ist, wer ihn fürchtet und tut, was recht ist.

                                                          Er hat das Wort den Israeliten gesandt,
indem er den Frieden verkündete durch Jesus Christus: Dieser ist der Herr aller.

                                                          Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa,
nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat
und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm.

                                                          Evangelium: Lk 3,15-16. 21-22

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit
war das Volk voll Erwartung und alle überlegten im Herzen, ob Johannes nicht vielleicht selbst der Christus sei.

                                                          Doch Johannes gab ihnen allen zur Antwort: Ich taufe euch nur mit Wasser. Es kommt aber einer, der stärker ist als ich,
und ich bin es nicht wert, ihm die Riemen der Sandalen zu lösen. Er wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen.

                                                          Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus sich taufen ließ.

                                                          Und während er betete, öffnete sich der Himmel, und der Heilige Geist
kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab, und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

                                                          Impuls: Der getaufte Christus und die Taufe zum Leben in Christus

                                                          Die Taufe ist für Christen ein besonderes Ereignis im Leben, es ist das erste öffentliche, zeichenhafte Bekenntnis des Glaubens und der Mitgliedschaft zur Gemeinschaft der Gläubigen.

                                                          Reinigungsriten gibt es in vielen Religionen, etwa im Hinduismus und Islam. Aber auch im antik-hellenistischen Raum waren Ganzkörperwaschungen im kalten, fließenden Wasser oder in einem mit Regenwasser gefüllten Steinbecken sehr verbreitet. So praktizierten die Essener, die Gemeinschaft in Qumran und auch viele Mysterienkulte solche Reinigungsriten. Rituelle Bäder folgten streng vorgegeben Formen, manche waren auch mit einer Ölsalbung verbunden. In manchen der Taufriten trugen die Täuflinge weiße, reine Kleider und stiegen entweder in diesen oder auch nackt ins Bad. In Qumran gingen fast immer vor allen Gemeinschaftsmählern Waschungen voraus. Es erinnert uns an die Fußwaschungen beim Abendmahl. Im Judentum sind auch Waschungen vor Mahlzeiten angeordnet. Bei den Initialriten werden die aufgenommenen neuen Mitglieder von den Unreinen unterschieden.   

                                                          Trotz all dieser Ähnlichkeiten, geht die christliche Taufe auf dem Vorbild der Johannestaufe zurück, die eine prophetische Verheißung einer endzeitlichen Reinigung Israels von den Sünden durch Buße und Wassertaufe ausdrückte, damit zugleich einen besonderen Ritus Johannes des Täufers darstellt. Sie bekommt aber mit der Taufe Christi eine eigene christliche Deutung bekommt, in der Buße, Umkehr und das Neugeborenwerden in Christus miteinander verbunden werden.  

                                                          Der Prophet Jesaja stellt die Notwendigkeit der Sühne heraus und die ewige Gültigkeit des Wortes Gottes. Zugleich kündet er das Kommen des Herrn an, der «wie ein Hirte» seine Herde weidet. Er schützt und sorgt sich um die Bedürftigen, so trägt und sammelt er auf seinem Arm die Lämmer und trägt sie an seiner Brust – in Herzensnähe -, ein Ausdruck besonderer Fürsorge und Liebe. Auch kümmert er sich besonders um die Mutterschafe, die er behutsam führt. Der Herr, der hier als Hirte zu seinem Volk kommt, ist ein fürsorglicher Vater. Mütter und Kinder stehen unter seinem besonderen Schutz. Die Christen haben diesen Text des Jesaja auf Christus bezogen und erkannten in Jesus aus Nazareth den guten Hirten, einen Herrscher, der sich um sein Volk kümmert, ihm Schutz und Führung gibt.     

                                                          In der Apostelgeschichte wird auf die Erkenntnis des Paulus verwiesen, der nun sicher ist, dass die Berufung zum Glauben, nicht nur Israel verhießen ist und sich auch nicht nur an einzelne Personen richtet, sondern sich an alle Völker richtet. Gottesfurcht und die Beachtung seiner Gebote – das Rechte tun – sind der Weg zum Heil. Jesus der Christus (Gesalbte) ist der Wortträger Gottes und verkündet seinen Frieden an alle. Erinnert wird an die Taufe, die Johannes verkündete und an dem Empfang der Salbung mit dem Heiligen Geist und Kraft Jesu. Was diese Geist- und Wassertaufe bedeutet, ist in den guten Werken, den Heilungen der Kranken und Besessenen, die Jesus vollbrachte, allen offenkundig. Es ist die Kraft Gottes in Christus.

                                                          Der Evangelist Lukas überliefert die Messiaserwartung im Volk zur Zeit Jesu. Die apokalyptischen Sühnepredigten des Johanes, verbunden mit seiner Taufpraxis, ließen einige glauben, dass er der zu erwartende «Christus» (Messias) wäre. Seine Antwort aber stellt eine kennzeichnende Unterscheidung heraus. Während er «nur mit Wasser» taufe, komme jemand stärkeres, den er lediglich wie ein Schüler die Riemen der Sandalen lösen könne. Dieser taufe dann mit Heiligem Geist und Feuer, also mit göttlicher Macht und als Richter.

                                                          Jesus aber lässt sich wie das ganze Volk, dass zusammenkam, taufen. Jesus empfängt also zunächst eine Wassertaufe, ordnet sich in die Reihe der «Bekehrten», derjenigen, die sich auf ein reines gottgefälliges Leben umstellen wollen. Es bleibt aber nicht bei dieser Wassertaufe allein, denn im Gebet öffnet sich der Himmel –Gott manifestiert sich in sichtbarer Form – und der Heilige Geist kommt in Form einer Taube auf ihn herab. Die Taube ist hier Symbol des Friedens und lässt uns an die Sintflutgeschichte erinnern, wo eine Taube, Noe das Ende der Katastrophe ankündigt. War die Sintflut eine Folge der Sünden der Menschen, so wird nun die Wassertaufe und Geistspendung zum Zeichen der Versöhnung. Erinnert wird an der Zerstörung der Beziehung des Menschen mit Gott durch die Sünde und nun die Reinigung mit Wasser und Heiligem Geist, die zum Heil führt.

                                                          Entscheidend ist dann aber die göttliche Stimme, die Botschaft: «Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden». Hier wird kundgetan, dass jener Jesus, der hier die Taufe empfängt, der Sohn Gottes ist. Der erwartete Messias ist also nicht Johannes, sondern Jesus von Nazareth.

                                                          Jesus empfing die Taufe, aber wir wissen nichts von einer Taufpraxis seinerseits noch durch seine Jünger. Vom Empfang des Heiligen Geistes und der Praxis der Handauflegung berichtet die Apostelgeschichte. Doch die Praxis der Taufe ist bei Paulus schon üblich in den Gemeinden, wenn auch noch nicht als Initiationsritus oder als heilsentscheidend charakterisiert. Die Verbindung von der Sündenvergebung und der Gemeinschaftsbildung mit Christus entwickelte sich dann seit dem Ende des ersten Jahrhunderts und erst ab dem dritten Jahrhundert wurde die Taufe fester Bestandteil zum Ausdruck des Glaubens und der Mitgliedschaft der Glaubensgemeinschaft. Getauft wurde zunächst auf den Namen Jesu oder des Herrn. Erst seit der dogmatischen Klärung der Trinität, ab dem 5. Jahrhundert, wird die heutige trinitarische Taufformel geläufig.

                                                          Der Getaufte legt damit sein altes – sündiges, weltorientiertes - Leben ab, um beim Eintauchen ins Wasser das neue Leben in Christus zu beginnen (so sieht es schon Paulus im Römerbrief 6,1-14 und 1 Korintherbrief 1,13). In der Taufe wirkt dann Christus in uns.

                                                          Impulso: El Cristo bautizado y el bautismo como una nueva vida en Cristo


                                                          Para los cristianos, el bautismo es un evento especial en la vida: es la primera confesión pública y simbólica de fe y membresía en la comunidad de creyentes.

                                                          Existen en muchas religiones, como el hinduismo, judaísmo e Islam, ritos de purificación. También en el mundo antiguo helenístico se practicaron ritos de purificación del cuerpo entero con agua corriente fría o en una palangana de piedra llena de agua de lluvia. Así los esenios, la comunidad de Qumrán y muchos cultos mistéricos lo practicaron. Los baños rituales seguían formas estrictamente prescritas, algunos también estaban asociados con una unción con aceite. En algunos de los ritos bautismales, los bautizados se vestían con ropas blancas, limpias y entraban con ellas al baño o se bañaban desnudos. En Qumrán, las abluciones casi siempre precedían a todas las banquetes comunes. Tales practicas nos recuerda al lavatorio de pies en la Santa Cena. En el judaísmo, las abluciones también se prescriben antes de las comidas. En los ritos iniciales, los neófitos aceptados se distinguen así de los impuros.

                                                          A pesar de todas estas similitudes, el bautismo cristiano se remonta al modelo del bautismo de Juan, que expresó una promesa profética de purificación de Israel, al fin del tiempo de sus pecados, a través de la penitencia y el bautismo en agua. Pero obtuvo con el bautismo de Cristo su propia interpretación cristiana, en la que se conectan el arrepentimiento del pecador, su conversión y un renacer del bautizado en Cristo.

                                                          El profeta Isaías identifica la necesidad de la expiación y la validez eterna de la palabra de Dios. Él anuncia la venida del Señor, que llegará «como un pastor» cuidando su rebaño. Él protege y cuida a los necesitados, por lo que lleva y recoge los corderos en su brazo y los lleva en su pecho, cerca de su corazón; una expresión de especial cuidado y amor. También cuida especialmente a las ovejas (como madres), a las que conduce con esmero. El Señor que viene aquí como pastor de su pueblo, es un Padre bondadoso. Las madres y los niños están bajo su protección especial. Los cristianos relacionaron este texto de Isaías con Cristo y reconocieron en Jesús de Nazaret al buen pastor, un gobernante que se preocupa por su pueblo, le brinda protección y es su guía.

                                                          El evangelista Lucas nos informa sobre la expectativa del Mesías entre la gente en la época de Jesús. La expiación apocalíptica de Juan Baptista combinada con su práctica bautismal llevó a algunos a creer que él mismo era el esperado «Cristo» (Mesías). Pero su respuesta hace una distinción. Mientras él bautizaba «sólo con agua» vendría alguien más fuerte que él al que él sólo podía soltar las correas de sus sandalias como un discípulo lo hace a su maestro. Pero este anunciado bautizará con el Espíritu Santo y con fuego, es decir, con el poder divino y como un juez del día del juicio final.

                                                          Pero Jesús es bautizado como todas las demás que se reunieron. Así Jesús mismo recibió un bautismo con agua, se incorporó en las filas de los «convertidos», aquellos que quieren buscan a cambiar su vida en una forma que agrada a Dios. Pero no se quedó en solo este bautismo con agua, sino mientras Jesús ora se abre el cielo, Dios se manifiesta en forma visible, y el Espíritu Santo desciende sobre Jesús en forma de una paloma. La paloma es un símbolo de paz que aquí nos permite recordar la historia del diluvio, donde una paloma anunció a Noé el fin de la catástrofe. Si el diluvio fue el resultado de los pecados de los hombres, entonces, el bautismo con agua y la entrega del Espíritu Santo ahora se convierten en signos de reconciliación. Nos recuerda de la destrucción de la relación del hombre con Dios a través del pecado y ahora la purificación con agua y el Espíritu Santo, que conduce a nuestra salvación.

                                                          En el bautismo de Jesús se escucha la voz divina, el mensaje: «Tú eres mi Hijo amado, en quien tengo complacencia». Aquí se anuncia que Jesús que recibió el bautismo es el Hijo de Dios. Así queda clarificado que el Mesías esperado no es Juan, sino Jesús de Nazaret.

                                                          Jesús recibió el bautismo, pero no sabemos nada de una práctica bautismal de su parte, ni a través de sus discípulos. El libro de los Hechos habla frecuentemente de la presencia del Espíritu Santo y la práctica de la imposición de manos a neófitos. Sin embargo, la práctica del bautismo ya es común en las comunidades de Pablo, aunque todavía no se había caracterizado como rito de iniciación, ni como algo decisivo para la salvación. La conexión entre el perdón de los pecados y la formación de la comunidad con Cristo se desarrolló desde finales del siglo I y solo a partir del siglo III el bautismo se convirtió en una parte integral de la expresión de la fe y como signo de integración a la comunidad de los fieles. Inicialmente, la gente se bautizaba en el nombre de Jesús o del Señor. Solo desde la definición dogmática sobre la Trinidad en el siglo V, la fórmula bautismal tomó la forma trinitaria como practicamos en la actualidad.

                                                          El bautizado abandona su vieja vida - pecaminosa, orientada al mundo - para comenzar la nueva vida en Cristo cuando está sumergido en agua (así destaca Pablo  en la Carta a los Romanos 6: 1-14 y la Primera Carta a los Corintios 1:13 ). En el bautismo nos abrimos a una nueva vida con Cristo, al mismo tiempo es Cristo quien  obra en nosotros.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          4. Adventssonntag (19.12.2021)

                                                          «Mariä Heimsuchung», Giotto di Bondone, c. 1305, Cappella degli Scovengni, Musei Civici agli Eremitani, Padua.

                                                          «Mariä Heimsuchung», Giotto di Bondone, c. 1305, Cappella degli Scovengni, Musei Civici agli Eremitani, Padua.

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          1. 4.    Adventssonntag (19.12.2021)

                                                          1.  Lesung: Mi 5,1-4a

                                                          Lesung
aus dem Buch Micha.

                                                          So spricht der HERR:

                                                          Du, Betlehem-Efrata, bist zwar klein unter den Sippen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der über Israel herrschen soll. Seine Ursprünge liegen in ferner Vorzeit, in längst vergangenen Tagen.

                                                          Darum gibt der HERR sie preis,
bis zu einer Zeit, da die Gebärende geboren hat. Dann wird der Rest seiner Brüder zurückkehren zu den Söhnen Israels. 


                                                          Er wird auftreten und ihr Hirt sein in der Kraft des HERRN, in der Hoheit des Namens des HERRN, seines Gottes. 


                                                          Sie werden in Sicherheit wohnen; denn nun wird er groß sein bis an die Grenzen der Erde. Und er wird der Friede sein.

                                                          2. Lesung: Hebr 10,5-10

                                                          Lesung
aus dem Hebräerbrief.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Bei seinem Eintritt in die Welt spricht Christus: Schlacht- und Speiseopfer hast du nicht gefordert, doch einen Leib hast du mir bereitet; an Brand- und Sündopfern hast du kein Gefallen.

                                                          Da sagte ich: Siehe, ich komme – so steht es über mich in der Schriftrolle –, um deinen Willen, Gott, zu tun.

                                                          Zunächst sagt er:
Schlacht- und Speiseopfer, 
Brand- und Sündopfer forderst du nicht, du hast daran kein Gefallen, obgleich sie doch nach dem Gesetz dargebracht werden; dann aber hat er gesagt: Siehe, ich komme, um deinen Willen zu tun. Er hebt das Erste auf, um das Zweite in Kraft zu setzen.

                                                          Aufgrund dieses Willens sind wir durch die Hingabe des Leibes Jesu Christi geheiligt – ein für alle Mal. 


                                                          Evangelium: Lk 1,39-45

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.

                                                          Sie ging in das Haus des Zacharias und begrüßte Elisabet.

                                                          Und es geschah:
Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.

                                                          Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

                                                          Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib.

                                                          Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

                                                          Impuls: Der Wille Gottes kommt zu uns als Mensch

                                                          Wollen wir vollkommen menschlich werden, dann müssen wir es lernen, den Willen Gottes zu befolgen. Gebote allein scheinen nicht auszureichen, wir brauchen ein Bespiel, ein Vorbild, das diese vollkommende Lebensweise eines wahrhaftigen Menschen vorlebt. Deshalb offenbart sich der Wille Gottes am Eindringlichsten, wenn er sich als «Menschensohn» uns einerseits ähnlich erscheint, zugleich aber uns an die Grenzen zum vollkommenen Menschsein führt. Darin beruht dann das Geheimnis unseres Glaubens an die Geburt Christ.

                                                          Die Ankunft dieses Willensträgers Gottes wird in einem für Israel historisch bedeutsamen Ort versprochen: dem Ort des «Idealkönigs» David. Bethlehem, scheinbar ein unbedeutender kleiner Ort, wird zum Geburtsort eines Neuanfangs, so sagt es der Prophet Micha voraus. Im 8. Jahrhundert v. Chr. suchten die Reichen, Mächtigen, Priester und falsche Propheten sich durch Privilegien und Macht abzusichern und das auf Kosten der armen Landarbeiter und Pastoren. Nun aber versichert Micha gerade ihnen, den Armen, dass bei Zeiten die «Gebärende» geboren haben wird und zwar einen Sohn, der als Hirte auftreten wird im Auftrage – in Kraft – Gottes. Angekündigt wird hier ein Mensch, der im Namen Gottes wirkt. Er wird den Frieden bringen und ihnen Sicherheit schenken und seine Größe (Macht) wird grenzenlos sein.   

                                                          Für uns Christen ist es klar, dass Christus der angesagte Hirte des Volkes ist und dass er mit seinem Leib den Willen Gottes vollzieht. Für den Glauben reicht es nicht mehr nur aus herkömmliche Rituale zu vollziehen, sondern das neue Gesetz drückt sich in einem lebendigen menschlichen Körper, d.h. Glaube muss gelebt werden. Christus ist unser Vorbild und der Weg unserer Rettung.

                                                          Der Evangelist Lukas stellt eine sinndeutende Verbindung zwischen Maria und Elisabeth – laut Tradition die Cousine Mariens – her. Das Schicksal beider Frauen ist einzigartig miteinander verwoben. Während Elisabeth im vorgerücktem Alter war und steril zu sein schien, wird ihr die Geburt eines Kindes angekündigt. Für ihren Mann Zacharias, einem Tempelpriester, war es ein Wunder, die ihn zweifeln ließ und ihn die Verstummung einbrachte, die er erst mit der Namengebung seines Sohnes, Johannes, überwunden wurde. Maria hatte ebenfalls in Nazareth die Begegnung mit dem Engel Gabriel gehabt, ein Ereignis, das sie erschrak und nun ihrer Verwandten mitteilen wollte. In ihrem Fall war sie Jungfrau, hätte also unmöglich auf natürlicher Weise schwanger sein können.

                                                          Die Begegnung beider Frauen ist nun die Szene des heutigen Textes. Wir erfahren nicht den Ort des Hauses von Elisabeth, aber es ist nicht in Galiläa, sondern eine Stadt im Bergland von Judäa, also eine größere Distanz zwischen beiden Orten. Die Begegnung wird zu einem Freudenfest. Allein schon die Begrüßungsworte Mariens an Elisabeth werden vom Kind im Leib Elisabeths – von Johannes - wahrgenommen und es hüpfte. Zugleich geschieht etwas Außergewöhnliches mit Elisabeth: sie spricht geisterfüllt das Magnifikat. Maria und das Kind in ihrem Leib – wovon Maria bisher nichts berichtet hatte – werden von Elisabeth als Gesegnete gepriesen. Maria wird als Mutter des Herrn identifiziert und seliggesprochen, da sie daran geglaubt hat, was sich erfüllen wird, an das Wort des Herrn.

                                                          Johannes der Täufer freut sich schon im Leib seiner Mutter auf die Ankunft Christi. Maria öffnete sich ganz dem Willen Gottes Mensch zu werden. Hier ist der Glaube an Gott, das Vertrauen auf seinen Willen, für uns das Vorbild. Das Kind, das nun geboren werden wird, ist die Verkörperung des Willens Gottes. Wer Christus folgt, seinem Leben nacheifert, wird wahrhaftig Mensch werden und damit dem Willen Gottes folgen. Christus als der Hirte des Volkes zeigt diesen Weg und ist zugleich selbst ganz Wille Gottes.     

                                                          Impulso: La voluntad de Dios llegará a nosotros en persona humana

                                                          Si queremos desarrollarnos como humanos plenos, entonces debemos aprender a obedecer la voluntad de Dios. Los mandamientos y preceptos solos no parecen ser suficientes para la perfección, necesitamos un ejemplo, un modelo a seguir que ejemplifique esta forma perfecta de vida humana verdadera. Por eso la voluntad de Dios se revela de manera más enfática cuando aparece el «Hijo del hombre» y al mismo tiempo nos lleva a los límites del ser perfectamente humano. En esto, entonces, está el secreto de nuestra fe: en el nacimiento de Cristo.

                                                          La llegada de este portador de la voluntad de Dios se promete desde un lugar de importancia histórica para Israel: el lugar del "rey ideal", David. Belén, aparentemente un pequeño pueblo insignificante, será el lugar del nacimiento de un nuevo comienzo, así predice el profeta Miqueas. En el siglo VIII a.C. los ricos, poderosos, sacerdotes y los profetas falsos buscaron asegurarse una posición elevada para sí mismos mediante privilegios y poder a expensas de los campesinos y pastores pobres. Pero ahora, Miqueas asegura a estos pobres que en algún momento la mujer dará luz a aquel que actuará como pastor en el nombre – y con la fuerza – de Dios. Aquí se anuncia una persona que obra en nombre de Dios. Él traerá paz y seguridad ya que su poder será ilimitado.

                                                          Para nosotros cristianos está claro que Cristo es el Pastor que cuida su pueblo y que Él mismo es con su cuerpo humano la expresión de la voluntad de Dios. Para la fe ya no basta con realizar los rituales convencionales, sino que la nueva ley está viva en el cuerpo humano, se trata de vivir la fe. Cristo es este ejemplo y el camino de nuestra salvación.

                                                          El evangelista Lucas crea una conexión significativa entre María e Isabel que es, según la tradición, la prima de María. El destino de ambas mujeres está entretejido de forma única. Si bien Isabel tenía una edad avanzada y parecía estéril, se le anuncia a ella el nacimiento de un niño: de Juan Bautista. Para su esposo Zacarías, sacerdote del Templo, fue un milagro que lo hizo dudar y que causó que quedara mudo hasta el momento de determinar el nombre del hijo. María también experimentó un anuncio sorprendente por el ángel Gabriel en Nazaret, un hecho que la asustaba y que ahora quería compartir con su familiar Isabel. En su caso, ella era virgen, por lo que no era posible que estuviera embarazada.

                                                          El encuentro de las dos mujeres es el escenario del texto de hoy. No averiguamos la ubicación de la casa de Isabel, pero no está en Galilea, sino en una ciudad en las montañas de Judea, por lo que hay una mayor distancia entre los dos lugares; era necesario realizar un viaje. 

                                                          El encuentro se convierte en una celebración de alegría. Incluso las palabras de saludo de María a Isabel son percibidas por el niño en el vientre de Isabel y el niño – Juan Bautista - salta. Al mismo tiempo, algo extraordinario le sucede a Isabel: ella canta el Magnificat bajo la influencia del Espíritu Santo. Isabel bendice a María y al hijo en su vientre – aunque María todavía no ha contado a su prima sobre lo que ha pasado a ella. María es identificada como la Madre del Señor y así beatificada entre las mujeres porque ella creyó en lo que se cumplirá, en la palabra – la voluntad - del Señor.

                                                          Juan el Bautista se alegra, desde el vientre de su madre, por  la venida de Cristo. María se abrió para que se cumpliera esta voluntad de Dios de hacerse humano. Aquí está la fe en Dios, la confianza en su voluntad, nuestro ejemplo y el niño que ahora nacerá es la encarnación de la voluntad de Dios. Quien sigue a Cristo, emula su vida, se desarrollará como verdaderamente humano y así seguirá la voluntad de Dios. Cristo, como nuestro Pastor, nos muestra esta voluntad divina, y, por tanto, él mismo es la voluntad plena de Dios.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          1. Adventssonntag (28.11.2021)

                                                          Zweites Kommen des Erlösers

                                                          Zweites Kommen des Erlösers

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          1. Adventssonntag (28.11.2021)

                                                          1.  Lesung: Jer 33,14-16

                                                          Lesung
aus dem Buch Jeremia.

                                                          Siehe, Tage kommen – Spruch des HERRN –, da erfülle ich das Heilswort, das ich über das Haus Israel und über das Haus Juda gesprochen habe.

                                                          In jenen Tagen und zu jener Zeit
werde ich für David einen gerechten Spross aufsprießen lassen.

                                                          Er wird Recht und Gerechtigkeit wirken im Land. In jenen Tagen wird Juda gerettet werden. Jerusalem kann in Sicherheit wohnen.
Man wird ihm den Namen geben: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit.

                                                          2. Lesung: 1 Thess 3,12-4,2

                                                          Lesung
aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessalonich.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          [Gott, unser Vater, und Jesus, unser Herr, mögen unsere Schritte zu euch lenken.] Der Herr lasse euch wachsen und reich werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben, damit eure Herzen gestärkt werden und ihr ohne Tadel seid,
geheiligt vor Gott, unserem Vater, bei der Ankunft Jesu, unseres Herrn, mit allen seinen Heiligen. Amen.

                                                          Im Übrigen, Brüder und Schwestern, bitten und ermahnen wir euch im Namen Jesu, des Herrn: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben müsst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin noch vollkommener!

                                                          Ihr wisst ja, welche Ermahnungen wir euch
im Auftrag Jesu, des Herrn, gegeben haben.

                                                          Evangelium: Lk 21,25-28.34-36

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

                                                          Es werden Zeichen sichtbar werden an Sonne, Mond und Sternen
und auf der Erde
werden die Völker bestürzt und ratlos sein über das Toben und Donnern des Meeres.

                                                          Die Menschen werden vor Angst vergehen
in der Erwartung der Dinge, die über die Erde kommen; denn die Kräfte des Himmels werden erschüttert werden.

                                                          Dann wird man den Menschensohn in einer Wolke kommen sehen
mit großer Macht und Herrlichkeit.

                                                          Wenn dies beginnt,
dann richtet euch auf, und erhebt eure Häupter;
denn eure Erlösung ist nahe.

                                                          Nehmt euch in Acht,
dass Rausch und Trunkenheit
und die Sorgen des Alltags euer Herz nicht beschweren und dass jener Tag euch nicht plötzlich überrascht, wie eine Falle; denn er wird über alle Bewohner der ganzen Erde hereinbrechen.

                                                          Wacht und betet allezeit, damit ihr allem, was geschehen wird, entrinnen und vor den Menschensohn hintreten könnt.

                                                          Impuls: Seid bereit auf das Kommen des Herrn der Gerechtigkeit.

                                                          Recht und Gerechtigkeit ist der Wunsch, den im tiefsten Inneren jeder sich erhofft. In Zeiten der Krise, der Zerstörrungen, politischer Unordnung und Eroberungen durch den Feind, ist die Frage nach Ordnung, Sicherheit, Recht und Gerechtigkeit die Sehnsucht nach einem Leben in Frieden.

                                                          Der Prophet Jeremia macht dem jüdischen Volk Hoffnung auf bessere Zeiten, nachdem das Reich Juda mit seiner Hauptstadt Jerusalem durch die Babylonier am Ende des 6. Jahrhunderts vor Christus zerstört wurde. Es waren ihre eigenen Könige, die sie ins Verderben geführt hatten und nun erinnert Jeremia an die Zeit Davids zurück, der als von Gott auserwählter König, eine gerechtere Zeit verkörpert. Die Hoffnung liegt jetzt auf einen neuen König aus dem Haus Davids, der als Messias kommen wird und wieder Recht und Gerechtigkeit herstellen wird. Gott wird hier eingreifen und für sein Volk die Sicherheit und den Frieden herstellen.

                                                          Als Christen hoffen wir – besonders in der Adventszeit – auf ein erneutes Kommen des Auferstandenen, der sein angekündigtes Reich zur Vollendung bringt. Es ist ein Reich der Gerechtigkeit und in der das Recht herrscht. Unser Blick wird auf die Zukunft gerichtet. Nicht die Drangsal und Katastrophen der Gegenwart dürfen uns gefangen halten, sondern wir werden daran erinnert, dass Gott die Zukunft schon vorbestimmt hat, und gleichzeitig werden wir an den wesentlichen Fundamenten unseres Glaubens erinnert: es geht um das Recht, das Gesetzt Gottes, dass wieder gelten muss und um Gerechtigkeit, d.h. um die Wiederherstellung von Ordnung, Frieden und Sicherheit, wobei die Nächstenliebe und das Wohlergehen der Nächsten den Kern der christlichen Botschaft ist. Wenn alle sich um das Wohl der Anderen sorgen, dann wird rechtens gehandelt und Gerechtigkeit bestimmt das Leben. Von einem gerechten Herrscher erwarten wir, dass er Recht und Gerechtigkeit herstellt. Nach Unruhe und Krieg steht die Hoffnung auf Befriedung und Sicherheit.    

                                                          Vielleicht machen uns diese Worte im gegenwärtigen Chile besonders hellhörig angesichts der Wahl des zukünftigen Staatsoberhauptes (Herrschers) und wo die Themen des Rechts und der sozialen Gerechtigkeit im Zentrum stehen. Diese Worte kommen zur rechten Zeit! Sie ermahnen uns gleichsam beides im Auge zu behalten. 

                                                          Paulus ermahnt die Gemeinde in Thessalonich zur Wachsamkeit. Er erinnert die Gemeinde an dem bereits erlangten Glauben und der gelebten christlichen Praxis, schaut also dabei zurück, blickt dann aber in die Zukunft und ermahnt die Gläubigen, nicht in ihrem religiösen Eifer zu ermüden. Man soll sich auf das Kommen des Herrn – auf seinen triumphalen Einzug – in sein Reich vorbereiten. Sie sollen am Erlernten festhalten, d.h. an die Lehre Christi, ans göttliche Recht und die Gerechtigkeit, um so «Gott zu gefallen». Es geht um eine innere Beziehung zu den Mitmenschen und damit die Ausrichtung der tiefen Beziehung zu Gott. Nötig ist eine ständige Übung, ein fortdauerndes Erlernen und Praktizieren mit dem Ziel immer «vollkommener zu werden». Den Worten müssen die Taten folgen, damit sich die Mitmenschlichkeit voll entfaltet.

                                                          In der Zeit des Evangelisten Lukas herrschten wieder Krieg und Zerstörung. Im Jahre 70 wurde Jerusalem und der Tempel von den Römern im jüdischen Krieg zerstört. Es herrschte Endzeitstimmung. Alles scheint den Christen zusammenzubrechen; der Kosmos selbst ist ins Wanken gekommen. Dennoch wird hier eine neue Zeit angekündigt: das endzeitliche Kommen Gottes in Herrlichkeit.  Der «Menschensohn» - hier ist Christus gemeint – wird die Menschheit endgültig vom Bösen und Zerstörerischen befreien. Die Menschen werden erlöst – freigekauft – von allem, was sie versklavt und unterdrückt, von ihren Süchten – Rauschmittel und Trunksucht - und Sorgen. Sie können sich aber vor diesen Gefahren schützen, indem sie wachsam bleiben und beten, d.h. indem sie sich rechtens verhalten und auf Gott vertrauen.

                                                          Wachsam sein, am Glauben festhalten, also sich an Recht und Gerechtigkeit orientieren, und die Hoffnung auf den (Wieder-)Kommenden Christus bewahren, das ist der Aufruf am Anfang von Advent, eine Zeit der Besinnung über den Glauben, der uns trägt.

                                                          Impulso: Estén preparados para la venida del Señor de la Justicia.

                                                          La justicia y el derecho a lo justo (digno) es el deseo profundo que todos esperan en su vida. En tiempos de crisis, destrucción, desorden político y ocupaciones por el enemigo, las cuestiones del orden, seguridad, derecho y justicia son anhelo de una vida en paz.

                                                          El profeta Jeremías anuncia al pueblo de Israel la esperanza de tiempos mejores después de que el reino de Judá, con su capital Jerusalén, fue destruido por los babilonios a finales del siglo VI a. C. Fueron sus propios reyes quienes los llevaron a la ruina y ahora Jeremías recuerda el tiempo de David, quien, como rey del pueblo elegido por Dios, encarnó un tiempo justo. La esperanza ahora está en un nuevo rey que nace de la casa de David, que vendrá como el Mesías y restaurará la justicia y el derecho. Es Dios que intervendrá aquí y creará seguridad y paz.

                                                          Como cristianos, esperamos, especialmente durante el tiempo de Adviento, que el día de Cristo resucitado se acerca y que con él se completará el Reino de Dios anunciado. Es un reino en que domina el derecho y donde prevalece la justicia. Nuestra mirada se dirige al futuro. Las tribulaciones y catástrofes del presente no deben hacernos prisioneros, sino somos llamados a recordar que Dios ya predeterminó el futuro, y al mismo tiempo se nos recuerdan los fundamentos esenciales de nuestra fe: seguir la justicia y la ley de Dios, es decir, restablecer el orden, la paz y la seguridad, siendo la caridad y el bienestar del prójimo el núcleo del mensaje cristiano. Si todos se preocupan por el bienestar de los demás, entonces se hace justicia y la honradez conduce la vida. Esperamos que un gobernante justo establezca la ley y la justicia. El mensaje es: después de los disturbios y la guerra, hay esperanza de paz y seguridad.

                                                          Quizás estas palabras nos hagan sentir particularmente irritables en el Chile actual cuando se trata de la elección del futuro jefe de Estado (gobernante) y donde los temas de derecho y justicia social están en el centro. ¡Estas palabras llegan en el momento justo! Nos advierten, por así decirlo, que vigilemos a ambos.

                                                          Pablo exhorta a la iglesia de Tesalónica a estar en alerta. Recuerda a la congregación preservar la fe que ya han adquirido y la práctica cristiana que han vivido, así  realizando una retro-perspectiva de lo logrado, pero luego dirige la mirada al futuro y exhorta a los creyentes a no cansarse en su celo religioso. Uno debe prepararse para la venida del Señor - para su entrada triunfal - en su reino. Deben aferrarse a lo que han aprendido, es decir, a la enseñanza de Cristo, a la ley y la justicia divinas, para «agradar a Dios». Se trata de una relación interior con los prójimos y, por tanto, de la alineación de la relación profunda con Dios. Lo que se necesita es una práctica constante y un aprendizaje con el objetivo de ser cada vez más perfectos en la fe. Las palabras deben ir seguidas de los hechos para que se puedan desarrollar cada vez más perfectamente en la humanidad plena.

                                                          También en la época del evangelista Lucas el pueblo de Israel sufrió la guerra y destrucción. En el año 70, Jerusalén y el Templo fueron destruidos por los romanos en la guerra de los judíos. Había un estado de ánimo apocalíptico. Para los cristianos, todo pareció desmoronarse; el cosmos mismo ha vacilado. Sin embargo, aquí se anuncia el inicio de un nuevo tiempo: la venida de Dios en la gloria del tiempo del fin del mundo. El «Hijo del Hombre» - aquí se refiere a Cristo - finalmente liberará a la humanidad de los elementos malignos y destructivos. La gente es redimida - rescatada - de todo lo que la esclaviza y oprime, de sus adicciones – consumo de drogas y borracheras - y preocupaciones. Pero puede protegerse de estos peligros al mantenerse alerta y por medio de oraciones, es decir, comportándose correctamente y en confianza en Dios.

                                                          Mantener la alerta, aferrarse a la fe, es decir, orientarse a la ley y a la justicia, y mantener la esperanza en Cristo, en su segunda venida, esa es la llamada al comienzo del Adviento, un tiempo de reflexión sobre la fe que nos sostiene.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          32. Sonntag im Jahreskreis (7.11.2021)

                                                          Die arme Witwe am Opferkasten, Mosaik, 6. Jahrhundert, in der Basilika Santae Apollinare Nuovo, Ravenna

                                                          Die arme Witwe am Opferkasten, Mosaik, 6. Jahrhundert, in der Basilika Santae Apollinare Nuovo, Ravenna

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          32. Sonntag im Jahreskreis (7.11.2021)

                                                          1. Lesung: 1 Kön 17,10-16

                                                          Lesung
aus dem ersten Buch der Könige.

                                                          In jenen Tagen machte sich der Prophet Elíja auf und ging nach Sarepta. Als er an das Stadttor kam, traf er dort eine Witwe, die Holz auflas. Er bat sie: Bring mir in einem Gefäß ein wenig Wasser zum Trinken!

                                                          Als sie wegging, um es zu holen, rief er ihr nach: Bring mir auch einen Bissen Brot mit!

                                                          Doch sie sagte: So wahr der HERR, dein Gott, lebt:
Ich habe nichts mehr vorrätig als eine Handvoll Mehl im Topf und ein wenig Öl im Krug.
Ich lese hier ein paar Stücke Holz auf und gehe dann heim, um für mich und meinen Sohn etwas zuzubereiten. Das wollen wir noch essen und dann sterben.

                                                          Élija entgegnete ihr: Fürchte dich nicht! Geh heim und tu, was du gesagt hast!

                                                          Nur mache zuerst für mich ein kleines Gebäck
und bring es zu mir heraus!
Danach kannst du für dich und deinen Sohn etwas zubereiten; denn so spricht der HERR, der Gott Israels: Der Mehltopf wird nicht leer werden und der Ölkrug nicht versiegen bis zu dem Tag,
an dem der HERR wieder Regen auf den Erdboden sendet. 


                                                          Sie ging
und tat, was Élija gesagt hatte.
So hatte sie mit ihm und ihrem Haus viele Tage zu essen.

                                                          Der Mehltopf wurde nicht leer
und der Ölkrug versiegte nicht,
wie der HERR durch Élija versprochen hatte.

                                                          2. Lesung: Hebr 9,24-28

                                                          Lesung
aus dem Hebräerbrief.

                                                          Christus ist nicht
in ein von Menschenhand gemachtes Heiligtum hineingegangen,
in ein Abbild des wirklichen,
sondern in den Himmel selbst,
um jetzt vor Gottes Angesicht zu erscheinen für uns; auch nicht, um sich selbst viele Male zu opfern, wie der Hohepriester
jedes Jahr mit fremdem Blut in das Heiligtum hineingeht; sonst hätte er viele Male seit der Erschaffung der Welt leiden müssen. Jetzt aber ist er am Ende der Zeiten ein einziges Mal erschienen, um durch sein Opfer die Sünde zu tilgen.

                                                          Und wie es dem Menschen bestimmt ist,
ein einziges Mal zu sterben,
worauf dann das Gericht folgt, so wurde auch Christus ein einziges Mal geopfert, um die Sünden vieler hinwegzunehmen; beim zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern um die zu retten, die ihn erwarten.

                                                          Evangelium: Mk 12,38-44

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit lehrte Jesus eine große Menschenmenge und sagte: Nehmt euch in Acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Marktplätzen grüßt, und sie wollen in der Synagoge die Ehrensitze und bei jedem Festmahl die Ehrenplätze haben.

                                                          Sie fressen die Häuser der Witwen auf und verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete. Umso härter wird das Urteil sein, das sie erwartet.

                                                          Als Jesus einmal dem Opferkasten gegenübersaß, sah er zu, wie die Leute Geld in den Kasten warfen. Viele Reiche kamen und gaben viel.

                                                          Da kam auch eine arme Witwe und warf zwei kleine Münzen hinein.

                                                          Er rief seine Jünger zu sich und sagte: Amen, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Opferkasten hineingeworfen als alle andern.

                                                          Denn sie alle haben nur etwas von ihrem Überfluss hineingeworfen; diese Frau aber, die kaum das Nötigste zum Leben hat, sie hat alles hergegeben, was sie besaß, ihren ganzen Lebensunterhalt.

                                                          Impuls: Ein voller und «vollkommender» Einsatz für die Not der Anderen 

                                                          Zuerst muss man an sich selbst denken, dann kann man sich um andere Mitmenschen in Not kümmern. Ein solches Handeln scheint «normal», vor allem, wenn man sich selbst in einer Notsituation befindet. Ein solches Denken herrscht aber nicht nur im kleinen Kreis der Familie vor, sondern auch im nationalen Gefühl. So will man keine Einwanderer aus Angst um die eigenen sozialen Sicherheiten, den Arbeitsplatz, die kulturelle Identität u.a.m. aufnehmen. Migranten ziehen aber nicht aus Spaß oder Abenteuerlust aus ihrer Heimat fort, sondern werden durch Not, Gefahr und Hoffnungslosigkeit in ihren Herkunftsländern getrieben, sich in der Fremde ein neues Leben zu erschließen. Was würden wir tun, wenn wir in einer ähnlichen Situation wären? Welchen Einsatz zeigen wir, wenn uns die Not unserer Mitmenschen begegnet?

                                                          Der Prophet Elija traf vor dem Stadttor von Sarepta, einem Ort zwischen Sidon und Tyrus, eine Witwe, die Holz auflas und bat sie um Wasser, was sie ihm dann auch sogleich bringen wollte. Als er aber zusätzlich noch um ein Stück Brot bat, klagte sie über ihre Not. Das wenige Mehl und Öl, das ihr verblieb, könne sie nur noch für sich und ihren Sohn aufbrauchen, bevor ihnen dann der Hungertod drohte. Trotz dieser äußersten Not, fordert dann Elija die Witwe auf, sie solle ihn mit Wasser und Brot versorgen und der Herr wird sicherstellen, dass ihr und ihrem Sohn es an nichts fehlen wird, bis der Regen wieder den Brunnen mit Wasser füllen wird und dann auch die Erde wieder Getreide hervorbringt. Die Witwe erfüllte daraufhin die Bitte des Propheten und so erfüllte sich auch alles, wie es Elija ihr zugesagt hatte. Trotz ihrer äußersten Not, teilte sie von dem Wenigen, dass sie hatte, mit ihrem Nächsten, den bittenden Propheten und Gott sorgte daraufhin für sie und ihren Sohn. Alle überleben so den Hunger und Durst.

                                                          Im Hebräerbrief werden wir an das einmalige Opfer Christ erinnert. Er gab sein Leben für uns hin. Alles setzte er für unsere Rettung ein. Es handelte nicht für sich selbst, sondern sein Einsatz gilt uns allen, ist für die Menschengemeinschaft bestimmt.

                                                          Jesus warnt seine Jünger vor den Schriftgelehrten, die mehr auf ihr Ansehen und ihre Ehre achten, statt sich um die Not der Leute zu kümmern. Sie fressen sich in den Häusern der Witwen durch und verhalten sich dabei noch scheinheilig. Wie ein wirklich vollkommener Dienst an den Nächsten aussieht, schildert Jesus dann mit dem Opfer einer armen Witwe, die lediglich zwei kleine Münzen in ein Opferkasten warf, während Reiche Leute größere Spenden aufbrachten. Jesus aber stellt heraus, dass die arme Witwe am Ende mehr in den Opferkasten hineingeworfen hatte, als alle anderen, denn sie hat alles – ihren ganzen Lebensunterhalt – zum Wohl ihrer Nächsten hergegeben. Sie riskierte damit ihre letzte Notversorgung. Es ist der volle und damit zugleich vollkommende Einsatz für die notleidenden Mitmenschen.

                                                          Menschen, die selbst die Not erlebten und kennen, zeigen oft mehr Empathie als andere Menschen, die immer gut versorgt sind und dann nur einen geringen Teil ihres Vermögens zum Einsatz für die Notleidenden aufbringen. Werden wir sensibler für das Mitgefühl für unsere notleidenden Mitmenschen und statt ängstlich uns zu verschließen und abzuschotten, sollten wir uns voll für sie einsetzen, um damit auch Christus näher zu kommen und uns als Teil der von Gott geliebten Menschheit begreifen.

                                                          Impulso: Un compromiso total y "perfecto" con prójimos vulnerables.

                                                          Pensar en ti mismo primero y luego dedicarse a las necesidades de los demás, es una actitud que  parece "normal", especialmente cuando uno mismo se encuentra en una situación precaria. Tal pensamiento no solo prevalece en el pequeño círculo de la familia, sino también en el sentimiento nacional. Actuamos con preocupación, temor por la propias seguridad social, el trabajo, la  identidad cultural, etc. ante las olas de migrantes. Pero debemos tener en conciencia que los migrantes no se alejan de su tierra natal por diversión o sed de aventuras, sino por una situación precaria, de emergencia, sufrimiento, peligro de vida que conduce a la gran mayoría a buscar un nuevo comienzo en el extranjero. ¿Qué haríamos nosotros mismo si estuviéramos en una situación similar? ¿Qué compromiso mostramos cuando nos encontramos con la necesidad de personas vulnerables y en situaciones precarias? ¿No es que también esperamos ayuda cuando sufrimos una tragedia o pasamos situaciones muy difíciles?   

                                                          El profeta Elías se encontró con una viuda en la puerta de la ciudad de Sarepta, un lugar entre Sidón y Tiro, que estaba recogiendo leña y le pidió agua, que ella quería traerle de inmediato. Pero cuando le pidió un trozo de pan, ella se quejó de su situación precaria. La poca harina y el aceite que le quedaban sólo podían usarse para ella y su hijo antes de la muerte por hambre que les esperaba. A pesar de su extrema necesidad, Elías le pide a la viuda que le proporcione agua y pan y el Señor se asegurará de que nada faltaría para ella y su hijo hasta que la lluvia volviera a llenar nuevamente el pozo con agua y la tierra inicie a producir nuevos granos de trigo. Confiando en la palabra del profeta, ella cumplió con la petición de Elías y luego se cumplió lo que Elías había prometido. A pesar de su extrema necesidad, la viuda compartió lo poco que tenía con el profeta suplicante y su casa, y así Dios proveyó para ella y su hijo. Todos sobreviven y superaron el hambre y la sed.

                                                          En la Carta a los Hebreos se nos recuerda el sacrificio único de Cristo. Él dio su vida por nosotros. Se trata de una entrega completa para nuestra salvación. No se trata de su persona, su salvación propia, sino de que su compromiso es para todos nosotros, para la comunidad humana.

                                                          Jesús advierte a sus discípulos contra los escribas que prestan más atención a su reputación y honor que a las necesidades de la gente. Se alimentan en las casas de las viudas, aprovechan su generosidad y se comportan de manera hipócrita. Jesús describe cómo sería un verdaderamente perfecto servicio al prójimo, indicando un ejemplo de un viuda que donó en la caja de ofrendas sus dos monedas pequeñas que tenía, mientras que los ricos donaron más grandes sumas. Pero Jesús señala que al final la viuda pobre entregó más en la caja de las ofrendas que todos los demás, porque dio todo, todo su sustento, en beneficio a los necesitados.

                                                          Al hacerlo, ella arriesgó caer ella misma en una situación extrema de necesidad. Es el compromiso pleno y al mismo tiempo perfecto por los seres humanos necesitados. Las personas que conocen la necesidad por sí mismas muestran más empatía que las personas que siempre están bien atendidas y luego sólo dedican una pequeña parte de sus bienes al servicio para los necesitados. Si nos volvemos más sensibles a la compasión por nuestros prójimos en situaciones vulnerables y precarias, en vez de encerrarnos por miedo y un falso proteccionismo, podemos descubrir que  apoyarlos nos acerca en forma más plena a Cristo y así podemos experimentar mejor que todos somos parte de la humanidad que Dios ama.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          30. Sonntag im Jahreskreis (24.10.2021)

                                                          «Christus heilt den bilden Mann» Estache Le Seur, c. 1645, heute in der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Potsdam)

                                                          «Christus heilt den bilden Mann» Estache Le Seur, c. 1645, heute in der Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Potsdam)

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          30. Sonntag im Jahreskreis (24.10.2021)

                                                          1. Lesung: Jer 31,7-9

                                                          Lesung
aus dem Buch Jeremia.

                                                          So spricht der HERR: Jubelt Jakob voll Freude zu
und jauchzt über das Haupt der Völker! Verkündet, lobsingt
und sagt: Rette, HERR, dein Volk,
den Rest Israels!

                                                          Siehe, ich bringe sie heim aus dem Nordland und sammle sie von den Enden der Erde, unter ihnen Blinde und Lahme, Schwangere und Wöchnerinnen;
als große Gemeinde kehren sie hierher zurück. 


                                                          Weinend kommen sie
und in Erbarmen geleite ich sie.
Ich führe sie an Wasserbäche,
auf ebenem Weg, wo sie nicht straucheln. Denn ich bin Vater für Israel und Efraim ist mein Erstgeborener. 


                                                          2. Lesung: Hebr 5,1-6

                                                          Lesung
aus dem Hebräerbrief.

                                                          Jeder Hohepriester wird aus den Menschen genommen und für die Menschen eingesetzt zum Dienst vor Gott, um Gaben und Opfer für die Sünden darzubringen.

                                                          Er ist fähig, mit den Unwissenden und Irrenden mitzufühlen, da er auch selbst behaftet ist mit Schwachheit, und dieser Schwachheit wegen muss er wie für das Volk so auch für sich selbst Sündopfer darbringen.

                                                          Und keiner nimmt sich selbst diese Würde, sondern er wird von Gott berufen, so wie Aaron.

                                                          So hat auch Christus
sich nicht selbst die Würde verliehen, Hohepriester zu werden, sondern der zu ihm gesprochen hat:

                                                          Mein Sohn bist du. Ich habe dich heute gezeugt, wie er auch an anderer Stelle sagt:

                                                          Du bist Priester auf ewig
nach der Ordnung Melchisedeks.

                                                          [Er hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.]

                                                          Evangelium: Mk 10,46b-52

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho verließ, saß am Weg ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus.

                                                          Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! 


                                                          Viele befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

                                                          Jesus blieb stehen
und sagte: Ruft ihn her!
Sie riefen den Blinden
und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. 


                                                          Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. 


                                                          Und Jesus fragte ihn: Was willst du, dass ich dir tue?
Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte sehen können. 


                                                          Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen
und er folgte Jesus auf seinem Weg nach. 


                                                          Impuls: Zum Reich Gottes sind alle berufen, die demütig um Gottes erbarmen bitten

                                                          Gott sucht nicht die Trennung der Völker, sondern lädt alle ein, um in seinem Reich eine große Gemeinde zu bilden. Jeremia spricht von einer Sammlung von den « Enden der Erde» und erwähnt dabei Gruppen, die eigentlich als kultisch unrein ausgeschlossen blieben: die Blinden und Lahmen, deren Krankheit und Behinderungen als Folge einer göttlichen Strafe galt. Er erwähnt dann noch Schwangere und Wöchnerinnen, womit auf die «Jungfrau» Israel anspielt, die in Gefahr sehen, Gott untreu zu werden, aber nun durch Gott Aufnahme finden soll. Gott erweist ihnen sein Erbarmen und führt sie auf sicherem Weg.

                                                          Im Hebräerbrief ist von den Hohepriestern die Rede, die von Gott berufen sind und als Stellvertreter des Volkes Sühneopfer für die Sünden aller darbringen. Auch hier geht es ums Handeln Gottes. Denn es ist Gott, der jemanden zum Dienst bestellt. Auch Christus erhielt seine Würde von seinem Vater verliehen. Betont wird eine Haltung, die wir gegenüber Gott einnehmen sollen. Vor Gott können wir selbst nichts einbringen, das ihn beeinflussen könnte, sondern er ist es, der einlädt, der beruft und der sein Erbarmen über alle ergießt, die ihn darum bitten. Wenn es unter «Tränen» geschieht, bedeutet es, dass man sich der vollkommenen Abhängigkeit von Schöpfer klar wird und angesichts seiner Größe und der menschlichen Schwachheit, sind wir immer nur Bittsteller. 

                                                          Bei der Begegnung Jesus mit dem blinden Bettler Bartimäus zeigt sich Jesus – wie Gott-Vater – zugänglich zu den Bitten um das göttliche Erbarmen. Hier wird Jesus als «Sohn Davids», d.h. als den verheißenen endzeitlichen Messias angesprochen. Da aber Bartimäus als Behinderter (bzw. Kranker) betrachtet wird und damit als einer der aus der jüdischen Glaubensgemeinschaft ausgeschlossen ist, fordern ihn die Umstehenden auf zu Schweigen. Er wird damit als rechtlos erklärt. Doch Bartimäus fühlt sich ermutig noch lauter um Erbarmen zu schreien. Und so geht Jesus nicht an ihm vorbei, sondern lässt ihn zu sich rufen. Der Blinde läuft daraufhin auf Jesus zu und dieser fragt ihn, was er denn für ihn tun könne. Er folgt seine Bitte: er bittet wieder sehen zu können. Es folgt nun der Kernsatz dieser Begegnung: «Geh! Dein Glaube hat dich gerettet. Im gleichen Augenblick konnte er sehen
und er folgte Jesus auf seinem Weg nach».

                                                          Gott bereitet einen Weg für jeden von uns, er lädt uns ein. Den Sündern erweist er sein Erbarmen, wenn sie inständig darum bitten, d.h. wenn sie sich über ihren Zustand als Sünder und Bittsteller voll bewusst sind, denn damit öffnet sich der Weg zu ihrem Heil, der nicht nur körperlich ist, sondern die ganze Person in die Gemeinschaft mit Gott führt. Lernen wir also inständig und demütig Gott zu bitten und damit den Glauben zu erlangen, einen Glauben, der uns einen Weg öffnet, und die Wahrheit sehen lässt, die zum Reich Gottes führt. Leiden, Behinderungen und Ausgrenzungen sind keine unüberwindlichen Trennungen und Hindernisse zu Gott, sondern Gott schaut durch sie hindurch zum bittenden und leidenden Menschen, dem er sein Erbarmen schenkt. Wir dürfen daher auch niemanden Ausgrenzen und Abstoßen, sondern sollen den Weg zur Begegnung ebenen, damit wir gemeinsam dem heilvollen Ziel entgegengehen können. Nur wer aus dem Glauben schaut, seine alltägliche Blindheit ablegt, wird den Weg zum ewigen Leben sehen können. Aus dem am Weg sitzenden und wartenden Bartimäus wird ein Rufender und schließlich ein Gehender, ein Nachfolger Christi.  

                                                          Quien pide humildemente la misericordia de Dios es llamado al Reino de Dios.

                                                          Dios no busca la separación de los pueblos, sino que invita a todos a formar una gran comunidad en su Reino. Jeremías habla de una colección de gente desde "los confines de la tierra" y menciona grupos que, en realidad, fueron considerados excluidos del pueblo de Israel, de la comunidad judía del culto: los ciegos y cojos, cuyas enfermedades o discapacidades se consideraron consecuencias de pecados – suyos o de sus antepasados -, así eran castigo divino. Luego el profeta Jeremías menciona a las mujeres embarazadas y las mujeres que tuvieron recién nacidos que alude a la virgen Israel – el pueblo del norte, pueblo de Israel-, que es esposa de Dios, pero perdió su fidelidad a Dios y así está en peligro de perderse. Dios escucha sus llantos e invita a seguir el camino hacia su Reino. Todos ellos están ahora caminando con Dios mismo.

                                                          En la Carta a los Hebreos se presenta a los Sumos Sacerdotes que tienen su cargo por Dios, no por propia decisión. Como representantes del pueblo, ellos ofrecen sacrificios por los pecados del pueblo y por los suyos.  Aquí también se destaca  que Dios es el que actúa, pues es Dios quien llama a alguien a su servicio. También Cristo recibió su dignidad por su Padre. El texto enfatiza la actitud que debemos tomar hacia Dios. Nosotros mismos no podemos llevar nada ante Dios que podría moverle, pero es Él quien invita, quien llama y derrama su misericordia sobre todos los que le piden desde su corazón ayuda. Y los que piden ayuda de Dios bajo "lágrimas" que significa que uno se da cuenta de la completa dependencia que tiene del Creador y, ante su grandeza y la debilidad humana, siempre somos nosotros los suplicantes.

                                                          En el encuentro de Jesús con el mendigo ciego Bartimeo, Jesús se manifiesta de la misma manera que el Dios Padre: es accesible a las peticiones de misericordia. Aquí se habla de Jesús como el "hijo de David", es decir, el mesías escatológico prometido. Como Bartimeo es visto como una persona discapacitada (o enferma) y, por lo tanto, considerado un excluido de la comunidad religiosa judía, los transeúntes exigen su silencio. Le niegan el derecho a «reclamar»  algo o a quejarse. Sin embargo, él se siente animado a gritar aún más fuerte pidiendo misericordia. Jesús no ignora sus gritos y permite que se acerque. El ciego luego corre hacia Jesús, y cuando Jesús le preguntó en qué podría servirle, el ciego le pide a Jesús ayuda para  volver a ver. A continuación, sigue la frase clave de este encuentro: «Vete, tu fe te ha salvado. Y al instante, recobró la vista y le seguía por el camino».

                                                          Dios prepara el camino para cada uno de nosotros, nos invita. Él muestra su misericordia a los pecadores cuando abogan por ella, es decir, cuando son plenamente conscientes de su condición de pecadores y suplicantes, porque esto abre el camino a su salvación, que no es solo una sanación física, sino incluye la persona completa y la conduce  hacia la comunidad con Dios. Aprendamos, por tanto, a pedirle a Dios con seriedad y humildad y así a crecer en la  fe que nos abre un camino y nos permite ver la verdad que conduce al Reino de Dios. El sufrimiento, las discapacidades y la exclusión no son separaciones y obstáculos insuperables para Dios, sino que Dios mira a través de ellos a la persona suplicante y sufriente, a quien entrega su misericordia. Por lo tanto, no debemos excluir ni rechazar a nadie, sino allanar el camino al encuentro para que juntos podamos alcanzar la meta final, la salvación. Solo aquellos que miran desde la fe y se deshacen de su ceguera cotidiana podrán ver el camino hacia la vida eterna. Bartimeo, sentado y esperando por el camino, se convierte en hombre que grita y finalmente en un caminante, en un seguidor de Cristo.

                                                          Peter Downes, Theologe)

                                                          29. Sonntag im Jahreskreis (10.10.2021)

                                                          «Der Triumph der Göttlichen Weisheit» 1629, von Andrea Sacchi (Nationalgalerie der antiken Kunst, Palazzo Barberini, Rom).

                                                          «Der Triumph der Göttlichen Weisheit» 1629, von Andrea Sacchi (Nationalgalerie der antiken Kunst, Palazzo Barberini, Rom).

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          29. Sonntag im Jahreskreis (10.10.2021)

                                                          1. Lesung: Weish 7,7-11

                                                          Lesung
aus dem Buch der Weisheit.

                                                          Ich betete und es wurde mir Klugheit gegeben; ich flehte und der Geist der Weisheit kam zu mir.

                                                          Ich zog sie Zeptern und Thronen vor, Reichtum achtete ich für nichts im Vergleich mit ihr.

                                                          Einen unschätzbaren Edelstein stellte ich ihr nicht gleich; denn alles Gold erscheint neben ihr wie ein wenig Sand und Silber gilt ihr gegenüber so viel wie Lehm.

                                                          Mehr als Gesundheit und Schönheit liebte ich sie und zog ihren Besitz dem Lichte vor; denn niemals erlischt der Glanz, der von ihr ausstrahlt.

                                                          Zugleich mit ihr kam alles Gute zu mir, unzählbare Reichtümer waren in ihren Händen.

                                                          2. Lesung: Hebr 4,12-13

                                                          Lesung
aus dem Hebräerbrief.

                                                          Lebendig ist das Wort Gottes,
wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenken und Mark;
es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens; vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden. 


                                                          Evangelium: Mk 10,17-30

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie
und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?

                                                          Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott.


                                                          Du kennst doch die Gebote:


                                                          Du sollst nicht töten,


                                                          du sollst nicht die Ehe brechen,


                                                          du sollst nicht stehlen,


                                                          du sollst nicht falsch aussagen,


                                                          du sollst keinen Raub begehen;


                                                          ehre deinen Vater und deine Mutter!

                                                          Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

                                                          Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast,
gib es den Armen
und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!

                                                          Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

                                                          Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!

                                                          Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!

                                                          Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

                                                          Sie aber gerieten über alle Maßen außer sich vor Schrecken und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?

                                                          Jesus sah sie an
und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

                                                          Da sagte Petrus zu ihm:
Siehe, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. 


                                                          Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird das Hundertfache dafür empfangen. Jetzt in dieser Zeit
wird er Häuser und Brüder, Schwestern und Mütter, Kinder und Äcker erhalten,
wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

                                                          [Viele Erste werden Letzte sein und die Letzten Erste.]

                                                          Impuls: Vom wahren und falschem Reichtum

                                                          Nach was sollen wir als Christen streben? Wie erreiche ich ein erfülltes Leben? Das sind Themen, die uns alle beschäftigen, denn was mir wichtig erscheint, voran ich mein Herz hänge, dass wird für mich der Kern meines Lebens, es wird zu meinem Gott.

                                                          Im Buch der Weisheit wird die Klugheit als erstrebenswert erachtet. Es geht aber um eine besondere Klugheit, die von Geist der Weisheit stammt, also göttlicher Natur ist. Nicht die politische Macht, auch nicht der Reichtum kann diese Weisheit aufwiegen. Diese Weisheit ist es, die einem innerlich erleuchtet und den Glanz ins Leben bringt. Sie ist es, die erfüllt das Leben eines Gläubigen letztendlich erfüllt; sie beseelt ihn, führt zur Erkenntnis des wahren Reichtums.

                                                          Die Weisheit führt zum Verstehen von Gottes Wort und dringt in das Innerste des Menschen, wird zum Gewissen und Kern unserer Gedanken und unseres Handelns. Wer dieser göttlichen Weisheit folgt, sieht alles mit Klarheit und muss ihr dann auch Rechenschaft für sein Leben abliefern.

                                                          Über den rechen Weg, der Nachfolge, dem Reichtum des Glaubens geht es auch im Evangelium. Hier nähert sich ein Mann Jesus und bittet ihn auf Knien nach dem Weg zum ewigen Leben. Jesus gibt daraufhin eine zweifache Antwort. Zunächst müsse er die Gebote – d.h. das göttliche Gesetz - einhalten. Als der Mann Jesus bestätigt, dass er sich seit seiner Jugend daran festhält, umarmt ihn Jesus. Der Mann hat damit den ersten entscheidenden Schritt getan. Aber zur Perfektion eines Gläubigen gehört ein zweiter Schritt. Er soll seinen Besitz verkaufen und es unter die Armen verteilen, womit ihm ein wahrer Schatz im Himmel zugesagt wird. Das war aber für den Mann nicht denkbar, da er sehr reich war und nicht bereit war, sich von seinem Reichtum zu lösen.

                                                          Wer in die Nachfolge Christi treten will, darf nicht auf den falschen (materiellen) Reichtum setzen, sondern muss sich für die Mitmenschen einsetzen und seine Gedanken und sein Tun zum Dienst an die anderen einsetzen. Neben den der Erfüllung der Gesetze muss auch sein Herz vom Geist Gottes erfüllt werden. Wer sein Herz an Macht und Reichtum hängt, kann sich nicht für die göttliche Weisheit öffnen und versperrte sich damit den Weg, die Pforte zum Reich Gottes. Wer Jesus nachfolgen will, muss bereit sein, sich von den gewohnten Sicherheiten des Lebens, vom Besitz, vom Haus und von der Familie zu trennen und sich ganz auf die Führung des göttlichen Geistes einlassen. Letzteres ist sicherlich das Ideal für einen Missionar, aber die Botschaft, sich nicht auf Macht- und Besitzstreben auszurichten, ist eine Mahnung an alle Christen. Der wahre Reichtum liegt für Christen in einem Leben, der von der Weisheit Gottes gelenkt ist und die mit Klugheit angenommen wird, wobei der Dienst am Nächsten als der Kern unseres Menschseins erfahrbar wird.  

                                                          Sobre la verdadera y la falsa riqueza

                                                          ¿De qué debemos preocuparnos como cristianos en la vida? ¿Cómo se logra una vida plena? Son estos temas que nos conciernen a todos, porque lo que me parece importante, lo pongo en mi corazón, en el primer lugar y se convierte para mí en el centro de mi vida, se convierte en mi Dios.

                                                          En el libro de la Sabiduría, la prudencia se considera deseable. Pero se trata de una prudencia e inteligencia especial que proviene del espíritu de Sabiduría, es decir, de la naturaleza divina. Ni el poder político, ni siquiera la riqueza, pueden superar esta sabiduría. Es esta sabiduría la que ilumina a uno interiormente y da brillo a la vida. Es ella que llena la vida del creyente, lo anima, lo conduce al conocimiento de la verdadera riqueza.

                                                          La sabiduría conduce a la comprensión de la Palabra de Dios y penetra en lo más profundo del ser humano, se convierte en la conciencia y centro de nuestros pensamientos y nuestras acciones. Quien sigue esta sabiduría divina ve todo con claridad y finalmente tiene que dar cuenta de su vida a ella.

                                                          El Evangelio también trata sobre el camino correcto, el ser discípulo verdadero y las riquezas de la fe. Aquí se relata sobre un hombre que se acerca a Jesús y le pide de rodillas orientación al camino a la vida eterna. Jesús, entonces, le entrega  una doble respuesta. En primer lugar, recuerda que se deben cumplir los mandamientos, es decir, la ley divina. Cuando el hombre afirma a Jesús que siempre ha preservado los preceptos de Dios, Jesús lo abraza. El hombre ha dado así el primer paso decisivo. Pero hay un segundo paso para convertirse en creyente. Debe vender su propiedad y distribuirla entre los pobres, lo que le promete un verdadero tesoro en el cielo. Pero eso era inconcebible para el hombre, ya que era muy rico y no estaba dispuesto a desprenderse de su riqueza. Aquellos que quieren seguir a Cristo no deben depender de la riqueza (material) falsa, sino que deben preocuparse por el bien de sus prójimos y concentrar su pensar y actuar al servicio a los demás.

                                                          Además de las leyes, el corazón también debe estar lleno del Espíritu de Dios. Quien cuelga su corazón en el poder y la riqueza no puede abrirse a la sabiduría divina y, por lo tanto, bloquea su camino, la puerta al reino de Dios. Quien quiera seguir a Jesús debe estar dispuesto a desprenderse de la acostumbrada seguridad de la vida, de la propiedad, de la casa y de la familia, y confiar plenamente en la guía por el Espíritu divino. Este último es sin duda el ideal para un misionero, pero el mensaje de no centrarse en la búsqueda del poder y los bienes (riqueza) es un recordatorio para todos los cristianos. La verdadera riqueza para los cristianos reside en una vida guiada por la sabiduría de Dios y que aceptamos con prudencia, en la que podemos reconocer el servicio al prójimo como el núcleo de nuestro ser humano y cristiano.

                                                           (Peter Downes, Theologe)

                                                          26. Sonntag im Jahreskreis (26.9.2021)

                                                          Mose wählt den Ältestenrat der 70» von Jacob de Wit, 1737, im Königspalast in Amsterdam

                                                          Mose wählt den Ältestenrat der 70» von Jacob de Wit, 1737, im Königspalast in Amsterdam

                                                                                                                      Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangeliumstext)

                                                          26. Sonntag im Jahreskreis (26.9.2021)

                                                          1. Lesung: Num 11,25-29

                                                          Lesungaus dem Buch Numeri. 

                                                          In jenen Tagenkam der HERR in der Wolke herab und redete mit Mose. Er nahm etwas von dem Geist, der auf ihm ruhte, und legte ihn auf die siebzig Ältesten.

                                                          Sobald der Geist auf ihnen ruhte, redeten sie prophetisch. Danach aber nicht mehr.

                                                          Zwei Männer aber waren im Lager geblieben; der eine hieß Eldadder andere Medad. Auch über sie kam der Geist.Sie gehörten zu den Aufgezeichneten, waren aber nicht zum Offenbarungszelt hinausgegangen. Auch sie redeten prophetisch im Lager.

                                                          Ein junger Mann lief zu Mose und berichtete ihm:Eldadund Medad sind im Lager zu Propheten geworden.

                                                          Da ergriff Josua, der Sohn Nunsder von Jugend an der Diener des Mose gewesen war, das Wort und sagte: Mose, mein Herr, hindere sie daran!

                                                          Doch Mose sagte zu ihm: Willst du dich für mich ereifern? Wenn nur das ganze Volk des HERRN zu Propheten würde, wenn nur der HERR seinen Geist auf sie alle legte!

                                                          2. Lesung: Jak 5,1-6

                                                          Lesungaus dem Jakobusbrief. 

                                                          Ihr Reichen,weint nur und klagt über das Elend, das über euch kommen wird! Euer Reichtum verfaultund eure Kleider sind von Motten zerfressen, euer Gold und Silber verrostet.Ihr Rost wird als Zeuge gegen euch auftreten und euer Fleisch fressen wie Feuer. Noch in den letzten Tagen habt ihr Schätze gesammelt.

                                                          Siehe, der Lohn der Arbeiter, die eure Felder abgemäht haben, der Lohn, den ihr ihnen vorenthalten habt, schreit zum Himmel;die Klagerufe derer, die eure Ernte eingebracht haben, sind bis zu den Ohren des Herrn Zebaoth gedrungen. 

                                                          Ihr habt auf Erden geschwelgt und geprasstund noch am Schlachttag habt ihr eure Herzen gemästet. Verurteilt und umgebracht habt ihr den Gerechten, er aber leistete euch keinen Widerstand. 

                                                          Evangelium: Mk 9,28-43.45.47-48

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit sagte Johannes, einer der Zwölf, zu Jesus: Meister, wir haben gesehen, wie jemand in deinem Namen Dämonen austrieb; und wir versuchten, ihn daran zu hindern, weil er uns nicht nachfolgt.

                                                          Jesus erwiderte: Hindert ihn nicht!Keiner, der in meinem Namen eine Machttat vollbringt, kann so leicht schlecht von mir reden. Denn wer nicht gegen uns ist,der ist für uns. 

                                                          Wer euch auch nur einen Becher Wasser zu trinken gibt, weil ihr zu Christus gehört –Amen, ich sage euch:Er wird gewiss nicht um seinen Lohn kommen. 

                                                          Wer einem von diesen Kleinen, die an mich glauben, Ärgernis gibt, für den wäre es besser,wenn er mit einem Mühlstein um den Hals ins Meer geworfen würde. 

                                                          Wenn dir deine Hand Ärgernis gibt, dann hau sie ab; es ist besser für dich, verstümmelt in das Leben zu gelangen, als mit zwei Händen in die Hölle zu kommen,in das nie erlöschende Feuer. 

                                                          Und wenn dir dein Fuß Ärgernis gibt, dann hau ihn ab; es ist besser für dich, lahm in das Leben zu gelangen, als mit zwei Füßen in die Hölle geworfen zu werden. 

                                                          Und wenn dir dein Auge Ärgernis gibt, dann reiß es aus; es ist besser für dich, einäugig in das Reich Gottes zu kommen, als mit zwei Augen in die Hölle geworfen zu werden,wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. 

                                                          Impuls: Vom rechten Handeln im Geist Gottes

                                                          Um die rechte Gesinnung, um den rechten Geist, der zu einem gerechten Handeln anleitet, geht es einerseits bei den heutigen Texten. Es geht aber auch um die Frage von Abgrenzung, Exklusivität und Konkurrenzdenken. Was wird von einem Christen erwartet? Wie soll er handeln? Wie geht er mit Gruppen um, die anders denken, obwohl sie ansonsten ein ähnliches oder gar gleiches Ziel verfolgen?

                                                          Dem Mose stellt Gott eine Gruppe von 70 Ältesten zur Seite, die etwas vom Geist erhielten, der auf ihm ruhte. Solange der Geist auf ihnen ruhte, vermochten sie prophetisch zu reden. Warum aber waren es 70, die wie ein Ältestenrat erscheinen? Dem praktizierenden Juden ist die Symbolik der 70 sofort klar. Sie spricht für die Vollkommenheit: Schaffung der Erde in 7 Tagen und die 10 Gebote sind der wohl augenfälligste Zusammenhang. Und 7 x 10 ergibt 70. Zudem kennt die rabbinische Lehre, sieben verscheide Eigenschaften im Menschen, die von Wohltätigkeit bis zur Stärke reichen und jeder dieser sieben Eigenschaften sind dann noch zehn Einzelaspekte zugeordnet. Zudem erinnern die 70 an die Anzahl der Juden, die nach Ägypten zogen und dann später dieselbe Anzahl, der von Mose gewählten Repräsentanten des Volkes. Es geht hierbei auch um ein vollkommenes gottgefälliges Handeln des Menschen. Wir erfahren aber sogleich auch, dass das prophetische Reden wieder aufhörte, damit werden diese 70 Vertreter des Volkes von Mose auf dem der Geist des Herrn ruhte unterschieden. Die Ältesten hatten sich im Offenbarungszelt, wohl zu einer Art «Ratssitzung» versammelt, d.h. außer zweien von ihnen, die im Lager beim Volk blieben. Das prophetische Reden war aber auch bei ihnen zu vernehmen. Die Geistgabe ist somit nicht an einem heiligen Ort gebunden, sondern wird von Gott auf ausgewählte Menschen ergossen. Die Prophetenrede aber der zwei im Lager Zurückgebliebenen, führt bei Josua, dem treuen Diener von Mose, zur Besorgnis und daher informiert er Mose über diese vermeintlich«konkurrierenden» Propheten und fordert Mose auf, sie daran zu hindern. Die Antwort Mose ist sehr erhellend! Er wünscht sich sogar, dass das gesamte Volk zu Propheten Gottes würde. Wenn es sich um den GeistGottes handeln, dann gibt es keine Konkurrenz, denn in ihnen spricht ja dann Gott selbst. Niemand wählt von sich aus, Prophet zu werden, sondern es ist Gott, derseinen Geist über diejenigen ausgießt, die er dazu auswählt.  

                                                          Im Jakobusbrief wird der Umgang mit Reichtum thematisiert. Wer hier auf Erden Reichtümer anhäuft und ein ausgiebiges Leben feierte, dem wird am Ende nichts bleiben, da alles vergänglich ist und ihm droht sogar das Feuer (die Hölle), wenn er sich bis zu seinem letzten Tag auf das Sammeln von Schätzen beschränkt. Sogleichwird eine Sozialkritik laut, wenn den Lohnarbeitern, die die Feder ihres Herrn bestellten, der gerechte Lohn enthalten wird. Hier fehlt es dem reichen Herren völligan Gerechtigkeit und WohltätigkeitDer Briefschreiber Jakobus hat hierbei anscheinend eine konkrete Situation in einer Gemeinde im Blickin der eine Gruppe von reichen Christen ihren Wohlstand genießen, ohne die Not der anderen zu beachten. Mit diesem Verhalten haben sie den «Gerechten» - den gläubigen Mitmenschen, Arbeiter aber sogleich auch Christus selbst – «verurteilt und umgebracht». Die Kirchenväter haben später in ihren Werken die soziale Verantwortung der Reichen angemahnt. Besitz verlangt immer auch ein soziales Handeln für die notleidenden Nächsten. Ein wahrer Christ wird seinen Besitz nicht für sich anhäufen, sondern es zum Wohl seiner Nächsten einsetzen; so wird er dann eins mit ihnen, vereint im selben Geist und bildet somit eine wahrhaftige Gemeinschaft im Glauben.

                                                          Die Jünger Jesu beschäftigt das Auftreten eines Heilers, der im Namen Jesu Dämonen austreibt, aber nicht ihrer Gemeinschaft angehört. Ein Konkurrent also, der unter falscher «Marke» (Namen) handelt. Die Jünger erwarteten nun sicherlich seitens Jesu eine Zurechtweisung dieses «Betrügers», aber Jesus lässt diesen gewähren, da er Gutes in seinen Namen tut. Hier wird nicht die Konkurrenz gesehen, sondern die Absicht, der Geist, der das Handeln treibt. Das Wirken des Heilers wird als eine Machttat (Gottes) anerkannt, weshalb dieser keinesfalls ein Gegner sein könne, sondern sich um das Wohl von Kranken sorgt und sich damit für dieselbe Sache einsetzt wie Jesus und seine Jünger. Man soll Personen, die die Sache Christi unterstützen nicht daran hindern. Jesus erteilt jeder Form von Ausgrenzung, Exklusivität und Konkurrenzdenken eine Absage. Man darf den Glauben nicht durch Äußerlichkeiten und exklusiven Regelwerk einsperren, da man dadurch dem Kern - dem Geist – des Glaubens Gewalt antut und dann Gefahr läuft, statt den Weg des Heils aller Menschen einzuschlagen, sich auf den eigensinnigen Weg in Richtung Hölle begeht. Christen sollten gute Werke schätzen und fördern, unabhängig davon, ob sie von ihren Glaubensschwestern und –brüdern stammen, oder von Menschen guten Willens.      

                                                          Sobre el hacer lo correcto y justo en el Espíritu de Dios

                                                          Un aspecto central de los textos del domingo es el tema de la actitud correcta, sobre el espíritu que conduce a la acción justa. También la cuestión de la demarcación, la exclusión y la exclusividad es presente ¿Qué se espera de un cristiano? ¿Cómo debería actuar? ¿Cómo debe tratarse a grupos que piensan de manera diferente, aunque persiguen un objetivo similar o incluso el mismo?

                                                          Dios le proporcionó a Moisés un grupo de 70 ancianos que recibieron una parte del Espíritu que descansaba sobre él. Mientras el Espíritu descansara sobre ellos, podrían hablar proféticamente. Pero, ¿por qué había 70 que aparecen como un consejo de ancianos? El simbolismo del número 70 es inmediatamente claro para un judío practicante. Simboliza la perfección: la creación de la tierra en 7 días y los 10 mandamientos son probablemente la conexión más obvia. Y 7 x 10 es igual a 70. Además, la doctrina rabínica reconoce 7características diferentes en las personas, que van desde la benevolencia hasta la fuerza, y a cada una de estas 7 características se le asignan 10 aspectos individuales. Además, el número 70 conmemora la cantidad de judíos que se trasladaron a Egipto y luego la misma cantidad de representantes del pueblo elegidos por Moisés. Pero también aprendemos que el hablar profético cesó nuevamente, de modo que estos 70 representantes del pueblo se distinguen de Moisés en quien reposó el Espíritu del Señor. Los ancianos se habían reunido en la «Tienda de la revelación», probablemente para una especie de «reunión de consejo», dejando aparte a 2 de ellos que permanecieron en el campamento con el pueblo. Pero el discurso profético también se pudo escuchar entre estos dos

                                                          El don del Espíritu no está atado en un lugar santo, un lugar específico, sino Dios lo derrama sobre personas que Él elige. El discurso profético de los dos que permanecieron en el campamento con el pueblo  preocupa a Josué, el fiel siervo de Moisés, y por lo tanto él informa a Moisés acerca de estosaparentemente profetas "rivales" y le pide a Moisés que les impida hacerlo. ¡La respuesta de Moisés es muy esclarecedora! Él dice que incluso desea que todo el pueblo se convierta en profetas de Dios. Si se trata del Espíritu de Dios, entonces no hay competencia, porque Dios mismo habla por sus profetas. Nadie elige por sí mismo convertirse en profeta, pero Dios da su Espíritu sobre aquellos a quienes Él elige hacerlo.

                                                          En la Carta de Santiago, se discute el tema de la riqueza. Quien acumule riquezas aquí en la tierra y celebre una vida extensa no se quedará con nada al final, ya que todo es perecedero y el fuego (infierno) incluso lo amenaza si se limitaba a recolectar tesoros hasta su último día. La crítica social surge inmediatamente cuando a los trabajadores asalariados que cultivaron los campos de su señor se les niega un pago justo. Aquí se expresa la ausencia absolutamente de caridad entre tales ricos. Aparentemente, hay un grupo de cristianos adinerados en la comunidad que el autor Santiago tiene en mente que disfrutaron de su prosperidad sin tener en cuenta las necesidades de los demás. Con este comportamiento «condenaron y mataron» a los «justos» - creyentes, compañeros, trabajadores, pero también al mismo Cristo. Los Padres de la Iglesia instaron más tarde en sus obras a los ricos a asumir la responsabilidad social. Las posesionessiempre requieren acción social para el próximo vulnerable. Un verdadero cristiano no acumulará sus posesiones para sí mismo, sino que las usará para el bien de sus prójimos (para el bien común) y así expresa su plena unión con sus hermanas y hermanos en un mismo espíritu que los une.  

                                                          Los discípulos de Jesús están preocupados por la aparición de un sanador que expulsa demonios de los enfermos en el nombre de Jesús, pero que no pertenecía a su comunidad. Se quejan de un competidor que ejerce su terapias curativas bajo  una "marca" (nombre) ajena. Los discípulos ahora ciertamente esperaban una corrección y exhortación, pero Jesús lo permite porque tal hombre está haciendo el bien en su nombre. Aquí no se ve la competencia, sino la intención, el espíritu que impulsa la acción. Aquí se reconoce un acto del sanador como de poder positivo (divino), por eso no es considerado un adversario, sino como él sepreocupa por el bienestar de los enfermos, trabaja por la misma causa que Jesús y sus discípulos. Así es más un aliado al servicio a Dios. 

                                                          No se debe impedir las personas que apoyan la misma causa de Cristo a realizar sus obras. Jesús rechaza aquí toda forma de exclusión y pensamiento competitivo. La fe no debe estar encerrada por externalidades y reglas exclusivas, ya que de esta manera se violenta el núcleo - el espíritu - de la fe y se corre el riesgo, en lugar de seguir el camino de la salvación para todos, de escoger un camino obstinado propio que conduce al infierno. Los cristianos deben valorar y promover las buenas obras, ya sea que provengan de sus hermanos en la fe o de cualquier persona de buena voluntad.

                                                          (Peter Downes, Theologe)

                                                          24. Sonntag im Jahreskreis 12.9.2021

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangeliumstext)

                                                          24. Sonntag im Jahreskreis 12.9.2021

                                                          1. Lesung: Jes 50,5-9a.

                                                          Lesung
aus dem Buch Jesaja. 

                                                          [GOTT, der Herr, gab mir die Zunge von Schülern, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich höre, wie Schüler hören.]

                                                          GOTT, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück.

                                                          Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und meine Wange denen, die mir den Bart ausrissen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel.

                                                          Und GOTT, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Er, der mich freispricht, ist nahe.

                                                          Wer will mit mir streiten?
Lasst uns zusammen vortreten!
Wer ist mein Gegner im Rechtsstreit? Er trete zu mir heran.

                                                          Siehe,
GOTT, der Herr, wird mir helfen.

                                                          [Wer kann mich für schuldig erklären? Siehe, sie alle zerfallen wie ein Gewand, das die Motten zerfressen.]

                                                          2. Lesung: Jak 2,14-18

                                                          Lesung
aus dem Jakobusbrief.

                                                          Meine Schwestern und Brüder,


                                                          was nützt es, wenn einer sagt, er habe Glauben, aber es fehlen die Werke? Kann etwa der Glaube ihn retten?

                                                          Wenn ein Bruder oder eine Schwester ohne Kleidung sind und ohne das tägliche Brot und einer von euch zu ihnen sagt: Geht in Frieden, wärmt und sättigt euch!, ihr gebt ihnen aber nicht, was sie zum Leben brauchen – was nützt das?

                                                          So ist auch der Glaube für sich allein tot, wenn er nicht Werke vorzuweisen hat.

                                                          Aber es könnte einer sagen: Du hast Glauben und ich kann Werke vorweisen; zeige mir deinen Glauben ohne die Werke
und ich zeige dir aus meinen Werken den Glauben.

                                                          Evangelium: Mk 8,27-35

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit ging Jesus mit seinen Jüngern
in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Auf dem Weg fragte er die Jünger: Für wen halten mich die Menschen? 


                                                          Sie sagten zu ihm: Einige für Johannes den Täufer, andere für Elija, wieder andere für sonst einen von den Propheten. 


                                                          Da fragte er sie: Ihr aber,
für wen haltet ihr mich? Simon Petrus antwortete ihm: Du bist der Christus!

                                                          Doch er gebot ihnen, niemandem etwas über ihn zu sagen.

                                                          Dann begann er, sie darüber zu belehren: Der Menschensohn muss vieles erleiden und von den Ältesten, den Hohepriestern und den Schriftgelehrten verworfen werden; er muss getötet werden und nach drei Tagen auferstehen.


                                                          Und er redete mit Freimut darüber. Da nahm ihn Petrus beiseite
und begann, ihn zurechtzuweisen.


                                                          Jesus aber wandte sich um,
sah seine Jünger an
und wies Petrus mit den Worten zurecht: Tritt hinter mich, du Satan!
Denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.

                                                          Er rief die Volksmenge und seine Jünger zu sich und sagte: Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.


                                                          Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen
und um des Evangeliums willen verliert, wird es retten.

                                                          [Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? 

                                                          Um welchen Preis könnte ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

                                                          Denn wer sich vor dieser treulosen und sündigen Generation meiner und meiner Worte schämt,
dessen wird sich auch der Menschensohn schämen, wenn er mit den heiligen Engeln
in der Herrlichkeit seines Vaters kommt.

                                                          Und er sagte zu ihnen: Amen, ich sage euch: Von denen, die hier stehen, werden einige den Tod nicht schmecken, bis sie gesehen haben, dass das Reich Gottes in Macht gekommen ist.] 

                                                          Impuls: Wahrer Glaube wurzelt im Vertrauen auf Gott, trotzt aller Widerstände und allen Leids im Leben

                                                          Wem können wir vertrauen? Mit wem können wir in jeder schwierigen Situation des Lebens rechnen? Wer bildet für mich den Halt, den Kern des Lebens? Diese Fragen sind es, die uns beschäftigen und uns eine Orientierung geben, wohin unser Lebensweg sich richten sollte. Es geht dabei auch um die Sozialisation – das Verhältnis zu Anderen-, das rechte Miteinanderleben und dem Umgang mit dem Nächsten. Von diesem Verhalten gegenüber dem Mitmenschen hängt schließlich auch unser Gottesbild ab. Wir können nicht Gott ehren und lieben, wenn wir nicht zugleich ein gottgefälliges und menschenwürdiges Verhältnis zu unseren Mitmenschen pflegen.

                                                          Der Prophet Jesaja setzt auf Gott. Von ihm will er lernen, sehen und hören. Im Vertrauen auf ihn, kann der Gerechte alle Schmähungen und Leiden ertragen, da er am Ende weiß, Gott steht ihm zur Seite. In den schwierigen Situationen wird sich Gott als der wahre Richter erweisen und bietet uns den Halt, die es uns ermöglicht sich den Feinden und Gegnern in Freiheit und ohne Angst entgegenzustellen.     

                                                          Für die Christen am Ende des ersten Jahrhunderts stellte sich die Frage, wie sie sich denn ihre Rettung, das ewige Leben, sichern können. Es war ihnen klar, dass der Kult und die Riten allein nicht den Glauben ausmachen, sondern auch ein entsprechendes Handeln dazugehört. Wahrer Glaube ist Gebet, Verkündigung und christliches Handeln in einem. Man kann den anderen nicht nur Gutes wünschen, sondern muss den Bedürftigen in seiner Not helfen, so wie wir selbst von Gott Hilfe erhoffen. Jakobus (Santiago, der Bruder Jesu ist hier als Autor gedacht) ermahnt seine Gemeinde, den Bedürftigen das Lebensnotwendige zukommen zu lassen. Kleidung und das tägliche Brot – letzteres erbitten wir im täglichen Gebet im Vater Unser von Gott – sind grundlegende Bedürfnisse des Menschen. Wenn man hier nicht handelt und hilft, damit die Menschen ihre existenziellen Bedürfnisse erhalten, dann ist der Glaube tot. Man kann Glaube nicht ohne Werke leben. Der Glaube drängt uns geradezu zu den Werken der Mitmenschlichkeit, ansonsten bleibt er leer, nur Wort ohne Aktion. Jakobus bringt es auf den Punkt: Was ist ein Glaube ohne Werke? Denn in den Werken zeigt sich der Glaube. Wichtig ist hier, dass der Glaube zum Handeln drängt. Wer an Gott glaubt, auf ihn vertraut und setzt, der wird eben aus dem Glauben heraus für seine Mitmenschen so handeln, wie er es selbst von Gott für sich erwartet.      

                                                          Wer ist Jesus für dich? Das ist die Kernfrage des Evangeliums. Jesus fragte seine Jünger als sie sich auf den Weg zu Dörfern befanden, für wen ihn denn die Menschen hielten. Sie geben die verschiedenen Einschätzungen und Beurteilungen der Zuhörer Jesu wieder. Er wird dabei mit Johannes dem Täufer, mit Elijaoder einen anderen Propheten verglichen. Die Menschen erlebten ihn also als einen Propheten, einen Gesandten Gottes. Da diese Antwort ihn aber nicht völlig identifiziert, richtet er die Frage an seine engste Jüngergruppe und zugleich damit an uns, als Hörer und Leser des Evangeliums: «Für wen haltet ihr mich?» Und sogleich wird die erwartete Antwort von Simon Petrus geliefert: «Du bist der Christus!» Es folgt einSchweigegebot Jesu. Das Geheimnis ist genannt, aber die Entdeckung, wer Christus tatsächlich für jeden einzelnen ist, ist ein Glaubensprozess, den man gehenmuss, es ist ein Weg. 

                                                          Jesus spricht dann über den «Menschensohn», eine Bezeichnung, die auch in Genesis und bei Propheten Esra und Daniel gebraucht wird. Bei Daniel ist es Gott, der als Menschensohn die Herrschaft auf Erden als guter Pastor übernimmt. Aber Jesus führt seine Rolle in der Welt nicht als strahlender Sieger und König vor, sondern spricht von seiner Verstoßung durch die jüdischen Autoritäten und seinen Tod und der Auferstehung nach drei Tagen. Die beunruhigende Nachricht, die Jesu verkündet, führt zur Zurückweisung des Petrus, genau derjenige der Apostel, der soeben noch ein Glaubensbekenntnis zum Christus abgelegt hatte. Er hat nichts verstanden, so scheint es, und noch schlimmer, Jesus weist ihn als «Satan» zurück, da er Gottes Vorsehung in Frage stellt. 

                                                          Wer an Jesus glaubt, muss bereit sein für den Glauben zu leiden. Derjenige muss bereit sein «sein Kreuz auf sich zu nehmen». Nachfolge Christi ist kein einfacher, sorgenloser Weg, sondern ist sogar lebensgefährlich. Es verlangt einen vollen Einsatz des eigenen Lebens für die Anderen. Das ewige Leben gewinnt man nur durch die Hingabe für die Nächsten. Nur wer sich ganz zu Jesus bekennt, mit allen Konsequenzen, die es mit sich führt, wird als Teil der Gemeinschaft die Herrlichkeit und erlangt so das ewige Leben. Eine Entscheidung für Jesus ist eine Lebensentscheidung und beinhaltet die Bereitschaft Leiden auf sich zu nehmen, denn die Worte und Taten, die aus dem Glauben folgen, werden nicht von allen positiv aufgenommen, sondern rufen auch Gegner hervor, die den Propheten und Glaubenden Schaden zufügen wollen. Doch die Gewissheit besteht, dass nach dem Kreuz, nach all dem Leid, Gott sich ganz als der Halt, die Stütze des gläubigen Gerechten erweist und ihm das ewige Leben schenkt.  

                                                          La verdadera fe se funda en la confianza en Dios y el discípulo auténtico toma la cruz de su vida en nombre de Cristo

                                                          ¿En quién podemos confiar? ¿Con quién podemos contar en situaciones difíciles? ¿Quién forma el centro de mi vida y es mi soporte? Estas son las preguntas que nos preocupan y nos presentan la orientación para encontrar el camino de nuestra vida. Se trata de socializar, de convivencia y del trato con el prójimo. Nuestra imagen de Dios también depende de nuestrocomportamiento hacia los demás. No podemos honrar y amar a Dios si no cultivamos, al mismo tiempo, una relación piadosa y humana con nuestros semejantes.

                                                          El profeta Isaías confía en Dios. Él quiere aprender, ver y escuchar del Señor, su maestro. Confiando en Él, eljusto puede soportar todo abuso y sufrimiento, porque al final sabe que Dios está a su lado. En situaciones difíciles, Dios demostrará ser el verdadero juez y ofrece su apoyo y permite que nosotros podamos enfrentar a nuestros enemigos y oponentes con toda libertad, sin miedo.

                                                          Para los cristianos a final del primer siglo surgió la pregunta de cómo se podrían asegurar su salvación, la vida eterna. Para ellos estaba claro que el culto y los ritos por sí solos no constituyen la fe, sino que también debían actuar en obras a favor de sus prójimos vulnerables. La verdadera fe es oración, predicación y acción cristiana, todo en un conjunto. No se llega a la felicidad y vida plena, sin preocuparse por el prójimo, así es un deber natural del creyente ayudar a los necesitados, ya que esperamos tal ayuda desde Dios hacia nosotros mismos. Santiago (aquí se trata del «hermano del Señor» como el autor de la carta) exhorta a su comunidad cristiana a entregar a los necesitados lo que necesitan. La ropa y el pan de cada día - estoúltimo lo pedimos a Dios en el Padre Nuestro -, son las necesidades humanas básicas.

                                                          El mensaje queda muy claro: Quien no ayuda a la gente a satisfacer sus necesidades existenciales, entonces su fe está muerta. ¡No se puede vivir la fe sin obras! La fe es lo que nos urge a hacer las obras humanitarias, de lo contrario la fe quedará vacía, solo serían palabras sin acción. Santiago lo dice en pocas palabras: ¿Qué seríade una fe sin obras? Es que en las obras se manifiesta la fe. Lo importante aquí es que la fe insta a la acción.Quien cree en Dios, confía en Él y pone su confianza en Él, actuará con fe para sus semejantes de la misma manera que espera que Dios lo haga por él mismo.

                                                          ¿Quién es Jesús para ti? Esa es la pregunta central del Evangelio. Mientras Jesús y sus discípulos se dirigían a las aldeas, Jesús preguntó a ellos sobre lo que la gente  pensaba de él. Ellos presentaron las diversas imágenes y juicios que los oyentes de Jesús tuvieron de él. Unos lo comparan con Juan el Bautista, otros con Elías u otros profetas. Entonces la gente lo experimentó como un profeta, un mensajero de Dios. Pero dado que esta respuesta no lo identifica completamente, Jesús dirige la pregunta a su grupo más cercano de discípulos y al mismo tiempo a nosotros, como oyentes y lectores del Evangelio: «Y vosotros ¿quién decís que soy yo?» E inmediatamente Simón Pedro da la respuesta esperada: «¡Tú eres el Cristo!» En vez de confirmarlo y ordenar su difusión entre la gente, Jesús ordena silencio sobre el tema. El secreto tiene nombre, pero el descubrimiento de quién es Cristo en realidad para cada individuo es un proceso de fe que hay que recorrer, es un camino. Aquí se reveló el misterio del ser de Cristo que el evangelista Marco pone en palabras y obras de Jesús, en el desarrollo que el Evangelio manifiesta.  

                                                          Jesús luego habla del "Hijo del Hombre", un término que también aparece en Génesis y en los libros de los profetas Esdras y Daniel. En el libro de Daniel, es Dios mismo quien, como Hijo del Hombre, asume el gobierno de la tierra como buen pastor. Pero Jesús no define su papel en el mundo como el de un resplandeciente vencedor y rey, sino habla del repudio que recibirá por parte de las autoridades judías y sobre su muerte y suresurrección después de tres días. La inquietante noticia que proclama lleva a Pedro en rechazar tal destino de Jesús. Aunque él acaba de reconocer a Jesús como el Cristo, quedó evidente que en realidad no ha entendido nada, al parecer, y peor aún, Jesús lo identifica como «Satanás» porque cuestiona la providencia de Dios.

                                                          Quien cree en Jesús debe estar dispuesto a sufrir por la fe. Debe estar disponible en «llevar su propia  cruz». Seguir a Cristo no es un camino fácil, al contrario se pone en peligro la vida. Ser discípulo exige un compromiso pleno con la propia vida por el otro. La vida eterna se gana mediante el servicio y la preocupación por el prójimo. Solo aquellos que entregan su vida plenamente a Jesús, con todas las consecuencias que ello conlleva, alcanzarán la gloria, la vida eterna,formando parte de una sola comunidad. Una decisión por Jesús es una opción de vida e incluye la disponibilidad a sufrir por la fe en Él, porque las palabras y los hechos que se derivan de la fe no son recibidos positivamente por los adversarios de Cristo, sino incluso provocan que los enemigos y oponentes busquen causar daños a los fieles. Pero podemos tener la certeza que ante la cruz y todo el sufrimiento por la fe, Dios se mantiene al lado del creyente justo y asegura su vida eterna.

                                                          (Peter Downes, Theologe)

                                                          22. Sonntag im Jahreskreis 29.8.2021

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangeliumstext)

                                                          22. Sonntag im Jahreskreis 29.8.2021)

                                                          1. Lesung: Dtn 4,1-2.6-8

                                                          Lesung
aus dem Buch Deuteronomium.

                                                          Mose sprach zum Volk:

                                                          Israel, hör auf die Gesetze und Rechtsentscheide, die ich euch zu halten lehre! Hört und ihr werdet leben,
ihr werdet in das Land, das der HERR, der Gott eurer Väter, euch gibt, hineinziehen und es in Besitz nehmen.

                                                          Ihr sollt dem Wortlaut dessen, worauf ich euch verpflichte, nichts hinzufügen und nichts davon wegnehmen;
ihr sollt die Gebote des HERRN, eures Gottes, bewahren, auf die ich euch verpflichte. 


                                                          Ihr sollt sie bewahren und sollt sie halten. Denn darin besteht eure Weisheit und eure Bildung in den Augen der Völker.

                                                          Wenn sie dieses Gesetzeswerk kennenlernen,
müssen sie sagen: In der Tat, diese große Nation ist ein weises und gebildetes Volk.

                                                          Denn welche große Nation hätte Götter,
die ihr so nah sind, wie der HERR, unser Gott, uns nah ist, wo immer wir ihn anrufen?

                                                          Oder welche große Nation besäße Gesetze und Rechtsentscheide, die so gerecht sind wie alles in dieser Weisung,
die ich euch heute vorlege?

                                                          2. Lesung: Jak 1.17-18.21b-22.27

                                                          Lesung
aus dem Jakobusbrief.

                                                          Meine geliebten Schwestern und Brüder!

                                                          Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, vom Vater der Gestirne, bei dem es keine Veränderung oder Verfinsterung gibt.

                                                          Aus freiem Willen
hat er uns durch das Wort der Wahrheit geboren, damit wir eine Erstlingsfrucht seiner Schöpfung seien.

                                                          Nehmt in Sanftmut das Wort an, das in euch eingepflanzt worden ist und die Macht hat, euch zu retten!

                                                          Werdet aber Täter des Wortes und nicht nur Hörer, sonst betrügt ihr euch selbst!  Ein reiner und makelloser Gottesdienst ist es vor Gott, dem Vater: für Waisen und Witwen in ihrer Not zu sorgen und sich unbefleckt von der Welt zu bewahren.


                                                          Evangelium: Mk 7,1-8.14-15.21-23

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit
versammelten sich die Pharisäer
und einige Schriftgelehrte, die aus Jerusalem gekommen waren, bei Jesus.

                                                          Sie sahen, dass einige seiner Jünger ihr Brot
mit unreinen, das heißt mit ungewaschenen Händen aßen.

                                                          Die Pharisäer essen nämlich wie alle Juden nur, wenn sie vorher mit einer Handvoll Wasser die Hände gewaschen haben; so halten sie an der Überlieferung der Alten fest.

                                                          Auch wenn sie vom Markt kommen,
essen sie nicht, ohne sich vorher zu waschen. 
Noch viele andere überlieferte Vorschriften halten sie ein, wie das Abspülen von Bechern, Krügen und Kesseln.

                                                          Die Pharisäer und die Schriftgelehrten fragten ihn also: Warum halten sich deine Jünger
nicht an die Überlieferung der Alten, sondern essen ihr Brot mit unreinen Händen?

                                                          Er antwortete ihnen: Der Prophet Jesaja hatte Recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte, wie geschrieben steht: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. 


                                                          Vergeblich verehren sie mich;
was sie lehren, sind Satzungen von Menschen.

                                                          Ihr gebt Gottes Gebot preis
und haltet euch an die Überlieferung der Menschen.

                                                          Dann rief er die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage!


                                                          Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.

                                                          Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft.

                                                          All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.

                                                          Impuls: Der wahre Glaube lebt aus dem Herzen heraus.

                                                          Wie sollte ein Christ seinen Glauben heute leben? Genügt es, wenn man sich an die Gebote Gottes und die Lehre der Kirche hält, oder gehört mehr dazu ein Nachfolger Christi zu sein? Was bedeutet ein authentisches Christsein? Diese Eingangsfragen bilden einen Kernpunkt der Lesungstexte von diesem Sonntag. Sie gehen auf eines der zentralen Themen unseres Glaubensverständnisses ein.   

                                                          An Mose geht die Anweisung Gottes, das Volk an die Einhaltung der göttlichen Gesetze und Rechtsordnung zu ermahnen. Es ist die Ordnung für ihre neue Heimat, dem verheißenen Land. Man könnte sagen, es ist deren «Verfassung». Diese Gebote werden als verpflichtend und unveränderlich dem Volk gegeben und spiegeln die göttliche Weisheit wider, da sie universelle Geltung haben; sie bilden eine Art «Magna Carta» für die Menschheit schlechthin. Wenn Israel sich an ihnen hält, wird es zum Vorbild für andere Nationen werden und als weise und gebildet gelten. Dieses Gesetzeswerk ist volks- und gottesnah zugleich und spiegelt die ganze göttliche Gerechtigkeit wider.

                                                          Ist es also mit der Einhaltung der Gebotes Gottes und der kirchlichen Lehre getan, um ein guter Christ zu sein? Oder bedarf es noch etwas Anderes, um ein guter Mensch und wahrhaftiger Christ zu werden?

                                                          Der Jakobusbrief gibt uns auf diese Frage eine Antwort. Hierbei spielt das «Wort der Wahrheit» eine entscheidende Rolle. Es wird uns von Gott geschenkt, ist schöpferisch und wird wie ein Samen in uns eingepflanzt. Wenn wir es wachsen lassen – d.h. auch pflegen und als unser eigen aufnehmen -, dann wird es uns zum Heil führen. Demnach ist es nicht nur die Erfüllung von Geboten, sondern vor allem die Aufnahme der Worte Gottes, d.h. die eigentliche göttliche Nachricht, die göttliche Wahrheit selbst, die unserem Dasein die Sinngebung verleiht und uns zum Heil führt. Wir müssen diese göttlichen Worte und Gebote nicht nur Hören und formal akzeptieren, sondern sie beleben. Aus dem Gehörten müssen Früchte werden, die uns selbst zu «Tätern des Wortes» machen. Christsein verlangt also eine Tatkraft, einen Einsatz! Wahrer Gottesdienst ist das gehörte Wort in sein Herz aufzunehmen und aus ihm heraus dann rechtens zu Handeln. Konkret bedeutet es den Einsatz für die Nächsten, für die Mitmenschen, die unsere Hilfe benötigen. Zum wahren Glauben gehört die Verinnerlichung der göttlichen Gesetze, damit sie im Leben für andere und damit auch für uns heilsam werden.

                                                          Man darf sein Christsein nicht auf das Äußere beschränken, auf die reine Beachtung von Gesetzen und Anwendung von Riten und Ritualen, sondern wahrer Glaube muss eine Herzenssache sein!

                                                          Als die Pharisäer und Schriftgelehrten Jesus Haltung zum Gesetzt und die göttlichen Vorschriften prüfen wollten, griffen sie das Thema der Reinheitsgebote auf. Die Jünger hätten ihr Brot mit unreinen Händen gegessen. Es geht hierbei um kultische Reinheit, die sich bis hinein in den Alltag in den Gebräuchen der häuslichen Reinheit entfaltete.

                                                          Ließt man den Text in unseren Zeiten der Pandemie von Corona-Virus, dann scheint es sehr angebracht, diese rituale des Händewaschens vor dem Essen und bei der Heimkehr zu beachten. Es gehört zu den grundlegenden und notwendigen Schutzmaßnahmen, die uns allen dringend Vom Gesundheitsamt geboten werden. Aber bei dem Gespräch mit Jesus geht es um eine andere Frage: Werden hier grundlegende jüdische Vorschriften von seinen Jüngern missachtet?  Es geht um die Beachtung der von Gott gegeben Gesetze.

                                                          Die Antwort Jesu gibt eine klare Antwort. Mit Hinweis auf den Propheten Jesaja, verweist er auf das Zentrum von Glaube und Heil. Nicht wer mit Lippen – ein Lippenbekenntnis also -, oder durch äußerliche Rituale, scheinbar Gott ehrt, ist ein Gläubiger, sondern derjenige, der seinen Glauben mit dem Herzen lebt. Hier muss man klar zwischen menschlichen Satzungen und Gottes Geboten unterscheiden. Die Kernsausage ist: «Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein». 

                                                          Nur ein Glaube, der aus dem Herzen – dem emotionalen und mentalen Zentrum des Menschseins, dem Lebensmotor und Ort des Nachdenkens – entspringt, gibt den Gesetzen, Lehren, Riten und vor allem dem Handeln sein christliches Sigel. Ein Glaube der im Herzen bewegt, reflektiert und verwurzelt wurde, wird zur Frucht einer tatkräftigen Verwirklichung des Wortes Gottes.  

                                                           La fe verdadera nace y se vive desde el corazón

                                                          ¿Cómo debe un cristiano vivir su fe? ¿Es suficiente guardar los mandamientos de Dios y las enseñanzas de la Iglesia, o se necesita más para ser un auténtico seguidor de Cristo? Estas preguntas tocan la esencia de nuestra comprensión de ser cristianos.

                                                          Dios instruye a Moisés a exhortar al pueblo de Israel a observar sus leyes. Es el reglamento para su nuevo hogar, la Tierra Prometida. Se podría decir que es su nueva "constitución". Estos mandamientos son vinculantes e inmutables para el pueblo y reflejan la sabiduría divina, ya que tienen validez universal y representan una especie de "Carta Magna" por excelencia para la humanidad. Si Israel se adhiere a ella, se convertirá en un ejemplo para otras naciones y será considerada sabia y educada. Esta obra legislativa es al mismo tiempo cercana al pueblo y a Dios y refleja en su totalidad la justicia divina.

                                                          Entonces, ¿es suficiente ser un buen cristiano observando los mandamientos de Dios y la doctrina de la Iglesia? ¿O se necesita algo más para ser una buena persona y un verdadero cristiano?

                                                          En la Epístola de Santiago se entrega una respuesta a estas dudas. La "palabra de la verdad" juega aquí un papel decisivo. Dios nos regala Su Palabra, que es creativa y como una semilla que Él ha plantado en nosotros. Si dejamos crecer esta semilla, es decir, si la cuidamos y la aceptamos como parte nuestra, entonces, se convertirá en nuestra salvación. En consecuencia, no es solo el cumplimiento de los mandamientos, sino, en primer lugar, la recepción de la Palabra de Dios, es decir, su mensaje divino, la verdad misma, que entrega  a nosotros el  sentido de nuestra existencia y nos lleva a la salvación. No solo tenemos que escuchar y aceptar formalmente estas palabras y mandamientos divinos, sino también vivirlos. Lo que escuchamos debe convertirse en frutos que nos hagan “hacedores de la Palabra”. Así, no es suficiente que simplemente observemos la Ley, sino que para ser discípulo auténtico se requiere impulso y compromiso. La verdadera adoración es cultivar la Palabra escuchada en el corazón de uno y luego actuar de acuerdo con ella. En lo concreto, significa trabajar para el prójimo que necesita nuestra ayuda. La interiorización de las leyes divinas expresa la verdadera fe que se transforman en beneficiosa para los demás y, por tanto, también para nosotros mismos.

                                                          No se debe limitar el cristianismo a lo externo, a la mera observancia de la Ley y en el cumplimento de ritos y rituales, sino la verdadera fe es un asunto del corazón.

                                                          Cuando los fariseos y los escribas quisieron examinar la actitud de Jesús hacia la Ley y los preceptos divinos, abordaron el tema de “la pureza” de los preceptos. Acusaron a los discípulos de Jesús porque comieron el pan sin lavar su manos. Aquí se refiere al tema de la pureza del culto. Con el tiempo estos preceptos de purificación se expandieron también a la vida cotidiana, en las costumbres de mundo doméstico.

                                                          Si uno lee el texto en nuestro contexto actual de la pandemia de Covid-19, entonces, parece muy apropiado observar estos rituales de lavarse las manos antes de comer y al regresar a casa. Es una de las salvaguardias básicas y necesarias de higiene sanitaria. Pero la conversación con Jesús trata de una pregunta diferente: ¿Están los discípulos ignorando mandamientos y preceptos judíos fundamentales? Se trata de observar la Ley dada por Dios.

                                                          La respuesta de Jesús queda clara. Con referencia al profeta Isaías, se refiere al centro de fe y salvación. Un verdadero creyente no es alguien que aparentemente honra a Dios con los labios o mediante rituales externos, sino alguien que vive su fe con el corazón. Aquí uno debe distinguir claramente entre los estatutos humanos y los mandamientos de Dios. El mensaje central es: «Porque de dentro, del corazón de los hombres, salen las intenciones malas: fornicaciones, robos, asesinatos, adulterios, avaricias, maldades, fraude, libertinaje, envidia, injuria, insolencia, insensatez. Todas estas perversidades salen de dentro y contaminan al hombre».

                                                          Solo la fe que viene desde el corazón - el centro emocional y mental del ser humano, el motor de la vida y lugar de la reflexión -, imprime a las leyes, doctrinas, ritos y, sobre todo, a las acciones su sello cristiano. La fe movida, reflejada y arraigada en el corazón se convierte en fruto de una realización activa de la Palabra de Dios. 

                                                          (Peter Downes)

                                                          Mariä Aufnahmen inden Himmel (15. August 2021)

                                                          Wochenimpuls

                                                          Mariä Aufnahmen in den Himmel (15. August 2021)

                                                          1. Lesung: Offb 11,19a; 12,1-6a.10ab

                                                          Lesung aus der Offenbarung des Johannes.

                                                          Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet und in seinem Tempel wurde die Lade seines Bundes sichtbar: Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor Schmerz in ihren Geburtswehen.

                                                          Ein anderes Zeichen erschien am Himmel und siehe, ein Drache, groß und feuerrot, mit sieben Köpfen und zehn Hörnern und mit sieben Diademen auf seinen Köpfen. Sein Schwanz fegte ein Drittel der Sterne vom Himmel und warf sie auf die Erde herab.

                                                          Der Drache stand vor der Frau, die gebären sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war. Und sie gebar ein Kind, einen Sohn, der alle Völker mit eisernem Zepter weiden wird. Und ihr Kind wurde zu Gott und zu seinem Thron entrückt. Die Frau aber floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte. Da hörte ich eine laute Stimme im Himmel rufen: Jetzt ist er da, der rettende Sieg, die Macht und die Königsherrschaft unseres Gottes und die Vollmacht seines Gesalbten.

                                                          2. Lesung: 1 Kor 15,20-27a

                                                          Lesung aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth,

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Christus ist von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.

                                                          Es gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. Danach kommt das Ende, wenn er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat und seine Herrschaft Gott, dem Vater, übergibt.  Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod. Denn: Alles hat er seinen Füßen unterworfen.

                                                          Eangelium: Lk 1,39-56

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

                                                          In jenen Tagen machte sich Maria auf den Weg und eilte in eine Stadt im Bergland von Judäa.

                                                          Sie ging in das Haus des Zacharías und begrüßte Elisabet.

                                                          Und es geschah: Als Elisabet den Gruß Marias hörte, hüpfte das Kind in ihrem Leib. Da wurde Elisabet vom Heiligen Geist erfüllt und rief mit lauter Stimme: Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes. Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?

                                                          Denn siehe, in dem Augenblick, als ich deinen Gruß hörte, hüpfte das Kind vor Freude in meinem Leib. Und selig, die geglaubt hat, dass sich erfüllt, was der Herr ihr sagen ließ.

                                                          Da sagte Maria: Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut. Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

                                                          Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.  Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht über alle, die ihn fürchten. Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten: Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen. Er nimmt sich seines Knechtes Israel an und denkt an sein Erbarmen, das er unsern Vätern verheißen hat, Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.

                                                          Und Maria blieb etwa drei Monate bei ihr; dann kehrte sie nach Hause zurück.

                                                          Impuls: Durch das Erbarmen Gottes wird der Tod überwunden sein

                                                          In der Apokalypse (Offenbarung) des Johannes wird den bedrängten christlichen Gemeinden am Ende des ersten Jahrhunderts die Zuversicht verheißen, am Ende tatsächlich gerettet zu werden. Die Offenbarung deutet das Weltgeschehen in einer endzeitlichen und ewigzeitlichen Ordnung. Statt in Angst und Endzeitstimmung zu verfallen, wird die Ankunft des Retters – Christi – verheißen. Das Volk (Tochter Zion) ist hier die Frau, die in Schmerzen auf die Geburt des Messias wartet, wie es die Propheten des Ersten Testaments verkünden. Für Johannes und uns Christen ist dieser Messias Jesus und damit Maria die „Stellvertreterin“ des Volkes, seine leibliche Mutter. Wir werden damit an den Anfang erinnert, an die Geburt des Retters gegen den Chaos-Drachen (Symbol der Unordnung, des Bösen, der Lebensgefahr).

                                                          Das Zweite Vatikanische Konzil stellt Maria als „Typus der Kirche“ (Lumen Gentium 63) – als Mutter aller Christen hervor. Sie stellt sich bereit, nimmt ein Leiden auf sich ganz in der Hoffnung auf eine Zukunft hin, in der Gott sein Volk von aller Macht des Drachens - der Unterdrückung in Ägypten, in Babylonien und durch die Verfolgungen am Ende des ersten Jahrhunderts – befreit. Der Sohn der Frau ist der König auf dem Himmelsthron und von dort wird er schließlich den Endkampf aufnehmen. Die Frau, wird ebenfalls an einem geschützten Ort verbracht.            

                                                          Für Paulus stellt sich Jahre zuvor eine andere Herausforderung: Es kamen wohl Zweifel an der Auferstehung der Toten auf. Man hatte das Ende der Welt erwartet, aber es blieb aus, so dass man nun nicht mehr sicher war, ob diese Verheißung noch zutreffe. Ist Christus den wirklich auferstanden? Und wie und wann soll die Auferstehung der Toten erfolgen, wenn Christus doch göttlicher Natur ist, während alle anderen bloß Menschen sind? Der Vergleich mit Adam zeigt dann auf, wie wir uns als Nachfolger des von Gott geschaffenen ersten Menschen verstehen und durch sein Fehlverhalten – indem er die gesetzten göttlichen Grenzen missachtete – der Ausstoß aus dem Garten Eden und der Tod erfolgte. Es ist dieser erste Mensch, der uns den Tod bescherte, ebenso ist es nun wieder ein einziger Mensch, Jesus der Christus, der alle zum ewigen Leben führt. Seine Auferstehung ist unsre Zukunft, wenn wir im Glauben verharren. Christus ist schon jetzt der Sieger über den Tod und darum müssen auf seine Macht vertrauen, indem er am Ende der Zeiten alle Herrschaft erlangen wird und sie dann seinem göttlichen Vater überreichen wird. Jesus als der neue Adam wird dann Herr über die Schöpfung sein und sie zurück unter die Herrschaft Gottes stellen, damit ist dann die Ursünde des ersten Menschen und die Konsequenz daraus – der Tod – aufgehoben. Was Christus schon hat, die Auferstehung, steht uns noch aus und obwohl der Sieg des Menschensohns (des göttlichen Kindes) schon besiegelt ist, erfolgt für uns diese Siegesfeier erst am Ende aller Zeiten. 

                                                          Die Rolle Mariens im Plan Gottes wird im Lukasevangelium entfaltet. Die Szene, die uns beim Besuch Mariens im Hause ihrer Verwandten Elisabeth zeigt, deutet uns an, wie die Geburtsankündigung Jesu zu verstehen ist. Die Stimmung ist von großer Freude gekennzeichnet. Allein schon der Gruß Mariens bei ihrer Ankunft im Haus von Zacharias und Elisabeth wirkt auf das Kind im Mutterleib von Elisabeth derartig stimulierend, dass es vor Freude hüpft. Auch Elisabeth wird sogleich „mit heiligem Geist erfüllt“ und sie erkennt, dass Maria durch ein besonderes Kind gesegnet ist. Dieses Kind wird mit dem Christustitel „mein Herr“ (Kyrios) bezeichnet. Es folgt dann die Seligpreisung: Maria wird in ihrem Glauben gepriesen und es wird die Erfüllung allen vom Herrn gesagten versichert.

                                                          Es folgt dann der Lobgesang Mariens (das Magnificat), wobei der Text die Tradition des Estern Testaments (Propheten und Psalmen) in einem neuen Zusammenhang stellt. Gott wirkt Großes an Maria und sie erkennt die Bedeutung, die dieses Handeln Gottes für die Menschheit hat. Es werden radikale Umkehrungen der herrschenden (Miss-)Verhältnisse verheißen: Es wird eine mitmenschliche Ordnung angesagt, wo allen Bedrückten und Notleidenden göttliche Abhilfe zugesichert wird. Gottes Heiligkeit und sein Erbarmen sind bereits an Maria vollzogen. Sie ist damit zur Stellvertreterin des Volkes, die Tochter Zions, die Mutter aller Christen, Mater Ecclesiae geworden. Ihre Verehrung wird für die Zukunft angekündigt. Dieses bringt die Kirche auch am heutigen Feiertag zum Ausdruck, indem sie der Aufnahme Mariens in den Himmel gedenkt. Sie wird damit zum Zeichen des Erbarmens Gottes mit der Menschheit und Maria erfährt die zugesagte Erhöhung als Mutter unseres Retters, als Vorbild im Glauben und der Hingabe im Dienst am Herrn. Glauben und Dienen sind der Weg, um das Erbarmen Gottes dankbar zu empfangen, erst dann ist auch der Tod besiegt und wir können den Weg zum göttlichen Lichte entgegenschreiten.        

                                                          18. Sonntag im Jahreskreis (1.8.2021)

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangeliumstext)

                                                          18. Sonntag im Jahreskreis (1.8.2021)

                                                          1. Lesung: Ex 16,2-4.12-15

                                                          Lesung
aus dem Buch Exodus.

                                                          In jenen Tagen murrte die ganze Gemeinde der Israeliten in der Wüste gegen Mose und Aaron.

                                                          Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten durch die Hand des HERRN gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt,
um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.

                                                          Da sprach der HERR zu Mose:
Ich will euch Brot vom Himmelregnen lassen. Das Volk soll hinausgehen, um seinen täglichen Bedarf zu sammeln. Ich will es prüfen, ob es nach meiner Weisung lebt oder nicht.

                                                          Ich habe das Murren der Israeliten gehört. Sag ihnen: In der Abenddämmerung werdet ihr Fleisch zu essen haben, am Morgen werdet ihr satt werden von Brot
und ihr werdet erkennen, dass ich der HERR, euerGott, bin.

                                                          Am Abend kamen die Wachteln und bedeckten das Lager. Am Morgen lag eine Schicht von Tau rings um das Lager.

                                                          Als sich die Tauschicht gehoben hatte,
lag auf dem Wüstenboden etwas Feines, Knuspriges, fein wie Reif, auf der Erde.

                                                          Als das die Israeliten sahen, sagten sie zueinander: Was ist das? Denn sie wussten nicht, was es war. Da sagte Mose zu ihnen: Dasist das Brot, das der HERR euch zu essen gibt.

                                                          2. Lesung: Eph 4,17.20-24

                                                          Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Ephesus.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn: Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken!

                                                          Ihr aber habt Christus nicht so kennengelernt.

                                                          Ihr habt doch von ihm gehört und seid unterrichtet worden, wie es Wahrheit ist in Jesus.

                                                          Legt den altenMenschen des früheren Lebenswandels ab,
der sich in den Begierden des Trugs zugrunde richtet, und lasst euch erneuern durch den Geist in eurem Denken!

                                                          Zieht den neuen Menschen an,
der nach dem Bild Gottes geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit!

                                                          Evangelium: Joh 6,24-35

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                          In jener Zeit
als die Leute sahen,
dass weder Jesus noch seine Jünger am Ufer des Sees von Galiläa waren, stiegen sie in die Boote, fuhren nach Kafarnaum
und suchten Jesus. Als sie ihn am anderen Ufer des Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?

                                                          Jesus antwortete ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt geworden seid.

                                                          Müht euch nicht ab für die Speise, die verdirbt
sondern für die Speise, die für das ewige Leben bleibt und die der Menschensohn euch geben wird!
Denn ihn hat Gott, der Vater, mit seinem Siegel beglaubigt.

                                                          Da fragten sie ihn:
Was müssen wir tun, um die Werke Gottes zu vollbringen?

                                                          Jesus antwortete ihnen:
Das ist das Werk Gottes,
dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.

                                                          Sie sagten zu ihm:
Welches Zeichen tust du denn, damit wir es sehen und dir glauben? Was für ein Werk tust du?

                                                          Unsere Väter haben das Manna in der Wüste gegessen, wie es in der Schrift heißt:
Brot vom Himmel gab er ihnen zu essen.

                                                          Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel.

                                                          Denn das Brot, das Gott gibt, kommt vom Himmel herab und gibt der Welt das Leben.

                                                          Da baten sie ihn: Herr, gib uns immer dieses Brot!

                                                          Jesus antwortete ihnen: Ich bin das Brot des Lebens; wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt,
wird nie mehr Durst haben.

                                                          Impuls: Die wahre Speise, die wahrhaft sättigt.

                                                          Wir sind oft besorgt um die täglichen Dinge, um unser Essen, die Arbeit, materielle Dinge aber auch um das Fortbestehen des angenehmen und bequemen Lebens. So aber bleiben wir Gefangene von weltlichen Vorstellungen und eigenen Erwartungen und Lebensgewohnheiten. Wenn wir uns dann auf neue Pfade begeben sollen und auf bessere Zeiten hoffen, diese sich dann aber nicht den alten, gewohnten und bekannten Formen ähneln, dann blicken wir sehr schnell zurück und glorifizieren die vergangenen Zeiten, meinen, sie waren am Ende doch nicht so schlecht und erscheinen uns nun angesichts einer unsicheren Zukunft besser als die Gegenwart.

                                                          Im Buch Exodus murrt das Volk, da es Entbehrungen, sogar Hunger leidet; seine erlangte Freiheit scheint es nun in Lebensgefahr zu bringen, da sie auf ihrer langen Wüstenreise an Durst und Hunger leiden. Letztendlich ist es aber nicht dieses Leiden, was wirklich bedrohlich ist, sondern ihr fehlender Glaube an den, der sie aus Ägypten ins verheißene Land führt: Jahwe. Es geht darum, ob man sich den göttlichen Weisungen fügt! Schließlich aber sorgt der Herr für sie, gibt ihnen mit den Wachteln das erhoffte Fleisch und mit dem Tau, das nötige Brot. Diese Zeichen der Fürsorge Gottes, werden als Wunder erkannt, aber das Volk versteht noch nicht, dass sie ihr Vertrauen in Gott setzten und seinen Weisungen folgen sollten, statt sich um die rein materiellen Dinge zu sorgen.

                                                          Auch Paulus erinnert die Gemeinde in Ephesus daran, sich nicht an ihren früheren Lebenswandel zu orientieren, da sie nur trügerische Begierden ins Zentrum des Daseins rücken, sondern sich zu erneuern – in diesem Sinne, sich zu befreien – und sich von neuem geistinspirierten Denken leiten zu lassen. Nur so werden sie zu neuen Menschen, die wahrhaftig sich dem Ebenbild Gottes annähern und Gerechtigkeit und Heiligkeit anstreben. Es geht also darum, den eigenen Blick auf das Wesentliche zu fokussieren. Wir dürfen nicht unsere leiblichen und materiellen Begierden zum Motor unseres Lebens machen, sondern müssen Gott und seine Gebote, seine Ordnung, sein Menschenbild zu unserem Horizont machen. Dorthin führt der gerechte und heilsame Weg. 

                                                          Das Evangelium geht hier noch weiter. Jesus ist das Brot, das vom Himmel kommt und uns speist und damit den Weg zum ewigen Leben weist. Der Glaube an ihn wird zum Brot des Lebens, der uns stärkt und uns mit ihm eint. Ein wahrhaft christliches Leben sorgt sich nicht um die eigenen täglichen Belange, Wünsche, Begierden, sondern bewahrt den Blick auf das eigentliche Ziel, den Sinn unseres Daseins und dieser steht unter dem Licht des Himmels. Es ist der Aufruf zum Glauben an Gott und die Befolgung seiner Worte. Wenn wir uns nur um unsere eigenen irdischen Begierden sorgen, dann werden wir am Ende feststellen, wie alles vergänglich ist und sinnlos, denn ohne die himmlische Speise des Glaubens, ist eine wahrhafte Gerechtigkeit und das Heil der Welt undenkbar.

                                                          El pan del cielo que alimenta el alma

                                                          El pueblo salió de Egipto de la esclavitud hacia la libertad, y se puso en camino a la tierra prometida. Pero en vez de expresar su gratitud al Señor empezaron lamentar su situación en el desierto por sufrir sed y hambre. Así recordaron la parte cómoda de su pasado en Egipto: las ollas llenas de comida y el pan para comer garantizado cada día. Se concentraron en las necesidades y deseos mundanos, así Moisés pide en nombre del pueblo, alivio de su situación precaria a Dios. El mensaje es ilumininador: aunque Dios asegura la comida en forma de carne (codornices) y pan (maná – de la palabra egipcia mennu = alimento) que cayó como rocío desde el cielo, lo que deben aprender es a vivir según sus mandamientos. El pan que debe alimentar a ellos no se reduce a lo material, sino consiste en el alimento de la Palabra del Señor, lo que viene del cielo. Es un cambio de comportamiento y de su fin en la vida en que lo esencial es el éxodo del pueblo de Israel.

                                                          Pablo exhorta la comunidad en Éfeso de una manera similar. No debe seguir una vida en base de deseos engañosos, sino que debe convertirse, liberarse y conducirse hacia una vida dominada por el Espíritu, que entrega el sentido verdadero de la existencia. Solamente cuando dejan su vida antigua (vieja) y se alimentan del pan del Espíritu divino se convertirán a la nueva vida y se transformarán en nuevos humanos que verdaderamente se acercan a la imagen de Dios, según la cual fueron creados y así serían conducidos a una vida de justicia y santidad. Debemos nosotros enfocarnos en lo esencial, no quedar fijos en nuestros deseos corporales y materiales, sino poner las palabras, el orden divino y su imagen como nuestro horizonte, hacia el cual debemos caminar. Solamente con el pan del cielo podemos, finalmente, llegar al camino de justicia y salvación.  

                                                          En el Evangelio se especifica aún más precisamente el concepto de «pan del cielo». Jesús es el pan que viene del cielo, que nos alimenta y así nos muestra el camino a la vida eterna. La fe en Él se convierte en el pan de la vida que nos fortalece y nos une a Él. No debemos seguir una vida orientada a los deseos propios y anhelos cotidianos, sino que debemos fijarnos en el objetivo real y profundo - el sentido de nuestra existencia-, que es la luz del cielo, las palabras del Señor. Si solo nos concentramos en nuestros propios deseos terrenales, al final descubriremos que todo es fugaz y sin sentido, porque sin el alimento celestial de la fe, la verdadera justicia y la salvación del mundo quedarán inalcanzables.

                                                          (Peter Downes)

                                                          16. Sonntag im Jahreskreis

                                                          16. Sonntag im Jahreskreis Lesejahr B

                                                          1. Lesung: Jer 23,1-6

                                                          Lesung
aus dem Buch Jeremía.

                                                          1 Weh den Hirten,
die die Schafe meiner Weide zugrunde richten und zerstreuen –

                                                          Spruch des HERRN.

                                                          2  Darum – so spricht der HERR, der Gott Israels, über die Hirten, die mein Volk weiden: Ihr habt meine Schafe zerstreut und sie versprengt
und habt euch nicht um sie gekümmert. Jetzt kümmere ichmich bei euchum die Bosheit eurer Taten – Spruch des HERRN. 


                                                          3 Ich selbstaber sammle den Rest meiner Schafe
aus allen Ländern, wohin ich sie versprengt habe. Ich bringe sie zurück auf ihre Weide und sie werden fruchtbar sein und sich vermehren. 


                                                          4 Ich werde für sie Hirten erwecken, die sie weiden, und sie werden sich nicht mehrfürchten und ängstigen und nicht mehrverloren gehen –
Spruch des HERRN.

                                                          5 Siehe, Tage kommen
– Spruch des HERRN –, da werde ich für David einen gerechten Sprosserwecken. Er wird als König herrschen und weise handeln
und Recht und Gerechtigkeit üben im Land. 


                                                          6 In seinen Tagen wird Juda gerettetwerden, Israel kann in Sicherheit wohnen.
Man wird ihm den Namen geben: Der HERR ist unsere Gerechtigkeit. 


                                                          2. Lesung: Eph 2,13-18

                                                          Lesung
aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Éphesus.

                                                          Schwestern und Brüder! [11 Erinnert euch also, dass ihr früher von Geburt Heiden wart
und von denen, die äußerlich beschnitten sind, Unbeschnittene genannt wurdet.

                                                          12 Zu jener Zeit wart ihr von Christus getrennt, der Gemeinde Israels fremd und von dem Bund der Verheißung ausgeschlossen;
ihr hattet keine Hoffnung und lebtet ohne Gott in der Welt.]

                                                          13 Jetzt (aber) seid ihr, die ihr einst in der Fernewart, in Christus Jesus, nämlich durch sein Blut, in die Nähegekommen. 


                                                          14 Denn er ist unser Friede.
Er vereinigte die beiden Teile – Juden und Heiden – und riss die trennende Wand der Feindschaft in seinemFleisch nieder. 


                                                          15 Er hob das Gesetz mit seinen Geboten und Forderungen auf, um die zwei
in sichzu einem neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden und versöhnte die beiden
durch das Kreuz mit Gott in einem einzigenLeib. Er hat in seiner Persondie Feindschaft getötet. 


                                                          17 Er kam und verkündete den Frieden: euch, den Fernen, und Frieden den Nahen.

                                                          18 Denn durch ihnhaben wir beide in dem einenGeist Zugang zum Vater. 


                                                          Evangelium: Mk 6,30-34

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          In jener Zeit versammelten sich die Apostel, die Jesus ausgesandt hatte,
wieder bei ihm
und berichteten ihm alles, was sie getan und gelehrt hatten. 


                                                          31 Da sagte er zu ihnen: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind,
und ruht ein wenig aus!
Denn sie fanden nicht einmal Zeit zum Essen,
so zahlreich waren die Leute, die kamen und gingen. 


                                                          32 Sie fuhren also mit dem Boot in eine einsame Gegend, um allein zu sein. 


                                                          33 Aber man sah sie abfahren
und viele erfuhren davon;
sie liefen zu Fuß aus allen Städten dorthin und kamen noch vor ihnenan. 


                                                          34 Als er ausstieg, sah er die vielen Menschen und hatte Mitleid mit ihnen; denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er lehrte sie lange.

                                                          Wochen-Impuls

                                                          Ein Volk und eine Kirche vereint unter dem wahren Hirten

                                                          Eine Zeit der Zerstreuung und Trennung des Volkes, ohne eine klare Leitung und Führung, so sah nicht nur der Prophet Jeremia seine Zeit, sondern auch wir erleben eine Zeit von Spaltungen und Desorientierungen sowie ein Mangel an Leitungsfähigkeit in vielen Staaten. Gleichsam wie eine Herde ohne Hirten, scheinen wir verloren, zerstreut und voneinander getrennt herumzulaufen. Jeremia erlebte am Ende seines Lebens den Anfang des babylonischen Exils, eine Zeit, in der das Volk Israel in die ferne Gefangenschaft geführt wurde. Es brachte die große Krise, denn das Volk Israel blieb ohne Anführer, ohne „Hirten“ und die Schuld an dieser Lage, wird den schlechten Hirten zugeschrieben. Es sind jene die das Volk (die „Herde“) zugrunde richteten und die Zerstreuung verursachten. Am Ende aber zeichnet der Prophet einen Lichtblick: Gott selbst wird sein Volk wieder sammeln und auf fruchtbare Weiden führen und so wird das Volk wieder wachsen. Es werden also bessere Zeiten vorausgesagt, die zuletzt dadurch erreicht werden, dass Gott neue Hirten aus ihnen erweckt und damit die Ängste und Sorgen seines Volkes beseitigt. Mehr noch als Hirten, wird ein König aus dem Geschlecht Davids angekündigt, der Recht und Gerechtigkeit schaffen wird. Rettung und Gerechtigkeit sind damit die Zukunft für das nun noch leidende Volk. Sie werden unter ihren neuen König an Sicherheit gewinnen.

                                                          Auch wir sehnen uns nach einer Zeit, wo alles wieder heller wird, wo wir wieder klare Horizonte sehen können und uns vereint, statt gespalten und zerstritten oder auch voneinander weit getrennt erleben können. Dazu brauchen wir gute „Hirten“, Leiter und Beschützer. Als Christen setzten wir am Ende auf Christus als unseren König - aus dem Hause Davids - und er ist das Bindeglied, das uns alle miteinander vereint zu einem einzigen Körper. Um diese Einheit aller in Christus geht es auch Paulus in seinem Brief an die Epheser. Darin spricht er die Trennung von Heiden und Juden in den frühchristlichen Gemeinden an. Paulus macht den bekehrten Heiden klar, dass sie nun Teil des neuen Volkes Gottes sind, da sie durch das Blut Christ – durch sein Opfer für uns alle – in seinen Heilsplan einbezogen werden; sie werden gesammelt und vereint zu einem neuen Volk. Juden und Heiden sind nun zu einer einzigen Herde geworden und folgen dem wahren Hirten, der mit seinen Geboten, das (alte) Gesetz aufhob und nun beide – Heiden und Juden, d.h. Fremde und Auerwählte – zu einem neuen Menschen, zu einem einzigen Leib, zusammenfügt. In diesem einzigen Körper sind sie vereint, gesammelt, miteinander versöhnt und werden gemeinsam zu Rettung geführt. Was sie zuvor trennte und spaltete – ihre Feindschaft – wird in eine Friedensgemeinschaft umgewandelt. Es ist der gemeinsame Geist, der ihnen den Weg zum gemeinsamen Vater öffnet.

                                                          Jesus erlebte, wie das Volk nach Orientierung suchte und in ihm einen wahren Hirten gefunden haben. Da sie aber so hungrig nach seinen Worten waren, bedrängten sie ihn und seine Jünger so sehr, dass sie kaum noch Zeit zum Essen fanden. Selbst der Rückzug auf ein Boot in einer scheinbar einsamen Gegend, um endlich etwas Ruhe zu finden, scheiterte letztendlich, da die „worthungrigen“ Zuhörer den Wettlauf mit dem Boot sogar gewannen und so Jesus diesen Menschen aus Mitleid dann nachgab und weiter für eine längere Zeit belehrte. Sie „waren wir Schafe, die keinen Hirten haben“.

                                                          In Zeiten von Krisen und Unruhen, braucht es eine gute, fähige und beruhigende Leitung – Hirten oder Staatsführer -, die die Ängste abbauen, es verstehen die Spannungen und Trennungen zu überwinden und das Volk und die Völker zu vereinen. Nur zusammen können wir Frieden erlangen und als Volk Gebote und Gesetzte verfolgen, die uns zusammenführen, satt zu spalten und zu trennen. Für uns Christen sind die Gebote des Herrn, vor allem diejenigen über die Nächstenliebe, der Horizont, der die wahre Gerechtigkeit und Rettung anzeigt. Gott will uns vereinen, nicht zerstreuen und entfremden. Daher sind wird aufgerufen, den Weg der Versöhnung, der Friedensstiftung und des Gemeinschaftssinns zu gehen und uns dadurch auf fruchtbare Weiden führen zu lassen, wobei Christus unser wahre Hirte ist.   

                                                          Unidos como un pueblo y un cuerpo bajo nuestro verdadero pastor Cristo

                                                          Estos tiempos causan inquietudes, angustias, preocupaciones y la sensación de falta de orientaciones hacia un horizonte con una luz clara y brillante como salida de estas “oscuridades” que muchos experimentan. El profeta Jeremías, que experimentó con el pueblo Israel el inicio del cautiverio en Babilonia en el siglo VI a. C., advierte al pueblo que es la culpa de los malos pastores que las “ovejas” están dispersas. El pueblo quedó sin líderes que pudieran orientarlos. Así depende todo de Dios mismo de reunir un día a su pueblo nuevamente y conducirlo a pastos fértiles nuevamente. Jeremías advierte que Dios deja un rey nacer desde la casa de David que será el pastor del rebaño que traerá la justicia y la salvación al pueblo de Israel.

                                                          Una situación de tensión y separación experimentó la comunidad cristiana de Éfeso. Por eso, Pablo escribió una carta para exhortar la comunidad a formar un cuerpo conjunto, en que los “lejanos” o “extranjeros”  paganos- cristianos y los judíos-cristianos se comprendan como un único cuerpo unido: un nuevo pueblo, en que Cristo es su pastor que entregó sus mandamientos que reemplazan la Ley (judía). 

                                                          En vez de buscar las diferencias y aspectos que separan a uno de otro, debemos superar el muro de la enemistad porque Cristo rompió este límite con el sacrificio de su vida, con su sangre. Ahora deben entenderse como unidos en un nuevo hombre, un único cuerpo. Con su muerte en la cruz los reconcilió y fundó la paz. Cristo mató la enemistad entre ellos, legó y anunció la paz a los “lejanos” (paganos) y a los “cercanos” (judíos). En un único espíritu existe el camino al Padre. No hay paz, ni justica, ni salvación separados, sino solamente cuando todos se convierten en un pueblo, un cuerpo bajo su pastor Cristo.

                                                          En el Evangelio encontramos a Jesús y sus discípulos estresados por las masas de personas que los persiguen para escuchar a Cristo. No hay tiempo de descansar ni comer. Jesús busca huir a un lugar más tranquilo en un bote. Pero su salida causó al final que la gente, hambienta de sus palabras, los persiguieran desde la costa e incluso llegaran antes que él al lugar donde el bote se dirigió. Jesús sintió misericordia por la gente que entendió se comportaron como ovejas sin pastores. Jesús, entonces, quedo con ellos y los enseñó por un largo rato.

                                                          Necesitamos, en tiempos difíciles, más que nada, líderes en forma de pastores, que dan seguridad y orientación y escuchar y leer las enseñanzas de Jesús para que podemos encontrar nuevamente el horizonte donde debemos caminar para encontrar la luz, dejando la oscuridad atrás. No es un camino solitario, sino en conjunto, como un rebaño, un pueblo, un cuerpo único, así unidos en un espíritu podemos superar lo que nos separa y causa hostilidad o alienación entre nosotros. La justicia, la paz y nuestra salvación no se pueden separar entre miembros de un cuerpo, sino solamente se alcanza en un cuerpo completo y unido. Así esperamos no sólo nuevos pastores buenos, sino que nosotros mismos debemos buscar crear puentes para reconciliarnos con nuestros adversarios y los nos aparecen tan lejanos y construir un sentido de conjunto, de una verdadera comunidad como un rebaño confiando que Cristo ya es el pastor que acompaña en este proceso.

                                                          (Peter Downes)   

                                                          Impulse Sonntag den 4. Juli 2021

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangeliumtext)

                                                          Vierzehnter Sonntag – im Jahreskreis (4.7.2021)

                                                          Erste Lesung (Ez 1.28c -2,5)

                                                          Lesung aus dem Buch Ezechiel.

                                                          In jenen Tagen, schaute ich das Aussehen der Gestalt der Herrlichkeit des Herrn. Und ich fiel nieder auf mein Angesicht. Da hörte ich die Stimme eines Redenden.

                                                          Er sagte zu mir: Menschensohn, stell dich auf deine Füße; ich will mit dir reden.

                                                          Da kam Geist in mich, als er zu mir redete, und er stellte mich auf meine Füße. Und ich hörte den, der mit mir redete.

                                                          Er sagte zu mir: Menschensohn, ich sende dich zu den Söhnen Israels, zu abtrünnigen Völkern, die von mir abtrünnig wurden. Sie und ihre Väter sind von mir abgefallen, bis zum heutigen Tag.

                                                          Es sind Söhne mit trotzigem Gesicht und hartem Herzen. Zu ihnen sende ich dich. Du sollst zu ihnen sagen: So spricht Gott, der Herr.

                                                          Sie aber: Mögen sie hören oder es lassen — denn sie sind ein Haus der Widerspenstigkeit —, sie werden erkennen müssen, dass mitten unter ihnen ein Prophet war.

                                                          Zweite Lesung (2 Kor 12,7-10)

                                                          Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Korinther.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe.
                                                          Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der Schwachheit vollendet. Viel lieber also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf mich herabkommt.
                                                          Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

                                                          EVANGELIUM (Mk 6,1b-6)

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
                                                          In jener Zeit kam Jesus in seine Heimatstadt; seine Jünger folgten ihm nach.

                                                          Am Sabbat lehrte er in der Synagoge. Und die vielen Menschen, die ihm zuhörten, gerieten außer sich vor Staunen und tlichen Lebens gesprochen wird, erscheint plötzlich als großartige Botschaft, selbst wenn ähnliche Worte zuvor der Großvater, die Großmutter, die Eltern, Geschwister, Freunde oder andere bekannte Menschen zum Ausdruck brachten. Wir müssen lernen mehr zuzuhören, nachzudenken und die Wahrheit zu suchen. Die Kritiker rütteln uns auf, fordern uns auf, nach der Weisheit zu trachten und den rechten Weg zu finden. Wenn wir uns aber verschließen, unser Herz verhärten, dann laufen wir Gefahr, in einem leeren Abgrund zu laufen oder uns durch propagandistische und vernebelnde Worte in die Irre leiten zu lassen. Wir folgen dann beruhigenden oder falschen Hoffnungen, satt eine Kurskorrektur vorzunehmen und eine Gewissenshinterfragung zu vollziehen. Heute brauchen wir wahrhafte Propheten Gottes, die uns Orientierung geben und uns zur Besinnung bringen und uns vor den irrenden Pfaden bewahren.  Nur so gelangen wir wieder auf den richtigen Weg, den Jesus und die Propheten uns weisen. Wir aber müssen am Ende die Wahl treffen, wem wir zuhören wollen und welchen Weg wir einzuschlagen gedenken. Gott aber lädt uns stets geduldig ein, sein Wort aufzunehmen und dadurch zum wahrhaftigen Leben zu gelangen.    

                                                          (Peter Downes).

                                                          El difícil labor de ser profeta de Dios

                                                           Nadie gusta recibir una exhortación o criticas fuertes sobre sus faltas y errores, pero eso exactamente es la tarea de los profetas. Ellos son elegidos por Dios, no son ellos mismos los que han elegido este «cargo». Ser profeta no tiene nada atractivo, no implica riquezas, poderes políticos, fama de célebre o cualquier reconocimiento especial del pueblo. Al contrario, los profetas hablan en el nombre de Dios y sus mensajes son, en su mayoría, no agradables, sino enfrentan a su auditorio con la verdad, con sus pecados y sus vicios. 

                                                           Es Dios quien levanta a Ezequiel y le da la fuerza para hablar en su nombre. El pueblo de Israel, ya desde generaciones, perdió la fe y resistió a las exhortaciones de su Dios, ya camina con un corazón de piedra. Ante esta situación poca esperanzadora, en que podríamos esperar una dura sanción de Dios, sin embargo, encontramos que Dios llama a su profeta a predicar al pueblo con paciencia. Es la verdad que deben escuchar y – aunque sean pocos – Dios mantiene su Palabra dirigida a Su pueblo y mantiene, así, la esperanza de su (re)conversión al camino de su salvación.

                                                           Pablo explica, en su Carta a los Corintios, que está predicando lo que Cristo le reveló, esto no es algo que lo enorgullece a sí mismo, sino que tiene que soportar maltratos, sufrimientos, persecuciones y miedos. Todo esto por Cristo. Es Cristo quien le da la fuerza a él, un hombre débil.        

                                                           En el Evangelio encontramos a Jesús predicando en la Sinagoga de Nazaret, ciudad de su familia. La gente escuchó sus palabras y conocieron sus hechos, que para ellos pareció algo extraordinario. Pero poco después de escuchar las palabras de Jesús, empezaron a cuestionar su autoridad. ¿Cómo era posible que un carpintero, de una familia común que todos conocen, hable de manera maravillosa? En vez de pensar en el mensaje, su enseñanza, ellos cuestionan la persona de Jesús y cierran sus corazones a lo escuchado, perdiendo así el camino de su conversión y a la verdad. Jesús mismo se asombra sobre sus reacciones. No se reconoce un profeta en su mismo pueblo y familia. La consecuencia no es dejar de predicar, sino un profeta debe seguir su camino, predicando en el nombre de Dios a otros pueblos.

                                                           El profeta debe seguir con su tarea a la que Dios lo ha llamado. La conversión es un acto de libertad, depende de que se quiera escuchar y abrir sus corazones, que se reconozca a los profetas y el mensaje para su salvación.

                                                           En nuestros tiempos necesitamos profetas que levantan su voz y presenten la verdad de Dios ante los ojos y oídos. Estos mensajeros surgen del pueblo mismo y saben que no pueden esperar ningún reconocimiento por su labor, sino solamente cumplen con lo que Dios les ha ordenado. La vocación dada por Dios y su fe en Él es la fuente de su fuerza para caminar este difícil camino de profeta.

                                                           Debemos ser receptivos a las críticas, exhortaciones y enseñanzas que recibimos y considerar que pueden ser correcciones necesarias, que debemos acoger para una vida en la verdad y en un camino hacia la salvación. Podemos encontrar voces proféticas a nuestro alrededor, entre la familia, entre amigos, conocidos, además entre personas de buena voluntad. Cerrarse a los profetas, a los que nos critican para corregirnos y guiarnos a la verdad, sería un gran error y una debilidad, que tiene consecuencias negativas: perderemos el camino recto y andaremos hacia la oscuridad.

                                                           (Peter Downes)       

                                                          Impulse Sanntag 20. Juni 2021

                                                          Ikone aus dem 16. Jahrhundert

                                                          Ikone aus dem 16. Jahrhundert

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangeliumstext)

                                                          12. Sonntag im Jahreskreis (20.6.2021)

                                                          1. Lesung: Ijob 38,1.8-11

                                                          Lesung aus dem Buch Íjob.

                                                          1 Der HERR antwortete dem Íjob aus dem Wettersturm und sprach:

                                                          8 Wer verschloss das Meer mit Toren, als schäumend es dem Mutterschoß entquoll,

                                                          9 als Wolken ich zum Kleid ihm machte, ihm zur Windel dunklen Dunst,

                                                          10 als ich ihm ausbrach meine Grenze, ihm Tor und Riegel setzte

                                                          11 und sprach: Bis hierher darfst du und nicht weiter, hier muss sich legen deiner Wogen Stolz?

                                                          2. Lesung: 2 Kor 5,14-17

                                                          Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korínth.

                                                          Schwestern und Brüder!

                                                          14 Die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben.

                                                          15 Er ist aber für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.

                                                          16 Also kennen wir von jetzt an niemanden mehr dem Fleische nach; auch wenn wir früher Christus dem Fleische nach gekannt haben, jetzt kennen wir ihn nicht mehr so.

                                                          17 Wenn also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

                                                           

                                                          Evangelium: Mk 4,35-41

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.

                                                          35 An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesu zu seinen Jüngern: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.

                                                          36 Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn.

                                                          37 Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot,  sodass es sich mit Wasser zu füllen begann.  

                                                          38 Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief. Sie weckten ihn und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?  

                                                          39 Da stand er auf, drohte dem Wind und sagte zu dem See: Schweig, sei still! Und der Wind legte sich und es trat völlige Stille ein.  

                                                          40 Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst? Habt ihr noch keinen Glauben?

                                                          41 Da ergriff sie große Furcht und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser, dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?

                                                          Impulse:

                                                          Trotz alle Stürme dürfen und sollten wir auf Gott vertrauen

                                                           Die Lesungstexte des heutigen Sonntags vermitteln uns eine eindringliche Botschaft: Auch wenn alles nach Sturm und Untergang aussieht, so sollen wir fest im Glauben bleiben, denn das letzte Wort hat Gott. Er ist der Schöpfer von Allem, der Herr der Mächte.

                                                           In der ersten Lesung wird an die Urflut bei der Schaffung der Erde erinnert. Trotz des Meeresbrausens, die vernichtend und bedrohlich erscheint, hat Gott inmitten dieses Tosens einen Lebensraum für den Menschen geschaffen. Chaos, Gefahr, Leid und Tod sind ein Teil der Lebenswelt der Menschheit. Von diesem Leid hat Ijob viel erlebt und dennoch verlor er am Ende nicht seinen Glauben. Wer auf Gott vertraut, geht nicht unter, sondern dem öffnet sich der tiefe Sinn des Lebens.

                                                           Warum müssen wir die Pandemie ertragen? Das Leiden vieler Menschen ist immer noch unser tägliches Brot. Politischer Chaos scheint in vielen Ländern, auch in Chile, wie ein Meeresbrausen, die alten Sicherheiten zu zerschellen und die bisherige klare Sicht des Weges zu verdunkeln. Wir sind unsicher geworden; Ängste und Sorgen kommen auf. Können wir da wirklich auf einen guten Ausgang und ein Ende des Sturms hoffen?

                                                           Gott aber ist der Schöpfer und er kann selbst aus dem Chaos eine neue Ordnung schaffen. Er kann dem Unheil einen Riegel vorsetzen und so den drohenden Naturgewalten Grenzen setzen. Aus dem Wasserstürmen wird ein lebensspendendes Wasser. Tod und Leben bekommen eine neue Deutung. 

                                                           Um diese neue Ordnung und Deutung geht es dann auch Paulus im Korintherbrief. Der Tod Christi wird für uns zur Geburt in einem Leben in Christus. Wir werden durch den Tod des Herrn gleichsam „Mitgestorbene“, die dann mit ihm auch auferstehen und somit zur einer neuen Schöpfung durch ihn, mit ihm und in ihm werden. Das dramatische Ende am Todespfahl, dem Kreuz, erweist sich als glücklicher Neuanfang, indem wir Teil eines Lebensbaums werden. Vereint im Geiste können wir zu einer Neugestaltung der Welt aufbrechen. Das Alte ist nun abgelegt und gestorben, der Weg zum Neuen ist offengelegt. Wir sind frei und können nun als neue Schöpfung auch diese Welt mitgestalten. Statt durch Angst gelähmt zu zittern, sollten wir uns auf Christus besinnen und dem Chaos entgegentreten und diese Welt auf eine bessere Zukunft hin ausrichten.

                                                           Die Jünger auf dem Boot inmitten eines drohenden Wirbelsturms, sind gelähmt vor Angst, das Boot scheint dem Untergang nahe. Der Sturm scheint ihr Ende herbeizurufen. Und Jesus, der sich auch im Boot befindet, schläft. Wie kann er denn so seelenruhig schlafen, wenn alles doch im tosenden Meer verschlungen werden könnte? Er gibt uns die Antwort: Der Glaube besänftigt sogar die Naturmächte. Was ist also hier die Aussage? Statt sich vor Sorgen und Nöten dem Chaos preiszugeben, sollten wir uns auf unseren Glauben besinnen und aktiv werden, gestaltend auf unser Realität einwirken. Nicht abwarten bis alles zu spät ist, sondern positiv aufs Geschehen einwirken, das Chaos besänftigen, beruhigen, statt Panikmache zu betreiben.

                                                           Wenn wir uns als Neugeschöpfe im auferstanden Christus verstehen, dann sind wir frei diese Welt mitzugestalten, ohne Ängste. Auch wenn das Leiden unseren Weg begleitet, so dürfen wir nicht den Glauben verlieren, dass es das letzte Wort hat. Sie gegenwärtigen Stürme sind nur scheinbar übermächtig, werden aber letztendlich ihre Macht verlieren, wenn wir auf Gott vertrauen und uns als seine neue Schöpfung begreifen und dadurch Zuversicht gewinnen, an eine bessere Zukunft mitwirken zu können.

                                                           (Peter Downes)   

                                                           

                                                          Confiar en Dios en tiempos de tempestades

                                                          Las lecturas bíblicas de este domingo, tienen un mensaje en común: Debemos confiar en Dios, el creador del mundo y de las fuerzas. En el libro de Job se expresa la angustía de la tempestad que amenaza la vida de Job. Él cayó en dudas repecto al poder del Señor sobre la naturaleza. Es una experiencia que conocemos, la inquietud y miedo que tenemos cuando se acerca una situación dificil, pasa un desastre natural (un terremoto) o cuando enfrentamos una crisis social, económica, laboral o de salud y no sabemos cómo enfrentarla.

                                                          Dios asegura que Él creó el orden y es Él quien controla el caos – el mar caótico antes de la creación -, así Job debe creer en Dios, confiar que Él busca el bien de toda Su creación.

                                                          En la carta a los corintios, Pablo recuerda que Cristo murió por nosotros para nuestra salvación y que nosotros moriremos con Él para entrar en la nueva creación. Esta nueva creación sobrepasa los momentos de la oscuridad – de la muerte – y haciendo de Cristo nuestro camino de vida, podemos abrirnos a formar el nuevo cuerpo que no teme más la vida, sino que participa en la nueva creación, en el Reino de Dios. Es una llamada a salir de la angustía, frustración, pérdida de orientación y a confiar en un futuro con los demás, en ser creativos en la nueva creación en que somos parte con Cristo.

                                                          El Evangelio nos presenta un Jesús durmiendo tranquilo en medio de una terrible tormenta en el mar de Galilea, en que el barco que está en peligro de romperse. Ante este peligro de muerte que causa una situación de pánico en los discipulos, ellos despiertan a Jesús pidiendo ayuda. Jesús se manifesta como hijo de Dios y calma los vientos y el mar. Jesús responde a su angustia: “¿Por qué ustedes tienen miedo? ¿No tienen aún fe?” Fe y confianza es el tema central. Ante el caos, la crisis, las catástrofes no debemos congelarnos por el miedo y ver cómo todo se acerca al final, sino tener confianza que Cristo sigue a nuestro lado y que así podemos buscar soluciones y ser activos, creativos. En vez de lamentarnos, debemos concentrar la fuerza de la fe y caminar adelante en la construcción de un mundo mejor, al camino hacia el Reino de Dios.

                                                          En nuestros tiempos confusos, sin claridad a dónde vamos, con preocupaciones ante las crisis, las angustias que ahogan, los textos dan una luz de orientación: No teman, confien y cálmanse porque en la fe existe un camino adelante.

                                                          Y como es el Día del Padre que celebramos este domingo en Chile, podemos decir, que gracias Dios-Padre, podemos confiar nuestra vida en Sus Manos.

                                                          (Domingo, 20.6.2021, Peter Downes)

                                                          Johannesfest

                                                          (Besuch Mariens bei Elisabeth, Teil eines Altarbildes,

                                                          16. Jahrhundert in der Kathedrale von Amiens).

                                                          Ein Licht, dass sich verkleinern muss, damit die wahre Sonne erstrahlt

                                                          Es ist die starke Lichtsymbolik, die das Hochfest «Geburt Johannes des Täufers» zum Ausdruck bringt. Im Lukasevangelium werden die Geburt des Johannes und die Geburt Christi in der sogenannten Kindheitsgeschichte in eine Beziehung gestellt; sie werden dabei als Verwandte vorgestellt. Die Mutter von Johannes, Elisabeth, die aus dem Geschlecht Aarons stammte, war, laut dem Evangelisten Lukas, die Cousine von Maria aus dem Hause Davids. Sein Vater Zacharias war im priesterlichen Dienst im Tempel beschäftigt. Als fromm und gottesfürchtig werden Johannes Eltern zu Vorbildern einer jüdischen Familie. Was diesen «gerechten vor Gott» allerdings lange gefehlt hatte, war die Geburt eines Sohnes, eines Namensträgers der Familie, der den Segen Gottes ausdrückt. Nun aber im fortgeschrittenen Alter kündigte der Engel Gabriel Zacharias die Geburt seines Sohnes an. Es ist höchst interessant, wie die Erzählung die Geburt des Johannes und die Geburt Jesus in eine Parallele setzt und dann die beiden Familien, die Priesterfamilie mit der «davidischen Königsfamilie», verbindet und in Beziehung setzt beim Besuch der beiden schwangeren Cousinen Maria und Elisabeth.

                                                          Die Botschaft der Gnade

                                                          Der Bote Gottes, der Erzengel Gabriel ist in beiden Ankündigungsgeschichten derjenige, der das Eingreifen Gottes zum Ausdruck bringt. Zacharias zweifelt an den Worten des Engels und verstummt – ein schweres Hindernis für einen Tempelpriester, wenn er nicht die Gebete verrichten, Ritualhandlungen mit Worten begleiten und nicht den Segen an die Betenden spenden kann, die ihn geradezu Amtsunfähig machen – und erst bei der Beschneidung des Knaben wird durch ein zweites «Wunder» nach der unerwarteten Geburt, mit der Namensnennung von Johannes, den Elisabeth vorschlägt, obwohl sie nichts von der Erscheinung und Botschaft des Engels an Zacharias erfahren hatte, erlangt Zacharias wieder seine Stimme, nachdem er dem ihn prophezeiten Namen seines Sohnes bestätigt. Der Name ist die Botschaft, denn Johannes (hebr. Jochanan) bedeutet: Gott ist gnädig. Die Gnade ist aber nicht nur für diese Familie erfolgt, sondern Johannes wird zum Zeichen der Gnade des Herrn für alle werden.

                                                          Schon vor der Geburt des Johannes wird in der Begegnung zwischen Maria und Elisabeth die Beziehung der beiden angekündigten Knaben verdeutlicht. Maria selbst hat eine Geburtsankündigung erfahren, die ihre genauso unmöglich erschien, wie die Schwangerschaft ihrer älteren und sterilen Verwandten. Der Besuch selbst scheint eine Vorsehung, denn hier scheint María wohl den Rat ihrer Cousine zu suchen, da sie sich in einer prekären Situation befindet: eine Schwangerschaft, ohne zuvor etwas mit ihrem Bräutigam gehabt zu haben und alles im Zusammenhang der «furchterregende» Begegnung mit jenem Engel, der auch Zacharius heimsuchte. Was sich nun aber beim Besuch der beiden Cousinen abspielt ist entscheidend, da es auf die Zukunft hindeutet und allem einen tiefen Sinn gibt. Als Elisabeth Maria sieht, erfüllt sie zugleich große Freude und in ihrem Bauch hüpft Johannes in Vorfreude. Ihr kurzes Gespräch endet mit dem Lobpries Mariens und dem Magnifikat. Hier wird nun klar, dass alles unter dem Licht Gottes steht und im Plan der Vorsehung eine neue Zeit anbricht, in der die Gnade Gottes die Welt durchströmen wird. Und Johannes selbst ist das erste Zeichen dieser Gnade, wie ja sein Name hervorhebt.     

                                                           Der apokalyptische Prediger und die Lehrmeisterfrage

                                                           Johannes erscheint dann in den Evangelien als der Prediger in der Wüste, der zur Bekehrung aufruft und die Endzeit ankündigt, indem der Weizen vom Unkraut getrennt und letzteres dann im Feuer vernichtet wird. Auch Jesus hört seine Predigten und lässt sich, wie ein Schüler, von ihm taufen. Doch nun offenbart sich, dass der scheinbare Schüler Jesus in Wirklichkeit der wahre Lehrmeister ist und so wird nun klar, wer der größere von beiden ist. Johannes wird dadurch zum Ankündiger des eigentlichen Lehrers und Richters der Endzeit. Er muss sich niedrig machen, damit derjenige, der nach ihm kommt, ganz im Lichte erscheint und sich offenbart.

                                                           Noch in seiner Gefangenschaft erkundigt sich Johannes durch seine Schüler, ob den Jesus tatsächlich der Messias sei und erhält diese Bestätigung durch die Taten, die über ihn berichtet werden, die ganz dem Lobpreis und Magnifikat entsprechen, die seine Mutter und Maria noch vor der Geburt beider Knaben offenbarten. Während Jesus Zeit anbricht, geht die Zeit des Johannes ihrem Ende entgegen. Er bereitete am Ende also den Weg für den Größeren, der nach ihm kommen würde. Wie ein Prophet hatte er die Ankunft des Endrichters angekündigt, den er nun in seinem Verwandten gegenwärtig erkennt. Sein (kleines) Licht zum wahren Weg muss nun erlöschen, damit das wahre Licht – der Sohn des Allmächtigen - den Weg aus der Finsternis hin zum Weg des Lebens aufleuchtet.

                                                           Es ist diese Lichtsymbolik, die das Johannesfest auf den 24. August festlegte, da es an den 24. Dezember erinnert, der Geburt des wahren Lichtes: Christus. Sie Symbolik wird aus dem Blickwinkel der nördlichen Halbkugel verständlich, denn mit der Sommer-Sonnenwende zwischen dem 20. und 22. Juni ist der längste Tag im Jahr erreicht und bis zum Weihnachtsfest nimmt dann das Tageslicht zunehmend ab, um schließlich am Weihnachtsfest – der Geburt Christi und dem dunkelsten Tag des Jahres– wieder anzufangen zu wachsen und damit die Dunkelheit des Winters zunehmend zu durchbrechen. 

                                                          In altkirchlicher Zeit wurde die Enthauptung des Johannes des Täufers am 29. August ebenfalls als Gedenktag begannen, erlangte dann aber weniger Bedeutung als sein Geburtsfest. Johannes der Täufer ist der einzige Heilige, dem neben der Gottesmutter die Ehre eines eigenen Hochfestes zur Geburt in der römisch-katholischen Liturgie zuteilwurde. Das Junidatum hat neben der Lichtsymbolik seine Begründung mit dem Hinweis im Lukasevangelium, dass Johannes sechs Monate älter war als Jesus.   

                                                          Der weitverbreitete Brauch des Johannesfeuers am Vorabend seines Festes, geht auf alte bäuerliche Bräuche zurück, die zumindest seit dem 12. Jahrhundert belegt sind. Das Feuer symbolisiert nicht nur die Sonne, sondern auch das Gericht der Endzeit, die Wende im Leben des Menschen vom Sünder zum Bekehrten. Es steht aber auch in Verbindung mit Schutzrituales gegen Krankheiten, Hagelschäden und Viehseuchen, die die Bauern bedrohen konnten. Eine Strohpuppe wird verbrannt, die Sinnbild des Bösen ist. Es ist zudem eine entscheidende Phase in der Landwirtschaft. Der anbrechende Sommer kann Dürre verursachen oder auch Regen zu falschen Zeit bringen, wo denn das Unkraut inmitten des Weizens heranwächst und die Ernte bedrohen kann, was uns direkt an die Predigten des Johannes erinnert.

                                                          In vielen Kulturen wurden und werden noch heute Sonnenwendfeiern gefeiert. In Chile haben wir dieses Jahr erstmals einen nationalen Feiertag, der den Respekt gegenüber den indigenen Religionen ausdrückt. Zugleich aber ist es eben auch ein symbolträchtiges Ereignis für die Christen. Wie Johannes sollten wir erkennen, uns kleiner zu machen, d.h. unseren Egozentrismus zu mindern, und uns Christus zu öffnen, damit er uns zum wahren und inneren Lebenslicht wird.

                                                          (Gedanken zum Johannesfest, 2021, Peter Downes).

                                                           Una luz que debe bajarse para que la verdadera luz de Dios crece. 

                                                          El 24 de junio la Iglesia celebra el nacimiento de Juan Bautista. Él es el único santo que ha recibido el honor de este tipo de memoria y así goza de una veneración especial como la Virgen María.

                                                          La fecha no es coincidencia, sino que se deduce de la fecha del nacimiento de Jesús, el 24 de diciembre. El evangelista Lucas relata que Juan fue 6 meses mayor que Jesús. El simbolismo de este día es más evidente si consideramos que ambas fiestas se vinculan con el solsticio de verano y del invierno, según el hemisferio. Así Juan – el favorecido de Yahvé, significado de su nombre en hebreo – tiene que hacerse pequeño – bajar su luz  - para quien viene después de él, para que éste ilumine más fuerte: Cristo, la verdadera luz del Padre.

                                                          Ya en el encuentro de las dos madres embarazadas: María, la madre de Jesús y su prima Isabel, la madre de Juan, en el Evangelio de Lucas, se determina el papel de cada uno de los niños en el Plan de Dios. El himno y el Magnificat de las dos madres revela que uno prepara el camino para el Señor; mientras que Jesús, el Mesías y Senor, inicia un nuevo tiempo.

                                                          Sobre este nuevo tiempo, el adulto Juan predicó en el desierto llamando al Pueblo de Israel a convertirse, a dejar su vida antigua de pecadores y convertirse en trigo en la casa del Señor, así salvándose del fuego que quema la hierba mala. Juan habla del juez de los tiempos finales ante quien todos deben presentar sus hechos en la vida. Es el cambio de los tiempos, un tiempo para tomar la decisión y optar por el camino de avanzar hacia el Reino.

                                                          Poco antes de su muerte – decapitación por orden de Herodes Antipas – Juan consulta a sus discípulos sobre las señales en las obras de su pariente Jesús. Si este Jesús es el Mesías a quien el pueblo está esperando, o se debería esperar más tiempo a alguien que viene. Juan quedó en duda, aunque sabía que en el bautismo de Jesús, en el Jordán, este “discípulo” suyo predica y actúa como un maestro; que Jesús parece más como el maestro de Juan. Así las vidas de Juan y Jesús se cruzan y el mensaje queda finalmente revelado: Cristo es el juez de Dios y sus palabras son la Ley de Yahvé.

                                                          Desde el siglo IV la Iglesia celebró la fiesta del nacimiento de Juan el 24 de junio y de su muerte el 29 de agosto, pero la fiesta de junio ganó cada vez más importancia entre los fieles, posiblemente por su cercanía a las fiestas tradicionales de muchos pueblos y, en el ámbito rural, con la fiesta del solsticio, entre los días 20 y 22 de junio. En estas fiestas se practicaron rituales de protección contra tempestades, enfermedades de humanos y animales. Desde el siglo XII se conoce en Alemania la costumbre del “fuego de San Juan” (Johannesfeuer) en que se quema una muñeca de pasto como símbolo del mal (de los pecados) y practican bailes.

                                                          Si bien este año se incorporó en el calendario de fiesta nacional el día del solsticio de invierno en recuerdo y honor de nuestros hermanos y hermanas indígenas, también se mantiene para nosotros, cristianos, igualmente un significado especial que nos recuerda que debemos bajar nuestra propia luz, como Juan, para que podamos abrirnos a la Luz verdadera, que conduce a la vida eterna.

                                                          (Peter Downes, junio 2021)        

                                                          27. Sonntag im Jahreskreis (2.10.2022)

                                                          Christkönigssonntag (21.11.2021)

                                                          Christus als Herrscher über die ganze Welt, Apsismosaik im Bonner Münster

                                                          Christus als Herrscher über die ganze Welt, Apsismosaik im Bonner Münster

                                                          Wochen-Impulse

                                                          (Gedanken zu den Lesungen und dem Evangelium)

                                                          Christkönigssonntag (21.11.2021)

                                                          1. 1.    Lesung: Dan 7,2a.13b-14

                                                          Lesung
aus dem Buch Daniel.

                                                          Daniel sagte: Ich schaute in meiner Vision während der Nacht und siehe: Da kam mit den Wolken des Himmels einer wie ein Menschensohn.

                                                          Er gelangte bis zu dem Hochbetagten und wurde vor ihn geführt.

                                                          Ihm wurden Herrschaft, Würde und Königtum gegeben. Alle Völker, Nationen und Sprachen dienten ihm.
Seine Herrschaft ist eine ewige, unvergängliche Herrschaft. Sein Reich geht niemals unter.

                                                          1. 2.    Lesung: Offb 1,5b-8

                                                          Lesung
aus der Offenbarung des Johannes.

                                                          [Johannes an die sieben Gemeinden in der Provinz Asien: Gnade sei mit euch und Friede von Ihm, der ist
und der war und der kommt, und von den sieben Geistern vor seinem Thron und von Jesus Christus; er ist der treue Zeuge...].

                                                          Jesus Christus ist der treue Zeuge, der Erstgeborene der Toten,
der Herrscher über die Könige der Erde. Ihm, der uns liebt
und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut, der uns zu einem Königreich gemacht hat und zu Priestern vor Gott, seinem Vater:  Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. Amen.


                                                          Siehe, er kommt mit den Wolken und jedes Auge wird ihn sehen, auch alle, die ihn durchbohrt haben; und alle Völker der Erde werden seinetwegen jammern und klagen.

                                                          Ja, Amen. Ich bin das Alpha und das Omega, spricht Gott, der Herr, der ist und der war
und der kommt, der Herrscher über die ganze Schöpfung.

                                                          Evangelium: Joh 18,33b-37

                                                          Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes.

                                                          In jener Zeit
fragte Pilatus Jesus:
Bist du der König der Juden?

                                                          Jesus antwortete: Sagst du das von dir aus oder haben es dir andere über mich gesagt?

                                                          Pilatus entgegnete:  Bin ich denn ein Jude?
Dein Volk und die Hohepriester haben dich an mich ausgeliefert. Was hast du getan?

                                                          Jesus antwortete:
Mein Königtum ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Königtum von dieser Welt wäre, würden meine Leute kämpfen,
damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde. Nun aber ist mein Königtum nicht von hier.


                                                          Da sagte Pilatus zu ihm:
Also bist du doch ein König?

                                                          Jesus antwortete: Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege. Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört auf meine Stimme.

                                                          [Pilatus sagte zu ihm: Was ist Wahrheit?

                                                          Nachdem er das gesagt hatte,
ging er wieder zu den Juden hinaus und sagte zu ihnen:

                                                          Ich finde keine Schuld an ihm.]

                                                          Impuls: Ein König, nicht von dieser Welt, der als Menschsohn zu uns herabkommt, um uns die Wahrheit zu lehren.

                                                          Wir befinden uns mit dem Evangelium nach Johannes nun bereits im neuem liturgischen Lesejahr. Unser Blick wird nach hinten und nach vorn gelenkt; Vergangenheit und Zukunft werden verknüpft und geben der Gegenwart eine adventliche Hoffnung. Das Christkönigsfest bildet die Brücke vom Abschluss des alten liturgischen Kirchenjahres zum Beginn des neuen und verweist zugleich schon auf den kommenden König, ist somit vor-adventlich. Zum einen geht es um die Ankündigung des Propheten über den kommenden «Menschensohn», die hier als übermenschlich-himmlische Gestalt verstanden wird. Es handelt sich um den Endzeitherrscher, nach dem Endgericht. Wie ein König wird er ewiglich herrschen und alle Völker und Nationen werden ihm dienen.    

                                                          Der Prophet Daniel verkündet dem Volk, dass die gegenwärtigen Zeiten ihrer Drangsal ihr Ende finden wird und sich eine hoffnungsvolle Wende mit dem Kommen des «Menschensohnes» ankündigt. Die Visionen des Daniel gehören zu den apokalyptischen Texten, die die Gegenwart in düsteren Bildern schildert und eine endzeitliche Stimmung vermitteln, die aber durch Gottes Eingreifen in eine hoffnungsvolle Zukunft verweist. In der Zeit Daniels – die Zeit des Makkabäeraufstands in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. - erlebte das jüdische Volk die Unterdrückung ihres Glaubens durch feindlicher Herrscher. Der «Hochbetagte», gemeint ist Gott im Himmel, wird die Zeitenwende einläuten und über alle Gewaltherrscher Gericht halten und über sie dann den «Menschensohn» herrschen lassen, der eine wahrhaft menschliche Herrschaft – eine Friedenzeit also – errichtet. Seine Herrschaft beruht nicht auf einen Kampf oder der Ergreifung von Macht, sondern beruht auf ein göttliches Mandat. Hier wird nicht getrennt und unterdrückt, sondern die Völker und Nationen mit ihren verschiedenen Sprachen vereint. Diese Herrschaft verbindet und das Königreich hat ewigen Bestand, da es von Gott selbst abgeleitet ist.    

                                                          In den Offenbarungen geht der Seher Johannes auf das Thema der Treue ein. Auch hier sind es Zeiten von Bedrängnis, die die Gläubigen erleiden. Die Christen erleben Verfolgungen durch die Mächtigen im Römischen Reich und werden durch die heidnische Gesellschaft angegriffen. Der Kaiserkult stellt hier eine besondere Herausforderung für die Christen dar, denn sie werden vor die Frage gestellt, wem sie mehr Treue zu erweisen haben, dem Kaiser oder Christus. Erinnert wird an den wahren Herrn der Welt: Christus ist der «Herrscher über die Könige der Erde», er steht über ihnen. Daher gilt es, den Glauben an ihm treu zu bleiben. Er hat mit seinem Blutopfer uns von den Sünden befreit und uns zu einem Königreich vereint. Zu Dienern – Priestern – vor Gott, seinem Vater, sind wir alle berufen. Christus ist der wahre König, dessen Herrschaft und Macht in alle Ewigkeit fortbesteht. Auch hier geht es um eine Ankündigung von der nahenden Zukunft. Vom Himmel wird dieser König der Könige kommen und allen werden ihn sehen. Es handelt sich dabei um Jesus, der «durchbohrt» - gekreuzigt – wurde. Dies wird dann den Gläubigen wie den Ungläubigen offenbar werden und sie müssen sich dieser Wahrheit stellen. Die Christen werden aufgerufen auf die Macht Christi zu vertrauen und am Glauben festzuhalten, trotz aller Bedrängnis und allen Leidens. Gott ist der Anfang von allem und auch das Ende – das Ziel – von allem, er ist der Herrscher der ganzen Schöpfung.

                                                          Im Evangelium wird das Thema der Königsherrschaft Christi innerhalb der Passionsgeschichte entfaltet. Jesus selbst befindet sich in einer bedrohlichen Situation. Der Prokurator Pontius Pilatus ist die oberste römische Autorität vor Ort und besitzt die Macht über Leben und Tod von Angeklagten zu entscheiden. Doch das Verfahren gegen Jesus erweist sich als ein philosophisch-theologisches Gespräch, in der es um Wahrheit und das Königtum Jesu geht. Auch hier wird klar herausgestellt, dass die Herrschaft Christ nicht nach irdischen Maßen verläuft. Es wird hier klargestellt, dass Jesus kein Usurpator ist, der bereit wäre, mit Waffen die Römer aus Palästina zu vertreiben, wie viele es von ihm wohl als einen politischen Messias erwarteten. Er ist ein König, der die Wahrheit lehrt. Und die Frage des Pilatus ist am Ende an uns alle gerichtet: Was ist Wahrheit? Die Antwort darauf muss jeder selbst geben. Für die Christen wird die Auferstehung dann der Beweis dieser Wahrheit sein, denn Gott handelt und bestätigt damit, dass alles, was Jesu lehrte, die Wahrheit - die göttliche Botschaft – enthält.

                                                          Bei der Königsherrschaft Christi geht es nicht um Machtausübung über andere, Unterdrückung oder Vernichtung von Gegnern, sondern um die Anleitung zu einem Leben in einem Reich, dass wie ein Haus mit vielen Zimmern ist und zu der alle eingeladen sind, um geschwisterlich das vollkommene menschliche Miteinander zu leben, in der das Dienen im Zentrum steht. Dem Pilatus versperrt sich die Sicht auf Gott, da er in Jesus nur einen Menschen erblickt. Er kann die (tiefe) Wahrheit am Ende nicht sehen. Auch heute können oder wollen viele nicht die Wahrheit sehen und so ist auch unsere Zeit von einer apokalyptischen Weltsicht beherrscht. Erst, wenn wir Hoffnung erlangen und eine gemeinsame Wahrheit erkennen, treu zu unserem Glauben stehen, öffnet sich auch der Blick auf das Reich Gottes. Statt Herrschaft und Macht über andere anzustreben, werden wir dann von der einzigen absoluten Wahrheit, Gott selbst, geführt werden. Dann werden wir wahrhaftig menschlich und die Schöpfung findet ihre Vollendung.

                                                          Impulso: Un rey, pero no de este mundo, que viene a nosotros como un «Hijo del Hombre» para enseñarnos la verdad.

                                                          Entramos en un nuevo año litúrgico en que el Evangelio según Juan es el texto que nos acompaña. La fiesta de la Solemnidad de Cristo Rey dirige nuestra mirada hacia atrás y hacia delante. Por un lado, tenemos el anuncio del profeta Daniel sobre la venida del «Hijo del Hombre», un título que se entiende aquí como una figura celestial sobrehumana. Se trata del gobernante del fin de los tiempos, el que reina después del juicio final. Como un rey, reinará para siempre y todos los pueblos y naciones le servirán.

                                                          El profeta Daniel anuncia al pueblo que los tiempos actuales con su tribulación llegarán a su fin y que se iniciará un punto de inflexión esperanzador con la venida del «Hijo del Hombre». Las visiones de Daniel se encuentran entre los textos apocalípticos que representan el presente en imágenes lúgubres y transmiten un estado de ánimo escatológico, pero que, a través de la intervención de Dios, remite a un futuro esperanzador. En la época de Daniel – es la época del levantamiento de los Macabeos (167-164 a. C.) - el pueblo judío experimentó la supresión de su fe por parte de gobernantes hostiles. El «Anciano», es decir, Dios en el cielo, marcará el comienzo del punto de inflexión y juzgará a todos los gobernantes y luego dejará que el «Hijo del Hombre» los gobierne, quien establecerá un gobierno verdaderamente humano: un tiempo de paz. Su gobierno no se basa en una lucha o en la toma del poder, sino en un mandato divino. Aquí no hay separación y opresión, sino los pueblos y naciones con sus diferentes idiomas están unidos. Este gobierno se conecta con las personas y el reino es eterno – estable - porque deriva de Dios mismo.

                                                          En el libro del Apocalipsis, el vidente Juan aborda el tema de la fidelidad. Aquí, también, los creyentes se encuentran en tiempos difíciles. Los cristianos experimentan la persecución de los poderosos en el Imperio Romano y son atacados por la sociedad pagana. El culto imperial representa aquí un desafío especial para los cristianos, porque se les pregunta a quién tienen que ser más fieles, ¿al Emperador o a Cristo? Se recuerda al verdadero Señor del mundo: Cristo es el «Príncipe de los reyes de la tierra», él está por encima de ellos. Por tanto, es importante permanecer fiel a la fe en él.

                                                          Con su sacrificio de sangre nos liberó del pecado y nos unió a su reino. Todos estamos llamados a ser servidores - ministros, sacerdotes - ante Dios, su Padre. Cristo es el verdadero Rey, cuyo gobierno y poder perdura para siempre. Aquí también se trata de un anuncio de un futuro próximo. Desde el cielo vendrá este Rey de Reyes y todos lo verán. Se trata de Jesús de Nazaret el crucificado. Entonces esto será revelado tanto a los creyentes como a los incrédulos (paganos) y todos deben enfrentar esta verdad absoluta. Los cristianos están llamados a confiar en el poder de Cristo y a mantenerse firmes en la fe, a pesar de todas las tribulaciones y sufrimientos que los afectan. Dios es el principio de todo y también el fin - la meta - de todo, él es el gobernante de toda la creación.

                                                          En el Evangelio, el tema del gobierno de Cristo como rey se desarrolla dentro del relato sobre la pasión. El mismo Jesús se encuentra en una situación amenazadora. El procurador Poncio Pilato es la máxima autoridad romana local y tiene el poder de decidir sobre la vida y muerte de un acusado de crímenes. Pero el juicio contra Jesús resulta ser una conversación filosófico-teológica, que trata sobre la verdad y el concepto del reinado de Jesús.

                                                          Aquí se aclara que el gobierno de Cristo no su funda en conceptos terrenales. Se deja claro que Jesús no era un usurpador, un rebelde contra el emperador dispuesto a usar las armas para expulsar a los romanos de Palestina, como muchos esperaban de él, como un mesías político. Él es un rey que enseña la verdad. Y al final, la pregunta de Pilatos se dirige a todos nosotros: ¿Qué es la verdad? Cada uno debe dar la respuesta por sí mismo. Para los cristianos, la resurrección será la prueba de esta verdad porque Dios actúa y confirma que todo lo que Jesús enseñó contiene la verdad: el mensaje divino.

                                                          En el reino de Cristo no se ejerce poder sobre los demás, no se busca reprimir o destruir a los oponentes, sino orientar a una vida en un reino que es como una casa con muchas habitaciones y al que todos están invitados a disfrutar de una perfecta convivencia humana, como una familia de hermanos y hermanas, en que el servicio a los demás forma el centro de la vida.

                                                          La visión de Pilatos hacia Dios está bloqueada porque solo ve a una persona humana en Jesús. No es capaz de ver la verdad final de todo. Incluso hoy, muchos no pueden o no quieren ver la verdad, por lo que nuestro tiempo también está dominado por una cosmovisión apocalíptica. Solo cuando obtenemos esperanza y reconocemos una verdad común y nos mantenemos fieles a nuestra fe, se abre la visión del reino de Dios. En lugar de luchar por la dominación y el poder sobre los demás, seremos guiados por la única verdad absoluta, Dios mismo. Entonces nos volvemos verdaderamente humanos y la creación encuentra su consumación.

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Der Heilige Martin: Schutzpatron der Franken und Beschützer der Bedrängten

                                                          Altarbild mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin (1276-1300) aus der Werkstatt in Lleida, aus der Kirche Santa María de Palau de Rialb, heute im Museo de las Peregrinaciones y de Santiago, Santiago de Compostela

                                                          Altarbild mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin (1276-1300) aus der Werkstatt in Lleida, aus der Kirche Santa María de Palau de Rialb, heute im Museo de las Peregrinaciones y de Santiago, Santiago de Compostela

                                                          Der Heilige Martin: Schutzpatron der Franken und Beschützer der Bedrängten

                                                          In vielen deutschen Gemeinden ist der Martinsumzug am 11. November noch ein fester Bestandteil im kirchlichen Kalender. Man spielt dann die entscheidende Szene seiner Heiligenvita meist nach: Der römische Offizier teilt vor den Toren von Amiens in der Winterzeit seinen Mantel mit einem unbekleideten Armen. Diese Geste des Teilens und des Mitgefühls für einen leidenden Mitmenschen ist es, dass diesen Heiligen auszeichnet und die ihn zum «Beschützer der Bedrängten» machte.

                                                          Seit dem 5. Jahrhundert wird er in Reich der Franken verehrt. Der Frankenkönig Chlodwig (c. 466-511) erwählte Martin zum Schutzpatron der Franken. Sein Grab in der Martinbasilika in Tours wurde als Nationalheiligtum der Franken verehrt. Im Mittelalter war sein Grab auch ein Anziehungspunkt für Pilger. Auch viele Santiago-Pilger machten einen Zwischenhalt in Tours. Sein Mantel (die «cappa») hatte besondere Verehrung erhalten und wurde als Reichskleinod am Hof der Frankenkönige aufbewahrt. Die sogenannte «Hofkappelle» führte dann auf Reisen und Heereszügen diese Reliquie mit sich, ansonsten wurde sie im Königspalast in Paris in einem speziellen Raum für den Gottesdienst aufbewahrt. Diese Sainte Chapelle ist dann auch der Namensgeber für alle Kapellen und auch der Kapläne.  

                                                          Unsere Quelle zum Leben des Heiligen Martin bildet an erste Stelle die Hagiographie von Sulpicius Severus (c. 363-425), der Martin in seinen letzten Lebensjahren selbst begegnete. In seiner «Vita Sancti Martini» und seinem «Dialogus Severi et Galli» stellt er die Herzensgüte und die Friedfertigkeit Martins heraus. Martin drückte «eine Art himmlischer Freude aus, und es schien, als habe er die normalen Grenzen der Menschnatur überwunden». (Vita Sancti Martini, Kap. 27).

                                                          Geboren wurde Martin – sein heidnischer Name bedeutet soviel wie «zum Mars (Kriegsgott) gehörend» - um 316/17 in Sabaria in Pannonien (das heutige Szombathely, ein Grenzort im Westen Ungarns) als Sohn eines römischen Offiziers. Mit der Versetzung seines Vaters als Militärtribun nach Pavia wuchs Martin dort im Norden Italiens auf und trat mit 15 Jahren in die Gardereiterei ein, einer Eliteeinheit der berittenen kaiserlichen Leibgarde (der «scholares alae») und dienste zunächst unter dem Kaiser Konstantin, später dann unter Julian. Er wurde in der Provinz Gallien eingesetzt.

                                                          Dort, in Gallien, am Stadttor von Amiens, fand dann die besagte Begegnung mit einem frierenden Bettler satt, die seinem Leben einen entscheidenden Wandel verlieh. Umstehende machten sich über ihn lustig, da ihn der abgeschnittene Mantel entstellte. Sein Handeln aber hatte auch disziplinarische Konsequenzen, wie eine jüngere Quelle überliefert: Seitens seiner Vorgesetzten wurde er mit einer dreitägigen Arreststrafe bestraft, weil er Militäreigentum beschädigt hatte.  In der Nacht erschien ihm dann im Traum Christus bekleidet mit dem abgeschnittenen Mantelstück. Die Botschaft Jesu war: «Was ihr dem geringsten meiner Brüder getan habt, das habt ihr mir getan» (Mt 25,40). Diese tiefgreifende Erfahrung veranlasste ihn mit 18 Jahren sich vom Bischof von Amiens taufen zu lassen. Er blieb aber noch bis etwa 356 im Dienst der kaiserlichen Garde, nahm dann in der Nähe von Worms seinen Abschied vom Militärdienst. Dem Kaiser Julian - er war Mitkaiser im Westen – soll er gesagt haben: «Bis heute habe ich dir gedient, Herr, jetzt will ich meinem Gott dienen und den Schwachen. Ich will nicht mehr länger kämpfen und töten. Hiermit gebe ich dir mein Schwert zurück. Wenn du meinst, ich sei ein Feigling, so will ich morgen ohne Waffen auf den Feind zugehen». Nach der Legende fand dann aber der Kampf nicht satt, da die Germanen ein Friedensangebot machten.

                                                          Ein Soldat Christi

                                                          Ausgeschieden aus dem Militärdienst schloss er sich dem asketischen Bischof aus Poitiers an, dem Heiligen Hilarius, allerdings zunächst nur für kurze Zeit, da unter dem Kaiser Konstantius die Arianer gefördert wurden und so der katholische Bischof 356 vom Kaiser nach Phrygien verbannt wurde. Hilarius lernte so die östliche Theologie und monastische Leben kennen, die er dann in den Westen vermittelte.

                                                          Martin begab sich in seinen Geburtsort in Pannonien, wo er seine Mutter zum Christentum führte, begab sich dann aber wieder nach Norditalien. Dort erlebte er wiederum die innerchristlichen Spannungen und wurde vom arianischen Bischof Auxentius aus Mailand ausgewiesen. So zog er sich nun für eine Zeit als Ensideler auf die Insel Gallinaria (in der Nähe von Genua) zurück. Mit dem Tod Konstantius (360) ließ Julian als Nachfolger alle Verbannungen der katholischen Kirchenvertreter aufheben, so dass auch Hilarius nach Poitiers zurückkehren konnte. Daraufhin ließ sich Martin 361 als Einsiedler in Ligugé, etwa 8 km südlich von Poitiers, nieder. Er blieb aber nicht lang allein, sondern fand Nachahmer, die dann mit ihm eine erste Mönchsgemeinschaft in Gallien gründeten. Martin wurde ein Vorbild für andere, er war nun ein «Soldat Christi» geworden und beeindruckte das Volk durch seine asketische Lebensweise und sein Gespür für die Not der armen Bevölkerung. Ihm wurden Wundertaten zugesprochen, sogar eine Totenerweckung soll er bewirkt haben. So kam es, dass er 371 vom Volk zum Bischof von Tours erwählt wurde. Das mönchische Leben aber blieb für ihn weiterhin bestimmend, so dass er 375 das Kloster Marmoutier an der Loire gründete, das sich zu einem bedeutenden Zentrum mönchischen Lebens entwickelt und zu einer wahrhaften Schule für Missionare wurde, die sich über ganz Gallien verteilten. Martin selbst war auch an der Verkündigung des Evangeliums beteiligt, vor allem missionierte er die noch stark heidnische Bevölkerung im ländlichen Mittelgallien. Neben seiner bischöflichen Tätigkeit in Tours, blieb er auch spiritueller Leiter der Klostergemeinschaft von Marmoutier. Er zeigte sich distanziert zu den Anpassungen und Übernahmen des Kaiserkults auf dem kirchlichen Raum und im Gottesdienst, etwa einen Thron für Bischöfe, die Begleitung des Bischofs durch Licht- und Weihrauchträger, die Verehrung des Bischofs durch die Niederwerfung auf den Boden (Proskynesis) u.a.m. Martin war eher ein charismatischer Leiter für seine Diözese und Klostergemeinschaft. Er legte Wert aus das asketische Ideal im Mönchtum. Im Süden Galliens aber begann sich bald schon eine andere Form des Klosterlebens herauszubilden, wo eine schriftliche Regel zum entscheidenden Element wurde. Hier wurde das Kloster auf der Insel Lérins dann zukunftsverweisend.

                                                          Martinsfest und Martinsbräuche

                                                          Martin starb als über 80-jähriger wahrscheinlich auf einer Visitationsreise in Candes (südlich von Tours) am 8. November 397 und wurde am 11, November in Tours beerdigt. Als Patron der Bettler, der Soldaten, der Reisenden, der Reiter, der Scheider aber auch der Haustiere, besonders der Pferde, wofür es den Martinssegen gibt und auch der Gänse, die sogenannte Martinsgans. Er ist in vielen deutschen Gemeinden Schutzpatron, so auch in den Diözesen von Mainz und Rottenburg-Stuttgart, dann auch in Frankreich, im Kanton Schwyz und im österreichischen Burgenland.

                                                          In der Ikonographie wird er Martin teilweise als Bischof mit Schwert dargestellt, meist aber als römischer Reitersoldat auf weißen Pferd, obwohl in der Legende nichts von einem Pferd berichtet wird, dafür aber das Pferd typisch für römische Helden war, also sicherlich hier übernommen wurde. Meist ist sein Mantel rot dargestellt (als Symbol der Liebe/Nächstenliebe mit den Bedürftigen).

                                                          Ursprünglich begann mit dem Fest des Heiligen Martin der Advent, parallel als vierzigtätige Vorbereitungszeit – die «Quadragesima sancti Martini», wie die viezig Tage der Fastenzeit vor Ostern, denn Weihnachten feierte man einst am 6. Januar (Epiphanie), wie es die orthodoxen Christen beibehalten haben. Es war wie Ostern ein wichtiger Tauftermin. Der 11.11., den viele als Beginn der Karnevalszeit begehen, hat diese Tradition im Hintergrund, da es die Nacht vor dem Beginn des Fastens ist, also die Fastnacht.

                                                          Der Martinstag war früher ein wichtiger Zins- und termintag für Bauern. An diesem Tag war neben den üblichen Abgaben an den Grundherrn (etwa Getreide, Hühner, Eier, Schweinefleisch etc.) auch eine Gans fällig. Eine Verbindung zum Heiligen Martin besteht durch die Legende, dass er sich in einem Gänsestall versteckte, nachdem das Volk ihn zum Nachfolger des verstorbenen Bischofs von Tours gewählt hatte, die Gänse ihn aber durch ihr aufgeregtes Geschrei verrieten. Mit der Abschaffung der Leibeigenschaft wurde es bei den Bauern Brauch, Verwandte, Nachbarn und Freunde am Martinstag zum Gänsebratenessen einzuladen. Dem Heiligen wurde dabei alle Ehre erwiesen, indem man einen Teil des Gänsebratens an die Armen des Dorfes verschenkte.

                                                          Sicherlich kennen auch einige den Brauch der Weckemänner oder der Martinsbrezel, die bei Martinsfeiern verteilt werden. Sie erinnern daran, wie der Heilige Martin an die Bedürftigen dachte.

                                                          Es gibt auch den Brauch der Laternenumzüge. Sie gehen auf die ursprünglichen liturgischen Lichterprozessionen nach dem Gottesdienst am Martinstag zurück und entstanden im Rheinland und werden heute auch in Süddeutschland veranstaltet.

                                                          Leider hat heute Halloween sowohl gegenüber dem Martinstag als auch dem Nikolaustag (6.12.) bei Kindern und Jugendlichen mehr Popularität erlangt, so dass leider diese «Heiligen der Nächstenliebe» zunehmend ins Abseits gedrängt werden. Statt aber moderne Konsumfeste zu stärken, sollten man diesen ehrwürdigen Feste der Nächstenliebe wieder mehr Beachtung schenken. 

                                                          (Peter Downes, Theologe).

                                                          Zum Patronatsfest St. Michael (29. September 2021)

                                                          von Claudio di Girolamo, 1978-1980

                                                          von Claudio di Girolamo, 1978-1980

                                                          Wer ist wie Gott?

                                                          Zum Patronatsfest St. Michael (29. September 2021).

                                                          Er ist einer der vier Erzengel und sein Name «Mikail» bedeutet: Wer ist wie Gott? Es ist gleichsam eine Anfrage an uns Menschen über unsere Beziehung zu Gott. Heute sehen sich viele Menschen als ihren eigenen Gott, als das höchste Maß der Dinge und meinen, nur sich selbst verantwortlich zu sein. Sie setzten sich an die Stelle Gottes. Und genau darin liegt ein Scheitern eines friedlichen Zusammenlebens. Wer nur an sich denkt und sich zum Mittelpunkt allen Handelns macht, nach Macht, Reichtum strebt und dann keine Grenzen mehr akzeptiert, der ist wie der gefallene Engel Luzifer – demLichtträger - und macht sich selbst zum Licht der Wahrheit, bringt dann aber tatsächlich nichts als Dunkelheit und Blindheit.

                                                          Sankt Michael erinnert uns daher, nicht Gott herauszufordern und sich unserer eigenen Grenzen bewusst zu sein zugleich der Gefahr der Selbstüberschätzung und der Versuchungen zu widerstehen. Der Erzengel Michael ist ein Schutzpatron gegen die Versuchungen des Drachen, Teufels, Luzifers oder Satans. 

                                                          Seit dem Mittelalter gilt er als Schutzpatron der Deutschenund viele deutsche katholische Gemeinden im Ausland sind ihm geweiht. Unsere Gemeinde Sankt Michael hat zwei Abbildungen: eine hölzerne Skulptur an der Vorderwand beim Altar, der den Engel mit Schild und Feuerschwert gegen Satan – in Form einer Schlange oder Drachens mit gehörnten Haupt und Händen zeigt; und ein Gemälde an der gegenüberliegenden Wand beim Eingang, einem Sankt Michael in priesterlicher Kleidung, seine rechte Hand an einer kreuzförmigen Struktur festhaltend und einem Gesicht, das an Christus erinnert. 

                                                          Wünsche allen Gemeindemitgliedern, ein besinnliches Patronatsfest 2021, Peter Downes.

                                                          ¿Quién es como Dios?

                                                          A la fiesta patronal de San Miguel (29 de septiembre de 2021).

                                                          San Miguel es uno de los cuatro arcángeles y su nombre «Mikail» significa: ¿Quién es como Dios? Es una pregunta dirigida directamente a nosotros, los seres humanos, sobre nuestra relación con Dios. En nuestros tiempos muchas personas se ven a sí mismas como su propio Dios, como el centro de todas las cosas y creen que ellos solos son responsables ante sí mismas. Ellos ocupan el lugar de Dios. Y precisamente ahí radica el fracaso de una convivencia pacífica. Quien solo piensa en sí mismo y se convierte en el centro de toda su acción, busca el poder, la riqueza y luego ya no acepta ningún límite, se transforma en un gemelo del ángel caído Lucifer - el portador de la luz - y se considera a simisma como la luz de la verdad, pero en realidad no trae nada más que tinieblas y ceguera.

                                                          San Miguel, por tanto, nos recuerda que no debemos desafiar a Dios y ser conscientes de nuestros propios límites,  así podemos resistir el peligro de sobreestimarnos a nosotros mismos y las tentaciones. El Arcángel Miguel es un santo patrón contra las tentaciones del Dragón infernal, el Diablo, Lucifer o Satanás.

                                                          Miguel ha sido el santo patrón de los alemanes desde la Edad Media y muchas comunidades católicas alemanas en el extranjero están consagradas a él. Nuestra iglesia Sankt Michael tiene dos imágenes: una escultura de madera en la pared frontal del altar, que muestra el ángel con un escudo y una espada de fuego luchando contra Satanás que tiene forma de serpiente o dragón y una cabeza con cuernos y manos humanos; y una pintura en la pared opuesta de la entrada de un San Miguel vestido  como sacerdote, sosteniendo su mano derecha sobre una estructura en forma de cruz y un rostro que nos recuerda a Cristo.

                                                          Deseo a toda la comunidad de Sankt Michaelun día especial de reflexión sobre nuestro patrón celestial y 

                                                          eclesial, 2021, Peter Downes).

                                                          Zum Heiligen Jahr in Santiago de Compostela

                                                          Zwei Jakobsbrüder Stich von Jost Amann 1568

                                                          Zwei Jakobsbrüder Stich von Jost Amann 1568

                                                          Mit Stab, Hut, Mantel und Tasche unterwegs auf eine «Reise der Seele»

                                                          Immer wenn der 25. Juli auf einen Sonntag fällt, wird in Santiago de Compostela ein Heiliges Jahr ausgerufen. Das Grab des Heiligen zählt zu den wichtigsten Pilgerorten der Christenheit. Waren es im Mittealter vorwiegend fromme Pilger und Büßer, die sich auf den europaweiten Pilgerweg zum Grab des Heiligen Jakobus nach Compostela in Galicien begaben, so sind es im 21. Jahrhundert vielfach Wanderfreunde, Kunstliebhaber, Sinnsuchende oder Menschen die sich aus sehr verschiedenen individuellen Motiven auf den Weg begeben.

                                                          Vom Apostelgrab, der Pilgerstätte und dem Schutzpatron Spaniens

                                                          Mit der Entdeckung des Grabes des heiligen Apostels Jakobus im 9. Jahrhundert, entwickelte sich Compostela in weniger als einem Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Pilgerorte Europas und reihte sich, ab dem 11. und 12. Jahrhundert, neben Jerusalem und Rom zu einem regelrechten Wallfahrtszentrum. Die Entdeckung des Grabes fällt in einer Zeit der fortschreitenden Islamisierung Spaniens, die auch durch den Adoptionismusstreit – einem christologischen Streit um die menschliche und göttliche Natur Christi -  mit dem Erzbistum Toledo kennzeichnet ist. In Compostela war man bestrebt, die eigene kirchliche Stellung zu steigern und konnte mit dem Apostelgrab eine Sonderstellung in Spanien rechtfertigen, die schließlich Compostela zum Erzbistum erhob.

                                                          Wie aber kamen die Gebeine des Apostels Jakobus nach Spanien? Das bedurfte einer Erklärung, da in der Apostelgeschichte lediglich von seiner Hinrichtung des Jakobus durch Herodes Antipas im Jahre 44 berichtet wird. Es entstanden daher Legenden, die mit der Zeit Veränderungen unterlagen und damit auch die Funktion des Apostels den zeitlichen Umständen anpasste. Als Missionar soll er vor seinem Tod in Spanien gewirkt haben und somit soll sein Leichnam dorthin übertragen worden sein. Sein Grab wurde als Wunderstätte und Heilungsort schnell zu einer Pilgerstätte. Mit den Kreuzzügen wurde dann Jakobus auch die Funktion des Schutzhelfers und Patrons bei den Kriegszügen gegen die Muslime zuerkannt. Während der Reconquista und auch während der Eroberung Amerikas rief man seinen Namen, um himmlische Unterstützung gegen die Muslime bzw. Indios zu erlangen. So wurde Santiago zum «matamoros» und «mataindios». Seine Funktion als Schutzpatron während der Conquista spiegelt sich auch im Namen der Hauptstadt Chiles wider. Neben Maria wurde er damit zum Schutzheiligen bei Schlachten und in Notzeiten. Beiden Fürsprechern kam und kommt daher die hohe Verehrung besonders in Chile und anderen Staaten Südamerikas zu.   

                                                          Ein Pilgerort im Wandel der Zeiten

                                                          Bis zum 14. Jahrhundert erlebte Compostela ein reges Pilgerwesen. Franzosen, Deutsche, Italiener und Engländer bildeten die Hauptmasse der Pilger, die auf verschiedenen Pilgerwegen mit Stab, Hut, Mantel und einer Reisetasche fürs Nötigste die Pyrenäen überquerten und dann ihren Weg auf dem «camino francés» über Puente de la Reina, Burgos und León bis zum Grab Santiagos fortsetzen. Über die Praxis der Pilger im 12. Jahrhundert am Grab des heiligen Jakobus berichtet eine Predigt im Jakobusbuches: «Mit übermäßiger Freudebewundert man die große Schar der Pilger, die beim ehrwürdigen Altar des heiligen Jakobus Nachtwache hält.: Die Deutschen weilen auf der einen Seite, die Franken [Franzosen] auf der anderen, die Italer schließlich auf der dritten; sie halten Kerzen in den Händen, so daß die ganze Kirche wie durch die Sonne an einem hellen Tag erstrahlt. Nur mit seinen Landleuten vollzieht jeder die Nachtwache, manche spielen Leier, Lyra, Pauke, Quer- und Blockflöte, Posaune, Harfe, Fidel, britische oder gallische Rotta; manche singen während der Nachtwache von Psalterien oder anderen Musikinstrumenten begleitet; manche bereuen ihre Sünden, lesen Psalmen oder geben Almosen» (Klaus Herbers, Jakobsweg. Geschichte und Kultur einer Pilgerfahrt, 3. Auflage, München: Beck, 2011, s. 72). Die spirituelle Reise wurde las Reinigung der Seele verstanden. Man erwartete am Ende der Pilgerschaft den Sündenerlass, Heilungen und ein geläutertes Leben. 

                                                          Im 15. und 16. Jahrhundert verlor Compostela zunehmend an Pilgerzulauf, was an einer veränderten Spiritualität, dem Humanismus, der Verbreitung des Ablasshandels und der Reformation lag. Man konnte nun auch eine spirituelle Reise (Meditationen) vollziehen, ohne sich auf eine lange Pilgerreise zu begeben, aber auch die Kritik an den Heiligenkult sowie die Möglichkeit einen Sündennachlass durch Ablässe zu erlangen, wirkten sich negativ auf die Pilgerpraxis aus. Zudem förderte die Kirche nun auch lokale Wallfahrtsorte, die als Alternative auch für ärmere Gläubige atraktiver waren. Wirtschaftliche und politische Spannungen in den folgenden Jahrhunderten reduzierten weiterhin die Zahl der Pilger. Erst am Ende des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte Compostela wieder eine kurze Blütezeit, die allerdings dann durch die beiden Weltkriege sogleich einen Abbruch erlebte. Erst mit dem Eintritt Spaniens in die Europäische Union in den 80er Jahren trat ein dauerhafterer Wandel ein. 1993 wurde der Weg selbst zum Weltkulturerbe erklärt, eine wahrhaft «europäische» Kulturstraße. Besonders in den Heiligen Jahren in Compostela erlebte der Pilgerweg in den letzten Jahren stetig steigende Popularität, vor allem unter jungen Leuten. Wanderlust, Kunstinteresse, Sinnsuche, Kontakte mit Menschen aus verschiedenen Ländern, aber auch spirituelle Motive scheinen nun die Pilger des 21. Jahrhundert auszumachen. Kam es in den letzten Jahren schon zum Massenanlauf auf den Pilgerweg, so stellte man im letzten Heiligen Jahr (2010) allein 270.818 Pilgerzertifikate – für die Zurücklegung von mindestens 100Km des Pilgerweges – aus. In 2019 wurde der Rekord mit 347.511 Pilgern erreicht. Die Pandemie brachte diese Tendenz zum Erliegen, so dass 2020 lediglich 54.143 Pilger ein Zertifikat erhielten. Nun hofft man, in diesem neuen Heiligen Jahr, die Pilgerströme wieder neu zu beleben. Aufgrund der Pandemie hat Papst Franziskus der Bitte des Bischofs von Santiago stattgegeben und das Heilige Jahr bis zum 31. Dezember 2022 verlängert. Ob sich dann wieder große Ströme von frommen Pilgern und Touristen-Pilgern zum Grab des heiligen Jakobus aufmachen werden, wird sich zeigen müssen.

                                                          (Peter Downes)

                                                          Der Jakobsweg der "camino frances"

                                                          Pfingsten/ Pentecostés

                                                          Stundenbuch des Herzogs von Berry Les Très Riches Heures (15. Jh.).

                                                          Denn jeder hörte sie in seiner Sprache reden

                                                          Wie einst in Babylon alle Völker zusammen an einem gigantischen Bauprojekt arbeiteten, so spricht auch die Pfingstgeschichte von den verschiedenen Völkern, die sich in einem Geist vereint erleben und ihre sprachlichen Hindernisse sogleich sich auflösen, da sie alle dieselbe Erfahrung machen: auf einmal können sie sich alle verstehen und erleben sich als eine Einheit. In ihrer Verschiedenheit sehen sie sich plötzlich in einem einzigen gemeinsamen Geist verbunden. Trotz aller Vielfalt an Talenten, an Kräften – wir können auch von Mächten sprechen -, die sie voneinander unterscheiden, stellen sie fest, dass das Gemeinsame den eigentlichen Kern ihres Daseins ausmacht und dass ihr gemeinsamer Ursprung in Christus ist. Ihnen ist der Glaube geschenkt und in dem Zusammenhalt als Gemeinschaft können sie ihre Kräfte und Talente zum Nutzen aller einsetzen; damit werden sie zu wahren Menschen, zu Mitmenschen ihrer Nächsten.

                                                          Es ist gleichsam der Traum der Weltengemeinschaft, das Ideal von Kirche, wo alle Mitglieder wichtig sind und alle nach dem Wohl der Anderen streben, eine Gemeinschaft, die auf Harmonie und Fürsorge für die Bedürftigen, auf Heilung und Rettung aller Glieder der Menschenfamilie ausgerichtet ist.

                                                          Durch den allen gemeinsamen Geist werden wir gleichsam zu einem einzigen Körper, sind Glieder der Gemeinschaft in Christus. Die Vielen zusammen, seien sie ethnisch auch sehr verschieden («Juden und Griechen», oder aktuelle der Gegensatz von Juden und Palästiner in Israel) oder auch durch soziale Gräben voneinander getrennt («Sklaven und Freie», oder Arme und Reiche) sind in der Taufe zu einer einzigen großen Familie verbunden im Geist, der sie zum Heil aller führt. Wer diesem Heiligen Geist folgt, gelangt zur wahren Freiheit, die schließlich in die unendliche Liebe mündet. Wer diese Liebe erfährt und aufnimmt, wird dann zur Kraft und zum Wegweiser seiner Nächsten und mit der praktizierten Nächstenliebe wird er in der Gottesliebe sich ganz als Teil dieses einen ganzen Körpers begreifen.

                                                          Nicht Spaltung, Polarisierung, Machtgelüste, Ausgrenzungen, Diskriminierungen und Vorteilnahme, wie sie heute in nahezu allen Ländern zur «Normalität» geworden sind, sondern die Versöhnung, wahre Solidarität, Fürsorge und Förderung des Gemeinwohls und der Entwicklung zu einem Zusammengehörigkeitssinn entsprechen diesem Geist hin zur menschlichen Freiheit und zur Entwicklung zu einer Menschfamilie in einem gemeinsamen Haus. Wir müssen lernen, eine gemeinsame Sprache zu sprechen und einander zuzuhören und miteinander in einen wahren Dialog zu treten, um den Geist, der uns alle trägt, zu erfahren und fähig zu werden, endlich ein gemeinsames Familienhaus zu errichten. Dann regiert nicht mehr die Angst, sondern die Freiheit und der Geist der Nächstenliebe und somit auch die Gottesliebe.

                                                          Ser Iglesia en un único espíritu

                                                          En este Pentecostés 2021 estamos, en especialmente, llamados a reflexionar sobre nuestro ser como Iglesia. En una realidad de un mundo dividido, pueblos y países divididos socialmente y políticamente, en que la convivencia en paz está en peligro y en que el diálogo parece imposible por intereses tan opuestos, hablar de un espíritu común y que une a todos los miembros en un solo cuerpo común sueña como una utopía, como una fantasía o una imaginación idealista. Pero eso es el mensaje de Pentecostés que todos los fieles forman un único cuerpo con sus miembros de diferentes talentos, fuerzas y tareas al servicio de los demás. El fin de la nueva casa de familia – la Iglesia – es el camino hacia Cristo que podemos encontrar en el espíritu santo que une a todos y que nos hace libre por el amor al prójimo.

                                                          No se trata de mi salvación, de mi libertad, mi felicidad, mi verdad, sino de nosotros. Cuando los otros/las otras se transforman en el centro de mi actuar y mis obras, así puedo encontrar el espíritu que nos une y comprender el amor de Dios que se transforma en nosotros en el amor al prójimo.

                                                          En vez de circularnos en las diferencias, separaciones y oposiciones, debemos buscar lo que es común y que posibilita acercarse y comprenderse para iniciar un camino para formar un cuerpo en que todos los miembros están importante y entregan su fuerza, sus talentos en un proyecto conjunto: caminar hacia el Reino de Dios, vivir como una Iglesia de un único espíritu que nos conduce a la sanación y salvación. 

                                                          (Wünsche allen ein frohes und geistreiches Pfingstfest 2021; Peter Downes)

                                                          (Pensamientos sobre el significativo de Pentecostés en 2021; Peter Downes).

                                                          Gedanken zum Ostergeheimnis


                                                          Einweggerollter schwerer Schließstein, ein leeres offenstehendes Grab, so präsentiert sich das wohl wichtigste Grab der Geschichte in der Bibel.

                                                          So finden es drei Frauen aus dem Jüngerkreis Jesu am frühen Morgen des ersten
                                                          Wochentages, dem Tag der Sonne, wohl im Jahre 33, vor. Sie wollten den Leichnam ihres
                                                          gekreuzigten Messias mit Ölen und Salben einbalsamieren. Was sie aber vorfanden,
                                                          erschreckte sie zunächst. Es ist der Schreck des Unerwarteten, der Erfahrung mit etwas, das ihren Verstand übersteigt. Das Grab stand offen, der Leichnam ihres Herren Jesus war verschwunden, die Leinentücher im Grab verblieben.
                                                          Was sollten sie denken? Wurde der Leichnam entwendet, versteckt? Die Evangelien geben darauf eine Antwort. Engel bzw. Jesus selbst erschien ihnen und offenbarte ihnen, dass er vom Tod auferstanden ist. Er ist lebendig und gegenwärtig!
                                                          Von diesem außergewöhnlichen Erlebnis noch tief beeindruckt, eilten die Frauen zu den in
                                                          Angst und Frustration verharrenden Jüngern Jesu und erzählten ihnen von ihrem Erlebnis.
                                                          Normal schien den Jüngern dann die berichtete „Geschichte“ keineswegs. Es entspricht halt nicht den geläufigen Erfahrungen im Leben. Sie mussten es erst selbst sehen, selbst erleben, brauchten sichtbare und fühlbare Beweise.

                                                          Was tatsächlich nach der Abnahme des Leichnams am Karfreitag und dem Morgen des
                                                          Auffindens des leeren Grabes geschah, bleibt ein Geheimnis. Auch die Jünger scheinen
                                                          zunächst an einer geheim gehaltenen Entnahme des Leichnams Jesu gedacht zu haben,
                                                          allerdings nicht durch einen aus ihrem Kreise, sondern durch die Gegner Jesu, von Leuten des Hohenpriesters oder auch von römischen Soldaten.

                                                          Erst eine weitere Erfahrung öffnete ihnen das Geheimnis des Geschehens ganz. Es ist die
                                                          Begegnung mit dem Auferstandenen, seien es wie bei den beiden Anhängern Jesu, die sich auf dem Weg nach Emaus begaben, oder aber bei der Erscheinung Jesus bei der

                                                          gemeinsamen Mahlfeier. Sie gewannen die Gewissheit, dass Jesus bei ihnen war und
                                                          lebendig sie begleitete.

                                                          Es sind diese Berichte, im Evangelium, auf denen sich unser Glaube fußt. Sie sind uns
                                                          wahrscheinlich nur zugänglich, wenn wir ähnliche Erfahrungen machen, etwa mit einer
                                                          erinnernden aber auch spürbaren Gegenwart von geliebten Menschen, die verstorben sind, etwa in Träumen oder plötzlichen Vergegenwärtigungen, die uns das Herz berühren. Solche Erfahrungen helfen uns sich dem Ostergeheimnis anzunähern. Am Ende aber bleibt es aber ein Geheimnis – das wann und wie der Auferstehung –, dass wir nur im Glauben zu verstehen suchen können. Dafür müssen wir uns immer wieder auf den Weg nach Galiläa machen, wie Jesus selbst bzw. einer der Engel am Grab anwies. Wir verstehen alles nur, wenn wir den Weg Jesu nachgehen von Anfang an, uns immer wieder neu seinen Worten und Werken öffnen, die er in Galiläa bis hin zu seiner Passion und Auferstehung in Jerusalem für uns alle sprach und vollbrachte.

                                                          Das Geheimnis des leeren Grabes ist das sich Aufmachen auf Weg der Suche des Verstehens, was der Wille Gottes ist, wie wir am Ende Menschen nach dem Bilde Gottes werden, indem wir den Sohn – Christus – uns zum Vorbild nehmen.

                                                          Wünsche uns allen, dass wir uns auf diesen Weg begeben, nicht allein, sondern zusammen und in der Gewissheit, dass der lebendige Christus an unser Seite geht. Allen ein frohes und gesegnetes Osterfest 2021.


                                                          (Reflektionen von Peter Downes zum Ostersonntag, 3. April 2021, Santiago de Chile)